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Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 08:05
von bristlecone
partisaneng hat geschrieben: 22. Feb 2018, 07:39
Wäre aber auch interessant wie das andere normale Bodenleben und die Pflanzen auf so eine heftige
Dröhnung reagieren. Ganz ohne ist ja auch der Kaffeesatz nicht für alle.


??? Inwiefern?

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 08:42
von fyvie
Gartenplaner hat geschrieben: 21. Feb 2018, 23:23
Ich hatte vereinzelt abgefressene Blütenblätter/Blütenköpfchen an Schneeglöckchen und Märzenbecher, da gehe ich auch von Schnecken aus.
Die stärker konzentrierte landwirtschaftliche Version von Ferramol, Derrex, hat da gut für Abhilfe gesorgt.


Hab gelesen, dass man beim Kauf einen Sachkundenachweis vorlegen muß...wie kommt man denn an sowas?

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 09:08
von partisanengärtner
bristlecone hat geschrieben: 22. Feb 2018, 08:05
partisaneng hat geschrieben: 22. Feb 2018, 07:39
Wäre aber auch interessant wie das andere normale Bodenleben und die Pflanzen auf so eine heftige
Dröhnung reagieren. Ganz ohne ist ja auch der Kaffeesatz nicht für alle.


??? Inwiefern?

Ich habe von negativen Einflüssen auf das Bodenleben im Kaffeesatzthread (Kompost?) gelesen. Scheint da eine Untersuchung gegeben zu haben. Die Organismenzusammensetzung hat sich duch Einsatz von Kaffeesatz verändert. Einige scheinen also Probleme damit zu haben.

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 09:24
von bristlecone
Na ja, eine bloße "Veränderung der Organismenzusammensetzung" per se ist ja zunächst mal weder positiv noch negativ, sondern eine ganz normale Reaktion auf eine Veränderung. Das ist doch geradezu ein Kennzeichen sowohl des Einzellebewesens als auch eines Systems, dass es auf Veränderungen reagiert.

Allerdings wird heutzutage oftmals jedwede Veränderung in der Umwelt erstmal gerne als negativ interpretiert.

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 09:37
von Gartenplaner
fyvie hat geschrieben: 22. Feb 2018, 08:42
Gartenplaner hat geschrieben: 21. Feb 2018, 23:23
Ich hatte vereinzelt abgefressene Blütenblätter/Blütenköpfchen an Schneeglöckchen und Märzenbecher, da gehe ich auch von Schnecken aus.
Die stärker konzentrierte landwirtschaftliche Version von Ferramol, Derrex, hat da gut für Abhilfe gesorgt.


Hab gelesen, dass man beim Kauf einen Sachkundenachweis vorlegen muß...wie kommt man denn an sowas?


Der Händler kontaktierte geschäftstüchtig wahrscheinlich all seine Onlinekunden, bevor diese Regelung vor 3 oder 4 Jahren in Kraft trat und ich kaufte auf Reserve ein.
Bei meinen Flächen ist eine 1kg-Ferramolpackung einfach lächerlich.
Dass das landwirtschaftliche Zeug höher dosiert ist, hab ich natürlich nicht unbedingt als negativ empfunden, wobei ich auch, wie empfohlen (und um meine Reserve länger zu haben) wesentlich sparsamer streue.

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 13:43
von fyvie
OT
Und ich hatte schon gehofft bei der örtlichen Umweltbehörde vorsprechen zu können und nach einer Belehrung samt Schein wieder abziehen zu dürfen 8)

Ferramol bringt bei meiner Fläche 'in den Wiesen' rein garnichts und was anderes möchte ich nicht streuen :-\
Zu manchen Zeiten sammle ich nächtlich einen 15l Eimer ein und verbringe sie an umliegende Waldränder. Ich hab aber das Gefühl, die sind standorttreu ;D :-X
OT Ende

