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Feigensorten (fruchtend) (Gelesen 72667 mal)
Moderator: cydorian
Re:Feigensorten (fruchtend)
@massoniaWir haben zwar die gleiche Klimazone (minimale Wintertemperaturen), aber offensichtlich ist es bei Dir im Sommer etwas wärmer. Anders kann ich mir den Rückstand meiner Violetta nicht erklären.Im Moment steht sie bei mir noch im Topf (seit zwei Jahren). Ich bin auch skeptisch geworden, ob die Violetta den Winter ausgepflanzt übersteht, da es sich herausgestellt hat, dass die Winterfestigkeit bei weitem nicht so hoch ist, wie vom Anbieter angepriesen. Nach diversen Erfahrungsberichten in verschiedenen Foren sind etwa -10 °C so das Maximale und das auch nur kurzzeitig. Bei mir werden es in harten Wintern nachts auch mal -20 °C und es gibt Dauerfrost von mehreren Wochen. Die letzten beiden Winter waren recht milde und da hätte meine Feige draußen vielleicht auch überlebt.Ein weiteres Manko war, dass bei der ersten Ernte die Feigen aufgerissen waren.Auch scheinen die Eigenschaften zwischen verschiedenen Exemplaren sehr zu streuen. Es gibt härtere und welche, die schon bei wenigen Frostgrades den Geist aufgeben. Das ist eigentlich ein Zeichen, dass die Sorte nicht genetisch stabil ist und das, obwohl alle Bäumchen sicherlich vom gleichen Klon stammen.Vielleicht lasse ich die Violetta noch einmal drinnen überwintern. Große Pflanzen sollen kältefester sein. Allerdings nützt mir die Violetta nichts, wenn die Feigen nicht reifen.
Re:Feigensorten (fruchtend)
Hallo Dietmar,ich hab keine Violetta, aber nach allem was man so liest scheint die nicht optimal zu sein.Es gibt Feigen mit besserer Frosthärte, die früher reifen (sowohl die Sommer als auch die Herbstfeigen) und zudem deutlich besser schmecken sollen.Wenn Du dir schon überlegst sie zu schreddern, dann mach das doch gleich und besorg dir eine andere Sorte. Von den Feigenfreaks werden häufig Madeleine des deux Saisons, Pastiliere, Ronde de Bordeaux oder Negronne empfohlen.Gruss.Ich bin auch skeptisch geworden, ob die Violetta den Winter ausgepflanzt übersteht, da es sich herausgestellt hat, dass die Winterfestigkeit bei weitem nicht so hoch ist, wie vom Anbieter angepriesen. ....Ein weiteres Manko war, dass bei der ersten Ernte die Feigen aufgerissen waren........Allerdings nützt mir die Violetta nichts, wenn die Feigen nicht reifen.
Re:Feigensorten (fruchtend)
@mime7Die Violetta ist auch deshalb noch im Topf, weil ich an der vorgesehenen Stelle im Garten eine Pastilliere gepflanzt habe.
Re:Feigensorten (fruchtend)
Ich bin mit meiner Violetta eigentlich recht zufrieden - die Früchte im sommer sind groß & süß! Die Pflanze wächst auch ziemlich schnell und trägt reichlich! trotzdem möchte ich auch noch andere feigensorten anpflanzen und vergleichen, man liest ja so einiges über leckere sorten!Da die letzten 2 Winter recht mild waren kann ich nicht viel über die Härte sagen, aber sie hat -15° ohne sichtbaren Schaden überstanden, war auch völlig ungeschützt!lg,massonia
Re:Feigensorten (fruchtend)
@massoniaWenn Du wirklich die Klimazone 7a hast, dann kommen eigentlich nur folgende Sorten infrage:- Pastilliere (eher strauchartig)- Ronde de Bordeaux (größerer Baum)- Brown Turkey (die härteste von allen, aber nicht so gute Früchte)In Klimazone 8 kommen mindestens ein weiteres halbes Dutzend Sorten hinzu, die aber nur max. -15 °C aushalten, also nicht für Klimazone 7a geeignet sind.
