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Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen? (Gelesen 143782 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Beerenträume

Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

Beerenträume » Antwort #90 am:

Danke an die Moderation, dass die beiden Themen zusammengeführt wurden. Ich fand es früher schön, dass es einen einheitlichen Erdbeer-thread zu einer Saison gab, wobei die älteren threads im wesentlichen wegen der Beiträge von Fragaria wirklich lesenswert sind. Es gibt zu dem Bereich Erdbeeren nicht so viele Beiträge, dass es sich lohnt zu jedem Unterthema dann einen eigenen thread aufzumachen, bei denen dann gerade mal vier oder fünf Beiträge sind.Ich frage mich allerdings immer ein wenig, wieso bestimmte Obstsorten auf ein derart hohes Interesse stoßen (Spilling, Feigen, Mirabellen) und bei den Erdbeeren ist man schon froh, wenn man neben Mieze Schindler noch zwei oder drei andere schmackhafte Sorten hat. An der Geschmacksvielfalt und Geschmacksintensität kann es ja eigentlich nicht liegen.
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erdbeerfreund
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

erdbeerfreund » Antwort #91 am:

Was mich wirklich halt interessiert in die unglaubliche vielfalt bei erdbeeren, leider findet das thema kaum beachtung, und natürlich irgendwie seltene sorten zu erhalten. Ich habe 40 sorten und alle wachsen munter. Mein garten ist ideal für viele sorten, da er halb im wald liegt.
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martins9
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

martins9 » Antwort #92 am:

Ich bin potentiell auch sehr interessiert, habe mir hier auch fast alles durchgelesen, was ich zu Erdbeeren finden konnte.Nun meine Erfahrungen:1) Vor zwei Jahren habe ich Senga Sengana und Mara de Bois als kräftige Jungpflanzen gekauft und im späten Juli 2012 gepflanzt. Die Ernte von Senga Sengana war fantastisch, Mara de Bois war einigermaßen zufriedenstellend. Anfängerfehler war, dass ich zu dicht gepflanzt habe und irgendwann alles grün war, dass hat die Ernte massiv erschwert. Im letzten Jahr habe ich Anfang August Ableger von Senga Sengana auf Dämme gesetzt mit weiterem Abstand, Knoblauch hab ich allerdings erst im Februar 2014 gesteckt. Desweiteren habe ich kürzlich 10 Pflanzen von Mieze Schindler von meiner Nachbarin bekommen, die stehen etwa 5m entfernt von den Senga Sengana. 2) Mit der Monatserdbeere "Rügen" hab ich auch Erfahrungen, 2012 selbst vorgezogen und 2 Jahre reichlich geerntet bzw. von Sohnemann, Nichte und Nachbarskind eher beernten lassen ;D. Sie schmecken ganz gut, auch den Kleinen, müssen aber sehr schnell verarbeitet werden, geben der Marmelade aber auch eine etwas würzigere Note. Vorteil ist halt, dass sie keine Ausläufer bilden, dafür sehr verholzten. Ich habe sie gerodet, wollte sie an eine andere Stelle pflanzen, durch Zeitmangel und Regen sind sie mir aber verfault/verschimmelt. Dieses Jahr habe ich wieder ausgesät in Schalen, war aber vielleicht etwas spät dran um noch dieses jahr zu ernten. Langfristig wird diese Sorte aber für Beetränder eingeplant werden.3) Im letzten Jahr(Juni/Juli?) war ich mit einem Bekannten bei einem Arbeitseinsatz (Rasenmahd), da gab es wilde Erdbeeren auf einem Grundstück, die zu diesem zeitpunkt aber weder Blüten noch Früchte hatten. Hab mir trozdem ca. 15 Pflanzen mitgenommen und an einem ähnlich schattigen Platz gepflanzt. Aus 70cmx150cm Pflanzfläche ist durch Ableger jetzt schon 70cmx450cm geworden, sie wachsen auch teils in die Wiese rein. Nun warte ich auf eine Blüte und Früchte, verköstige ggfs., ansonsten werden die komplett gerodet, die breiten sich echt rasant aus.So, das war erst mal eine kurze ;D Vorstellung meinerseits bzw.meiner Erfahrungen. Fragen habe ich mehr als genug, die kommen aber später!Liebe GrüßeMartin
mutabilis
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

mutabilis » Antwort #93 am:

