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Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 8. Mär 2021, 22:13
von Rib-2BW
Sie geben Schwefelsaure Tonerde als Wirkstoff an. Soweit wie ich das weiß, ist das ein Synonym für Aluminiumslufat. Die Sicherheitsdatenblätter sagen mir nichts anderes.

https://www.raiffeisen.com/agrar_sdb/26578/b0ae2230de88021d4c0b22bd96c66448?variante=

https://www.biocontrol.ch/media/downloads/281/SDB_Myco-Sin.pdf

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 8. Mär 2021, 22:17
von thuja thujon
Stimmt. Dann nehm ich meine Aussage mal zurück. Allerdings ist auch Aluminiumsulfat nur eine Aluminiumquelle und in Lösung sauer.

Statt Arsen und Blei also Kupfer, statt Kupfer also Alu. Hört das nie auf?

Das BFR warnt übrigens vor zu viel Alu.


Rib hat geschrieben: 8. Mär 2021, 22:03Dennoch findet man keine Händler. Ich denke, dass es in der EU/Deutschland nicht mehr zugelassen ist oder sie stellen es nicht mehr her, weshalb man es nirgends mehr findet. Daher mein kleines DIY.
Mittel und deren Zulassungen ändern sich. Es ist derzeit noch ein Mittel auf Kalialaunbasis gegen Feuerbrand zugelassen.

LMA von omya.
Dosierung beachten:
https://www.omya.com/AgroDocs/LMA.pdf

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 8. Mär 2021, 22:21
von Rib-2BW
thuja hat geschrieben: 8. Mär 2021, 22:17
Statt Arsen und Blei also Kupfer, statt Kupfer also Alu. Hört das nie auf?


Na ja, wer einen Ton/Lehmboden hat, dem fällt das bisschen Al auch nicht sonderlich auf. ;D

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 8. Mär 2021, 22:26
von thuja thujon
Da ist es allerdings gebunden bzw so gut wie nicht biologisch verfügbar.

Lehmböden mit pH 3,8 lassen keinen Pflanzenwuchs zu wegen Aluminiumtoxizität.

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 8. Mär 2021, 23:02
von Rib-2BW
Aluminiumsulfat löst sich sauer in Wasser, wobei Aluminiumhydroxid sich bildet, das ausfällt (spätestens, wenn der Regen den pH-Wert herauf gesetzt hat oder sich die Oxoniumionen anders gebunden haben). Unter normalen Bedingungen ist es nicht weiter biologisch zugänglich. Da muss man viele Kilo in den Garten jagen, bis der pH-Wert so weit im Keller ist, dass das Aluminiumhydroxid sich wieder löst. Und Bis dahin haben sich die restlichen Pflanzen wegen des pH-Werts adieu gesagt.

Ja, toll ist das auch nicht, aber die Welt wird nicht unter gehen :)

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 9. Mär 2021, 00:25
von Gecko1927
Habe es auch mit Bindestrich gesucht aber nicht gefunden.

30 Anwendungen? :o Dann nehm ich lieber Netzschwefel oder sonst was....

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 9. Mär 2021, 00:52
von thuja thujon
30 Anwendungen nur wenn du im Bodenseegebiet oder ähnlichem bist mit viel Niederschlag.
In Trockenzonen reicht auch weniger. Muss aber wie Schachtelhalm regelmäßig gespritzt werden.

Rib-Isel: denke nicht nur an Al im Boden, sondern auch an das Aluminiumoxid das auf der Schale der Früchte hängt, nicht komplett vom waschen runtergeht, danach in der Magensäure landet.

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 9. Mär 2021, 02:21
von 555Nase
Dr. Kneipp hat alle Krankheiten mit Wasser behandelt, wäre das nicht eine giftlose Alternative, als den Garten mit Alu zu vergiften ?
Eigentlich hat die Natur mit Marssonina schon vorgesorgt, alle Blätter ab - gibts keine Blattkrankheiten mehr.

