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Re: Braunfäule 2014

Verfasst: 29. Jul 2016, 21:54
von cydorian
Meine Nachbarn haben Anfang Juli alles gerodet, Braunfäule hat flächendeckend Tomaten erfasst. Auch die Stengel, nicht nur Blätter. Einer zieht immer Folie über ein Dach ab Mitte Juli, so weit ist er dieses Jahr gar nicht gekommen. Die einzigen Stöcke, die sie noch haben, sind im Topf am Haus unter Dachüberstand. Das war auch windgeschützt, denn in diesen windigen Regennächten brachte auch so manche Überdachung nichts, wenn die Seiten nicht zu waren.Da das Wetter so nass war (wieder mal einen Rekord gebrochen), habe ich meine genau beobachtet und beim ersten Auftreten der Symptome Ende Juni mit einem Fungizid behandelt, 10 Tage später nochmal. Sie stehen noch da, wirklich gut aussehen tun sie nicht, aber da sich die Infektionsfaktoren abgeschwächt haben, hoffe ich auf eine weitere Ernte bis wenigstens Mitte August.

Re: Braunfäule 2016

Verfasst: 17. Aug 2016, 10:39
von Mediterraneus
Mediterraneus hat geschrieben: 29. Jul 2016, 12:12
Na, was machen die Tomaten? Alles noch gesund?

Hier fängt es langsam an, nachdem es hier dieses Jahr ungewöhnlich oft schauert, ich hatte ein paar Flecken an den untersten Blättchen, habs gleich entfernt, seit ner Woche ist nichts mehr aufgetreten.

Ich hab jetzt mal Ackerschachtelhalmtee gekocht und nach jedem Regen damit (unverdünnt) gesprüht. Bilde mir ein, es hilft.


Nun ja, der Tee hat wohl nicht so gut gewirkt. Nachdem es letzte Woche richtig saukalt war (frühs gerade 5 Grad) und auch länger nass mit stundenlangem Regen und Sprühregen, ist die Fäule nun doch sichtbar geworden. Hier mal der Zwischenstand:

1:)Eine unbekannte Fleischtomate vom "normalen" Gärtner: Stängel schwarz an mehreren Stellen, Blattansätze an einigen Blättern schwarz: Noternte der Tomaten und Nachreife in Karton. Scheint zu klappen. Pflanze komplett entfernt, das war die erste.

2.)"chinesische ovale Tomate mit Spitze", vom Typ her wie etwa die Dattelwein, ovale Früchte, große Trauben, festes Fleisch: ist die zweitanfälligste Sorte bei mir, hatte an mehreren Blattansätzen und an einzelnen Blättern schwarze Stellen, auch im oberen Stängelbereich.
Pflanze um die Hälfte zurückgeschnitten und möglichst alles schwarze entfernt. Die Früchte reifen weiter, mal sehen, obs bei längerer trockener Witterung noch ne Weile geht.

Die andern stehn noch ganz gut da, einzelne Blattteile hatten schwarze Flecken, ließen sich aber gut abpflücken, nur bei den sehr großen, kartoffelartigen Blättern der "Bloody Butcher" lassen sich die schwarzen Anteile schlecht "rausoperieren". Die Früchte reifen bei allen ganz normal (toitoitoi).
Meine Sorten im Freiland sind noch:

Marmande
RAF
Oziris
Tigerella (schmeckt mir aber nicht so)
2 mal Black Krim
Selbstaufgegangene vom Kompost

Re: Braunfäule 2014

Verfasst: 17. Aug 2016, 10:45
von Gänselieschen
Das doppelt sich zwar, denn drüben bei den Tomaten habe ich es vorhin gepostet.

Die Hälfte der Pflanzen sind mindest komplett dahin. Die Noternte bekommt im Reifequartier auch noch Braunfäule. Einige Sorten waren recht resistent - die könnten noch was bringen. Ich habe mit einem Pilzmittel beim sichtbaren Befall, nach der Noternte, gespritzt. Bei den befallenen hatte es keinen Sinn mehr. Vielleicht profitieren die Sorten, die noch nichts hatten davon. Kann man immer schlecht sagen.

Wind und Regen von Ost bekommen meine Tomaten auch reichlich ab. Geschützt sind sie nach Süden und Westen. Einen anderen Platz habe ich nicht.

Vielleicht mache ich im nächsten Jahr weniger Pflanzen, damit sie luftiger stehen.

Re: Braunfäule 2014

Verfasst: 17. Aug 2016, 10:55
von bristlecone
G hat geschrieben: 17. Aug 2016, 10:45
Ich habe mit einem Pilzmittel beim sichtbaren Befall, nach der Noternte, gespritzt. Bei den befallenen hatte es keinen Sinn mehr. Vielleicht profitieren die Sorten, die noch nichts hatten davon. Kann man immer schlecht sagen.


Womit hast du gespritzt?

