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Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 31. Dez 2009, 11:25
von bristlecone
Eigentlich leuchtet mir Birgits Argument ein, erst mal so viele Informationen zu behalten wie möglich, abspecken kann man immer noch.
Jein: Wie in dem längeren Artikel erläutert, muss der größere Farbraum ja mit derselben Datenmenge dargestellt werden, somit fallen die Abstufungen zwischen den Farben im größeren Farbraum größer aus. Allerdings fällt das in den wenigsten Fällen wirklich auf.Später "abspecken", also den Farbraum von AdobeRGB auf sRGB zu verringern, führt aber dazu, dass vorher leuchtend kräftige Farben nun plötzlich blasser erscheinen - siehe Tinesmaragds Beispiel. Will man das vermeiden, muss man das Bild entsprechend nachbearbeiten.Wer seine Bilder später nicht groß nachbearbeiten will, etwa um sie auszudrucken, sondern sie im Wesentlichen auf dem Computer anschaut, hat mit sRGB keine Nachteile.

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 31. Dez 2009, 11:51
von bristlecone
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Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 31. Dez 2009, 14:39
von Gartenlady
Später "abspecken", also den Farbraum von AdobeRGB auf sRGB zu verringern, führt aber dazu, dass vorher leuchtend kräftige Farben nun plötzlich blasser erscheinen - siehe Tinesmaragds Beispiel.
Bei Tines Problem ist mir nicht klar, wodurch die matteren Farben zustande kamen. @Tine, hattest Du von AdobeRGB nach sRGB gewandelt? Wie hast Du gewandelt?Ich habe gestern festgestellt, dass bei der Wandlung von AdobeRGB nach sRGB kein Unterschied sichtbar ist, wenn das der Photoshop-RAW-Converter erledigt hat, dass es aber blassere Farben ergibt, wenn man diese Aufgabe durch Photoshop am JPG-Bild erledigen lässt.

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 31. Dez 2009, 15:04
von martina.
Ich habe seinerzeit zwischen den beiden Aufnahmen die Einstellung in der Kamera verändert. Leider habe ich damals keine RAW-Dateien gespeichert. Beide Bilder sind in Photoshop lediglich verkleinert, ansonsten unbearbeitet. :-\

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 31. Dez 2009, 17:33
von birgit.s
Egal womit man arbeitet, ob mit sRGB oder Adobe RGB, man muß dafür sorgen das der gesammte Workflow stimmt. Vom Aufnahmemedium bis zum Ausgabemedium.Mein Gedankengang zu meinem ganz persönlichen Workflow ist, dass die Möglichkeiten zur Farbdarstellung immer weiter zunehmen. Auch Monitore im niedrigen Preissegment sind immer öfter in der Lage mehr als den sRGB Farbraum darzustellen und sogar moderne Fernseher, ein bisher sehr schlechtes Ausgabemedium, können schon mehr als den sRGB Farbraum darstellen.Deshalb bin ich der Meinung das ich mir lieber das mehr an Informationen sichere und dann gezielt nach unten konvertiere und einen erheblichen Farbverlust/Farbverschiebung habe ich bei der Konvertierung bisher nicht festgestellt. Wobei ich niemals der Kamera die Rechenarbeit machen lassen. Das ist sicher auch die Erklärung für die starken Farbverschiebungen die tinesmaragaid bei ihren Bildern gesehen hat, denn die Kamera ist sicher darauf optimiert sRGB in JPEG zu rechnen. Wobei die JPG - Konvertierung bei einigen Kameras auch mehr schlecht als recht sind.
@bistlecone, interessante Links, ich habe keine Ahnung von Farbräumen, allerdings bin ich nun auch nicht schlauer. Bei meiner Kamera ist auch AdobeRGB eingestellt, aber beim Raw-Konverter von Photoshop offenbar nicht, also werden die Bilder sofort umgewandelt. Ich weiß nicht, welche Konsequenzen das hat. Eigentlich leuchtet mir Birgits Argument ein, erst mal so viele Informationen zu behalten wie möglich, abspecken kann man immer noch.Ich würde auch gerne wissen, warum der Drucker völlig andere Farben druckt, als der Bildschirm anzeigt, ich weiß leider nicht wie eine Druckerkalibrierung geht, stelle aber fest, dass hierfür offenbar auch die Art des Papiers eine Rolle spielt, denn auf Hochglanzfotopapier haben Bilder ganz andere - mehr den Farben auf dem Bildschirm gleichende - Farben als auf den teuren matten Papieren, die ich neurdings meistens verwende.
@GartenladyWenn deine Kamera in Adobe RGB fotografiert (was von den Kameraherstellern ja auch empfohlen wird) und Photoshop das Profil des Bildes ausliest, arbeitest Du in Adobe RGB weiter. Wie ist dein Photoshop da eingestellt?Auch dein Drucker hat ein eigenes Farbprofil, ganz individuell. Willst Du deinen Drucker in dein Farbmanagement mit einbinden, machst Du einen Probedruck mit deinem Drucker, deinem Papier und deiner Tinte. Dann mißt Du diesen Ausdruck mit einem Spektralphotometer und erstellst ein ICC- Profil das ins Farbmanagement eingebunden wird. Für die meisten privaten Anwender lohnt sich die Anschaffung eines Spektralphotometer nicht, dann schickt man seinen Probedruck an einen Dienstleister der dann das ICC-Profil erstellt.Gruß Birgit

