Wild hat geschrieben: ↑24. Nov 2018, 22:45Ich frage nur, weil ich bei mir gerade auch eine schattige, feuchte Mauer plane und auch teilweise schon am Bauen bin, so wie ich Zeit dazu habe. Eventuell muss ich mir für so schöne Farnstellen dann auch poröse Steine kaufen, weil meine normalen Muschelkalksteine Feuchtigkeit weder wirklich speichern noch leiten.
Aber es ist gut zu wissen, dass ich vermutlich dann doch auch eine Startpopulation pflanzen muss, aber dann doch scheinbar eine recht gute Chance besteht, dass die sie von alleine ausbreitet. Und das auch in kurzer Zeit, wenn die Bedingungen passen.
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Ich glaube, das Aussporen funktioniert aber nur, wenn die porösen Steine auch wirklich dauerfeucht bleiben, also Feuchtigkeit aus dem darunterliegenden Boden kapillar hochziehen können.
Im Gartenhof funktioniert das meist - außer in sehr trockenen Jahren wie diesem - ganz gut, direkt hinter der Lavatuffmauer liegt der Brunnen, das Grundwasser steht im Winter oft nur 50cm unter Plattenniveau an.
Bevor die Mauer da war, hatte ich ganz vereinzelt Adiantum pedatum-Sämlinge mal im Schiefersplitt und Asplenium scolopendrium-Sämlinge im Moos auf Sandsteinen, die ich als Deko hinter der Brunnenfassung liegen hatte, also letzterer kann sich auch gut so aussamen.
Dryopteris filix-mas braucht auch nicht allzu feuchte Bedingungen, um sich anzusäen.
Aber es gibt eine Reihe schöner und robuster Farne, die du auf jeden Fall in die Fugen anpflanzen kannst:
Asplenium scolopendrium, Asplenium trichomanes (die Sorte 'Incisum' ist auf dem Foto mit den Hirschzungensämlingen zu sehen, der ist dort wirklich schön üppig geworden), Asplenium ceterach (nicht zu schattig und feucht!), Asplenium ruta-muraria (kaum im Handel, sehr schlecht anzusiedeln, nicht zu schattig und feucht!), Gymnocarpium robertianum, Polypodium vulgare ... und noch einige Arten aus aller Welt, Adiantum venustum wäre vielleicht einen Versuch wert, Adiantum pedatum, kleinere Polystichum setiferum-Sorten....
[quote author=Wild Obst link=topic=38968.msg3201306#msg3201306 date=1543095944]
Zu den trockenen Trockenmauern: Meine mit 15 Jahren ältesten Mauern sind nur max 1m hoch, aber auch direkt mit Lehm hinterfüllt. Da habe ich mir noch gar keine Gedanken dazu gemacht. Die stehen auch immer noch fast so, wie ich sie aufgesetzt habe. Im Sommer sind sie kaum noch als Mauern zu erkennen, weil so viel Rosettensteinbrech, Sedum, Sempervivum, Oregano, Moos und diverse Wildgräser darin wachsen. Bis auf Saxifraga, Sempervivum und Sedum ist nichts gepflanzt, die Sempervivum sind allerdings recht stark zurückgegangen.
Die neueren Mauern habe ich dann "fachgerecht" gebaut, auch weil ich höher werden wollte (tlw 2,5 m). Die sind praktisch fast nicht bepflanzbar. Mindestens zwei 10l Eimer "überschüssige" Sedum und Sempervivum habe ich von Bekannten und meinen Eltern dort ausgepflanzt, aber nur Sempervivum arachnoideum und Sedum acre (über)leben noch an wenigen Stellen, aber wachsen nicht wirklich. Moos ist allerdings sobald es schattig ist praktisch unkaputbar und wächst, obwohl es sich eigentlich immer strohtrocken anfühlt.