Kupfermittel sind nicht mehr zugelassen. Bordeauxbrühe ist auch kaum geeignet. Lies Dich doch mal ein bisschen in den Thread ein, es gibt weit bessere, billigere, leichter anzuwendendere, wirksamere, umweltfreundlichere Alternativen.
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Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans (Gelesen 253194 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Kupfermittel sind nicht mehr zugelassen. Bordeauxbrühe ist auch kaum geeignet. Lies Dich doch mal ein bisschen in den Thread ein, es gibt weit bessere, billigere, leichter anzuwendendere, wirksamere, umweltfreundlichere Alternativen.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Dann werde ich dieses Mal die Hälfte der Bäume mit PES nach dem Rezept von Urmele spritzen. Den anderen Teil spritze ich mit reinem 2%igem Kalk - es gibt Gärtner, die darauf schwören. Mal sehen, was besser wirkt ;).
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Nordfeige hat geschrieben: ↑27. Dez 2021, 14:11
Dann werde ich dieses Mal die Hälfte der Bäume mit PES nach dem Rezept von Urmele spritzen. Den anderen Teil spritze ich mit reinem 2%igem Kalk - es gibt Gärtner, die darauf schwören. Mal sehen, was besser wirkt ;).
Eine Sache interessiert mich: PES soll Kontaktwirkung haben und dazu nur von sehr kurzer Dauer, da es schnell zerfällt. Wie oft soll man also spritzen? Jedes Mal, wenn Plustemperaturen kommen und der Pilz anfängt zu wachsen bzw. Sporen keimen? Ich weiss nicht recht, Winter haben bei uns kaum noch längere Dauerfrostperioden, dafür aber häufiger Mal zweistellige Pluswerte.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Du behandelst mit Peressigsäure nicht "den Pilz" oder die Sporen, sondern das Sprossmycel. Der Link stand schon sehr oft ihm Thread, hier nochmal. Es lohnt sich wirklich, hier im Thread zu lesen.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Ich habe letzten Herbst leider verpennt meine Pfirsiche mit Peressigsäure zu behandeln. War blöd, weiß ich selber. Auch wenn ich sachkundig bin und entsprechende Profi-Mittel bekommen kann, dachte ich mir Anfang des Jahres ich probiere mal ein Haus und Kleingarten-Produkt (HuK) und habe mir deshalb ein Fläschchen Duaxo gekauft.
Angewandt nach Anleitung und entsprechend dem Warndienst (habe ich abonniert). Effekt: Etwas weniger Kräusel als im Vorjahr, aber immer noch Kräusel. Die Bäume sind stramm geschnitten und gut gedüngt, vermutlich wäre es ohne diese Maßnahmen schlimmer. Sorten: Benedicte, Red Haven und Earliglo.
Wie sind eure Erfahrungen mit Duaxo gegen Kräuselkrankheit? Hat das bei euch gewirkt? Ich werde diesen Herbst eine Peressigsäurebehandlung machen, das ist klar. Bezüglich Resistenzmanagement und damit regelmäßigem Mittelwechsel ist das mit nur noch einem zulässigen Mittel im HuK ohnehin witzlos.
Angewandt nach Anleitung und entsprechend dem Warndienst (habe ich abonniert). Effekt: Etwas weniger Kräusel als im Vorjahr, aber immer noch Kräusel. Die Bäume sind stramm geschnitten und gut gedüngt, vermutlich wäre es ohne diese Maßnahmen schlimmer. Sorten: Benedicte, Red Haven und Earliglo.
Wie sind eure Erfahrungen mit Duaxo gegen Kräuselkrankheit? Hat das bei euch gewirkt? Ich werde diesen Herbst eine Peressigsäurebehandlung machen, das ist klar. Bezüglich Resistenzmanagement und damit regelmäßigem Mittelwechsel ist das mit nur noch einem zulässigen Mittel im HuK ohnehin witzlos.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Außer Peroxyessigsäure sind mir keine weiteren Tinkturen zur Kräuselbekämpfung bekannt, seidenn man hat eine scharfe Kettensäge. :P
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
555Nase hat geschrieben: ↑22. Apr 2022, 02:16Außer Peroxyessigsäure sind mir keine weiteren Tinkturen zur Kräuselbekämpfung bekannt
Die Baumschulen spritzen gegen die Kräuselkrankheit wohl auch nur mit Peroxyessigsäure und/oder mit Duaxo?
Wäre nämlich mal interessant, womit die Erwerbsmäßigen gegen Kräuselkrankheit so spritzen (egal, ob man das zu kaufen bekommt oder nicht)...
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
ToLu hat geschrieben: ↑22. Apr 2022, 06:11
[...]
Die Baumschulen spritzen gegen die Kräuselkrankheit wohl auch nur mit Peroxyessigsäure und/oder mit Duaxo?
Wäre nämlich mal interessant, womit die Erwerbsmäßigen gegen Kräuselkrankheit so spritzen (egal, ob man das zu kaufen bekommt oder nicht)...
Duaxo nehmen die Baumschulen ziemlich sicher nicht. Peressigsäure glaube ich auch nicht.
Mittelliste aus dem Warndienst: "Zugelassen sind letztmalig Restmengen Syllit (max. 2 l/ha,max. 3x Altzulassung), Delan WG (max. 3x) und folgende Kupfer-Präparate: Cuprozin progress (max.3x), Coprontal Duo (max. 2x), Grifon SC (max. 2 x) und Flowbrix."