Ich frage mich allerdings immer ein wenig, wieso bestimmte Obstsorten auf ein derart hohes Interesse stoßen (Spilling, Feigen, Mirabellen) und bei den Erdbeeren ist man schon froh, wenn man neben Mieze Schindler noch zwei oder drei andere schmackhafte Sorten hat. An der Geschmacksvielfalt und Geschmacksintensität kann es ja eigentlich nicht liegen.
Das kann ich für meine Person erklären: einen Spilling, eine Feige, eine Mirabelle pflanze ich, dann warte ich ein paar Jahre, lichte ein bisschen aus und dann ernte ich, meist auch gleich anständige Mengen.Erdbeeren pflanze ich (wenn ich mich entscheiden habe, welche Sorten), schneide Unmengen an Ausläufern weg, (an dieser Stelle verabschieden sich dann gerne die Sorten, die kühle nasse Frühlinge nicht so schätzen) ernte je nach Witterung und Schnecken wenig bis mittel, schneide Unmengen an Ausläufern, überlege, welche Erdbeere jetzt gut war und gut getragen hat, damit ich die vermehren kann, dann fahre ich 2 Wochen in den Urlaub, wenn ich wiederkomme ist der halbe Garten unter Erdbeerausläufern verschwunden (bzw. die Sorten, die Trockenheit nicht gut abkönnen sind in den einen Sommern weg, die die kühle nasse Sommer nicht abkönnen sind in anderen Jahren weg) und ich kapituliere.Wir sind 4 Personen, unseren Erdbeerbedarf kann ich mit einem Beet eh nicht decken. Und wir wohnen direkt zwischen Selbst-pflück-Feldern und Erdbeerverkauf auch am Wochenende.Daher habe ich nur noch ein paar Nasch-Erdbeeren - z.B. Hummi-Praline, die Standardsorten lasse ich anbauen.edit: ich vergass bei der Erdbeerpflege noch: mulchen, Unkrautjäten, Beeren vor Nässe und Schnecken schützen, im Spätsommer die Blätter abschneiden, und natürlich alle paar Jahre umsetzen. Währenddessen steht die Mirabelle ruhig an ihrem Platz und wächst vor sich hin...
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uliginosa
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

uliginosa » Antwort #94 am:

Das hast du schön zusammengefasst. ;D Da lob ich mir ein Gemüsebeet, das jedes Frühjahr neu gemacht wird. ::) Ich habe letztes Jahr ein neues Erdbeerbeet bepflanzt mit 7 Sorten: Wenn die Namensschilder bis zur Ernte erhalten bleiben (manche musste ich schon nachschreiben) kann ich dann sagen, welche am besten war. 8) Mieze Schindler hat halt den Vorteil, dass sie auch ohne Schild zu erkennen ist. ;) Die gab es aber nicht, und die alten mussten wegen Pilzverdaht weichen. :P Mara des BoisOstaraSenga SenganaHoneoyeMieze Nova...... muss noch nachgucken wie die anderen Sorten heißen ... In unserer Anfangszeit in diesem Garten wuchsen die Erdbeeren wunderbar (von gelegentlichen Wühlmausschäden abgesehen).Dann wurde es immer schwieriger: die Pflanzen mickern, manche Sterben ab. Auch nach Beetwechsel und neu zugekauften Pflanzen geht es nicht lange gut.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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erdbeerfreund
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

erdbeerfreund » Antwort #95 am:

