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Obstbaumschnitt (Gelesen 38523 mal)
Moderator: cydorian
- cydorian
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Re: Obstbaumschnitt
Ausschliesslich Sommerschnitt, luftig aber trotzdem Selbstbeschattung fördern statt vermeiden, was hinsichtlich Rindenbrand wünschenswert ist. Steiles Holz bevorzugen etwa.
Die Äpfel sind ausnahmsweise zweitrangig, wandern eh in den Saft, Jonagold erzeugt bei mir fast so starke Allergiesymptome wie Golden. Schade, bis auf den fatalen Rindenbrand ist er gesund, kaum Schorf, kein Mehltau. Auch gut besonnt sind die Früchte wenig gefärbt, ist einer der ganz frühen grüngoldeneren Klone, die auch viel besser schmecken.
Die Äpfel sind ausnahmsweise zweitrangig, wandern eh in den Saft, Jonagold erzeugt bei mir fast so starke Allergiesymptome wie Golden. Schade, bis auf den fatalen Rindenbrand ist er gesund, kaum Schorf, kein Mehltau. Auch gut besonnt sind die Früchte wenig gefärbt, ist einer der ganz frühen grüngoldeneren Klone, die auch viel besser schmecken.
- thuja thujon
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Re: Obstbaumschnitt
Das Selbstbeschatten ist auch hier Teil der Taktik. Die Frage ist wieviel. Sonnenbrand vermeiden und die Reife etwas verzögern, aber hier spielt dann auch Mehltau bei Jonagold mit rein.
Prinzipiell klappt das aber recht gut.
Auch so ein älterer Baum.
Vom Sommerschnitt bin ich ziemlich abgerückt. Ok, kleine Korrekturen, aber nicht viel.
Prinzipiell klappt das aber recht gut.
Auch so ein älterer Baum.
Vom Sommerschnitt bin ich ziemlich abgerückt. Ok, kleine Korrekturen, aber nicht viel.
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumschnitt
Nach 14 Jahren hat es der Besitzer nun eingesehen und seine Frau überzeugen können. Der Discounter-Baum hat sich nun erledigt. Für 5€ oder so damals gekauft, 8 Jahre bis zum ersten Ertrag, danach nur kleine Kirschen, Aussage: nur Kern mit Haut und 3 Maden zwischendrin.cydorian hat geschrieben: ↑20. Dez 2023, 11:20Am besten wärs, man könnte sich in den Kleingartenanlagen durchsetzbar darauf einigen, Bäume mit maximal mittelstarken Unterlagen zu pflanzen. Utopie, ja, ich weiss.
Deshalb heute umgelegt. Der Topaz rechts wird sich über etwas mehr Licht freuen. Der ist jetzt 15 Jahre, vielleicht 16. Diese Baumgröße passt.
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Re: Obstbaumschnitt
Seiltechnik hat sich wieder bewährt. Viel Platz ist ja nur selten.
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Re: Obstbaumschnitt
...hatte der Discounter-Baum eigentlich eine erkennbare Veredlungsstelle? 8)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Obstbaumschnitt
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Am besten wärs, man könnte sich in den Kleingartenanlagen durchsetzbar darauf einigen, Bäume mit maximal mittelstarken Unterlagen zu pflanzen.
es gibt tatsächlich die Vorgabe, hier in Berlin. (bzw. als Buschbaum oder Halbstamm verklausuliert) Problem ist nur, dass die gärtnerische Fachkenntnis fehlt, dies überhaupt beim Kauf zu erkennen. Standardmäßig wird Baumarktware gepflanzt.
Absurderweise führt auf dem Pudersand das Pflanzen schwachwüchsiger Bäume dazu, dass diese weder jemals tragen, noch lange leben, d.h. es spült eigentlich nur Geld in die Kasse von Obi.
Auf dem Sandboden braucht es auch eigentlich starkwüchsige Bäume, die Parzellen sind hier im Osten etwas größer, da ist auch Platz für 2, 3 Hochstämme (an den niedrigen Bäumen geht es sich auch so schlecht vorbei). Aber: die starkwüchsigen Kirschen werden hier auch vergewaltigt, es wird aber ohnehin ungerne Obst geerntet, da macht das nichts...
Ich finde TT Engament in seiner Anlage großartig. Das würde ich mir bei uns auch wünschen - unterm Strich kommt doch mehr vernünftiges raus, als ganz ohne Leitfäden. Die Kettensägenmassaker gibt es natürlich trotzdem...
Danke für das exemplarische Zeigen, wie man so ein Wuchsmonster einfängt - gerne bitte Follow-Ups!
- dmks
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Re: Obstbaumschnitt
Es ist ein täglicher Kampf den Gartenbesitzern beim Kauf klar zu machen daß ein Buschbaum (meist auf P.avium) nicht bedeutet daß er klein bleibt!
Schwache Unterlagen sind im berliner Sand problematisch...jedenfalls die GiSela's. Rindenkrankheiten, Gummifluss...
Bisherige Empfehlung meinerseits: Colt oder P. mahaleb.
Auch keine problemlose Lösung, aber immerhin machbar.
Schwache Unterlagen sind im berliner Sand problematisch...jedenfalls die GiSela's. Rindenkrankheiten, Gummifluss...
Bisherige Empfehlung meinerseits: Colt oder P. mahaleb.
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Re: Obstbaumschnitt
Hier auf den Schwemmlandböden ist Gisela5 passend, Colt wird schon fast zu viel.
