Bei dieser Gelegenheit auch einiges an Schrott aussortiert. Kam aus der Ecke Manfred Hans und Deaflora.
In der Ecke hab ich noch vor einigen Wochen bestellt, was demnächst geliefert wird, u. a. die Maiherzog. Die soll ja lt. einem anderen Kommentar hier nicht die Richtige sein :-\ Stellt sich die Frage ob es sich lohnt, die kleinen Pflanzen 2-3 Jahre wachsen zu lassen um dann zu merken, dass es eine falsche Sorte ist. Gibt es eigentlich empfehlenswerte Quellen für alte Sorten?
Ob es sich lohnt, hängt vom oft zitierten Platz ab. Wenn du den Platz hast, probier es aus, das ist kein Schaden. Wenn der Schuss sofort sitzen muss und die Sorte stimmen, würde ich da nicht kaufen. Es ist halt verführerisch, weil sie viel haben und alles schön in Gärtnersprache blumig beschrieben. Allerdings kenne ich auch keinen anderen Verkäufer, der wirklich Bandbreite bringt.
Mal hier was, mal da was, so läufts bei mir. Stecklinge machen und tauschen ist auch nicht schlecht. Sortenechtheit immer noch grösser wie bei einigen Verkäufern...
Bei Deaflora finde ich besonders die stachligen Sorten wie Godwin of Wessex, Early Sulphur, Ironmonger, Early Green Hairy, Green Ocean interessant, mich würde interessieren welche dieser Sorten zu empfehlen sind und welche nicht.
Ich hab von dort die Early Green Hairy. Bisher ein schön gesunder Strauch, mittelstark vom Wachstum würde ich sagen. Früchte gibt's dieses Jahr das erste Mal, falls jetzt nicht alle Blüten erfroren sind.
Von meinen Stachelbeeren haben Invicta/Invictus (früh) und Rote Eva/Redeva (spät) die zuverlässigst und einzig nennenswerte Ernte. Invicta ist aber ein Stachelmonster, die ernte ich bei gleichzeitiger Auslichtung des Buschs um ein bisschen mehr Manövrierraum zu haben und die Beeren von den abgeschnittenen Trieben können dann recht bequem gepflückt werden. Scharfer Schnitt verringert zwar die Ernte, macht aber wegen der größeren Beeren doch auch aus Zeit(Kosten)-Nutzen Sicht Sinn. Hinnonmäki gelb und rot ist jeweils ganz nett, wächst aber bei mir zu schwach, um signifikante Ernten abzugeben, einfach mangels Buschvolumen. Die Ernten relativ zur Buschgröße sind aber nicht schlecht. Spinefree habe ich mal ausprobiert, war ganz OK, kränkelt aber die letzten Jahre, kann auch an einem zu trockenen Standort liegen. Neu habe ich Süße Lea, Captivator und Mucurines. Am liebsten würde ich noch mehr Sorten testen, aber das braucht auch alles Platz und Zeit... und mir eichen dann ein paar kg Stachelbeeren auch für ein Jahr. Es gibt dann ja auch +- gleichzeitig noch Johannisbeeren und Kirschen.
@Meralin Dann drücke ich dir mal die Daumen das deine Stachelbeeren trotz der Kälte tragen. Ich hoffe wir bekommen ein Foto von deiner ersten Ernte.
@ Wild Obst Wie breit ist denn bei dir Invicta? Wollte sie mit weiteren Sorten vor einen Zaun pflanzen, hab das Beet so 80cm breit gemacht, ich hoffe das reicht. Hinnonmäki rot hatte ich auch mal, dummerweise hatte ich sie unter eine Thuja gepflanzt, trotz täglichem Giessen war der Boden ständig trocken. Trotzdem war sie voll mit Beeren. Gerade als die Beeren schön reif waren war der komplette Busch über Nacht leer gefressen, das ist mir zweimal passiert. Das Jahr drauf haben die Raupen komplett alle Blätter weg gefressen, davon hat er sich auch nicht wieder richtig erholt, hab ihn dann raus geschmissen.
Meine Invicta ist je nach "Schärfe" des Schnitts etwa 70-100 cm im Durchmesser. Ich denke 80 cm Beet sollte reichen, man kann die ja auch eher oval wachsen lassen oder einfach entsprechend stark schneiden. Starker Verjüngungsschnitt scheint bei Stachelbeeren ja sowieso ganz gut zu sein. An älteren Ruten bekommt man zwar viele, aber viel zu kleine Beeren...
