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Tafeltrauben 2008 (Gelesen 462785 mal)
Moderator: cydorian
Re:Wein 2008
@ApfelfreundIch habe mal irgendwo gelesen, dass falscher bzw. echter Mehltau Sammelbezeichnungen für jeweils eine Gruppe von Pilzkrankheiten sind, die ähnliche Symptome zeigen.Es kann also sein, dass bei einer Unterart bzw. Stamm das eine Spritzmittel wirkt, aber ein anderes nicht und umgekehrt.Soviel ich weiß, kann Mehltau die Artengrenze bei seinen "Wirten" überwinden, d.h. der Mehltau ist nicht pflanzenartenspezifisch. In manchen Weinbaugebieten setzt man an das Ende einer Reihe mehltauempfindliche Rosen, die quasi als Zeigerpflanzen bzw. neudeutsch als Sensoren wirken. Werden diese Rosenstöcke befallen, sollte man sofort spritzen, weil sonst kurzfristig die Reben erkranken.Es kann aber sein, dass nach der Einschleppung des Mehltaus aus Amerika dieser aufgrund unterschiedlicher Abwehrstrategien der Wirte Unterarten gebildet wurden, die für die Wirtspflanzen unterschiedlich gefährlich sind.Vielleicht könnte man das mit der ständigen Neuentwicklung von Variationen der Grippeviren vergleichen. Auch der Mensch hat zur Entwicklung neuer Mehltaustämme beigetragen - Stichwort Resistenz gegenüber Spritzmitteln bei zu häufiger Anwendung des gleichen Mittels. Um solche Resistenzen zu vermeiden, gibt es Empfehlungen zur maximalen jährlichen Anwendungszahl und der Ablösung durch andere Wirkstoffe aus einer anderen Wirkstoffgruppe.
- Giaco85
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Re:Wein 2008
Hallo Dietmar,habe dieses Jahr massiv das gleiche Problem gehabt. Nach Aussage meines Nachbarn (Rübenbauer) hilft nur Blattdüngung. Ich habe das bisher zweimal durch geführt mit einem Bittersalz, dass außerdem noch Mangan und Bor enthält. Er empfohl mir folgendes Bittersalz:http://www.epso-top.com/de/produkte/eps ... op.htmlIch will keine Werbung hier machen, es gibt sicher noch vergleichbare andere. Wichtig scheint zu sein, dass nicht nur Magnesium, sondern auch der Schwefel, sowie Bor und Mangan eine Rolle spielen. Wenn ich hier an die Aussage von Werner zur geringeren Schwefelverfügbarkeit durch saubere Luft errinere. Dies bestätigte mir mein Nachbar gleichfalls.Das nur als Bemerkung, obwohl ich nicht angesprochen war.Gruß Giaco
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Re:Wein 2008
@ApfelfreundEs scheint pflanzenspezifische Formen der Mehltaupilze zu geben.Siehe auch hier:http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_MehltauDa sie aber gleichen Mechanismen z.B der Vermehrung gehorchen, können hier Pflanzenschutzmittel angreifen. (Die Reste vom Pflanzenschutz versprühe ich auf Rosen, welche sich mit gesundem Blattwerk bedanken.)Gruß Giaco
Re:Wein 2008
Wo wir gerade bei thema Mehltau sind. Wie sind denn nun Eure diesjährigen Erfahrungen bei den hochgejubeltenSorten'Juliana', 'Arkadia', 'Kodrianka',Frumoase Alba.Einige waren ja so nett, schon mal etwas vom Mehltaubefallder "sehr gut" piltzfesten Sorte Juliana zu schreiben. Danke an dieser Stelle. ;)Wie ist das mit den anderen Sorten? Welche ist dennda die robusteste? ???Ich habe übrigens den Eidruck, das wir doch sehr unterschiedliche Klimazonen haben. Meine Trauben sind alle noch lange nicht so weit, sich zu färben.
:'(Kommen nicht in die Gänge. Sind aber noch recht jung.Die 3-4 Jahre alte "Solaris" (Winzertraube) sieht aber auch bei mir echt gut aus.@ TraubenfreundDu hast ein trockenes Jahr? Ich teilweise auch, aber auch oft Regenperioden mit zwischenzeitlich warm-feuchtenSonnenschein....