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 9. Mär 2021, 08:34
von Wurmkönig
Rib hat geschrieben: 7. Mär 2021, 09:19
Mycosin besteht aus Aluminiumsulfat 65% (50-100%)(syn. Schwefelsaurer Tonerde) und Ackerschachtelhalm 0,2%. (Sicherheitsdatenblatt).
Dossierung von Mycosin: 1 kg auf 4 bis 8 Liter Wasser.

Heruntergerechnet auf die Bestandteile: 650 Gramm (500-1000 g )Aluminiumsulfat auf 4 bis 8 Liter Wasser.

Schachtelhalm kann man vergessen bzw. Dossierung deutlich erhöhen.


Die Wassermenge die du angibst bezieht sich nur auf eine "Auflösungsmenge", damit man das Mittel dann besser weiter verdünnen kann. Ich spritze mit 0.8 % in der Gesamtmenge, also 80 g Myco-Sin auf 10 L Wasser und es hat bislang sehr gut gewirkt. Die Angaben auf der Verpackung sind 0.5 … 1.5 %.

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 9. Mär 2021, 23:51
von Rib-2BW
ja, richtig, mein Fehler. Auch wenn sich das ganze fasst erledigt hat, diese Liste gibt die Dosierung besser wieder.

https://www.psm.admin.ch/de/produkte/5497


Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 11. Mär 2021, 00:28
von Gecko1927
Ich wohne im Chiemgau also eher VIEL Niederschlag.

Ist der inoffizielle Tipp jetzt, dass ich bei Amazon 1 Kg Aluminiumsulfat kaufe, es im Verhältnis 8 zu 1000 in Wasser löse und das dann auf die Bäume spritze?

555Nase hat geschrieben: 9. Mär 2021, 02:21
Dr. Kneipp hat alle Krankheiten mit Wasser behandelt, wäre das nicht eine giftlose Alternative, als den Garten mit Alu zu vergiften ?
Eigentlich hat die Natur mit Marssonina schon vorgesorgt, alle Blätter ab - gibts keine Blattkrankheiten mehr.


Wenn du mir sagst wie man Marssonina mit Wasser bekämpft, dann gerne.

Gibt es denn jetzt noch einen weiteren "heißen Tipp", wie man den Pilz biologisch bekämpfen kann?
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Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 11. Mär 2021, 16:21
von thuja thujon
Biologisch bekämpfen ist eine Sache für sich, auch natürlich vorkommende Chemikalien sind chemische Stoffe.
Also rein biologisch, mit Mikroorganismen, Pilzen oder Viren, mir ist nichts was man kaufen kann als ausreichend wirksam bekannt.

Schorf-Fungizide haben eine gewisse Nebenwirkung, zu den Schorffungiziden zählen auch die Kaliumphosphonat haltigen Blattdünger.

(In)offizieller Tip für den Hausgarten: Harnstoffspritzung zum Blattfall für eine bessere Laubrotte. Mit dem Mulchmäher zerkleinern oder mit Fangkorb aufsammeln und sicher entsorgen (Infektionsschutz).

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 11. Mär 2021, 23:36
von Rib-2BW
Die Daten deuten schon darauf hin, dass man Marssonia mit Aluminiumsulfat gut in den griff bekommt. Ein Versuch ist es wert.

https://www.agrar.steiermark.at/cms/dokumente/11305322_13888112/83bccf2a/2016-04%20Marssonina%20coronaria%20Ein%20Pilz%20entbl%C3%A4ttert%20die%20Apfelb%C3%A4ume.pdf

Daneben scheint Gartenhygiene wichtig zu sein. D.h. das Laub entfernen.

Re: Marssonina bei Äpfeln

Verfasst: 11. Mär 2021, 23:47
von thuja thujon
Zumindest ist Aluminiumsulfat kein resistenzgefährdetes Fungizid. Man kann also durchaus öfters mit spritzen und muss nicht ständig mit anderen Wirkstoffen abwechseln.