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hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Habe endlich ein Tag Urlaub bekommen am 24.08.2017 fü den Tafeltraubentag, mal sehen ob da noch Plätze frei sind?
Ich glaube nicht, dass Du abgewiesen wirst. Es werden sicher keine mehrere Hundert Leute kommen, wenn ich an vergangene Tafeltraubentage denke. Es könnte höchstens sein, dass der Bus der LWG voll wird, denn ich weiß nicht, wie groß dieser ist. Wenn Du selbst anreist, kann Dir das egal sein.
Die Galachad macht sich bei mir sehr gut. In Weinbaugegenden ist sie jetzt schon reif, bei mir Anfang September --> recht große Trauben und Beeren und recht pilzfest. So eine Traube kann schon mal 1 kg schwer werden. Auch an meinen Aladdin hängen große Trauben mit großen Beeren dran, aber zum Geschmack kann ich noch nichts sagen, da erst im ersten Jahr tragend.
Ich empfehle, dass die zweite Sorte etwas später reif werden sollte, damit man einen längeren Erntezeitraum hat. Wie viel später, hängt vom Standort ab. Die zweite Sorte sollte ja mit Sicherheit auch noch reif werden. Die Grenze bei mir ist etwa 115 Tage, da meine Lage mehr nicht hergibt. Es werden aber hier in Gartenmärkten Sorten verkauft, die hier nie und nimmer reif werden. In Weibaugegenden in D kann man auch Sorten anbauen, die 145 Tage Reifezeit benötigen.
Hat jemand auch die 'Elegant sverhranny'? Sie wird bei Schmidt als "angenehm süß-fruchtig mit leichtem Muskatton" beschrieben. Bei meiner Erstlingstraube kann ich davon überhaupt nichts feststellen. So schlecht hat mir bisher noch keine Tafeltraube geschmeckt - saures breiiges Fruchtfleisch.
ina44 hat geschrieben: ↑10. Aug 2017, 15:58 Hat jemand auch die 'Elegant sverhranny'?
Ja. Lass sie hängen. Sie wird früh gelb und weich, ist aber noch nicht reif. Meine fängt auch erst grad an, essbar zu werden. Noch etwas länger am Stock wird sie durchaus süss und angenehm, wenn auch kein Geschmackswunder.
Ist halt auch ein Opfer der Geschmacksigoranz. Komische Sache, ausgerechnet bei Tafeltrauben interessiert das keine Sau und die Vermehrer erst recht nicht, Schmidt beschreibt seine Trauben z.B. durchgängig mit nur fünf Standardadjektiven. Den meisten Leuten sind offenbar Eigenschaften wie Beerengrösse viel wichtiger wie Aroma. Und dann noch der iditotische Begriff "Muskat", der alles zusammenmanscht was unter undefinierter Würze fällt. ich bin schon oft dran verzweifelt und kann nur raten, immer selbst zu verkosten, z.B. bei Veranstaltungen wie einem der oben erwähnten Tafeltraubentage. Dann weiss man erst, was man eigentlich mit einer Sorte bekommt. Hätte mir bei brauchbaren Beschreibungen jede Menge Zonks sparen können, die ich mühevoll gepflanzt, gezogen habe und dann abgesägt, weil sie mir nicht schmecken.
cydorian hat geschrieben: ↑10. Aug 2017, 17:06 Ja. Lass sie hängen. Sie wird früh gelb und weich, ist aber noch nicht reif.
Genau, lass sie hängen. Bei mir schmeckten viele im 1. Jahr so, dass ich enttäuscht war. Die Rebe hat vielleicht noch nicht genug Kraft zur Zuckeranreicherung.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
Schmidt bewirbt sie auch für pflanzung in ungünstigen Lagen. Da wächst sie tatsächlich auch, scheint hinreichend frostfest zu sein, aber lecker wird sie im Halbschatten deshalb noch nicht. Die Reifeangabe "sehr früh - Mitte August" stimmt in guten Jahren unseres Weinbauklimas. Ansonsten braucht sie länger.