Ich muss sagen das ich mit meinen 40 verschiedenen Sorten keine Probleme habe in meinem Garten , alles wächst wie verrückt. Vielleicht liegt es an der Beschaffenheit des Bodens . Ich habe von normaler Erde, bis Sand, und Waldboden alles. 250 pflanzen und alles gut. Vieles blüht schon und die ersten Erdbeeren kommen bald. Es macht wirklich Spaß und bin gespannt wie die einzelnen Sorten schmecken werden. Ich bin immer auf der Suche nach exotischen Sorten die kaum jemand hat. Aber schwierig. Das Thema stößt auf kein Interesse . Ich bedauere das, weil fast jeder meckert über unser Angebot welches es zu kaufen gibt. Ich bin seit 27 Jahren koch in einem spitzen Restaurant , ich habe im Laufe der zeit jeden Geschmack kennenlernen dürfen, mich reizen heute nur noch Sachen die keiner mehr hat oder kennt. Wenn ich die zeit und den Platz hätte würde ich statt wie bisher 400 q Meter , am liebsten 40.000 q nbepflanzen , auf der Suche nach den ursprungsgeschmack. Knapp 100 verschiedene tomatensorten habe ich angepflanzt, dabei viele wildtomaten, auch ein paar sehr sehr seltene gurkensorten. Und halt Erdbeeren. Nur da ist es sehr sehr schwer wirkliche Exoten zu finden. Es gibt kaum Sammler von pflanzen , und im Internet gibt es gerade mal 5 die sich darauf mit spezialisiert haben, eigentlich schade. Kinder denken das Gemüse kommt aus der Dose , und mit Erdbeeren kann man Tischtennis spielen, weil sie so hart sind . Was wir wirklich an Freude erleben können, ist unser Geschmack . Ich bin ein Fetischist darin., es gibt uns Glücksgefühle und Behaglichkeit , man ist zufrieden. In einer zeit wo Moral, anstand verkommen, verkommt auch dies, leider. Ich will einen. Beitrag dazu leisten das der natürliche Geschmack erhalten bleibt und das fängt im Ursprung an, bei den Pflanzen . Glutamat als gehirnverarschung welches in fast jeden Essern zu finden ist( hefeextrakt und viele andere Stoffe gehören dazu) darf es nicht geben, und vergiften unseren Geschmack und Sinne.
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uliginosa
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

uliginosa » Antwort #96 am:

Ja, schon schade, wenn sich nicht viele dafür interessieren - andererseits, für Tipps bezügliche guter Sorten sind hier bestimmt einige dankbar. :D Was die Tomaten betrifft findest du hier aber begeisterte Mitstreiter - auf 100 Sorten komme ich auch bald, es geht nur nicht in einem Jahr. ;) Glutamat ist ja auch natürlicherweise in Parmesan und Sojasauce enthalten. Außer gelegentlich damit kommt es hier nicht ins Essen. :P
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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cydorian
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

cydorian » Antwort #97 am:

Dafür, damit Lust auf Sortenvielfalt auch bei Erdbeeren entstehen kann, sind ja solche Threads wie dieser hier da.Ich habe auf unserem schweren Tonboden ein paar Standardsorten von Hummi, die so halbwegs wachsen, ansonsten wird man von Feldern, Ständen, Markt sowieso mit Erdbeeren zugeworfen, deren Qualität oft gar nicht mal schlecht ist. Das Interesse am Eigenanbau in unseren Verhältnissen liegt eher in problemärmeren wie in seltenen Sorten, "selten" ist ja kein Qualitätskriterium.Einen Spilling oder eine Reineclaudenfrüchte kann ich jedoch nirgends kaufen obwohl die saugut sind, ich muss ihn anbauen. Das gilt für Vieles, beispielsweise frische Aprikosen sind gegenüber denen im Laden unvergleichlich gut. Diesen Kick habe ich bei Erdbeeren noch nicht erlebt, vielleicht kommt der ja noch...
mutabilis
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

mutabilis » Antwort #98 am:

Ich habe zig Sorten durch, ja, es gibt Unterschiede, gerade wenn man so Mietze oder Praline nimmt, aber die meisten schmecken nach Erdbeere. In guten Sommern besser, weil sie viel Sonne tanken konnten, in anderen wässriger. Ich will nicht dafür plädieren, nur Standardsorten anzubauen - ich finde Vielfalt klasse und lohnenswert. Aber für m i c h stelle ich eben fest, dass sich der Aufwand nicht lohnt, um Erdbeeren zu ernten, die sich nur marginal von denen vom Feld unterscheiden, und dass der Ertrag bei den alten Sorten eben oft auch geringer ist. Auch das ist nicht dramatisch, geht aber in meine interne Kosten-Nutzen-Rechnung ein.(Den Beetwechsel finde ich übrigens auch problematisch - ich muss ein Beet vorhalten, damit ich im August die Ableger einpflanzen kann. In meinem kleinen Garten doof. Das heisst dann, ein Jahr keine Kartoffeln. Ich will aber Kartoffeln. Also das Erdbeerbeet im Frühjahr roden, da die Kartoffeln rein und im Sommer neue Erdbeeren ins freie Beet setzen. Ommmm. Währenddessen steht die Mirabelle an ihrem Platz und wächst).
Martina777
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

Martina777 » Antwort #99 am:

Ich habe hier im Garten einen Totholzhaufen und überlege, dort im sonnigen Teil etwas Erde aufzuschütten und Erdbeeren zu pflanzen ... meint Ihr, das klappt?Ich dachte vielleicht 2 oder 3 mit verschiedenen Fruchtfarben, um sie auch später, wenn ineinander verworren, noch unterscheiden zu können.Habt Ihr spezielle Empfehlungen für mich? Aromabomben, nicht allzu winzig, wären schön.Haben tue ich bereits Mieze Schindler, Walderdbeere und eine horstig wachsende kleine rote mit Walderdbeergeschmack.
Beerenträume

Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

Beerenträume » Antwort #100 am:

Ich habe hier im Garten einen Totholzhaufen und überlege, dort im sonnigen Teil etwas Erde aufzuschütten und Erdbeeren zu pflanzen ... meint Ihr, das klappt?
Hallo Martina, da ich im klassischen Beetanbau gegenüber dem Erwerbsanbau aufgrund der Beschattung erhebliche Nachteile hätte, benutze ich neben Steinen, anderen Pflanzen auch sehr viel Totholz zur Strukturierung, und dies nicht nur bei den Wilderdbeeren, sondern auch bei den großfruchtigen Sorten. Dadurch erledigen sich viele Probleme mit der übermäßigen Ausbreitung von Absenken, diese können weder in Stein noch in Holz wurzeln, die Bewässerung ist einfacher, zudem treten weniger Pilz- und Fäulnisprobleme auf. In derart luftigen Haufen wärmt sich auch die Erde einigermaßen vernünftig auf, was der Kultur zumindest im kalten Hamburg entgegenkommt.BildMan sieht bei den verschiedenen Bildern, dass die allermeisten Senker vom letzten Jahr fruchten, wobei es mir nicht um einen hohen Ertrag geht, sondern die Gesundheit der Pflanze und deren Anblick das ganze jahr über steht für mich im Vordergrund. Neben Totholzhaufen finde ich es auch sehr praktisch, in größeren Mulchflächen Erdnester zu platzieren, das funktioniert genauso gut, der folgende Pflegeaufwand ist minimal.Ich hatte bei mir einige Beete oder Ecken, wo es eben weniger passt, zumeist ist es die Feuchtigkeit. Natürlich könnte ich dort aufschütten, ich kann aber auch andere dafür eher passende Erdbeeren pflanzen. Die eher trockenheitsverträglichen Praline habe ich unter anderem unter einen Mammutbaum gesetzt, dort kommt sie wunderbar.BildHier sind die ganzen Erdbeeren auf einer großen mit Laub und Holz aufgeschütteten Fläche, ich habe nur Erdnester gesetzt, so dass Senker, die dann im trockenen Reisig hängen, sich nicht so ausbreiten. Die größeren Pflanzen in den Erdnestern gehen dann mit den Wurzeln tiefer, die Senker schaffen das nicht. Wenn die Senker im Kleinformat in der oberen Reisigschicht fest hängen, haben die bei einem starken Frost auch wenig Chancen, einen harten Winter zu überstehen. Aus meiner Sicht sind auch großfruchtige Erdbeeren mit begrenztem Aufwand zu kultivieren.Bild
Beerenträume

Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

Beerenträume » Antwort #101 am:

, ansonsten wird man von Feldern, Ständen, Markt sowieso mit Erdbeeren zugeworfen, deren Qualität oft gar nicht mal schlecht ist. Einen Spilling oder eine Reineclaudenfrüchte kann ich jedoch nirgends kaufen obwohl die saugut sind, ich muss ihn anbauen. Das gilt für Vieles, beispielsweise frische Aprikosen sind gegenüber denen im Laden unvergleichlich gut. Diesen Kick habe ich bei Erdbeeren noch nicht erlebt, vielleicht kommt der ja noch...
Das stimmt natürlich, die hier überall angebotene Qualität im Sommer ist wirklich sehr anständig, überall stehen Erdbeerstände herum, da kann sich schon mancher fragen, warum man dafür irgendein Beet vorhalten sollte. Die Beete, die ich mir so in Kleingartenanlagen ansehe, sehen für mich wegen der kränkelnden Pflanzen zu über 70 Prozent erbärmlich aus, wenn dann auch noch Vogelfraß dazu kommt (ich hab weniger als fünf Prozent Vogelfraß, Kirschen, Maibeeren, Felsenbirne und Heidelbeeren schmecken den Vögeln einfach besser), kann ich die Überlegung, dann auf Erdbeeren in dieser Weise zu verzichten, nachvollziehen.Ich finde allerdings, dass es bei Erdbeeren durchaus den Kick gibt, die Sachen aus dem Mieze Umfeld, Wädenswil 6, Praline oder Mara de bois und viele andere sind geschmacklich - vollreif - so weit von dem entfernt, was man kaufen kann, dass sich der Anbau mehr als lohnt. Für mich ist es derselbe Unterschied wie zwischen Tulameen und einer Autumn Bliss, das eine ist ein Geschmackserlebnis, das andere eben eine Himbeere. Wenn man verarbeitet, relativiert sich allerdings vieles, nicht alles was gut schmeckt, ergibt auch eine gute Marmelade und umgekehrt.Ich finde es übrigens auch einen großen Unterschied, ob man etwas im Vorbeigehen pflücken kann, oder sich unterwegs überlegen muss, ob man ein oder zwei Kilo von irgendetwas kauft. Ich finde zum Beispiel, dass sich hier gekaufte Kirschen etwa aus dem Alten Land und die direkt vom Baum vom Geschmack zwar nicht unterscheiden, aber das Eßgefühl ist ein ganz anderes. Für mich ist das Gefühl über den ganzen Sommer, einmal durch den Garten zu gehen, und Walderdbeeren andere Erdbeeren und Heidelbeeren und Himbeeren zu pflücken und sofort zu verarbeiten oder zu essen, durch keinen Einkauf zu ersetzen.
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cydorian
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

cydorian » Antwort #102 am:

