Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?
Verfasst: 8. Jan 2008, 15:57
Die Kieswelle erfasste Vorarlberg von der Schweiz aus.
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Und genau deshalb lieber S. nehmen viele ein Unterlagsvlies, in das bei einer Pflanzung ein Loch geschnitten wird, aber sonst sich nix vermischen kann.Ein Kiesgarten macht auf längere Sicht sogar mehr Arbeit als ein hundskommunes Staudenbeet, wenn er einmal aus dem Ruder gelaufen ist. Denn dann heißt es vorsichtig sein mit dem Unkrautziehen, um nicht das Unterste zu Oberst kommen zu lassen, sonst keimt noch mehr, je nach Körnung des Kiesgartens.
und ein paar Blumen.Leider beschäftigen sich die Gartenhistoriker eher mit vergangenen Epochen und Schloßparks - darüber kann besser von andereren abgeschrieben werden. Die Geschichte des Gartens des 20. Jahrhunderts ist noch ziemlich unbeackert ! :-\Die erste neumodische Welle war, soweit ich mich erinnere: Pflegeleichte Koniferen in den 70er Jahren, fast zeitgleich kam die Cotoneaster-Bodendecker-Welle übers Land. Irgendwann fand dann die erste Blaufichte Einzug ins Baumschulsortiment und so ging es weiter bis zur Thujen-Epidemie. Jetzt ist eben Steinzeit (mit Gräsern) angesagt. Gelegentliche Buchskugel- und Buchsfiguren-Infektionen (aus Italien eingeschleppt) sind nicht auszuschließen. schließlich werden ja die Gartencenter immer mehr und solche Pflanzen halten das Nicht-Gießen übers Wochenende im Sommer besser aus.Das Hauptübel ist meiner Meinung das monokulturelle eintönige Angebot an Zierkies (variiert höchstens in der Farbe). Die Bau- und Gartenmärkte führen nämlich nur Gleichkornkies fertig abgepackt um horrendes Geld im PE-Sack. [Beispiel: 1 Sack (40 l) Sandkistensand um 8 Euro (ich klärte dort ein junges Ehepaar auf, daß sie ums gleiche Geld im 700 m entfernten Kieswerk zwei Kubikmeter davon bekämen)]. Sollten wir da nicht den Baumärkten vorschlagen "Strukturkies" (resp. "Wandschotter") unterschiedlicher Körnung ins Programm aufzunehmen? Auf daß sich was ändere...Früher, d.h. in Westdeutschland bis in die 60er Jahre, hier im Osten bis zur Wende, war ein Nutzgarten weitgehend eine wirtschaftliche Notwendigkeit, um satt zu werden oder zumindest das knappe oder eintönige Nahrungsangebot zu ergänzen. Dadurch war das Aussehen der Gärten, Gemüsebeete, Beerensträucher, Obstbäume, und eine gewisse Vielfalt vorgegeben.
Die Kieswelle entand ursächlich mit dem Bau von Baumärkten.Die Kieswelle erfasste Vorarlberg von der Schweiz aus.
...kein Wunder, da wird grüner Tauernkiessplit aus der Steiermark nach Italien exportiert, dort verpackt (siehe Beutelaufdruck) und dann wieder per LKW in Austria verteilt.Gizi hat geschrieben:Die Bau- und Gartenmärkte führen nämlich nur Gleichkornkies fertig abgepackt um horrendes Geld im PE-Sack.
Alles im Leben kann man besser machen.Kiesgärten kann man auch besser machen.