Re: Braunfäule 2014

Verfasst: 17. Aug 2016, 12:45
von zwerggarten
willst du sie zur selbstanzeige verleiten? 8)

Re: Braunfäule 2014

Verfasst: 17. Aug 2016, 12:53
von Gänselieschen
Ich glaube Saprol Pilzmittel für Obst und Gemüse - der Witz ist, dass das Saprol für Rosen wirklich genau die gleiche Zusammensetzung hat, auch die Anwendungsmenge ist gleich...

Re: Braunfäule 2014

Verfasst: 17. Aug 2016, 13:10
von Mediterraneus
zwerggarten hat geschrieben: 17. Aug 2016, 12:45
willst du sie zur selbstanzeige verleiten? 8)


:-X


Mich würden eher die Sorten interessieren, die bei Gänselieschen die "resistenteren" sind

Re: Braunfäule 2014

Verfasst: 17. Aug 2016, 13:13
von mifasola
Die einzige, die bei mir ungeschützt draußen steht und immer noch gesund wächst und gedeiht und trägt, ist Lylia.

Re: Braunfäule 2016

Verfasst: 17. Aug 2016, 13:23
von bristlecone
zwerggarten hat geschrieben: 17. Aug 2016, 12:45
willst du sie zur selbstanzeige verleiten? 8)
[/quote]
::)


Nein, ich hatte eine Vermutung, und die hat sich bestätigt:

[quote author=Gänselieschen link=topic=53248.msg2704367#msg2704367 date=1471431191]
Ich glaube Saprol Pilzmittel für Obst und Gemüse - der Witz ist, dass das Saprol für Rosen wirklich genau die gleiche Zusammensetzung hat, auch die Anwendungsmenge ist gleich...


Saprol bzw. die Wirkstoffe darin helfen nicht gegen Braunfäule, Krautfäule, Phytophthora und ähnliche Erreger, die nicht zu den Echten Pilzen zählen, sondern zu den Oomyceten.

Wenn überhaupt, dann wären Mittel angebracht, die gegen diese Erreger zumindest vorbeugend helfen (und in Haus- und Kleingarten zugelassen sind).

Ich hatte schon mehrmals auf die Online-Datenbank Pflanzenschutzmittel verlinkt.
Wenn ihr dort in der Standardsuche nach "Phytophthora" sucht (und die Suche auf "Haus- und Kleingarten" eingrenzt, findet ihr Mittel und Wirkstoffe, die gegen diesen Erreger eingesetzt werden können und zumindest vorbeugend helfen können.

Ob's bei Tomaten was nützt, können Tomatenanbauer und Daniel sicher besser beurteilen. Herkömmliche Mittel gegen Echte Pilze tun's jedenfalls nicht.


Re: Braunfäule

Verfasst: 17. Aug 2016, 13:28
von Gänselieschen
o.k. Bristle - danke dir - für dieses Jahr ist der Schuss jedenfalls raus. Irgendwann hatte ich mal was anderes gespritzt, vor Jahren - nicht zugelassen für Gemüse - jedenfalls stand es nicht drauf - aber es hat geholfen 8).

Ich gehe gleich mal in die Datenbank.

Sehr gut sehen aus:

St. Primabella
John Maynard
Orange Russinan
eine eigene Absaat, die falsch aufgelaufen ist....

nach den anderen müsste ich mal schauen.

Re: Braunfäule

Verfasst: 17. Aug 2016, 13:28
von Mediterraneus
Vielleicht findet Gänselieschen in ihrem Schuppen ganz hinten noch was "von früher" ;)

Ich weiß nicht, ich würde was gespritztes einfach nicht mehr essen wollen. Egal, ob zugelassen oder nicht. Jetzt, wo Früchte reifen, kann ja eh keine Wartezeit mehr eingehalten werden.

Hat schon mal wer mit verdünnter Milch gespritzt? (Das würde bei mir grad noch durchgehen)
Die Milchsäurebakterien auf dem Blatt sollen ja ein schlechtes Milieu für Pilz und Co. auf dem Blatt erzeugen.
Ich vermute dann auch, es geht weniger gut mit H-Milch.

Re: Braunfäule

Verfasst: 17. Aug 2016, 13:34
von zwerggarten
milchspritzung bei echtem mehltau an rosen oder phlox mag ja helfen, aber bei braunfäule??

Re: Braunfäule

Verfasst: 17. Aug 2016, 13:36
von Gänselieschen
Ich habe das mit dem Spritzen schon ernst genommen - also vorher geerntet, was grad so ging und dann eine laaaange Erntpause - die läuft hier auch noch...

Klar ist gespritztes Gemüse nicht das Ziel - aber das Zusehen beim Vergammeln schädigt mein Nervensystem mehr.

Re: Braunfäule

Verfasst: 17. Aug 2016, 13:36
von Mediterraneus
Wär doch gut :D

edit: das bezieht sich auf die Wirksamkeit einer Milchspritzung

Re: Braunfäule

Verfasst: 17. Aug 2016, 13:36
von Sternrenette
Das Saprol hab ich auch - Wartezeit 3 Tage. Das geht. (Also wenns das gleiche S. ist.)