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 18:20
von Gartenplaner
Also mit dem Derrex bin ich sehr zufrieden, alle meine "bepflanzten" Bereiche liegen um meine Wildblumenwiese angeordnet - und in der Wiese sind definitiv Schnecken.
Aber vielleicht ist das Nahrungsangebot in so einer fast natürlichen Wiese auch schmackhaft und nur neugierige Grenzgänger zu den Beeten erledigt dann das Derrex, ich hatte letztes Jahr jedenfalls nur vereinzelt Fraßschäden an ein paar recht neugepflanzten Hosta - wobei auch nicht alle neugepflanzten angefressen worden waren.
Lustige Beobachtung letzten Herbst: ich hab in der Wiese Wiesenorchideen angesiedelt, eigentlich "pflege" ich die kaum, allerdings kam ich grad an denen vorbei, als mehrere rote Nacktschnecken entweder schon an ihren Blättern fraßen oder auf dem Weg dahin waren.
Ich also schnell Derrex in einem 1m breiten Streifen um die Pflanzen gestreut.....und kaum dass die Körnchen lagen, steuerten die Schnecken darauf zu und liessen sogar von den Blättern ab.

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 21:21
von Natternkopf
Für das gefühlte Gewissen gut. ;)
fyvie hat geschrieben: 22. Feb 2018, 13:43

Zu manchen Zeiten sammle ich nächtlich einen 15l Eimer ein und verbringe sie an umliegende Waldränder.


Tja ::)

- Schnecken töten ist besser als wegbringen

Vor Perforation im Schnabel, runter in die Magensäure. :-X
- Rent a Ent

Es ist mir bewusst, dass es kein einfacher, persönlicher Umgang mit den Nacktschnecken ist.

@Quendula :D
Dankeschön

Edith: Das Vor ist so was von ...


Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 21:50
von fyvie
Auch wenn das jetzt wieder gefühlig klingt, ich kann mich irgendwie nicht grundsätzlich durchringen, ein Lebewesen ohne Not umzubringen...noch dazu wenn es mir nicht die Lebensgrundlage sondern nur meine päppeligen Zierpflanzenkostbarkeiten wegfrißt. ::)


Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 22:03
von Starking007
fyvie hat geschrieben: 22. Feb 2018, 21:50
....... ein Lebewesen ohne Not umzubringen...


Das ist im Grunde richtig und lobenswert.
Wenn das Lebewesen aber ohne Not meine Lieblinge frisst?
Ich würde ja gerne je ein Hosta-Blatt opfern,
aber warum muss jedes gelocht sein?
Nachdem ich alle anderen, mir zumutbaren und häufigst erfolgreichen
Massnahmen ausgeführt habe, vergifte ich den Rest der Schnecken schnell und schmerzlos.
Ich finde es unanständig, ne Schnecke woanders hinzutragen, wo sie möglicherweise verhungern muss
oder langleidend einem Frassfeind zum Opfer fällt,
zumindest ohne Freunde und Verwandschaft,
jeder Möglichkeit eines Gen-austausches beraubt,
vor sich hin vegetiert. ;)

Zu Gift, mein Lieblingsvergleich aus Wiki:
"......Rückholung radioaktiver Abfälle und der Stilllegung der Schachtanlage Asse II ...durch den Bundestag beschlossen.... Die Kosten werden auf vier bis sechs (10) Milliarden Euro geschätzt."

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 22. Feb 2018, 22:16
von Dietmar
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Hab gelesen, dass man beim Kauf einen Sachkundenachweis vorlegen muß...wie kommt man denn an sowas?


Das liegt in Verantwortung der Bundesländer und wird sicherlich von Land zu Land unterschiedlich sein. In Sachsen lag es vor Jahren in Verantwortung des Landesamtes für Umwelt und Geologie. Einmal pro Jahr wurde ein 2-tägiger Lehrgang in Großenhain gemacht und wenn man die Prüfung besteht, bekommt man den Sachkundenachweis. Ob das aktuell noch so ist, weiß ich nicht. Ich empfehle also mal zu guggeln mit den Begriffen Sachkundenachweis Pflanzenschutzmittel und Deinem Bundesland. Wenn Du nichts findest, schicke eine email an alle "verdächtigen Stellen" in Deinem Bundesland und frage danach wo und wann so ein Lehrgang stattfindet. Die Namen dieser "verdächtigen Stellen" sind von Bundesland zu Bundesland verschieden, aber typische Bezeichnungen sind Landesamt für Umwelt und Geologie, Ministerium für Landwirtschaft, Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und so ähnlich und wenn das nicht hilft, schicke emails an den Bauernverband in Deinem Land oder wenn es Weinbau in Deinem Land gibt, dann an den Winzerverband.