Die Hummi Praline habe ich auch (Hummi Gento ebenfalls) und im letzten Jahr bei dem elend schlechten feuchtkalt-Extremwetter auch gleich mit Ernteausfall. Mara de bois kann ich bei unserem Boden vergessen, der hat ph-Wert 8 und in normalen Jahren sind auch die Niederschläge viel zu gering dafür. Im zugebauten Deutschland mit den kleinen Gärten und dem Scheinzypressen-Fetischistennachbarn auf der Südseite oder Mister Dreifachgarage auf der Grundstücksgrenze wird eine grössere Sortenzahl zudem schnell zum Platzproblem. Im Gegensatz zu einer Obstwiese kann man Erdbeeren schlecht in einem Aussengarten pflanzen, mal Abends eine Schale Erdbeeren holen oder im Vorbeigehen naschen wie du es auch gerne machst geht dann nicht.
Martina777
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Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

Martina777 » Antwort #103 am:

Danke für die ausführliche Antwort, Beerenträume! Ich werde mir überlegen, wie ich aus Deinen Erfahrungen für meine Situation das Beste heraushole.Sortenempfehlungen? Oder egal was, einfach nach Gusto ausprobieren?
Beerenträume

Re:Erdbeersorten- Erfahrungen & Empfehlungen?

Beerenträume » Antwort #104 am:

Ich muss sagen das ich mit meinen 40 verschiedenen Sorten keine Probleme habe in meinem Garten , alles wächst wie verrückt. Vielleicht liegt es an der Beschaffenheit des Bodens . Ich habe von normaler Erde, bis Sand, und Waldboden alles. 250 pflanzen und alles gut. Vieles blüht schon und die ersten Erdbeeren kommen bald. Es macht wirklich Spaß und bin gespannt wie die einzelnen Sorten schmecken werden. Ich bin immer auf der Suche nach exotischen Sorten die kaum jemand hat. Aber schwierig. Das Thema stößt auf kein Interesse .
Ein gewisses Interesse besteht ja, ansonsten würden die Leute ja nicht bei Hans oder oder deaflora die Spezialitäten bestellen. Mieze Schindler, Mieze Nova, Mara de bois und andere gibt es ja schon im Baumarkt. Deaflora hat diesmal wieder mehr im Angebot, ich habe bestellt, obwohl ich mit den Pflanzen von der Größe nicht zufrieden war, o.k. da muss man eben ein Jahr länger warten.Aus meiner Sicht macht es Sinn, Kontakt zu anderen Sammlern zu suchen, Samen von Wildsorten kann man ja unproblematisch weltweit verschicken. Bei mir ist das Problem leider auch, dass ich mit dem Platz schnell am Ende bin.Pflanzen aus Samen bekommst du in einem Jahr so groß, dass die Pflanzen schon kräftig Ausläufer bilden. Ernten kann man dann zwei Jahre ab Frühjahrsaussaat.Ich finde Züchtungen aus Samen sehr interessant, wenn du interessante Sorten miteinander kreuzt und genügend Platz hast, ist das eine einfache Sache. Auspflanzen und nach zwei Jahren pflücken. Wenn die Sachen sich zurück in Richtung Wildart entwickeln, ist das ja auch keine schlechte Sache. Die ansonsten so wichtigen Eigenschaften, dass man sie wochenlang transportieren und lagern kann, sie tiefgefroren und in Supermarktbeleuchtung noch gut aussehen, das wäre für dich ja alles egal.Erdbeeren sind ohnehin extrem wüchsig, aus deinen 250 Pflanzen werden ganz schnell 10.000, wenn du nicht gegensteuerst. Insbesondere die Wildarten legen extrem gut los. Wieviele Sorten ich habe, weiß ich aktuell nicht, vielleicht 60, wahrscheinlich aber mehr.Ich hab zwar vieles an Beeren, aber besondere Geschmackserlebnisse finde ich eher bei Erdbeeren, bei Himbeeren gibt es meiner Meinung nach nur sehr wenige Sorten, die wirklich herausragen, die Geschmacksunterschiede bei den Heidelbeeren halten sich wahrlich in Grenzen.
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