Re:Feigensorten (fruchtend)
Nach allem was ich bisher gelesen und als "Klatsch und Tratsch" gehört habe, scheint A) die 'Violetta' vor allem eine reine Marketingaktion und keine Züchtung/Auslese zu seinundB) aus verschiedenen Klonen (somit keine Sorte) zu bestehen. Klingt zumindest für mich plausibel, da sich so die unterschiedlichen Erfahrungen/Berichte gut erklären lassen. Aber was da nun wirklich Fakt ist ?Da es so viele "richtige" Feigensorten gibt, versuche ich es mit dieser erst gar nicht. @Dietmar,Für dein Klima wird es bei Feigen wohl nur in wenigen Wintern ohne Schutz und zurückfrieren gehen. Die Hochschule Wädenswil scheint mir das Ganze sehr gut zusammengefaßt zu haben. Siehe z.B. folgendens PDF-Dokument:http://www.db-acw.admin.ch/pubs/wa_arb_ ... 2_d.pdfBei -15 °C (+/- 1-2°C) ist für verholzte Triebe (ab 2.Jahr) bei den härtesten Sorten mit großer Wahrscheinlichkeit Schluß. Vermutlich aber schon bei um die -12°C. Nach tieferen Temps dürften gemulchte und eingewurzelte Feigen aber aus dem Wurzelstock wieder austreiben. Ich habe hier im Nordosten erst letztes bzw. in diesem Jahr die ersten Fruchtfeigen ausgepflanzt. Mal schaun ob es nur ein Experiment bleibt oder auch dauerhaft Früchte geerntet werden können.
Re:Feigensorten (fruchtend)
@andreasNBMeines Erachtens nach grenzt Violetta an Betrug, denn es werden rotzfrech Produkteigenschaften zugesichert, die bei weitem nicht gewährleistet werden können.Bezüglich Feigen für Mitteleuropa gibt es zwei "Schulen" = seriöse Anbieter:a) mercato in der Schweiz, aber z.T. mit sehr optimistischen Angaben zur Winterfestigkeitb) Baud in Frankreich - wohl nahezu unumstritten die kompetenteste Baumschule für frostfeste Feigen mit recht belastbaren Angaben zur Winterfestigkeit.Wohl ohne Probleme bezüglich Winterfestigkeit ist die Sorte Brown Turkey, aber bei dieser ist die Qualität der Früchte nicht übermäßig. Deshalb wird diese Sorte im schweizer Artikel vernachlässigt.Relativ viele positive Erfahrungen für Klimazone 7a gibt es mit Pastilliere und Ronde de Bordeaux (angeblich bis ca. -20 °C).Der Artikel aus der Schweiz basiert auf Angaben der Fa. mercato. Wahrscheinlich aus haftungsrechtlichen Gründen sind die Angaben zur Frostfestigkeit bei mercato recht verschwommen. Ich habe mir mal von mercato eine Sortenempfehlung für meinen konkreten Standort (mit Angabe der Klimadaten) geben lassen. Die empfohlenen Sorten sind aber nach Baud und diversen Internet-Foren nur Frostfest bis ca. -15 °C.Ich habe seit Jahren eine Menge mediterraner Pflanzen im Garten ausgepflanzt, z.B. Palmen, Bananen, Kakteen, Agaven, Yuccas, eine Mittelmeerzypresse, Blauregen, Wein ... und alle habe bisher bis zu -20 °C ausgehalten, was z.B. bei meiner Sorte Blauregen angeblich nur -12 bis -15 °C sein sollten.Natürlich gibt es auch einmal einen Rückschlag und ein bisschen Glück gehört auch dazu, da die Winterfestigkeit innerhalb einer Sorte auch von Pflanze zu Pflanze etwas schwankt. Es ist mir natürlich bewusst, dass ich mit meiner Klimazone bei vielen mediterranen Pflanzen an der Grenze des Machbaren jongliere. Aber man muss eben mit etwas Optimismus und Hoffnung düngen.Außer beim Wein soll nicht unbedingt etwas geerntet werden. Im Mittelpunkt steht das mediterrane Flair. Wenn das mit der Pastilliere nicht klappt, setze ich an diese Stelle eine weitere Tafeltraubenrebe, welche ich als Bäumchen erziehen will, da ein Spalier an diesem Standort nicht infrage kommt.
