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Obstclub / Vermischtes (Gelesen 395878 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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oile
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Re:Obstclub

oile » Antwort #795 am:

In meinem Garten stehen reichlich Pflaumenbäume, die allesamt Sämlinge sind. Sie tragen dieses Jahr gut, allerdings verschimmeln viele Früchte an den Bäumen. Andere schrumpeln vor sich hin. Dennoch konnte ich gut ernten. Die Früchte sind jetzt so süß, dass ich für Kompott keinen zusätzlichen Zucker benötige.Gestern habe ich die meisten Quitten abgepflückt und hoffe, dass sie nicht wieder innen braun sind. So sehen sie erstmal gut aus.
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Quittenernte_2013.jpg
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Mediterraneus
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Re:Obstclub

Mediterraneus » Antwort #796 am:

Konstantinopler Apfelquitte?Schöne fette und pralle Frücht hast du da. Fleischbräune kommt aber trotzdem dann und wann. Ist aber nur optischer Makel, die Früchte sind genauso verwertbar.
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Gänselieschen
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Re:Obstclub

Gänselieschen » Antwort #797 am:

Die Konstantinopeler Apfelquitte - wie lange braucht so ein Baum bis zur ersten Blüte bzw. Frucht? Ich habe inzwischen zwei davon - blöder Zufall. Einer ist vom Herbst 2011, einer vom Herbst 2012. Beide stehen halbschattig.
Natura
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Re:Obstclub

Natura » Antwort #798 am:

Bin mal im Frühjahr im Non-Tal geradelt (da kommen viele Golden Delicious her) - Apfelblüte vor Brentapanorama und zwischen den Baumreihen fährt eingemummt im Vollgummidress der Bauer im Traktor mit der Giftspritze.Am Straßenrand lagen massenhaft leere Pestiziddosen, Totenkopf drauf, ist leider ein paar Jahre her und ich hab vergessen, wie das Mittel heißt.Muss aber gegen was helfen, was zur gleichen Zeit fliegt wie die Bienen, sonst könnte man bei kleinen Bäumen zumindest auch ein Netz nehmen...
Es muss nicht was sein das fliegt, es gibt auch andere Krankheiten ::). Wenn man nicht spritzt hat man eben schlechtes Obst, unsere Elstar haben z.B. alle Flecken und Schorf. So etwas kann man eben nicht verkaufen. Leere Spritzmittelbehälter sollte und darf man allerdings nicht in die Landschaft werfen. Pflanzenschutzmittel mit Totenkopf drauf gibt es aber nur noch selten. Wir haben letzte Woche 5 Körbe voll Quitten geerntet und morgen geht es weiter. Dazwischen einige Körbe Boskoop und Elstar, auch eine halbe Kiste Golden Delicious, die sind dieses Jahr noch nicht golden :(.
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Mediterraneus
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Re:Obstclub

Mediterraneus » Antwort #799 am:

Wenn man halt Tafelsorten verkaufen will, muss man spritzen. Ich denke, das sollte jedem Konsumenten bewusst sein, wer etwas denkt, weiß das. Manche denken allerdings, dass ein Apfel in der Fabrik hergestellt wird.Ungespritzt und unbehandelt ist nur Obst vom Hochstamm auf einer Streuobstwiese. Dieses Obst ist jedoch vom Aussehen her nicht genormt. Dafür stellt es jeden gekauften Tafelapfel geschmacklich in den Schatten.Bio-Äpfel aus Plantagen kommen oft von weit her, zudem ist die Sortenwüste auch dort vorhanden.Solches Obst vom Streuobstbaum verrottet und vergammelt momentan hier überall. Keinen kümmerts, bevor man sich wegen einem Apfel bücken muss, kauft man lieber den chemischen Apfel für 1.99 das Kilo."Wenn man nicht spritzt, hat man schlechtes Obst" stimmt somit nicht. Das Obst schaut nur nicht perfekt aus, bzw. bei empfindlichen Sorten sorgen Krankheiten dafür, dass es keine Ernte gibt. Muss man halt andre Sorte nehmen. ;)
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hargrand
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Re:Obstclub

hargrand » Antwort #800 am:

