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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Jul 2020, 13:25
von silesier
thuja hat geschrieben: 21. Jul 2020, 13:20
Ich würde es bei mir jedenfalls nicht machen und rode sämtliche Wildlinge. Es gibt keine Bekämpfungsmöglichkeit wenn man sich die Rebläuse mal eingefangen hat, und die sind derzeit wieder auf dem Vormarsch.

Stimmt im Weinbau .Ukraine und Rumänien.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Jul 2020, 13:26
von kaliz
Dann wohl besser doch ausrupfen. Möchte definitiv nicht für eine Reblausplage im Weinbaugebiet verantwortlich sein.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Jul 2020, 13:42
von ringelnatz
ohne groß persönlich Bezug zum Thema zu haben, finde es aber interessant:
Wäre es nicht möglich Sämlingsunterlagen der amerikanischen Weinsorten zu ziehen, die reblausresistent sind? Also um die wüchsigen Eigenschaften zu bekommen? Die Unterlagen der Rebschulen sind wahrscheinlich Stecklinge?

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Jul 2020, 13:48
von cydorian
Dann musst du eine Selbstkreuzung sicherstellen.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Jul 2020, 13:51
von thuja thujon
Die Unterlagen der Rebschulen sind Stecklinge, ja. Und viele davon sind nur Reblaustolerant und nicht Reblausresistent.

Viele Gärtner hier die Trauben mit viel Amerikanerblut über Steckling vermehrt haben beschweren sich jetzt über verbreitet Chlorose und andere Wuchsprobleme. Die roden jetzt wieder und kaufen hoffentlich für 10-15€ veredelte Trauben. 5 Jahre verloren, ärgerlich...

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Jul 2020, 01:39
von Rib-2BW
Das sind aber möglicherweise Probleme mit dem Boden. Immerhin haben die meisten Amerikano-Reben mit Kalkböden ihre Probleme. Unterlagen werden wohl möglich auch nur über Steckhölzer oder Abreiser vermehrt. Damit die Unterlagsreben auch mit Kalkböden zurecht kommen, werden in diese Amerikano-arten kalverträgliche Vites-Arten eingekreuzt. Das wird bei den Ertragssorten nicht gemacht, daher die Kalkunverträglichkeit und die darauf folgende Chlorose. Ich meine aber gelesen zu haben, dass aus der gesetztlichen Seite her, auch Amerikaner-Reben nicht einfach mit ihrer eigenen Wurzel verpflanzt werden darf. Eben nur die zugelassenen Unterlagssorten wären okay. Das ist aber alles vernebelt aus meiner Erinnerung heraus gezogen :)

Chloroseprobleme sah ich jedenfalls bei mir keine; ich habe auch keinen Kalkboden

Bei dieser Diskussion habe ich aber ein déjà vu

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Jul 2020, 01:48
von Rib-2BW
Soll ich doch in der Lage sein, mich an etwas zu erinnern?? auch wenn es nicht ganz den Punkt der Diskussion trifft ;D 8) zwei Jahre her, ich bin besser als ein Goldfisch

silesier hat geschrieben: 3. Aug 2018, 22:28
Vogelsberg hat geschrieben: 2. Aug 2018, 11:12
thuja hat geschrieben: 2. Aug 2018, 10:13
Hier haben die nichtveredelten Stecklingstrauben alle Chlorose, wurden aber nichtmal überlastet. Kommen mit dem Lehmboden einfach nicht klar. Die fliegen definitiv wieder raus.


Schade.
Da ich eh tausend + 1 Töpfe mit Sämlingen und (versuchten) Stecklingen herumstehen habe, macht der Versuch der Rebstecklingsanzucht keinen zusätzlichen Aufwand und - bis jetzt - ist der Steckling mit dem Platz offensichtlich zufrieden. Aaaaber das heißt ja noch nichts für die Zukunft!!

Bei Glenora hat die Unterlage SO4 einen Austrieb knapp unter der Veredelungsstelle - was die Edelsorte nicht zu stören scheint - und so verwende ich diesen Austrieb für Stecklingsversuche und habe jetzt 2, die sehr vielversprechend aussehen.

Eventuell kann ich also in etwa 2 Jahren auch Freilandversuche mit selbstveredelten Raben starten - falls ich bis dahin das Veredeln richtig gelernt habe ...

Soll der thuja thujan mit Bilder beweisen dass unveredelte Chlorose bekommen, bei mir auf lähmigen Boden die 5BB versagen noch mehr,du hast Weinbau mit Tafeltrauben Anbau verwechselt.
Nimm egal welche Steckling von Tafeltrauben, pflanze im in eine Erdmulde,schreg oder fast flach.Dann versuche sie zu erzwingen mit 4 Trieben mit Jahren Kordonen ca.5m im jeden Richtung so wie die russische Kollegen das machen.Kannst du auch suchen Rusland.deu.... welche das im Garten machen dann wirdst was besseren Gelernt.
Ich habe solchen Ausführungen paar mal gesehen und denen Auswirkung.
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Zweite Thema. Sämlinge zu ziehen ist Utopie und Glücksache,ausserdem wenn man Kreuzungen macht.
Die 99% kommen Wildlinge herraus und muss man 6,7,8 Jahren warten auf Ergebnisse. Einzige was du damit erreicht das der Wildling macht sehr gute boden Anpassung,meistens die sind das sehr robuste Unterlagen und super Veredelungsholz für Tafeltrauben.
Ich bin gespannt ob thujan hat schon sowas ausprobiert, ich schon.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Jul 2020, 12:13
von Vogelsberg
cydorian hat geschrieben: 23. Jul 2018, 17:29
Aella hat geschrieben: 23. Jul 2018, 14:52
Hat schon mal jemand aus Muscat Bleu Saft gemacht?[/quote]

Ja, das geht, der Saft ist okay, Ausbeute nicht so toll. Am Besten Maische herstellen, zwei Tage stehen lassen, dann abpressen, sterilisieren. Alles bis 10 Liter mach ich mit einem simplen Handpressbeutel aus Nylon, das geht prima. Und die Beeren zermatschen tun meine Kinder. Wenn man keine grossen Mengen hat, kann man auf weiteren Krempel und Material verzichten.