Re:Wein 2008
gartenkalk, siehe Antwort #560 von Wein 2008/38.nebenbei bemerkt wirkt kompost aus gehächseltem gehölzschnitt und gras meistens physiologisch sauer.die hauptverursacher von krankheiten am wein sind:Plasmopara viticola - falscher mehltau = peronosporaUncinula necator (Oidium tuckeri) - echter mehltau = oidiumBotrytis cinerea - grauschimmel = botrytiseinige stämme dieser pilze haben bereits resistenzen gegen organische fungizide entwickelt.in diesem falle helfen nur ältere mittel (kupferverbindungen, schwefel) oder neuere organische verbindungen.prinzipiell wirken die mittel für den weinbau ebenfalls an anderen kulturpflanzen, wenn man echte und falsche mehltaupilze sicher bestimmt.@Novalis68ich habe hier erste ergebnisse einiger sorten, die wegen dem kurzen zeitraum aber nicht zu hoch zu bewerten sind.frühjahr 2008 gepflanzt:Pamiat negrula mit pero-befall, ich erwäge, die keule herauszuholen.Frumoasa alba mit prägungen und marmorierungen auf einigen blättern, werde ich weiter beobachten.sommer 2008 gepflanzt:Arkadia bisher noch gesund.Juliana auch gesund, aber ungenügender wuchs. (an ostwand gesetzt wegen beschriebener pero-empfindlichkeit auf einigen polnischen seiten)persönliche beschreibungungen von mehltaubefall bei Juliana sind mir nicht bekannt.vielleicht kannst du uns diese erfahrungen mitteilen.@Werner...Ich habe mit Magnesiumsulfat gegossen und siehe da, die neuen Blätter wurden dunkelgrün. Also war die Ursache Magnesiummangel. Ich hätte das nicht gedacht, da ich lehmigen Gartenboden mit untergehäckseltem Kompost habe...Im Gartenmarkt gibt es Gartenkalk mit Zusatz von Magnesiumkarbonat. Bisher bin ich davor zurückgeschreckt, da ich befürchte, dass sich der Kalk negativ auf die Reben auswirken könnte...Mit welchem Magnesiumdünger hast Du gedüngt?

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Re:Wein 2008
Bei mir sind Arkadia, Juliana und Frumoasa alba völlig befallsfrei. Kodrianka hab ich einmal mit Cueva pilzfrei und Folsäure gespritzt wegen geringen Oidiumbefalls. Seither kein Neubefall mehr!
Re:Wein 2008
Bei mir sind noch alle genannten 4 Sorten O.K. (erst vor einem Monat gepflanzt), aber das kann auch am Klima in Ostdeutschland liegen, da dieses in den letzten Jahren im Sommer sehr trocken war. In diesem Jahr hat es seit April erst 3 Monate praktisch gar nicht geregnet, danach im Juli war es etwas kühler und feuchter (etwas Nieselregen) und die letzte Woche wieder heiß und trocken. Gestern gab es einen "Starkregen" mit ca. 1/4 l pro Quadratmeter. Zumindest Odium soll sich ja von Trockenheit beeindrucken lassen.Ich habe allerdings nach der Pflanzung einmal die chem. Keule geschwungen mit Universalis (war noch etwas übrig von anderer Nutzung). Ich habe dieses Jahr auch bei allen anderen Reben noch keinen Befall (im Mai bzw. Juni mit Schwefel bzw. Kupfer behandelt, einmal Universalis).Dafür hatte ich die in vorherigen Beiträgen genannten Probleme mit Magnesiummangel.
Re:Wein 2008
Erst einmal danke Werner für die wichtigen Infos. Das ist schonhilfreich.Meinte diese Info:@Novalis68ich habe hier erste ergebnisse einiger sorten, die wegen dem kurzen zeitraum aber nicht zu hoch zu bewerten sind.frühjahr 2008 gepflanzt:Pamiat negrula mit pero-befall, ich erwäge, die keule herauszuholen.Frumoasa alba mit prägungen und marmorierungen auf einigen blättern, werde ich weiter beobachten.sommer 2008 gepflanzt:Arkadia bisher noch gesund.Juliana auch gesund, aber ungenügender wuchs. (an ostwand gesetzt wegen beschriebener pero-empfindlichkeit auf einigen polnischen seiten)persönliche beschreibungungen von mehltaubefall bei Juliana sind mir nicht bekannt.vielleicht kannst du uns diese erfahrungen mitteilen.Für mich ist das alles SEHR wichtig, da ich bisher IMMER Probleme mit Mehltau hatte. Außerdem neige ich mittlerweise dazu, den superpositiven Angaben der Rebveredler bezüglich der Mehltaufestigkeitvon Trauben, sehr zu misstrauen.Giaco85 hat geschrieben:Bei Juliana hatte ich leichte Anzeichen von Mehltau in der vergangenen kühlen regnerischen Wetterperiode. Habe mit Cueva gespritzt. Der weitere Austrieb ist ok.GrußGiaco
Re:Wein 2008
ja, das hatte ich übersehen.ich nutze das forum auch, um an praxisnahe informationen heranzukommen und sie "aufzusaugen".im früheren leben muß ich wohl eine reblaus gewesen sein.Meinte diese Info:...Außerdem neige ich mittlerweise dazu, den superpositiven Angaben der Rebveredler bezüglich der Mehltaufestigkeit von Trauben, sehr zu misstrauen.Bei Juliana hatte ich leichte Anzeichen von Mehltau in der vergangenen kühlen regnerischen Wetterperiode. Habe mit Cueva gespritzt. Der weitere Austrieb ist ok.GrußGiaco