Meine Meinung! :DDie Gesellschaft wird schon noch irgendwann einsehen müssen, dass die Industrielle Landwirtschaft so nicht weitergehen kann. >:(Da werden alte Sorten nochmal ganz wichtig sein.
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hml
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Re:Obstclub

hml » Antwort #801 am:

Ich muss wieder mal widersprechen. Die Sorte ist das eine, die Baumform das andere. Allerdings stellt eine M9 Unterlage andere Anforderungen als ein Sämling. Wer den Boden unter dem Baum nicht unkrautfrei hält, wird nie gute Äpfel auf M9 kriegen. Bei optimaler Behandlung ist der Apfel von der Spindel immer besser, allein schon weil man überall herankommt für die Pflegemaßnahmen, oder wer dünnt Äpfel auf Hochstämmen aus. Ich will Hochstämme nicht verdammen, ich pflanze selber welche, aber nur mit Obst das durch die Schwerkraft zu Boden fällt, ich kenne zu viele die bei der Ernte vom Baum gefallen sind und sich schwer verletzt haben bis hin zur Querschnittslähmung. Das ist kein Baum wert. Ich habe schon viele Apfelverkostungen mitgemacht, unter anderem in Weihenstephan, wo man die Vorzüge alter Sorten gegen neue, spez. Clubsorten testete. Das Ziel war die Vorteile der Alten zu zeigen. Für meinen Geschmack ging das gründlich in die Hose. Nehmen wir als Beispiel Delbar Estival- der Namen ist eine Katastrophe- aber bisher hat mir niemand im August was besseres vorgesetzt, oder Honeycrunch, es gibt keinen knackigeren Apfel, vom Aromaapfel Rubinette ganz zu schweigen. Ich selbst produziere auch alte Sorten auf M9 da stimmt Geschmack und Optik und trotzdem sind die neuen Sorten besser, dies kann man auch objektiv an Hand der Zucker und Säuregehalte messen. Was andere Inhaltsstoffe betrifft kann es sein das alte Sorten im Vorteil sind, aber auch diese Sorten wurden gezüchtet oder ausgelesen, ich frage mich dann, wer hat Sorten vor 300 Jahren nach Phenolgehalt ausgelesen. Übrigens gestern abend kam auf N3 eine Sendung zum Apfel, in der wurden Fingenwerder Herbstprinz und Celler Dickstiehl hoch gelobt, beide habe ich daraufhin bestellt, mal sehen was die können, in 3-4 Jahren weiß ich mehr.Grußhml
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cydorian
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Re:Obstclub

cydorian » Antwort #802 am:

Einige Äpfel hab ich abgeerntet, Erntemenge insgesamt ca. 10% des Normalniveaus wegen des Polarfrühjahrs. Viele Bäume haben fast nichts, darunter auch hochgelobte robuste alte Sorten.Bei den neueren Sorten gibt es ein ebenso geteiltes Bild, manche zeigen sich aber über Jahre hinweg und auch dieses Jahr viel problemloser wie gedacht. Erstaunlich ist z.B. wieder mal Jonagold: Normalerntemenge, nur mässig Schorf, pünktlich pflückreif, aromatisch - sofern man mit der endlosen Überschwemmung von Gold Delicious - Abkömmlingen zufrieden ist. Gelungen sind auch Gala, Re-Sorten. Versagt haben Sorten wie Berlepsch, Brettacher, Wintertaffet, Goldparmäne und viele andere.
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Mediterraneus
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Re:Obstclub

Mediterraneus » Antwort #803 am:

Man muss halt weg von dem Gedanken, lauter gleich große und makellose Äpfel verkaufen zu wollen.Alle gängigen Marktäpfel gehen auf wenige Sorten zurück. Kein Wunder, dass soviele Menschen eine Apfelallergie bekommen.Bestimmte alte Apfelsorten lösen keine Allergie aus.
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Gänselieschen
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Re:Obstclub

Gänselieschen » Antwort #804 am:

Erzähl mal jemand was über die Unterlage M9 bitte 8). Ich habe vor 'zig Jahren einen Klarapfel gepflanzt, der ist ziemlich schwachwüchsig und vergreist jetzt schon an den Hauptästen, so mit Algen/Moos und Bröselkram. Ich kenne Klaräpfel aus meiner Kindheit als Riesenbäume. Dieser ist definitiv was Anderes. Kann das M9 sein? Der Baum ist, wenn man ihn in der Höhe nicht runternimmt max. 4m hoch.
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July
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Re:Obstclub

