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Man kommt dann dem schon sehr nahe, eine "Verwilderung" als "Gestaltung" hinzustellen
Du hast es erfasst Der entscheidende Punkt ist : welchen Grad an "Verwilderung" laße ich zu? Und: wie nütze ich dieses Phänomen in meinem Sinne ?Ab diesem Punkt wird "Garten" erst spannend
Der entscheidende Punkt ist : welchen Grad an "Verwilderung" laße ich zu? Und: wie nütze ich dieses Phänomen in meinem Sinne ?Ab diesem Punkt wird "Garten" erst spannend
Das ist aber eine Frage des Ausgangszustandes. Bei mir war die "Wildnis" vorher. Der natürliche Eindruck entstand paradoxerweise eben durch Pflege / Entfernen.
Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter: Hier blüht alles drei Wochen später.
Entfernen von Unkraut? Enfernen von Gehölzen, damit Licht rein kommt oder die Bepflanzung besser wirkt?Entfernen von Rasen?Entfernen von Schnecken? Viele Möglichkeiten
Fast alle reinen Pflegetätigkeiten haben mit Entfernen zu tun (Mähen, schneiden, jäten... - im gewissen Sinn auch Teilen). Spontan fällt mir nur Wässern und Düngen als Gegenbeispiel ein. Also ist mein "Gestalten durch Entfernen" gar nicht so weit vom "Gestalten durch Pflegen" entfernt.
Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter: Hier blüht alles drei Wochen später.
Entfernen von Unkraut? Enfernen von Gehölzen, damit Licht rein kommt oder die Bepflanzung besser wirkt?Entfernen von Rasen?Entfernen von Schnecken? Viele Möglichkeiten
Spontan fällt mir nur Wässern und Düngen als Gegenbeispiel ein.
Mir fallen da diverse Pflanzen ein, die sich allein durch Wässern und Düngen unkompliziert entfernen lassen.
...Landschaftspflege beinhaltet für mich eher naturschutz/pflegerische Maßnahmen, wie z.B. das Mähen von Magerwiesen, damit sie nicht verbuschen oder das Beweiden der Lüneburger Heide, damits Heide bleibt - mal so grob gesagt.Das hat zwar auch eine "ästhetische" Komponente, aber eher in zweiter Instanz durch das "schöne" Landschaftsbild, das durch diese Pflegeeingriffe erhalten bleibt....Und du machst jetzt eine Selektion dessen, was deinem Empfinden nach hervorhebenswert ist, was gesehen werden sollte (übrigens nicht nur deinem Empfinden nach, sondern dem Empfinden von vielen hier im Forum )Du schaust auf die schon großartige Natur, die dir glücklicherweise zur Verfügung steht, und hebst heraus - erstmal für dich, aber dadurch natürlich auch für jeden menschlichen Betrachter - nicht für die Rehe, Eichhörnchen usw. ...
Die Pflege/das Entfernen aus der menschlichen Perspektive heraus - also dem menschlichen Blick für Proportion, Ästhetik, auch Ordnung und Struktur - schafft für den menschlichen Betrachter schöne Naturbilder.Meinem Empfinden nach geht "Gestalten durch Pflegen" eher von schon vorhandener Gestaltung im Sinne von Planung und/oder Anlage aus, die man pflegt - und somit auch weitergestaltet.Aber da kann man sich drüber streiten - muss man aber nicht
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Spontan fällt mir nur Wässern und Düngen als Gegenbeispiel ein.
Mir fallen da diverse Pflanzen ein, die sich allein durch Wässern und Düngen unkompliziert entfernen lassen.
Von solchen Pflanzen hätte ich in diesem Dürresommer gerne mehr gehabt, Danilo. Ich hätte ihnen paradiesische Bedingungen bieten können. Wassermangel und außer Mulchmaterial von Stauden etc. kaum Dünger.
Von solchen Pflanzen hätte ich in diesem Dürresommer gerne mehr gehabt, Danilo. Ich hätte ihnen paradiesische Bedingungen bieten können. Wassermangel und außer Mulchmaterial von Stauden etc. kaum Dünger.
Das Problem mit solchen Pflanzen sind die Phasen, in denen Petrus das Wässern übernimmt.Hier fiel binnen weniger Tage ein Fünftel des Jahresniederschlags, was sich sofort in Fäulnis an der Basis niederschlägt, wenn eine Pflanze auch nur haaresbreit vom optimalen Standort entfernt steht.
