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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Jan 2019, 09:56
von wallu
Rib hat geschrieben: 18. Jan 2019, 23:47
Schuld für diese Hysterie ist der Bericht von Monitor. Demnach, bzw nach der zitierten, bisher unveröffentlichten Studie, ist die Landwirtschaft für 40% des Feinstaubs und somit für 114000 Todesfälle pro Jahr in Deutschland verantwortlich.


Ja, die 300000 Tote pro Jahr tauchen immer wieder auf. Ich kann mich an einen sehr ausführlichen Beitrag im WDR vor einigen Monaten erinnern (Quarks & Co). Da haben sie diese Zahl unter die Lupe genommen. Ergebnis (wenn ich mich richtig erinnere): Die Zahl ist der Mittelwert von diversen mathematischen Berechnungen und basiert nicht auf "gemessenen" Todesfällen. Besonders interessant war jedoch: Die 300000 Toten sterben je nach Modell einige Monate bis 19 Minuten (!) früher als sie es ohne den Feinstaub täten :o.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Jan 2019, 10:45
von Staudo
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Die in den Studien zum Feinstaub und zum NO2 gefundene Risikoerhöhung ist einfach dadurch zu widerlegen, dass man die inhalierten Dosen mit denen der Raucher vergleicht (18). Die vielen Millionen Inhalationsraucher stellen sozusagen einen inhalationstoxischen Großversuch dar. Das ist eine große Besonderheit, denn bei anderen Umweltrisiken wäre eine solche Untersuchung unethisch. Die EU hat für Deutschland durch Feinstaub eine Lebenszeitverkürzung von 10,2 Monaten errechnet (19); 6 000 Tote kommen durch NO2 hinzu (15). Vergleicht man lebenslang inhalierten Feinstaub und NO2 mit den inhalierten Dosen der Raucher, so müssten diese nach wenigen Wochen alle sterben, was offensichtlich nicht der Fall ist. Zudem ist der Zigarettenrauch noch ungleich toxischer. Damit ist die These einer Risikoerhöhung von Feinstaub und NO2 in den Grenzwertdosen falsifiziert.



Quelle


Ich kann das nicht beurteilen. Vertraue aber meinem Arzt oder Apotheker in aller Regel.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Jan 2019, 10:48
von Bristlecone
@wallu
Natürlich sind das berechnete und nicht "gemessene" Todesfälle.
Wie sollte das auch anders gehen?

Wenn ein Mensch an Lungenkrebs erkrankt, kann man auch nicht mit Sicherheit sagen, was die Ursache war.
Wenn er Raucher ist, können wir aber sagen, dass dadurch die Wahrscheinlichkeit, diesen Krebs zu bekommen, sehr viel höher ist als bei einem Nichtraucher.

Und wenn wir eine genügend große Gruppe von Rauchern und Nichtrauchern vergleichen, können wir herausfinden, dass Raucher ein etwa 10 mal höheres Risiko haben, an Lungenkrebs zu erkranken als Nichtraucher.

Was die Lebenszeitverkürzung angeht: Rauchen als die bei weitem stärkste Noxe, die wir in der Allgemeinbevölkerung kennen, führt zu einer auf die Gesamtbevölkerung bezogenen Verkürzung der Lebenserwartung um ein bis zwei Jahre.
Im Vergleich dazu sind ein paar Monate durch Feinstaub schon bemerkenswert und durchaus relevant.

Und bei rechnerischen "nur ein paar Minuten": Man kann das für irrelevant halten. Wenn man das tut, kann man aber konsequenterweise jeden gesundheitlichen Verbraucherschutz gegenüber Chemikalien ersatzlos streichen.
Weichmacher in Plastik, Dioxin in Eiern, Mineralöl in Lippenstift, endokrine Disruptoren in Sonnenschutzmitteln - kannste alles vergessen.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Jan 2019, 11:21
von Rib-2BW
Mir zwicks, dass eben hier die Medien den Feinstaub über einen Kamm ziehen. Ja Feinstäube sind problematisch aber nur weil gewisse Salze in diese Klassifikation passen, kann man das nicht gleichsetzten.
Und da ist doch das Problem. Wenn nicht jeder in der Lage ist zu differenzieren, dann sollte man doch vorsichtiger mit gewissen Anklagen sein. Jetzt hacken alle auf die Schweinemäster und Co drauf herum, nur weil eine Sendung eine unfertige Studie liest, ohne vielleicht die Disskossion dieser Studie mitgenommen zu haben.

Ohh, wir dürfen uns nicht mehr am Kopf kratzen, dass verursacht Feinstaub. Wie viele tausend Menschen wohl an zerebrovaskuläre Insuffizienz und koronare Herzkrankheiten, verursacht von Hautschuppen starben?

Das die Landwirtschaft nicht vollkommen unschuldig ist, wenn man diesen Ausdruck mal so nehmen kann, ist klar. Als vollkommen unbedenklich kann ich das nicht nennen, wenn jemand hinter einem 200 PS Schlepper (AdBlue Anlage ist abgeknipst, machen die LKW-fahrer ja auch gerne), der gerade mit einem Feldgrubber einen staubtrockenen Acker bearbeitet, hinter her läuft.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Jan 2019, 11:39
von lord waldemoor
ot, ich habe in einem raum einen schwedenofen, dort halte ich mich meistens auf, wenn mein bruder kommt, meint er immer, wie kannst du diesen feinstaub aushalten??
ES RAUCHT schon bissl wenn ich holz nachlege, ist das wirklich ungesund?

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Jan 2019, 12:00
von toto
lord hat geschrieben: 19. Jan 2019, 11:39
ot, ich habe in einem raum einen schwedenofen, dort halte ich mich meistens auf, wenn mein bruder kommt, meint er immer, wie kannst du diesen feinstaub aushalten??
ES RAUCHT schon bissl wenn ich holz nachlege, ist das wirklich ungesund?