Tafeltraubentag http://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obstbau/166100/index.php Anmelden geht auch telefonisch. Anmeldegrund ist wegen Essen,Getränke und die Sitzplätze..Viele von uns werden schon was reifes haben,jeder kann was mitbringen denke ich ,ob das Muskat Blau, Arkadia oder Kodrianka ist.Sonst werden wir nie breite Masse begeistern für dieses Hobby.
So eine Verkostung am Tafeltraubentag gibt einem realistische Informationen zum Geschmack, der Trauben- und Beerengröße. Allerdings sind diese Trauben oft "Schautrauben", die deshalb so groß sind, weil nur eine oder zwei Trauben am Stock gelassen wurden oder diese im Gewächshaus idealere Wachtumsbedingungen hatten. Für Anfänger ist auch ein Gang durch den Weingarten hilfreich, damit sie einen Eindruck über die Erziehung bekommen. In Stutel habe ich mir auch ein Bild zur Pilzfestigkeit verschiedener Sorten machen können, da ich den Spritzplan erfragt hatte. In Stutel wurden mehr "biodynamische" ;D Spritzmittel eingesetzt. Sehr pilzfeste Sorten sind damit gut klar gekommen, aber für weniger pilzfeste Sorten waren diese Spritzmittel nicht stark genug. Das hat man an den Blättern und z.T an den Trauben deutlich gesehen. Die Trauben zur Verkostung waren ausgesucht, aber im Weingarten hat man ein Gefühl für die Realität gewonnen.
Eine breite Masse werden wir wohl nicht für den Anbau von Tafeltrauben begeistern können. Das liegt z.T. an örtlichen Traditionen (Weinbaugegend oder nicht), so dass z.B. in Leipzig kein Wein angebaut wird, obwohl dort der SAT-Wert höher ist als im Weinbaugebiet Sachsen.
Ein weiterer Grund ist, dass viele Gartenbesitzer noch nicht wissen, dass man Reben auch online direkt bei den Rebschulen kaufen kann. Die Sorten aus Gartenmärkten können jedoch mit den Tafeltrauben im Supermarkt nicht mithalten und enttäuschen deshalb. Zudem sind die Sortenbeschreibungen sehr dürftig und falsch. Bei uns werden vorwiegend Sorten verkauft, die nie oder selten hier reif werden. Das zieht zwangsläufig Enttäuschungen nach sich.
Der Hauptgrund in meinen Augen ist jedoch, dass der Anbau von Wein- und Tafeltrauben nicht ganz einfach ist, z.B. bezüglich Sortenwahl, Rebschnitt, Laubarbeit, Ertragsbegrenzung, Spritzen gegen Pilzkrankheiten und Traubenwickler, Schutz vor der KEF, Wespen und Vögeln. Die meisten Kleingärtner bevorzugen einfach zu handhabende Kulturen. Erst wenn ein Kleingärtner Feuer für Tafeltrauben gefangen hat, ist er bereit, sich für dieses Hobby tiefer zu interessieren und erst dann stellen sich Erfolge ein. Der Tafeltraubentag könnte da eine Initialzündung sein. Für viele nur neugierige Kleingärtner ist jedoch die Fahrt dahin schlichtweg zu weit. Ein engagierterer Hobbywinzer scheut dagegen nicht den Aufwand, wenigstens alle paar Jahre hinzufahren.
Vor einigen Jahrzehnten gab es auch in Radebeul bei Dresden Versuchsgärten und Tafeltraubentage, aber als der Leiter in Pension ging, wurde auch das ganze Projekt beendet. Der überwiegende Teil wurde gerodet und die attraktiven Flächen gingen an das Staatsweingut. Nur ein kleiner Rest existiert noch immer, allerdings sind die Sorten jetzt nicht mehr aktuell.