Der entscheidende Punkt ist : welchen Grad an "Verwilderung" laße ich zu? Und: wie nütze ich dieses Phänomen in meinem Sinne ?Ab diesem Punkt wird "Garten" erst spannend
Das ist aber eine Frage des Ausgangszustandes. Bei mir war die "Wildnis" vorher. Der natürliche Eindruck entstand paradoxerweise eben durch Pflege / Entfernen.
Stimme dir zu. Setz' das "natürliche" in Anführungszeichen, dann kannst du das "paradoxerweise" weglassen. 'Das Auge des Betrachters, you know!?
Mir kommen bei maculatums Projekt Caspar David Friedrich und der klassische englische Landschaftsgarten in den Sinn.Ist der "natürliche Eindruck" nicht ein Ideal in unseren Köpfen also ein idealisiertes Waldbild? Für mich ist "Wildnis" einfach Sukzession, daher reale "Natur".
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Genau das ist der Punkt! Der Mensch betrachtet "Natur" immer mit dem menschlichen Maßstab und menschlichen Vorstellungen/Werten usw., die er mit sich rumträgt, ob er will oder nicht und die mit "Natur" verknüpft waren/sind.Der englische Landschaftsgarten war ein idealisiertes "Natur"bild, das sich aus französischer Landschaftsmalerei inspirierte, die wiederum oft Phantasielandschaften, keine realen Orte, darstellte.Und das Bild, das man sich von einem "schönen" Wald macht ist beeinflusst von der Vorstellung eines griechischen oder mediterranen Hains, dem überlieferten Grauen der Römer vor den undurchdringlichen Urwäldern Germaniens, dem dunklen, unheimlichen Wald in dem im Mittelalter und noch lange danach, wie man an Grimms Märchen sehen kann, die Dämonen oder zumindest Wolf und Bär lauerten, des bosco aus Barockanlagen, der Naturdarstellung eines Caspar David Friedrichs, schliesslich des Wirtschaftswaldes der letzten 200 Jahre, wie ihn die meisten als Kind selber kennengelernt haben.Es ist größtenteils ein "Bild", das sich der Mensch selber macht.Einen richtigen natürlichen, naturbelassenen, unberührten Urwald hat eh kaum jemand erlebt, der nicht in den Tropen oder den allerletzten Resten mitteleuropäischer Urwälder war.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Mir kommen bei maculatums Projekt Caspar David Friedrich und der klassische englische Landschaftsgarten in den Sinn.Ist der "natürliche Eindruck" nicht ein Ideal in unseren Köpfen also ein idealisiertes Waldbild? Für mich ist "Wildnis" einfach Sukzession, daher reale "Natur".
die Engländer haben dafür den schönen Namen climax vegetation. Wir finden eine Vegetation schön, die ein Gleichgewicht erreicht hat. Es gibt geografisch typische Pflanzen-Gesellschaften, die sich bei regelmäßigen Störungen entwickeln. Eine davon ist die Auenlandschaft und eine andere die Steppe. Dort ist Nahrung zu finden und daher ist das eine gute Landschaft. Andreas Niepel befasst sich mit Gartengestaltung für Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma an der Klinik Holthausen irgendwo im Ruhrgebiet. Ah, hier, neurologische ReHa. Seine Theorie knüpft an C.G. Jungs Archetypenlehre und das Postulat eines kollektiven Unterbewussten an. Die These von idealtypischen Urbildern gab es auch bei den Griechen. Ohne zu wissen warum, finden wir Wiesenlandschaften schön. Urwälder romantisch bis unheimlich. Flusslandschaften fruchtbar und Meeresküsten erholsam.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
@ maculatumDu bist doch an meinem Wald interessiert...hier mal ein Bild von unserer Lichtung.Am Boden wächst hier nur Salomonssiegel und Brombeere. Auf der Lichtung würde ich gerne einen kleinen Steinkreis installieren und Bärlauch und Waldmeister, Sternmoos ansiedeln.
liebe Grüße Loni
Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"
Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
Da sich der Mensch in offenen Savannenlandschaften zum größten Teil entwickelt hat, liegt ihm alles "Wiesenartige".Wahrscheinlich mehr als dichte, dunkle, undurchdringliche Schlusswaldgesellschaften, ich glaube, da überwiegt eher "unheimlich" als archetypische Spontanempfindung, die durch Besiedlung waldreicher Lebensräume und schlußendlich kulturelle Überlagerungen inzwischen abgemildert worden ist.Wobei ich "dunklen Tann" und generell urwüchsige Waldsituationen sehr gerne mag - da kommen die keltischen Wurzeln durch @lonicera66:das Bild ist wunderschön
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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