Bei dem Kandidaten dürfte es wohl Vogelkirsche gewesen sein. Bisschen dicker wie das Edelreis.
Schnittkurs irgendwann demnächst, bin gespannt wer kommt.
Bei dem Kandidaten dürfte es wohl Vogelkirsche gewesen sein. Bisschen dicker wie das Edelreis.
Schnittkurs irgendwann demnächst, bin gespannt wer kommt.
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- cydorian
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Re: Obstbaumschnitt
Wenn der Platz da ist, gibts auch weniger Gründe für Sägeaktionen. Aber starkwachsende Hochstämme werden immer ein Problem sein in Kleingartengrössenordnungen. Wie sind die im Osten? 500qm? Auch da wird ein Bohnapfel (einer der besten Saftäpfel) meistens zum Problem werden. Baumobst ist da ja auch nur ein Teil, man hat auch Buschobst, Gemüse, Rasen, Hütte, Wege, den heute leider unvermeidlichen Grillplatz. Es ist eben ein Garten mit Obst und keine Obstwiese mit Garten. Ich bewirtschafte (noch, geht eh alles drauf) 4000qm Obstwiesenfläche. Wiese, Trockenmauer, Bäume, Zaunverbot, Mähverbot (irre, aber wahr), Wildschweine, Rehe, ein Biber, Obstdiebe, kräftiger Hang, kein Wasser. Ohne Hochstamm und ohne trockengeeignete Unterlagen geht da rein gar nichts. Keine Wahl in diesen Kategorien.
- thuja thujon
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Re: Obstbaumschnitt
2017/2018 hatte ich mal einen Boskoop geschnitten. Der hatte einen schönen Aufbau, war eigentlich in den Griff zu bekommen.
Foto von vor 6 Jahren.
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumschnitt
Der Baum heute. Mittlerweile der dritte Pächter seit 2017/2018. Vor 2 Jahren ist der Schnitt zu heftig ausgefallen, seitdem kann ich wieder ran. Das passiert die nächsten Tage.
Der Aufbau damals war aber so klar, dass das wesentliche Gerüst noch erkennbar ist, bzw auch für die Pächter erkennbar.
Sorte Boskoop, triploid, wächst stark...
Der Aufbau damals war aber so klar, dass das wesentliche Gerüst noch erkennbar ist, bzw auch für die Pächter erkennbar.
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Re: Obstbaumschnitt
Wenn man das Wachstum bremsen will, schneidet man im Sommer und ein Winterschnitt fördert das Wachstum. Oder?
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumschnitt
Die beste Wuchsbremse ist viel Frucht.
Schnitt im Winter kann eine heftige Reaktion nach sich ziehen. Aber ganze Äste wegsägen zeigt weniger Reaktion als im Feinastbereich rumzuschnippeln.
Schneidet man im Sommer, kann man den Austrieb bzw Wuchs nicht mehr lenken. Und der Sommer ist lang. Im Mai den Austrieb kürzen bremst den Wuchs, im August dient der Schnitt fast nur noch der besseren Färbung der Früchte.
Schnitt im Winter kann eine heftige Reaktion nach sich ziehen. Aber ganze Äste wegsägen zeigt weniger Reaktion als im Feinastbereich rumzuschnippeln.
Schneidet man im Sommer, kann man den Austrieb bzw Wuchs nicht mehr lenken. Und der Sommer ist lang. Im Mai den Austrieb kürzen bremst den Wuchs, im August dient der Schnitt fast nur noch der besseren Färbung der Früchte.
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- cydorian
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Re: Obstbaumschnitt
Man hat keine Früchte nach einem heftigen Rückschnitt. Dann geht erst mal alles ins Holz und die Besenreiser, Blütenknospen erst danach. Wenn man nicht nochmal ein oder zwei Jahre verlieren will und dann auf Fruchtbehang hoffen, muss man bald im Sommer reduzieren, so meine Erfahrung.
Hinzu kommt, dass im neuen Wetter der Fruchtbehang auch aus anderen Gründen einfach oft ausfällt, Stichwort frühe Blüte weil Wärme im "Winter" und dann Frost. Auch dieses Jahr wieder an den meisten Sorten. Auf unsichere Früchte zur Wachstumsberuhigung hoffe ich nicht mehr, so gern ich es täte. Meine Schere ist die sichere Lösung :-)
Starkwachsende Bäume kleinhalten geht schon, ist eigentlich kein Problem. Aber der Daueraufwand! Der ist das Problem. Es ist einfach sehr unökonomisch. Und wenn einer das nicht mehr so leistet, gehts wieder los.
Hinzu kommt, dass im neuen Wetter der Fruchtbehang auch aus anderen Gründen einfach oft ausfällt, Stichwort frühe Blüte weil Wärme im "Winter" und dann Frost. Auch dieses Jahr wieder an den meisten Sorten. Auf unsichere Früchte zur Wachstumsberuhigung hoffe ich nicht mehr, so gern ich es täte. Meine Schere ist die sichere Lösung :-)
Starkwachsende Bäume kleinhalten geht schon, ist eigentlich kein Problem. Aber der Daueraufwand! Der ist das Problem. Es ist einfach sehr unökonomisch. Und wenn einer das nicht mehr so leistet, gehts wieder los.
- thuja thujon
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Re: Obstbaumschnitt
Das beste ist man macht keinen starken Rückschnitt, dann spart man sich viele Probleme.
Der hier trägt 2025 evtl wieder, 2024 höchstens einzelne Früchte.
Der hier trägt 2025 evtl wieder, 2024 höchstens einzelne Früchte.
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