Ich hatte mal einen Hund, der jedesmal - wenn wir in die Stadt fuhren - extreme Husten-und Niesanfälle bekam - kurz nach Ortseingang. War das der böse Feinstaub? Der Hund wurde 12,5... wir waren auch nicht so oft in der Stadt ;D

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Jan 2019, 23:47
von dmks
lord hat geschrieben: 19. Jan 2019, 11:39
ES RAUCHT schon bissl wenn ich holz nachlege, ist das wirklich ungesund?


Ja, daran sind unsere Vorfahren, die Urmenschen ausgestorben! ;)

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2019, 01:45
von toto
dmks hat geschrieben: 19. Jan 2019, 23:47
lord hat geschrieben: 19. Jan 2019, 11:39
ES RAUCHT schon bissl wenn ich holz nachlege, ist das wirklich ungesund?


Ja, daran sind unsere Vorfahren, die Urmenschen ausgestorben! ;)


;D ;D ;D ;D ;D

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2019, 10:23
von lord waldemoor
eigentlich raucht es immer bissl, das türl schließt nicht ganz
vermutlich sind manche urahnen ausgestorben weil sie im feuer lagen ;D

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2019, 12:00
von Roeschen1
Thema Gülle,
es gibt große Probleme mit dem Grundwasser durch Eintrag von Nitrat, dasselbe bei Oberflächenwasser, Flüssen,
eine Folge der Massentierhaltung. Das muß sich ändern.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Jan 2019, 12:25
von RosaRot
Aus Gülle lässt sich ganz gut Strom herstellen. Rentiert sich sicher nur auf größeren Höfen, auf denen genug anfällt bzw. die Gülle, die nicht gebraucht wird, muss eben statt auf den Acker in eine solche Anlage gebracht werden.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 21. Jan 2019, 19:36
von dmks
Dornroeschen hat geschrieben: 20. Jan 2019, 12:00
Thema Gülle,
es gibt große Probleme mit dem Grundwasser durch Eintrag von Nitrat, dasselbe bei Oberflächenwasser, Flüssen,
eine Folge der Massentierhaltung. Das muß sich ändern.


Die neue Gülleverordnung (Düngeverordnung) von 2017 ist nochmal ein Schritt dagegen.
https://www.praxis-agrar.de/pflanze/artikel/die-neue-duengeverordnung/

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 21. Jan 2019, 19:49
von thuja thujon
In den Gülleregionen keine Folge der Massentierhaltung, sondern der flachgründigen Böden. Hat auch seinen Grund warum es Tierhaltungsregionen sind und nicht Weinbau oder was anderes, womit sich gut Geld verdienen lässt.

Hier in der Vorderpfalz, Gülle ist so gut wie kein Thema, es gibt hier kaum Vieh, aber trotzdem ordentlich Nitrat im Grundwasser. Nicht nur wegen der Dörfer und Städte, sondern auch wegen des Gemüsebaus. Salat will bis zur Ernte Stickstoff sehen, den kann man nicht wie Weizen düngen. Es bleibt also ab und an nach der Ernte nichts was den Reststickstoff aufnehmen könnte. Die Bauern helfen sich auch schon damit Erntereste nicht auch noch zusätzlich einzuarbeiten, sondern sammeln sie zentral. Das wird auf Dauer wohl Nitrat reduzieren, aber auch den Humus im Boden.
Stickstoff ist eigentlich ein recht komplexes Thema und sollte nicht auf Phrasen wie Massentierhaltung reduziert werden.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 21. Jan 2019, 20:36
von lerchenzorn
thuja hat geschrieben: 21. Jan 2019, 19:49
In den Gülleregionen keine Folge der Massentierhaltung, sondern der flachgründigen Böden. Hat auch seinen Grund warum es Tierhaltungsregionen sind und nicht Weinbau oder was anderes, womit sich gut Geld verdienen lässt.
...


Kannst Du die zwei Sätze bitte noch einmal erklären. Ich versteh nicht, was Du da geschrieben hast.

Es scheint nicht umstritten zu sein, dass in den Gebieten mit den größten Viehzahlen auch die größten N-Mengen auf die Flächen kommen, egal ob es flach- oder tiefgründige Böden sind. Einen Boden in nordwestdeutschen Lockergesteinslandschaften würde ich auch nicht per se als flachgründig ansehen.

Zur neuen Düngemittelverordnung (2017): Die bei der Ausbringung zu Gewässern einzuhaltenden Abstände bleiben minimal. Ein einziger Meter im ebenen Gelände. Das heißt für die ggf. nährstoffsensible Ufer- und Gewässervegetation, dass sie fortwährenden Eutrophierungen ausgesetzt bleibt. Selbst bei nur gelegentlichen Abweichungen vom unterstellten Idealfall einer hochgradig exakten N-Ausbringung ist das für die oft winzigen Landschaftselemente der Agrarlandschaft ein harter Schlag. Zumal sie in aller Regel keinerlei Pflege erfahren, die solche Nährstoffeinträge abschöpfen könnte.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 21. Jan 2019, 20:43
von dmks
So gering finde ich das garnicht.
"bei einer Hangneigung von weniger als zehn Prozent muss der Abstand zu Gewässern und Nachbarflächen mindestens vier Meter beziehungsweise ein Meter bei Exaktausbringung betragen
bei einer Hangneigung von mehr als zehn Prozent ist ein Mindestabstand von fünf Metern einzuhalten; in einem Abstand von fünf bis 20 Metern zur Böschungsoberkante des Gewässers ist eine Düngung auf unbestelltem Ackerland nur bei sofortiger Einarbeitung erlaubt."