July » Antwort #805 am:

Ich mag schon lange keiner Supermarktäpfel mehr....diese glänzenden gleichgroßen künstlichen Dinger ::)!Einen Klarapfel habe ich auch, der trägt bisher jedes Jahr und man muss ganz schnell essen, sonst werden sie mehlig:) Und der steht auch ganz gut da:)Am besten trägt immer noch unser alter Apfelbaum, der schon alt war als wir vor 33 Jahren hierher kamen. Ohne Düngung und irgendwas....Gift sowieso NICHT! Sorte unbekannt, glockenförmig, groß, erst grün, dann gelblich werdend, ab und zu eine rötliche Backe. Leider nicht lange lagerbar....aber im September bis November knackig und saftig:)Dann habe ich noch sowas wie Cox Orange, der trägt auch manche Jahre gut. Alle anderen können gefällt werden, die sind nie was geworden und haben schon Flechten an den Ästen....ich vermute die Wühl- und Feldmäuse.Meine S-Eltern hatten Goldpärmäne, uralte Bäume, die jedes Jahr gut getragen haben und gesund waren und gut lagerbar. Nun sind beide nicht mehr am Leben und das Haus haben wir verkauft.....mitsamt den Obstbäumen........die erntet dieses Jahr jemand anderes :-\LG von July
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Gänselieschen
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Re:Obstclub

Gänselieschen » Antwort #806 am:

Was haben Wühlmäuse mit Flechten an den Bäumen zu tun ???. Dort wo der Klarapfel steht ist erklärtes Wühlmausgebiet. Die Hochstämmchen der Beeren in der Nähe hat es in diesem Sommer entschärft und in jungen Jahren war auch der Klarapfel einmal kurz vorm Eingehen und komplett hohl unter der Wurzel.
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July
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Re:Obstclub

July » Antwort #807 am:

Falsch formuliert ;) Die Bäume haben Flechten und Moos und Pilz und was weiß ich und kommen mit dem Wachstum von Anfang an nicht in die Hufe.....der Boden ist gänzlich von Wühl- und Feldmäusen und Maulwürfen unterwohnt :(Also gehe ich in den nächsten Jahren irgendwo Äpfel klauen ;D ;D Hat in der Kindheit auch Spaß gemacht ;D :-XLG von July
Martina777
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Re:Obstclub

Martina777 » Antwort #808 am:

Noch mehr Thrill war Pfirsiche klauen :-X davon gabs wenige Bäume in der Gegend meiner Kindheit, die sehr gehütet waren ... äußerst verwerflich ...
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Zuccalmaglio
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Re:Obstclub

Zuccalmaglio » Antwort #809 am:

Mir geht das alt gleich gut und neu gleich schlecht in dieser Auschließlichkeit gehörig auf den Keks. Wo liegt denn die Grenze zwische alt und neu? Und es gibt neben schätzenswerten älteren Sorten auch eine Menge Mist. Und alles Neue ist längst nicht zu verwerfen. Sowohl hinsichtlich der Frucht wie der Bäume.Kurz: Differenzierung tut not. Das gilt auch für die Beurteilung von Sorten, Baumformen und Unterlagen. Je nach Ziel, Zweck und Anforderungen kommt eben das eine eher in Betracht als das andere. Nur: Um eine 80 Millionen Bevölkerung mit halbwegs -auch optisch- passablem (nicht makellosem) Obst zu versorgen, bedarf es eben auch einer -wenn möglich bio- "Intensivproduktion" und moderner Lagermöglichkeiten (CA etc.) und Vertriebswege.Das das nicht mit dem heute gängigen Sortenspektrum passieren müsste, steht auf einem anderen Blatt. Kleinere Baumformen sind für diesen Zweck aber zwingend. Leider wurde der o.a. Film auf NDR der notwendigen Differenzierung auch nicht gerecht, wiewohl er die heutige konventionelle Produktion und Vermarktung zu recht kritisch unter die Lupe nahm. Die andere Seite wurde wie so oft romantisierend dargestellt.
Tschöh mit ö
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