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Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 21. Apr 2008, 01:39
von pearl
Danke Julian, das mit den Herdenschutzhunden habe ich dann verstanden. Es sind Hunde, die man auch in Tibet als Schutz gegen Wölfe gezüchtet hat. Sind das nicht Mastiffs?Ich finde übrigens die neuen Erkenntnisse der Hundeerziehung und auch der Tierhaltung in Zoos überaus interessant. In der Familie reden wir manchmal darüber, dass das im Prinzip auch alles für Menschen gilt. Also nicht mehr mit kurz halten und Strenge, sondern mit erfreulichen Dingen. Nicht Strafe folgt auf den Fuß, sondern Belohnung. Besonders das Ignorieren unerfreulicher Verhaltensweisen hat es uns angetan. Müsste auch mit Menschen klappen war unser Fazit.

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 21. Apr 2008, 07:02
von Karin L.
Also die superausbildbaren Rassen sollten in jeder Situation beherrschbar sein, .
Was sind das für Rassen?Jeder Hund ist ausbildbar, man muß sich nur Zeit dafür nehmen. Ein Hund will was lernen. Mir tun die Hunde leid, die nur zu Hause hocken. Blöder Hund: blöd ist nur der Halter, weil er seinem Tier nichts beibringt. Hunde brauchen Regeln und müssen wissen, wo sie stehen im Rudel. Und das kann man wirklich jedem Hund beibringen, einem leichter einem anderen etwas weniger leicht. Ich habe drei Hund aus dem Tierschutz, bei keinem weiß ich, welche Rasse in ihm steckt. Und ich hatte noch nie Probleme, noch nie wurde einer gebissen oder angemacht von einem anderen Hund. Sie kommen an die Leine, wenn Gegenverkehr von unbekannten Artgenossen kommt oder Radfahrer und Jogger und wir gehen achtlos vorbei.Ich kann mich auch fürchterlich aufregen über Hundehalter, die ihre Tiere auf Gehsteige kacken lassen, in der Prärie einfach jagen lassen oder auch über solche, deren Tiere am fahrenden Auto laufen. Wenn sich alle weniger auffällig benehmen würden, gäbe es viel weniger Hundehasser. Aber schuld ist immer der Halter, nie der Hund, er weiß nicht von sich aus, was er tun und lassen darf, wenns ihm keiner beibringt. Ich kenne auch keine gefährlichen Situationen von fremden Hunden gegen mich. Einmal ist es mir passiert, das ein großer Schäfermix knurrend auf mich zustürmte, als ich grade aus dem Auto ausstieg. Ich hab die Hände in die Hüften gestützt, einen Buckel gemacht und ihn angeschrien, also ihm die Schneid abgekauft. Er hat den Schwanz eingeklemmt und ist abgehauen. Ein Hund ist eigentlich feige und wenn ich ihm zeige, das ich keine Angst habe, hab ich schon gewonnen. Ich kenne keinen von Grund auf bösen Hund.Gruß Karin

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 21. Apr 2008, 07:08
von Karin L.
Danke Julian, Ich finde übrigens die neuen Erkenntnisse der Hundeerziehung und auch der Tierhaltung in Zoos überaus interessant. In der Familie reden wir manchmal darüber, dass das im Prinzip auch alles für Menschen gilt. Also nicht mehr mit kurz halten und Strenge, sondern mit erfreulichen Dingen. Nicht Strafe folgt auf den Fuß, sondern Belohnung. Besonders das Ignorieren unerfreulicher Verhaltensweisen hat es uns angetan. Müsste auch mit Menschen klappen war unser Fazit.
Da geb ich dir völlig recht. Positive Verstärkung klappt super bei der Hundeerziehung und ich habe mir vorgenommen, das auch bei der Erziehung meines Enkelkindes anzuwenden, das nächsten Monat zur Welt kommt.Gute Dinge mit zarter Stimme loben, loben, loben.Schlechte ignorieren, soweit es geht (immer gehts natürlich nicht).Gruß Karin

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 21. Apr 2008, 12:28
von pearl
na, Karin, das Enkelkind wir erst mal keinen Bedarf für Erziehung haben, wenn es noch gar nicht geboren ist! *schmunzel* Außerdem bist du als Großmutter sowieso fürs Verwöhnen zuständig. Alles was deine Kinder nicht durften wird das Enkelchen dürfen. Ich gratulier dir jetzt schon zum Status der Großmutter und drücke fest die Daumen, dass alles gut geht und genug Milch da ist!Dass du alle Hunde für gut erziehbar hältst kommt vielleicht wirklich daher, dass du eher Mischlingshunde hast. Ein echter Jack-Russell auf der einen Seite oder ein Chow-Chow auf der anderen sind durch den Menschen nur begrenzt eingeschränkt. Von beiden weiß ich überaus nette Geschichten einmal von Susanne Wiborg und die andere ist von Konrad Lorenz.