Das sind die Wirkstoffe Dithianon und Kupfer. Der Wirkstoff von Duaxo (Difenoconazol) ist z.B. in den Mitteln Difcor oder Mavita 250 EC drin. Die werden im Profibereich aber nicht zur Kräuselkrankheitsbekämpfung empfohlen.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Zugelassen gegen Kräuselkrankheit ist Duaxo jedenfalls. Aufwendig: Drei Behandlungen sind empfohlen.
Eine Sorte hat dieses Jahr bei mir kräftig Kräusel. Aber nur eine (Royal Gem), danebenstehende noch empfindlichere Sorten haben nichts. Vermute stark, das lag an der verspäteten Behandlung mit Peressigsäure, denn bei dieser Sorte hat das Knospenschwellen schon angefangen und damit wurden die Sporen in die Knospen geschwemmt. Erst im Januar behandelt und seit der Januar immer >10°C tagsüber und frostfrei ist, findet das Knospenschwellen je nach Sorte schon da statt. Das Wetter des sogenannten Winters spricht für spätestens Mitte Dezember behandeln.
Das schreibt übrigens auch Compo zu ihrem Duaxo: "Erste Pflanzenschutzbehandlungen sollten noch vor dem Austrieb bei beginnendem Knospenschwellen erfolgen. Je nach Witterungsverlauf ist das bereits im Dezember / Januar möglich." Oh ja. Und dann besser mit Peressigsäure :-)
Eine Sorte hat dieses Jahr bei mir kräftig Kräusel. Aber nur eine (Royal Gem), danebenstehende noch empfindlichere Sorten haben nichts. Vermute stark, das lag an der verspäteten Behandlung mit Peressigsäure, denn bei dieser Sorte hat das Knospenschwellen schon angefangen und damit wurden die Sporen in die Knospen geschwemmt. Erst im Januar behandelt und seit der Januar immer >10°C tagsüber und frostfrei ist, findet das Knospenschwellen je nach Sorte schon da statt. Das Wetter des sogenannten Winters spricht für spätestens Mitte Dezember behandeln.
Das schreibt übrigens auch Compo zu ihrem Duaxo: "Erste Pflanzenschutzbehandlungen sollten noch vor dem Austrieb bei beginnendem Knospenschwellen erfolgen. Je nach Witterungsverlauf ist das bereits im Dezember / Januar möglich." Oh ja. Und dann besser mit Peressigsäure :-)
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Ja zugelassen ist es. Aber diejenigen, die die Wirksamkeitsprüfung für die Zulassung gemacht haben, reden von schwachen Wirkungsgraden, eher im Bereich von 30% im Vergleich zur Kontrolle. 80, 90, 95% wären was.
Deshalb auch keine Zulassung für den Erwerbsanbau.
Im HuK sind die Philosophien anders. Ich habs noch nie eingesetzt bei Pfirsich. Mache ich nicht wenn es nicht ausreichend nützt.
Deshalb auch keine Zulassung für den Erwerbsanbau.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Wieder mal:
Hier noch nie Kräusel, in vielen Jahren, kein einziges Blatt.
Pfirsiche an der Wand, unterm Dachvorsprung.................
Hast du Keinen - bau dir Einen, langfristig lohnt es sich.
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Gruß Arthur
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Im übrigen ists auch viel einfacher wenn die umliegenden Gärtner keine Pfirsiche haben.
Oder die Pfirsiche so pflegen, das sie besser gedeihen, als die Pilzkrankheiten und Schädlinge darauf. Teilweise kann man hier mehr Pilzsporen ernten als Früchte.
Oder die Pfirsiche so pflegen, das sie besser gedeihen, als die Pilzkrankheiten und Schädlinge darauf. Teilweise kann man hier mehr Pilzsporen ernten als Früchte.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
thuja hat geschrieben: ↑22. Apr 2022, 11:41
Im übrigen ists auch viel einfacher wenn die umliegenden Gärtner keine Pfirsiche haben.
Ist besser, aber keine Lösung. Dasselbe Problem wie bei Birnengitterrost. Befallsdruck ist zwar schwächer ohne Wirtspflanzen in der Nähe, findet aber trotzdem statt. Und bei Pfirsichen ist nicht mal ein Wirtswechsel nötig: Nach dem ersten übersehenen Kräuselblatt hat man die Sporenquelle und den nachfolgenden Kreislauf direkt im Baum.
Am sinnvollsten ist nach wie vor, direkt nach Blattfall Peressigsäure drauf.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
ToLu hat geschrieben: ↑22. Apr 2022, 06:11
Wäre nämlich mal interessant, womit die Erwerbsmäßigen gegen Kräuselkrankheit so spritzen (egal, ob man das zu kaufen bekommt oder nicht)...
https://gartenzone.blogspot.com/2017/11/pfirsiche-ohne-krauselkrankheit.html
Zitat:
"Bleibt die Frage, wie das eigentlich in den Haupt-Anbauländern für Pfirsiche läuft? Welche Mittel werden dort verwendet, was passiert dort? Am Mittelmeer werden Pfirsiche ebenso befallen. Der Pilz verträgt Hitze aber nicht und das Sprossmyzel ist nicht zu sofortiger Reinfektion in der Lage. Somit treibt der unbehandelte Baum nach dem ersten Befall sofort wieder gesund aus. Die Vegetationszeit in warmem Klima ist so lange, dass ein erster Blattverlust nicht zu einer Schwächung des Baums führt. Die Krankheit tritt also ebenso auf, ist aber in der Praxis kein Problem. Und für uns jetzt hoffentlich auch nicht mehr."
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx