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Präriegärten - Präriebeete (Gelesen 113746 mal)
Re:Präriegärten - Präriebeete
Aus irgendeinem Grund scheint dies mein Thread zu werden
Eine frisches Bild von meiner "Prärie".
Im Vordergrund Gaura lindheimeri, ein prächtiger 2 Jahre alter Sämling. Er scheint sich wohl zu fühlen, die Mutter blüht noch nicht.Im übrigen versuche ich kosequent nur amerikanische Pflanzen in diesem Gartenteil zu verwenden. Es gibt da noch ein oder zwei Vertreter, die noch umgepflanzt werden müssen aber im großen und ganzen gelingt es mir.Es gibt frühblühende Zwiebelpflanzen, die in Nordamerika heimisch sind, wie Camassia quamsh und Triteleia ixioides, und ebenso früh im Jahr blühende Stauden.Baptisia leucantha hat schon geblüht, Monarda bradburiana, Penstemon hirsutus und Arabis blepharophylla.Gegenwärtig blühen außer der Gaura die Verbena hastata, Oenothera neomexicana und Eriophyllum lanatum. Mit der Blühte beginnt Erigeron 'Nachthimmel', Echinacea pallida und der Seidenmohn.

- gartenfex999
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Re:Präriegärten - Präriebeete
HalloIch hätt hier eine Frage.Ein verhindertes Kiesbeet soll ein Präriebeet mit eher frischen, humosen Boden werden.Die Pflanzen, die ich hier gesehen habe, sind doch eher für einen trockenen Standort.Aber es gibt doch auch die Flachgrasstandorte, wie ich gelesen habe. Da ist der Boden doch auch eher frisch.Was würde da passen.Für den Frühjahrsflor denke ich an nicht ganz dazugehörige Zwiebelplanzen.Das Beet hat ca. 6*8 m. Er ist die verlängerung unseres Sumpfes.Deshalb könnte ein Präriebeet ganz gut pasen. hg sepp
Geduldig wartend überdauert das Unkraut des Menschen nichtiges tun.
- Danilo
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Von mir nur eine kleine Anregung. Es gibt hunderte (tausende) weitere Gattungen, je nach Stil könnte man mehr Gräser oder mehr Blütenstauden einsetzen. Hier sind fast keine Grenzen gesetzt. Ein paar klassische Gattungen und Arten der mehr oder weniger gut wasserversorgten Prärie:HeleniumMonardaPhysostegia virginianaAstern (in der Reihenfolge der Trockenresistenz):-Aster novi-belgii (am feuchtesten, also ideal an der Sumpfkante
)-Aster dumosus-Aster ericoides-Aster novae-angliae-Aster laevis-Aster turbinellus (sehr trockenresistent)EchinaceaRudbeckiaCoreopsis, z.B. C. vertillicataHelianthusHeliopsisLiatris spicataPhlox paniculataSorghastrum, Eragrostis, Sporobolus, PanicumWenn irgendwas nicht in Nordamerika vorkommt, bitte ich um Entschuldigung, hab jetzt nur aus dem Gedächtnis heraus niederschrieben.

- gartenfex999
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Hallodanillo, danke für deine anregungen. Da sind schon einige dabei, die mir gefallen.Bei Aster hatte ich früher immer ein Problem mit kahlen stengeln, das war ncht so schön. Aber monarda gefällt mir sehr. Einige Gräser passen da sicher auch.Womit sollte mann da mulchen, Rindenmulch sieht nicht so gut aus, denke ich.Evtl. mit rollsplit? hg sepp
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- Danilo
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Die kahlen Stengel sind leider vielen hohen Präriestauden angeboren. Ursache ist, daß sie in der Hochprärie ohnehin sehr dicht stehen und alle versuchen möglichst hoch zu wachsen, um ans Licht zu kommen. Die unteren Blätter brauchen sie dann in der Natur nicht mehr. Im Garten kann man versuchen, die Pflanzung nach Höhe zu staffeln. Die kleinen Aster dumosus kahlen nicht auf, werden bis 50cm hoch, also ideal um die kahlen Stengel der höheren Pflanzen dahinter zu verdecken. So kann man das fortführen.Bei Helenium klappt das Staffeln auch prima. Die kleinen Sorten (70cm hoch) vor die höheren Pflanzen. Rudbeckia fulgida und Coreopsis vertillicata sehen im Vordergrund auch immer gut aus und verdecken die unschönen Beine der anderen.
Hier ein Beispiel: Die Sonnenbräute stehen so dicht, daß die kahlen Stengel gar nicht zu sehen sind.
Ist natürlich keine klassische Präriesituation, obwohl es durchaus vorkommt, daß die Sonnenbraut in der Natur Massenbestände bildet. Das sieht dann ähnlich aus, nur nicht so "ordentlich".
Ich nehme als Mulch in den Präriebeeten meist gehäckselten Staudenschnitt vom Vorjahr, auch ein paar Gehölzzweige dazu. In der Natur stehen die Pflanzen ja praktisch auch im verrottenden Staudengrün des Vorjahres. Rollsplitt ist auch kein Problem, den Stauden ist das egal, ist halt nicht ganz so prärietypisch.



- Treasure-Jo
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Danilo's Aufzählung ist ja fast schon komplett! Den Tipp mit dem Hächselgut als Mulch kann hier ich nur bestärken! Noch einige Stauden:Babtisia australis (auch für trockene Böden)Asclepias purpurascensOligoneuron rigidum (=Solidagao rigida)Ratibida pinnataVernonia VeronicastrumTradescantia ohiensisdiv. Penstemon (z.B. P. digitalis)Eryngium yuccifoliumVielleicht noch einige Gräser:Schizachyrium scopariumSorghastrum nutansGeophytenCamassia div.Allium cernuum
Liebe Grüße
Jo
Jo
Re:Präriegärten - Präriebeete
In meiner Prairie verabschieden sich die Heleniums nach kurzer Zeit. Vermutlich zuwenig Nährstoffe. Ich müsste wohl selektiv düngen denn ins Bild passten sie wunderbar;. Hingegen wenn ich bereit wäre ein gut versorgtes Beet für andere (z.B.Pfingstrosen) anzulegen - da passen sie einfach nicht dazu. Beim Thema Prairie geht es eher um eine bestimmte Optik? Originale Prairiestandorte sind durchaus sehr unterschiedlichIm Osten auf der Langgrasprärie waren die Niederschläge reichlicher (etwa 800 mm) und auch die Böden waren besser - Schwarzerdeböden herrschen vor.Ingeborg???
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- gartenfex999
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Re:Präriegärten - Präriebeete
HalloAn Staudenschnitt als mulch habe ich nicht gedacht, aber das passt sicher gut.Ich habe daneben Die neuen Obstbäume mit Stroh gemulcht, da passt das dann ganz gut. Jo, die ergänzung der Liste muss ich teilweise erst googlen, da kenn ich nicht alle.Einige hohe Grässer gefallen mir auch, wenn einige Stauden wieder verschwinden, ist es in diesem Gartenteil nicht so schlimm. Mit euren Vorschlägen werde ich jetzt intensiver ans planen der Pflanzen gehen. Aber wenn ich dann beim Staudengärtner bin, ändert sich sowiso wieder was.Es gibt immer wieder Pflanzen, die laut rufen "ich/ich/ich".
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- Treasure-Jo
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Re:Präriegärten - Präriebeete
"In meiner Prairie verabschieden sich die Heleniums nach kurzer Zeit. Vermutlich zuwenig Nährstoffe."Helenium erfreuen sich an frischen, lehmigen und nahrhaften Böden und danken dies durch Langlebigkeit und Blühfreudigkeit.Zitat aus Weihenstephan: "Ihre beste Entwicklung bringen die sonnenliebenden Pflanzen auf frischem bis feuchtem, lehmigem und nährstoffreichem Untergrund. "Es ist daher eher eine Beetstaude denn eine Staude für die Freifläche und keines falls für die eher trockene (= Short-Grass)Prärie.Eine rühmliche Ausnahme gibt es: Helenium hoopesii , diese gedeiht auch an trockeneren Standorten! Diese Art erhielt übrigens eine sehr gute Beurteilung in der Sichtung.
Liebe Grüße
Jo
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- Danilo
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Kann ich zu 100% bestätigen. Ich leiste mir eine kleine Helenium-Rotte, die im märkischen Sand natürlich versagen würde, wie sie es gerade in einem gewissen Garten in Potsdam-Bornim unter einer Schwarzkiefer tun, dazu noch verjüngungsbedürftig sind (Herr F. würde sich bei dem Anblick im Grabe umdrehen).Kräftiger, humoser Lehmboden in freier sonniger Lage ist optimal und auch der einzig sinnvolle Standort für die Gartenhybriden. Schon auf minimalen Wurzeldruck und kurze Trockenphasen reagiert Helenium äußerst allergisch und man kann zusehen wie sie aufkahlt und im Blütenstand Verzweigungen einspart.Die gleichmäßige Bodenfeuchte lässt sich auch in Trockenperioden eine ganze Weile durch konsequentes Mulchen steuern. Der Unterschied zu ungemulchten Exemplaren ist enorm!Aber nach 6 Wochen Dürre hilft nur zusätzliche Bewässerung.Aktuell blühen hier in Märkisch Sibirien übrigens schon 'Moerheim Beauty', 'Luc', 'Waltraud', 'El Dorado' und 'The Bishop'. Wenn Helenium auch eine klassische Hoch- und Spätsommerstaude ist, kann man mit diesen frühen Sorten durchaus schon Akzente im Frühsommer setzen, etwa in Kombination mit frühen Rudbeckien, Astern und den jetzt überall erblühenden Monarden.H. hoopesii läuft für mich inzwischen außer Konkurrenz, da botanisch zur Gattung Hymenoxys gehörend. Verkauft sich als Helenium freilich besser, hat aber, wie Jo schon sagt, ganz andere Ansprüche und sollte m.E. deswegen erst recht separat betrachtet werden.Wie auch Chrysopsis speciosa für mich einfach nicht als "gelbe Rauhblattaster" durchgeht.Helenium erfreuen sich an frischen, lehmigen und nahrhaften Böden und danken dies durch Langlebigkeit und Blühfreudigkeit.Zitat aus Weihenstephan: "Ihre beste Entwicklung bringen die sonnenliebenden Pflanzen auf frischem bis feuchtem, lehmigem und nährstoffreichem Untergrund. "Es ist daher eher eine Beetstaude denn eine Staude für die Freifläche und keines falls für die eher trockene (= Short-Grass)Prärie.
- Treasure-Jo
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Re:Präriegärten - Präriebeete
...und auch Heterotheca camporum (fälschlicherweise Chryspsis villosa hort.) var. glandulissima(Diese ist übrigens wie Aster novae-angliae sehr trockenheitsresistent und als "gelbe Aster" etwas besonderes im Asternfarbsprektrum)
Liebe Grüße
Jo
Jo
- Danilo
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Kann ich nur empfehlen.Vielleicht sollte ich eine zweite Prärie einrichten?


Re:Präriegärten - Präriebeete
Das ist in meinem Garten völlig ausgeschlossen. Hier geht nur trocken, trocken, trocken und bei großer Aufmerksamkeit in halbschattigen Partien oder am Fuß von Mauern geht auch nicht ganz so trocken.eine Dominanz von Arten der frisch-feuchten Prärie stellt sich fast von selbst ein
Helenium wird da schwierig sein. Aber Solidago und die verschiedenen Arten wären es mir auf jeden Fall wert.Doch vor der zweiten Prärie steht die Realisierung einer mediterranen Pflanzengesellschaft an. Ich mach gerne einen botanischen Garten nach.Helenium, Rudbeckia, Helianthus, Coreopsis und Solidago