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 21. Apr 2008, 12:55
von Karin L.
Danke pearl, aber ich habe nicht vor, das Enkelkind zu verziehen ;DMit den genannten Hunderassen magst du recht haben. Gerade die JR sind momentan groß in Mode, an jeder Ecke ein neuer.Und von 10 sind 9 unerzogen/ungezogen. Aber mit Konsequenz bekommt man auch die hin, es dauert halt nur etwas länger bzw. ist mühsamer.Gruß Karin

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 21. Apr 2008, 13:19
von Hellebora
Aber auch mit allen Vorsichts- und Rücksichtsmassnahmen- Ärger gibt es immer mal. Zum Beispiel weil ich nicht einsehe das Katzen unbedingt meinen Garten als Klo benutzen - meine Hunde kacken auch nicht in andere Gärten. Nein, sie laufen nicht mal rein. Aber ich leine sie nicht im eigenen Garten an damit sich Katzen dort austoben können.
Da hast Du vollkommen recht, Julian, auch Katzenkacke im Garten ist ein Ärgernis. Nur sind da die Möglichkeiten, es zu verhindern, etwas schwieriger. Unser Kater hat selbstverständlich ein Klo, aber wie es scheint, zieht er die freie Wildbahn vor. Alternative wäre nur Hausarrest, was ich nicht will. Als Hundebesitzer hat man etwas mehr Einfluß auf den Stoffwechsel des Tieres und kann ihn auf größere Wiesen "verlegen" oder eben ins "Sackerl für das Kackerl". ;)Bei Hunden finde ich es bedenklich, wenn sie ohne ihre Besitzer unterwegs sind, was hier leider oft vorkommt, da sie nicht vom Straßenverkehr gefährdet sind. Daß sie Menschen und die Haustiere anderer Leute gefährden, ist den Leuten wurscht. :-\

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 21. Apr 2008, 13:50
von tamara89
Ich glaube, viele Hundeprobleme entstehen, weil die Besitzer die Hunde so "nebenbei" halten. Ich denke, die wenigsten machen sich darüber Gedanken, dass es (zumindest am Anfang) richtige und zeitintensive Arbeit bedeutet, einen Hund zu erziehen.Ich kenne einen JR-Terrier, der wirklich gut erzogen ist. Allerdings hatte die Besitzerin schon Vorkenntnisse bzgl. Hundeerziehung, war zusätzlich in einer Hundeschule und hat sich auch reichlich mit dem Hund beschäftigt, spazieren gehen wie auch Gehorsamsübungen. Der Hund hört besser als viele andere Rassehunde, die ich kenne.

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 21. Apr 2008, 16:24
von Eva
:D
Der Hund hört besser als viele andere Rassehunde, die ich kenne.
Das ist doch häufig so. Die superintelligenten (falls Terier: auch supersturen) Hunderassen brauchen eben auch aktive und clevere Besitzer. Dann sind sie richtig super. Ich habe von einer sehr guten und erfahren Hundehalterin mal den, von Herzen kommenden, Stoßseufzer gehört "ich will wieder einen dämlichen Hund. Der hier ist sooo anspruchsvoll".

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 21. Apr 2008, 23:31
von pearl
*lachichinmichhinein* könnte der Spruch auch für den Gemahl der Lady passen?

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 22. Apr 2008, 16:37
von Nomadin
Ich denke, die wenigsten machen sich darüber Gedanken, dass es (zumindest am Anfang) richtige und zeitintensive Arbeit bedeutet, einen Hund zu erziehen.
Glaube ich nicht mal. Die unerzogenen fallen nur häufig negativ auf, so daß man den Eindruck hat, die meisten Hundehalter hätten weder Zeit noch Interesse für ihre Vierbeiner. Diejenigen, die prima Hundehalter mit angenehmen Hunden sind, fallen einem einfach kaum auf. ;)

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 23. Apr 2008, 12:31
von tamara89
Nun, das kann sein. Klar, das Negative bleibt meistens eher in Erinnerung.Allerdings muss ich das jetzt trotzdem mal überdenken. Dann, was heißt gut erzogen? Für mich bedeutet es, dass ich durch den Hund nicht ungewollt belästigt werde und erst recht nicht bedroht. Noch besser natürlich, wenn das auch noch ohne Leine klappt und der Hund überall dabei ist und nicht auffällt.Also zu gut erzogen, fallen mir nur zwei Leute ein. Dann ist da das große Mittelfeld, das nicht weiter auffällt. Wenn ich aber mal genau überlege, ist das bei vielen aber auch so, dass man gar nicht so sehr mit den Hunden in Kontakt kommt. Die werden also erst gar nicht von der Leine gelassen oder gar nicht erst woanders mit hingenommen. (Agressive Hunde lasse ich mal außen vor.) Und dann gibt es da noch den ein oder anderen Fall, wo der Hund mehr Prestigeobjekt ist, weil andere eben auch einen haben. Tja, von Erziehung kann man bei diesen Fällen gar nicht sprechen.Aber gut, das sind einfach nur so meine Eindrücke. Es kann natürlich durchaus anders sein.

Re:Nicht erzogene Hunde

Verfasst: 26. Apr 2008, 12:42
von Shamaa
Mir tun die armen Hunde leid, die nie die Möglichkeit hatten, Sozialverhalten zu lernen. Damit beginnt man am besten schon in der Welpenschule, wo die jungen Hunde mit vielen verschiedenen Hunden zusammen spielen, durch die gleichaltrigen Hunde feststellen, was unerwünschtes Verhalten ist, sich austoben können und schon mit ersten Gehorsamsübungen beginnen.Nur an der Leine - auf den Arm, wenn andere Hunde kommen - zu Hause womöglich allein - ein trauriges Hundeleben!Wenn man im ersten Jahr ganz konzentriert mit dem Hund arbeitet, (na gut, Terrier brauchen etwas länger) hat man ein keine Probleme.GrußShamaa