[quote author=Aella link=topic=29993.msg3130488#msg3130488 date=1532350366]Was macht ihr denn mit euren Traubenernten außer essen und verschenken?


Bei kernlosen Sorten bin ich mittlerweile sehr auf dem Rosinentrip. Die müssen aber dazu geeignet sein, vorteilhaft ist dünne Traubenschale und niedriger Säuregehalt. Man täuscht sich oft über den Säuregehalt, wenn man die frischen Beeren probiert. Schmeckt süss, also alles gut, denkt man. Ist nicht immer so. Konzentriert schlägt die Säure doch stark durch.

Auch sehr grossbeerige Sorten gehen gut. Aber der Aufwand ist hoch. Da halbiert man die Beeren vor dem trockenen und wirft die Kerne raus.



Ich bin gerade am überlegen, ob ich beim Schmidt noch 2 - 3 zusätzliche Tafeltrauben auch für die Rosinenherstellung kaufe?

Anforderung:

- die Rosinenherstellung sollte nicht die Stromrechnung sprengen, also eher kleinbeerige Sorten?
- keine Spritzung notwendig, also wohl eher amerikanische Sorten mit Foxton?
- Anbau im Topf im ungeheizten FolienGH und Auspflanzversuche im winterkalten Vogelsberg mit neuerdings Frühlingseinbrüchen im späten März und Spätfrösten Ende April/Anfang Mai

Durch diesen fast endlosthread habe ich mich per Suchfunktion schon gegraben und fand vor allem diese Antwort interessant...inzwischen neue Erkenntnisse?

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Jul 2020, 12:51
von cydorian
1. Die Trocknungszeit ist bei halbierten grossbeerigen Sorten niedriger wie bei kleinbeerigen Sorten, die man ganz verwendet. Denn durch die Schale geht das Wasser schwerer durch wie durch die Schnittfläche. Mittlerweile haben wir eine Solaranlage und lassen den Trockner nur in den hellen Tagesstunden laufen, Zeitschaltuhr. Bei grossen Sachen wie Tomaten dann zu langsam, aber sowas die Trauben kein Problem.
2. Hängt vom Standort ab.
3. Auch in den rauhen Regionen gedeihen viele Tafeltraubensorten problemlos im Freiland. Ausprobieren!

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Jul 2020, 15:08
von Vogelsberg
Danke für die schnelle Antwort :)


Also doch eher was - für kernlose Sorten - großbeeriges...

Gibt es schon Erfahrung mit Jana, Einset seedless und mit Centennial seedless zum Thema Rosinen?

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Jul 2020, 15:15
von cydorian
Centennial seedless ist von den Beereneigenschaften her fast ideal, aber nicht pilzfest. Sehr anfällig.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Jul 2020, 15:58
von Wurmkönig
Vogelsberg hat geschrieben: 22. Jul 2020, 15:08
Gibt es schon Erfahrung mit Jana, Einset seedless und mit Centennial seedless zum Thema Rosinen?

Die Centennial seedless, von einem schweizer Händler auch unter "Tonia hobrevet" verkauft, war extrem anfällig auf falschen Mehltau und wurde von mir deshalb heuer gerodet. Unter einer Überdachung (da stand sie) ging es so einigermaßen. Bei jedem Blatt, dass auch nur minimal unter dem Regenschutz hervorragte zeigte sich sehr schnell Pero-Symptome. Der Geschmack war auch nicht überzeugend, die Beeren waren durchaus schön anzusehen und recht groß.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Jul 2020, 18:34
von cydorian
Wenn mans unter Folie probiert, wäre es eine mögliche Sorte. Vor allem, weil unter Folie auch die Säuregehalte schnell unten sind. Sie hat dünne Haut, was sie ebenfalls gut trocknungsfähig macht.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 23. Jul 2020, 07:20
von Siebenstein
Ich habe schon oft Rosinen aus Romulus und Himrod gemacht. Hab die reifen Trauben einfach an einer Schnur in meinen (geruchsneutralen) Heizungsraum gehängt. Nach 5 bis 6 Wochen waren die Beeren trocken.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 23. Jul 2020, 09:18
von Vogelsberg
Siebenstein hat geschrieben: 23. Jul 2020, 07:20
Ich habe schon oft Rosinen aus Romulus und Himrod gemacht. Hab die reifen Trauben einfach an einer Schnur in meinen (geruchsneutralen) Heizungsraum gehängt. Nach 5 bis 6 Wochen waren die Beeren trocken.


Wie praktisch, denn Romulus habe ich schon mehrere Jahre im Topf im FolienGH und bis sehr zufrieden ... ausreichend Ertrag trotz Topfhaltung, angenehmer Geschmack und ohne Spritzungen völlig gesund :D
Im Spätsommer muss ich endlich mal Stecklinge machen/hinbekommen und auf eigener Wurzel testen.


Himrod habe ich auch schon auf meiner Liste stehen, nachdem nicht nur Schmidt sie zur Rosinenherstellung empfiehlt, sondern ich auch schon in einem Selbstversorger-Blog ? mal positives über Rosinen aus Himrod gelesen habe.

Also sieht meine Einkaufsliste derzeit so aus:

Himrod
Einset seedless
Jana?