Wenn das alles nicht hilft, dann mache mal Urlaub in Österreich. Zumindest vor etlichen Jahren ( ca. 7 Jahre) waren in den Geschäften für Weinbergbedarf die Profispritzmittel ohne Sachkundenachweis noch frei zu kaufen und da es sicher auch Geschäfte für landwirtschaftlichen Bedarf gibt, dann dort vielleicht auch die diesbezüglichen Profimittel. Allerdings bekommt man da keine Kleinverpackungen, sondern meist ab 5 l bzw. kg aufwärts, selten mal Kilopackungen. Ich weiß aber nicht, ob das aktuell noch so ist.

Gegen Nacktschnecken gibt es aber für größere Wiesen ein bewährtes Mittel - das Halten von Laufenten. Die fressen die Nacktschnecken. Zur Not gehen auch Hühner. Die fressen zwar kaum die Nachtschnecken, aber dafür deren Eier. Seit unser Nachbar auf seiner feuchten Wiese Hühner hält, sind die Nacktschnecken um 90 % zurück gegangen.

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 24. Feb 2018, 14:33
von martina 2
Für Hühner hat ja auch Krümel nachdrücklich plädiert, allerdings hier im innerstädtischen Hofgarten :-\ ;D

Inzwischen ist hier allerlei Wissenswertes zusammengekommen, und wenn man davon ausgeht, daß bei Dornröschen und Dolomedes nicht außergewöhnlich kälteresistente Käfer am Werk waren, können es bei mir wohl wirklich nur die keinen Ackerschnecken gewesen sein. Fazit also bisher: Schneckenkorn in zweierlei Ausführungen mischen bzw. abwechselnd streuen, im Frühling/Frühsommer Nematoden gegen Dickmaulrüssler gießen und nachts auf Erdraupenjagd gehen. Ganz geklärt dürfte allerdings die Sache mit dem Kaffee noch nicht sein, das wäre nämlich die leichteste Übung :-\

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 25. Feb 2018, 08:07
von Krümel
Es würde mich wundern, wenn das mit dem Kaffeesatz funktionieren täte. Ich wage gar die Vermutung, dass, bevor sich da ein Schnecklein ernsthaft damit vergiftet, die Regenwürmer sich schon längst drüber hergemacht haben. (oder spätestens der Regen)
Ich plädiere für die altbewährten Methoden und kann immerhin für meine Acker- und Gemeinen Weg-/Gartenschnecken sagen, dass das pöse Schneckenkorn stets gewirkt hat.

Schade, dass oile und Staudo nichts zu den Erdraupen und deren Bekämpfung sagen - es war ja ursprünglich ihr erster Tipp, als es um die Tätersuche ging.

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 25. Feb 2018, 08:17
von oile
Ich kann dazu leider nichts beitragen. :'(

Re: Erdraupen, Schnecken oder sonst was - wer knabbert da?

Verfasst: 25. Feb 2018, 16:45
von neo
martina hat geschrieben: 24. Feb 2018, 14:33
Fazit also bisher: Schneckenkorn in zweierlei Ausführungen mischen bzw. abwechselnd streuen, im Frühling/Frühsommer Nematoden gegen Dickmaulrüssler gießen und nachts auf Erdraupenjagd gehen.


Da hast du doch ein gebündeltes Massnahmenpaket, guten Erfolg!
Und manchmal regelt`s der Garten auch ganz allein: Ich hatte in einer unauffälligeren Gartenecke einen Strauch, der jedes Jahr vom Dickmaulrüssler geplagt wurde. Und jedes Jahr dachte ich, ich sollte dort endlich mal was tun. Dann habe ich doch die Nematodenkarte mal bestellt, die lag dann da und sagte auch, jetzt könntest du was tun!
Langer Rede kurzer Sinn: Der Strauch hatte letztes Jahr keinen Befall. Ich habe nichts gemacht. (Hat aber 13 Jahre gedauert... ::) ;))