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 31. Dez 2009, 18:34
von bristlecone
Auch dein Drucker hat ein eigenes Farbprofil, ganz individuell. Willst Du deinen Drucker in dein Farbmanagement mit einbinden, machst Du einen Probedruck mit deinem Drucker, deinem Papier und deiner Tinte. Dann mißt Du diesen Ausdruck mit einem Spektralphotometer und erstellst ein ICC- Profil das ins Farbmanagement eingebunden wird. Für die meisten privaten Anwender lohnt sich die Anschaffung eines Spektralphotometer nicht, dann schickt man seinen Probedruck an einen Dienstleister der dann das ICC-Profil erstellt.
Dazu ein Hinweis: Ich habe für meinen Drucker (Epson Stylus Photo2100) zum diesem und dem betreffenden Photopapier passende ICC-Profile von Epson (und anderen Digitalfotowebseiten) heruntergeladen und installiert. Das bringt für die allermeisten Fälle gute Ergebnisse und ist viel preiswerter als die von Birgit genannte Möglichkeit, mit Spektralphotometer zu arbeiten, die quasi den Goldstandard für Amateure darstellt. ICC-Profile ausmessen und erstellen lassen habe ich selbst nicht gemacht, die Ergebnisse, die ich gesehen habe, waren aber nicht deutlich anders als die heruntergeladenen ICC-Profilen.Vorraussetzung ist in jedem Fall aber ein kalibrierter und eingemessener Monitor. Dafür lohnt sich aus meiner Sicht die Anschaffung eines entsprechenden Geräts unbedingt (z. B. Spyder 3 Pro, ca. 120 Euro).Das hatten wir in einem anderen Thread schon mal behandelt, den finde ich aber leider gerade nicht.

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 1. Jan 2010, 09:39
von Gartenlady
Oh je, das ist arg kompliziert.Zu der Photoshopeinstellung: bisher habe ich den Farbräumen keine große Beachtung geschenkt, aber jetzt gesehen, dass der Photoshop Raw-Converter sRGB als Farbraum angezeigt hat. Möglicherweise habe ich das eingestellt als ich Kalender gebastelt habe, denn meinbildkalender verlangt sRGB. Was ich einstelle gilt fortan für jeden weiteren Aufruf des Converters bis ich wieder umstelle.Ich habe gestern geforscht, für meinen Drucker Canon Pixma 610 habe ich nichts über ICC-Profile gefunden. Allerdings konnte ich eine AdobeRGB-Farbmanagement Routine von Canon downloaden und installieren, keine Ahnung was diese Routine tut, sie hatte jedenfalls keine sichtbare Auswirkung auf den Druck.Es ist jedenfalls klar, dass für eine Einstellung die Papierart eine Rolle spielt, denn auf Normalpapier und herkömmlichem Hochglanzphotopapier stimmen die Farben, nicht aber auf den schönen, sehr teuren matten Papieren aus dem Künstlerbedarfsladen. Davon habe ich schon einen ganzen Kasten mit Probedrucken versaut. Ich weiß jetzt ungefähr wie ich den Drucker von Hand für diese Papiere einstellen muss, aber die zarten Türkisfarben des Blaumeisenfotos, das ich gestern im Dezemberbilderthread gezeigt hatte, habe ich immer noch nicht erreicht.

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 1. Jan 2010, 10:59
von birgit.s
Auf deinen Ausdruck haben unmittelbar vier Faktoren Einfluß. Der Drucker selber, die Druckeinstellung, die verwendete Tinte und das verwendete Papier. Wenn Du bei deinen Ausdrucken die Tinte und das Papier deines Druckerherstellers verwendest, wirst Du mit dem Herstellerprofil sehr farbtreue Ausdrucke erzielen. Verwendest Du anderes Papier nutzt Dir das Profil deines Druckerherstellers nicht viel, was sich ja auch mit deinen Beobachtungen deckt.Gruß BirgitPS: Eigentlich ist das OT und ein eigenes Thema, sonst finden wir auch diese Diskusion nicht wieder.