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Re:Wein 2008
Hallo Novalis, bei mir färben sich draußen auch noch keine Trauben blau. Meine Königliche Esther aus dem Wintergarten esse ich allerdings bereits seit dem 26.07.Ich habe übrigens den Eidruck, das wir doch sehr unterschiedliche Klimazonen haben. Meine Trauben sind alle noch lange nicht so weit, sich zu färben.





Ich freue mich auf jede Eurer Antworten und es ist mir eine Freude Euch zu antworten
Re:Wein 2008
@758,
angeblich gegen peronospera und oidium. die wirkung gegen oidium soll aber ziemlich schwach sein, hat mir neulich einer gesagt, der es wissen müßte....Cueva wirkt gegen beide mehltauarten.war es falscher mehltau?...
Re:Wein 2008
zu Cueva:ich hatte mich zwar gewundert, daß kupferverbindungen gegen oidium helfen sollen, aber nur die beschreibung vom hersteller gepostet, weil ich das mittel nicht selbst benutze. so viel zum thema vertrauen.



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Re:Wein 2008
@wernerIch habe mich am 27.07. nicht korrekt
ausgedrückt: Juliana hatte meiner Meinung nach Anzeichen von falschem Mehltau, deswegen Cueva. Siehe Bild. Die Julia steht nicht vor einer Wand und ist nicht gegen Regen geschützt.@ApfelfreundHier auf 54 N färbte Mitschurinski ab 18.07.08 (Frei) und Muscat Bleu ab 20.07.08 (Wand). Rondo, Regent, Venus (alle frei) alles noch grün. Etwas mehr Geduld braucht es hier im Norden. Dafür habe ich keine Spät- und Frühfröste, die See wirkt ausgleichend.Gruß Giaco

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Re:Wein 2008
so, vom kurzurlaub zurück:karmel1karmel2ist eigentlich reif, schmeckt süß und fruchtig, ich lass sie wohl noch fast 2 wochen hängen damit sie schön aromatisch werdenim hintergrund helena, die ersten beeren färben rosa@wernerm.hambourg_1musc.hambourg_1m.hambourg_2m.hambourg_3musc.hambourg_3ich glaube die erste müsste die richtige sein, sieht auch aus wie deine, ich werds wohl erst wissen wenn ich die erste reife beere genießen darfchasselas_tompa1chasselas_tompa2chasselas_tompa3ich frag mich nur wann die mal langsam weich wird, ist noch vollkommen hart aber platz für beerenwachstum ist keiner mehr da 
