Ja, ein traumhaftes Schattenbeet. Das Foto zeigt er auch auf seiner Homepage. Schade, dass die Versandkosten nicht gerade günstig sind.So wie ich es bisher erlebt habe, erfordert trockener Schatten vor allem sehr hohe Vorarbeit (mit Mulch und mulchen und mulchen und mulchen...) und selbst dann wächst nur wenig, eben deswegen gibt es meist nur einzelne Kapitel zu dem Thema, weil es zwar eine gewisse Auswahl an Stauden gibt, aber eben nicht sonderlich viel.Warum man sich bei Schatten aber immer auf die ärgerlichen Extremstandorte einschießt, weiß ich nicht. Schattengärten als absichtlich gestaltete, wertvolle Gartenteile sind leider sehr selten, meist entstehen sie aus der Not (weil halt Bäume/Häuser/Mauern... da sind).Der schönste Schattengarten, den ich bisher kennenlernen durfte, befindet sich in der Gärtnerei von Koen van Poucke in Sint-Niklaas.Mit einem lausigen Kapitel ist es da aber nicht getan, es wollen Probleme gelöst werden.
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zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten" (Gelesen 25542 mal)
Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Das Buch von Graham Rice kannte ich noch nicht, aber ich weiß nicht, ob er wirkliche Lösungen für trockenen Schatten bietet, denn einige Bilder aus der Vorschau bei amazon.com zeigen auf seinen Fotos Pulmonaria, die kann man mit dem warmen und heißen Sommern hier in Österreich für den trockenen Schatten vergessen (Kew hat ca. 630mm Niederschlag, was im Vergleich wenig ist, aber dafür sehr ausgeglichenes Klima).
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Ich finde, allein das Thema "Schattengarten" umfasst weit mehr, als man in einem Gärtnerleben erschöpfend abarbeiten könnte. Selbst wenn es auf den Bereich "Schatten unter Großgehölzen" einschränkt, kommen hier viele Standortfaktoren zusammen, wie die Höhenschichtung des Wurzelwachstums und die Bodendurchdringung (Wurzeln, Mykorrhiza, Wurzeldruck) der dominierenden Gehölzart, der Wasser- und Lichthaushalt im Jahreslauf, die Bodenzusammensetzung gemäß Ausgangsgestein und Humusanreicherung - wobei hier das Gehölz (Laubfall, verknüpfte Bodenflora) und der Gärtner (Kompostausbringung) gleichermaßen wirken, zum Teil mit-, aber auch gegeneinander. Eine auwaldähnliche Gartensituation mit Großsträuchern ist eben etwas anderes als ein Beet im Schatten einer einzeln stehenden Buche, die kaum Bodenaufschüttungen in ihrem Traufbereich toleriert. Man muss nur einmal die diversen Pflanzengesellschaften heimischer Wälder betrachten und diese mit der Fülle von Schattenpflanzen entsprechender Standorte aus Asien und Nordamerika kombinieren, dann kann erahnen, was das Thema in sich birgt - und dabei bieten andere schattige Bereiche wie der Schlagschatten von Gebäuden noch ganz andere Möglichkeiten.

Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Mich erstaunt eigentlich, wie kontrovers hier die Pflanzenverwendung im Schatten diskutiert wird. Vielleicht resultiert der Mangel an Vorbildern für attraktive Schattenpflanzungen im deutschsprachigem Raum aber auch ein wenig an der stringenten Trennung der Gartenbausparten (Stauden, Gehölze, Zierpflanzen und Gala-Bau), die sich bis in die universitäre Ausbildung bemerkbar machen könnte. Kommen nicht viele der bekannteren Köpfe der Gartenarchitekturszene hier aus dem Staudenbereich, pflegen sie die hier entwickelten Vorlieben und schöpfen aus den hier gesammelten Kenntnisse und Erfahrungen?Unter Staudengärtnern, wo nach meiner Erfahrung erfreulich viel Wert in der Ausbildung auf die Verwendung von Stauden gelegt wird, erlebe ich jedoch selten größere Kenntnisse und Erfahrungen mit Gehölzen. Umgekehrt sind für den 08/15 Baumschuler Stauden meist "Unkraut", den man lästigerweise mit verkaufen muss, dazu ist die Ausbildung wesentlich produktionsorientierter und Gala-Bauer ist für mich ohnehin eher eine Ausbildung zum "Pflasterer mit grünem Anstrich".
Ich habe nie Landschaftsarchitektur studiert, vermute jedoch in der Regel auch im Studium keinen Praxisbezug, der Erfahrungen mit der Verwendung von Stauden und Gehölzen in einem ganzheitlichen Ansatz ermöglicht.

Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
den letzten, ziemlich treffenden Statements ist wohl nichts mehr hinzuzufügen!
Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
OK. Dann geh ich jetzt aufs Sofa und les das - zugegebenermaßen etwas blümerant formulierte- Kapitel "Der Waldgarten" in den gartengewordenen Visionen von Herrn Janke.... ;)LG pi
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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Dann bleibt nur ein Ausflug nach BelgienJa, ein traumhaftes Schattenbeet. Das Foto zeigt er auch auf seiner Homepage. Schade, dass die Versandkosten nicht gerade günstig sind.

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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Garten und Fotos sind der Hammer!!!




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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Ehrlich gesagt finde ich das hier gerade etwas seltsam - lautes Wehklagen, dass man doch überhaupt keine Bücher für "schwierigen" Schatten hätte, nur mal ein Kapitel in Staudenbüchern, wenn überhaupt.Gibt es aber einen konstruktiven Hinweis, wird der abgelehnt mit dem Hinweis, dass ja Pulmonarien in der amazon-Buchvorschau abgebildet wärenDas Buch von Graham Rice kannte ich noch nicht, aber ich weiß nicht, ob er wirkliche Lösungen für trockenen Schatten bietet, denn einige Bilder aus der Vorschau bei amazon.com zeigen auf seinen Fotos Pulmonaria, die kann man mit dem warmen und heißen Sommern hier in Österreich für den trockenen Schatten vergessen (Kew hat ca. 630mm Niederschlag, was im Vergleich wenig ist, aber dafür sehr ausgeglichenes Klima).

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Ich habe zwar nicht so richtig verstanden, was trockener Schatten mit der neuen Staudenverwendung zu tun hat, aber hier ab Seite 23 gibt es auch einen interessanten Artikel von Olaf Grabner mit zahlreichen Empfehlungen zur Verwendung von Stauden im trockenen Schatten: "Wahre Helden". Das ist doch mal ein schöner Titel!
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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Das stimmt, ich werde mir das Buch bei Gelegenheit kaufen und dann mehr davon berichten. Ich dachte, Graham Rice arbeitet im Botanischen Garten von Kew?Das finde ich etwas....oberflächlich.
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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Du hast das Auge und das Fachwissen, um komplexe und spannende Schattenpflanzungen zu gestalten (und auch das Sortiment in GriffnäheWenn ich mir die Sortimente betrachte, was es an Geranium und Hosta gibt, ganz zu schweigen von den Mengen an Farnen, Anemonen, Helleboren, Lamiümmer, dann die ganzen Waldpflanzen von Sibirien bis Kanada und Patagonien, ein Reichtum an Pflanzen ohne Ende. Wie man hier von grüner Einheitssauce sprechen kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe Vorträge und Kurse en masse abgehalten, nur um das Thema Schatten wegen, ein riesiges Betätigungsfeld!

Damit beschäftige ich mich - obwohl ich nur einen kleinen Gartenbereich im Schatten habe - auch schon länger, weil mir das Einheitsgrün nicht gefällt. Allerdings wachsen viele 'Schattenpflanzen' im Halbschatten besser und wollen im trockenen Vollschatten nicht gedeihen. Da ist die Auswahl dann plötzlich doch eher eng.Die Kunst besteht ganz besonders darin, die Blütezeit im Schatten nicht nur auf das Frühjahr zu beschränken, sondern auch den Sommer nicht langweilig zu gestalten. Obgleich ich nicht der Freund von immerwährender Blüte bin.
Ganz einfach - die gibt es hier häufig. Natürliche artenreiche Schattengesellschaften im Wald hingegen eigentlich gar nicht (zumindest kenne ich im weiten Umkreis keine).sarastro hat geschrieben:Wie können da einem solche Banalitäten wie Fichten mit oder ohne Unterwuchs einfallen?
In den Tropen ist der Artenreichtum im Schatten sicher größer - in Mitteleuropa würde ich Deine Einschätzung nicht unbedingt teilen.LGsarastro hat geschrieben:Ich wage mal zu behaupten, dass der Artenreichtum im Schatten den in der Sonne um nichts nachsteht. Er wurde nur selten voll ausgeschöpft. Und je weniger Licht, desto artenärmer wird es, das ist wohl klar. Aber von Finsternis sprach ja niemand.Artenarmut herrscht auf Silikat vor, auf Kalk ist größere Artenvielfalt, das trifft zumindest für das Gebirge zu.
Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Ich mache die selben Erfahrungen (und ich will auch einen schönen schattigen Gartenteil!Schatten unter Bäumen auf Sand heißt, dass man immer gießen muss, will man mehr als Efeu, selbst uralte Vinca-Bestände trocknen neuerdings weg.Schatten kann Verzweiflung auslösen, also gib dir Mühe Christian.
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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
Orania,das ist ja mal ein interessanter Link, danke!Ich habe zwar nicht so richtig verstanden, was trockener Schatten mit der neuen Staudenverwendung zu tun hat, aber hier ab Seite 23 gibt es auch einen interessanten Artikel von Olaf Grabner mit zahlreichen Empfehlungen zur Verwendung von Stauden im trockenen Schatten: "Wahre Helden". Das ist doch mal ein schöner Titel!