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 1. Jan 2010, 16:47
von birgit.s
.....dann sind die Enten ja wieder ein Fall für diesen Thread ;)originalbearbeitetAlso ich habe, den Kontrast stark verringert und die Belichtung etwas erniedrigt. Habe bei der Ente den sehr dunklen Bereich am Rücken aufgehellt. und die Farben Gelb-Orange und Rot bei Sätigung erhöht. Alles in ACD See
Das Bild ist für jemanden der nicht bei der Aufnahme dabei war, nicht ganz einfach zu bearbeiten.Analyse:Das Histrogramm zeigt eine Kurve die darauf hinweist das der Kontrastumfang der Kamera nicht ausreicht. Das selbe sagt mir der Doppelschwellenwert des Bildes, der dunkle Bereich dieser Aufnahme ist zwar noch durchgezeichnet, der weiße Bereich ist aber schon ohne Zeichnung. Trotzdem erscheint mir die Aufnahme zu dunkel und die Farbe zu intensiv für die Natur.Bildbearbeitung mit Capture NX 2 (da Roland das Programm hat, Photoshop wäre hier hilfreicher gewesen)
  • Mit dem Weissabgleich war ich nicht ganz zufrieden, bei 4900 Kelvin (Tageslicht, Sonne, etwas kühler) erscheint das Bild natürlicher.
  • Das Bild mit einer Belichtungskorrektur von 0,3 aufgehellt.
  • Da der Kontrast bei der Aufnahme sehr hoch war, habe ich diesen Wert nicht verändert
  • Mit D-Lighting (bei Photoshop Füllicht, allerdings bei Capture viel besser berechnet) hohe Qualität, um die Werte Tiefenkorrektur 20 und Farbverstärkung 60, aufgehellt
  • Dann mit einem Farbkontrollpunkt das Auge und den Kopf aufgehellt
  • Mit weiteren 4 Farbkontrollpunkten die Helligkeit und den Kontrast auf dem Rücken der Ente und der umliegenden Steine gesteuert.
  • Mit einem weiteren Farbkontrollpunkt den weißen Brustfleck der Ente etwas abgedunkelt, bis der Doppelschwellenwert wieder Zeichnung zeigt
  • Das Bild nachgeschärft
Nun stehe ich vor dem Problem das Bild brauchbar hochzuladen.Deshalb hier ein Ausschnitt vom Kopf, um das erkennbare Auge zu zeigen und den durch die Farbkontrollpunkte moderaten Helligkeits- und FarbverlaufGruß Birgit

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 1. Jan 2010, 16:59
von birgit.s
Noch ein Nachtrag zum OT Thema Farbraum.Quelle WikipediaMit der Einführung von HDMI 1.4 im Mai 2009 ist auch der Adobe Farbraum bei der Multimedia Signalübertragung möglich.Damit wird der Adobe Farbraum sehr wahrscheinlich bei Fernsehern sicher über kurz oder lang zu einem möglichen Standard.Gruß Birgit

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 1. Jan 2010, 19:03
von Roland
Birgit, Danke für das Bearbeiten und Erläutern des Arbeitsvorganges. Das ist sehr hilfreich. Eine Frage die sich für mich stellt ist , welchen Fehler habe ich gemacht, liegt es nur daran bei dem hellen Licht fotografiert zu haben, oder gibt es möglicherweise Fehler bei den Einstellungen oder bei der Belichtung etc.Hast Du eine Idee? Ich hab die Kameraeinstellungen auf Standard, aber den Kontrast auf "Auto" stehen, wäre da eine andere Einstellung vielleicht besser, für das spätere bearbeiten?

Re:Bildbearbeitung zur Optimierung

Verfasst: 1. Jan 2010, 19:33
von birgit.s
Einen Fehler beim Fotografieren hast Du grundsätzlich nicht gemacht. Allerdings würde ich bei der Tageszeit und der Lichtsituation nicht die ISO-Automatik benutzen und bei Blende 4 fotografieren. Das ist bei dem Objektiv Offenblende (?). Wenn Du die Möglichkeit hast, solltest Du folgenden Spruch anwenden:Wenn die Sonne lacht nimm Blende AchtIn der Nacht nimm Blende AchtDas ist nicht wortwörtlich zu nehmen, aber die optische Leistung eines Objektives steigt abgeblendet erstmal an, um dann stark abgeblendet wieder zu sinken.Die anderen Einstellungen deiner Kamera würde ich so lassen, die kannst Du im RAW-Konverter immer noch genügend beeinflussen.Bei kontrastreichen Lichtsituationen ist es immer schwierig zu erreichen, die Bilder OOC weiter zu verwenden, da werden wir wohl noch ein paar Kameragenerationen warten müssen.Gruß Birgit