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Re:Feigensorten (fruchtend)
Wie sieht es nach diesem Winter aus? Könnt Ihr schon was zur Frostfestigkeit der einzelnen Sorten sagen. Hat schon jemand Totalausfälle identifiziert. Ich selber kann nicht mitreden. Wir hatten 2 Nächte mal - 13°C und das haben meine Feigen egal wie alt und welche Sorte überstanden-die fangen jetzt an zu treiben.VGGiaco
Re:Feigensorten (fruchtend)
Also heute habe ich meine Negronne ausgepackt. Und ich stelle überhaupt keinen Austrieb fest :(Sie war dick mit Laub bedeckt (ca. 50 cm) und der oberen Rest in Schilfmatten gepackt. Es war bei uns nicht übermäßig kalt an Temperaturen, nur sehr lange im Januar trockener Frost ohne Schnee bis -10/12 Grad.Ich bin gespannt, ob da noch was austreibt. Gruß Karin
Re:Feigensorten (fruchtend)
Ich habe meine Feige stark runterschneiden müssen - die Zweige waren völlig tot. Ich hoffe aber, sie treibt wieder von unten aus. In dem Bereich, wo Schnee lag, hat sie noch Leben.
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Re:Feigensorten (fruchtend)
Hallo, Karin und Susanne,seid ihr da nicht zu früh dran mit den Zweifeln und mit der Schere? Feigen treiben relativ spät. Bei meiner 'Brown Turkey', bekanntermaßen sehr frosthart, hat's mir nach den ersten Wintern jedesmal in den Scherenfingern gekribbelt, weil die Zweige aussahen wie tot. Jedesmal habe ich mir selber Warten anbefohlen - und jedesmal kam wieder Grün, nur hie und da blieben ein paar Zentimeter erfrorenes Holz übrig. Von daher mache ich mir noch keine Sorgen. Auch nicht um meine noch ganz jungen 'Goutte d'or' und 'Pastillière'. Um 'Brown Turkey' sowieso nicht. Falls es nach Ostern immer noch so ausschauen sollte wie jetzt, käme ich wohl ins Grübeln. Aber vorher nicht. Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re:Feigensorten (fruchtend)
Guten Morgen Querkopf,hab Dank für Deinen tröstenden Worte, mit der Schere war ich eh noch nicht zugange. Werde mich noch etwas in Geduld fassenund hoffen ;DHerzliche GrüßeKarin
Re:Feigensorten (fruchtend)
Genau die möchte ich mir bestellen. Allerdings soll der Geschmack nicht gerade überwältigend sein. Bist Du mit Deiner Feige zufrieden, oder schmeckt sie wirklich so bescheiden, dass man besser eine andere Sorte anbaut. Bei mir im Unterallgäu habe ich allerdings temperaturmäßig etwas wenig Auswahl.Bei meiner 'Brown Turkey'
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
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Re:Feigensorten (fruchtend)
Hallo, Hermann,es stimmt, der Geschmack der 'Brown Turkey'-Früchte ist nicht so doll (deshalb musste mein Bäumchen im vorigen Jahr seinen geschützten Vorzugsplatz abtreten an 'Goutte d'or' und an einen freien, viel kälteren Platz umziehen). Frisch und reif vom Baum sind sie der üblichen Supermarktware - die ja i. d. R. vor der Reife gepflückt wird - dennoch leicht überlegen. Aber das ist ja auch ein Vergleich mit nur begrenzter Aussagekraft
... Eines ist mir aufgefallen: Die 'Brown Turkey', im Frühjahr 2004 gepflanzt, ist zwar sehr gut gewachsen, nie zurückgefroren (bis auf winzige Triebspitzchen) und hat auch übern Winter ihre "Blüten"knospen behalten, so dass es immer Sommerfeigen gab. Die Herbstfeigen sind aber trotz des geschützten Platzes (warme Wand, Innenhof) selten mal reif geworden - für zweimal tragende Sorten scheint selbst hier bei uns im Weinbauklima die Sommer- und Herbstwärme etwas knapp zu sein. In welcher Klimazone gärtnerst du? Wenn ihr kalte Winter habt, wäre vermutlich eh eine einmal fruchtende Sorte für dich günstiger, da kann Frost keine Blütenfeigenansätze zerstören. Vielleicht kämen für dich 'Ronde de Bordeaux' oder 'Pastilière' - von Dietmar schon erwähnt - in Frage?Schöne GrüßeQuerkopf

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Re:Feigensorten (fruchtend)
Totes Holz kann ich so gerade noch erkennen...seid ihr da nicht zu früh dran mit den Zweifeln und mit der Schere?

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.