Bis 1m Breite geht auch noch, dann pflanze ich sie etwas weiter nach vorn da hinter dem Beet ein Holzzaun steht der ab und zu ja auch mal entmoost und gestrichen werden muss.
Heute ist nun der erste Teil meiner bei Lubera bestellten Beeren angekommen, schätze der Rest kommt morgen an und fährt noch eine Runde mit dem Postauto spazieren (oder Lubera hat die Minnipflänzchen gleich in nem Briefumschlag verschickt und der Postbote hat sie deshalb übersehen ::)) Na jedenfalls hoffe ich das die restlichen 3 Pflänzchen morgen ankommen und ich am Wochenende mein Beerenbeet und die restlichen Pflanzkübel bepflanzen kann.
Wild hat geschrieben: ↑16. Apr 2021, 13:00 Hinnonmäki gelb und rot ist jeweils ganz nett, wächst aber bei mir zu schwach, um signifikante Ernten abzugeben, einfach mangels Buschvolumen.
Irgendwas stimmt bei Dir nicht. Mein roter Hinnonmäki trieb so fleißig neue Triebe aus, dass ich mir beim Schneiden echt Gedanken machen musste, wie ich all die Triebe auf maximal 12 beschränken kann. Volumen produzierte dieser Busch reichlich, der Erneumfang war auch sehr gut. Einzig der Geschmack hat mich irgendwann nicht mehr überzeugt, da gibt es Besseres. Der rote Hinnonmäki kann also sehr produktiv sein.
Hm, vielleicht ist es an deren Standorten zu trocken? Ein Noname Stachelbeersämling am selben Standort hat es aber auf gut 1,20 m Höhe und Durchmesser geschafft, hat aber praktisch nie gefruchtet und wenn, dann vielleicht eine handvoll Beeren insgesamt. Deswegen hatte ich den durch die Hinnonmäki und Invicta ersetzt. Ich mulche die, wie alle meine Beerensträucher, jährlich mit Heugraskompost, Laubkompost oder Baumschnitthäcksel, je nachdem was ich gerade habe oder was "im Weg steht und sowieso bewegt werden muss". Die Invicta wächst damit deutlich besser als die Hinnonmäki. Vielleicht mache ich mal Stecklinge und probiere die an einem etwas feuchteren Standort.
"Die Stachelbeere wächst wild auf mäßig trockenen bis frischen nährstoff- und basenreichen, oft kalkhaltigen Standorten. Sie erträgt Schatten und kommt in Hecken, Gebüschen, Schlucht- und Bergwäldern, Auen und in Laubwäldern vor. Die Stachelbeere ist ein Flachwurzler." Zitat Wiki.
Durch die Laubwälder haben sie bis ca. Juni Licht; deshalb als Einzelstrauch oder Hecke. Nährstoffreich durch Gras- und Laubkompost, dadurch auch nicht saurer Boden. Als Flachwurzler nicht tiefgründig hacken, bewässern durch z. B. Tropfbewässerung. Ich erziehe die Stachelbeere als Hecke mit Einzeltrieben; je nach Sorte (Hinnonmäki bis 4 Jahre, Grüne Kugel bis 6 - 8 Jahre). Aus gelichtet nach Faustgröße und Früchte vom Knie bis zur fast ausgestreckter Hand. Die Früchte dürfen einem in den Mund wachsen. ;))
Trockenheit kann eine Rolle spielen. Wie ich Thread von den Schwarzen Johannisbeeren gezeigt habe, können die selben Bedingungen auf die einzelnen Sorten starke Wachstumsunterschiede haben (die Premiere hat's nicht geschafft. Die altpflanze ist komplett abgestorben). Gut, im Durchschnitt brauchen R. nigra mehr Wasser aber ein Vergleich kann man immer machen. Ich habe die Hinnonmäki Rot im Topf, die gut gepflegt wird. auf 120 cm hab ich sie noch nicht bekommen aber ein Wachstumsmonster scheint sie auch nicht zu sein. Düngen kannst du Dinger zu jedem Zeitpunkt, so gut wie grenzenlos. Daran und an dem Schnitt kann es auch liegen.
Ich habe dank diesem Forum vor wenigen Tagen Luberas Solemio gepflanzt. Leider noch keine Knospen dieses Jahr ... aber ich freue mich sehr auf naechstes und das erste Probiererle!