News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

der Garten und das Nichts - Apokalypse (Gelesen 16782 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43509
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

pearl » Antwort #90 am:

stimmt!
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Benutzeravatar
Staudo
Beiträge: 35565
Registriert: 7. Jul 2007, 08:39
Kontaktdaten:

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

Staudo » Antwort #91 am:

Ich bitte Dich, das Geschehen weiter zu verfolgen. Vielleicht hatte die Rodung tatsächlich einen Sinn.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43509
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

pearl » Antwort #92 am:

ja klar, Staudo, hatte die Rodung einen Sinn! Der Garten war nur für seinen Besitzer sinnvoll, der ist offenbar verstorben und so geht auch der Garten unter. Das passiert hier ständig, nur eben nicht so spektakulär wie in diesem Fall. Ich vermisse auf der Strecke am Neckar auch eine Reihe Hortensien in schönstem türkis, die jetzt durch dicke Kiesschüttung ersetzt worden sind. Das Häuschen hat jetzt ein Motoradfreak und sein Club.

"exotische Ziergehölze können weg"? Weil "ohne Nutzen für Bienen"? Seltsame Haltung.

Dieser Garten ist alles andere als eine dieser Puppenstuben in sterilem Ambiente. Das Gelände grenzt an die Russensteine am Hangfuß, eine Felsformation, die gerade landschaftspflegerisch aufgewertet, also kahlgerodet wurde. Sieht jetzt schick auch mit der Stahlseilverspannung. Darüber und an den Garten oberhalb grenzt der Wald. Weiter nach Ziegelhausen hin gibt es das Mausbachtal mit indigenen Straußfarnbeständen. Der Übergang vom Garten zum Wald ist nicht zu sehen. Ich gehe davon aus, dass dort ein vielfältiges Biotop über Jahrzehnte etabliert war. Ärgerlich sind im Neckartal die wilden Robinienbestände. Sehr bienenverträglich. ::) Leider überwuchern die auch die steileren Felsstrecken, die für den Wanderfalken notwendige Nistmöglichkeiten bieten könnten. Hoch über dem Fluss. In Ziegelhausen um die Abtei Neuburg gibt es zum Neckar hin Streuobstwiesen, die auch erhalten werden. Dort wo das enge Flusstal das zulässt, gibt es diese Wiesen.

So.


BildBild


der Garten ist bestimmt über 50, wenn nicht 70 Jahre alt. Es könnte sein, das die Rhododendrongesellschaft näheres weiß. groworo sprach mit mir darüber bei den Schneeglöckchentagen. Vielleicht meinte er aber auch die Rhododendronanlage im Stadtwald in der Nähe der Mammutbäume und hier noch mehr Bilder. Rhododendren wachsen hier auf dem sauren Rotsandsteinboden gut.

Ich fand die farblich ungekünstelte Zusammenstellung der Pflanzung am Neckarufer immer wieder erheiternd. Wobei weder Rhododendron noch Rosen Gehölze sind, die mir am Herzen liegen. Gut, mit Ausnahmen. Sehr seltenen Ausnahmen.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Benutzeravatar
AndreasR
Garten-pur Team
Beiträge: 16763
Registriert: 8. Feb 2017, 00:36
Wohnort: bei Bad Kreuznach
Region: Naheland (RLP)
Höhe über NHN: 180 m ü. M.
Bodenart: lehmig
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Kontaktdaten:

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

AndreasR » Antwort #93 am:

Sehe ich auf dem linken Bild einen Sequoiadendron giganteum 'Pendulum'? Gerade diese spitzwinkelige Ecke steht einer eventuellen Neubebauung ja nun wirklich nicht im Weg, wenn die genauso gerodet wurde, steckt ja wohl System dahinter. Wirklich zum Haareraufen (oder besser Haareausreißen, aber das täte noch mehr weh als jetzt schon...)!
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43509
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

pearl » Antwort #94 am:



BildBild
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43509
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

pearl » Antwort #95 am:

AndreasR hat geschrieben: 26. Mär 2019, 22:53
Sehe ich auf dem linken Bild einen Sequoiadendron giganteum 'Pendulum'? Gerade diese spitzwinkelige Ecke steht einer eventuellen Neubebauung ja nun wirklich nicht im Weg,


du sagst es, da hat jemand ganz eindeutig ganz andere Vorstellung von repräsentativer Gartenanlage als die meisten von uns hier.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43509
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

pearl » Antwort #96 am:

so, jetzt ist das alles gesagt, ich werde weiter berichten und erwarte wesentlich "exotischere" Gestaltungen, als ich mir überhaupt vorstellen kann.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Benutzeravatar
zwerggarten
Beiträge: 21048
Registriert: 1. Jan 2014, 00:00
Wohnort: berlin
Region: märkische streusandbüchse/lüneburger heide
Bodenart: sandiger hortisol/podsol
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

berlin|7a|42 uelzen|7a|70

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

zwerggarten » Antwort #97 am:

pearl hat geschrieben: 26. Mär 2019, 22:46... "exotische Ziergehölze können weg"? Weil "ohne Nutzen für Bienen"? Seltsame Haltung. ...


falls du auf meinen einwand iggi gegenüber anspielen solltest (was kaum abzustreiten sein dürfte): das war weder das, was ich damit gesagt habe, noch ist das meine haltung. aber das geht in deinem anschlägestarken hyperventilieren ja durchaus gerne mal unter. aber ich gönne dir das: lass es einfach raus, gib alles! 8) ;D ;)
pro luto esse

moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Benutzeravatar
zwerggarten
Beiträge: 21048
Registriert: 1. Jan 2014, 00:00
Wohnort: berlin
Region: märkische streusandbüchse/lüneburger heide
Bodenart: sandiger hortisol/podsol
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

berlin|7a|42 uelzen|7a|70

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

zwerggarten » Antwort #98 am:

und dann gebe ich doch noch etwas zu bedenken, was ich hier noch nicht gelesen hatte (vielleicht habe ich den gedanken aber auch nur übersehen):

die überwiegend bunt blühende pflanzung auf den fotos zu beginn des threads zeigt die situation im frühjahr 2014, vor knapp fünf jahren. rhododendren und sonstige winter-/immergrüne legen in so einem zeitraum merklich zu und überwachsen wege und aufenthaltsbereiche und verschatten dauerhaft garten und irgendwann auch wohnräume – das dürfte abseits der blütezeit an einem nordufer weniger charmant und lebenswert sein und die wenigsten menschen wohnen voller begeisterung nur für eine schöne ansicht von draußen rund ums jahr in feuchten, dunklen, immerzu künstlich beleuchteten räumen oder kriechen freudig auf dem überwachsenen weg durchs gebüsch... :-\
pro luto esse

moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Benutzeravatar
Mediterraneus
Beiträge: 28406
Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
Region: Südspessart
Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
Bodenart: Roter Buntsandstein
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

Mediterraneus » Antwort #99 am:

Mangostan hat geschrieben: 26. Mär 2019, 17:12
Genau da müsste man ansetzen: Rechtsgrundlagen schaffen, die solche Frevel verunmöglichen.
Das geht wohl nicht über Nacht, sondern nur mit hartnäckiger, politischer Arbeit.

Bei sowas würde ich allerdings gerne mittun.


Wenn du in diesem Land Rechtsgrundlagen schaffst, kommt nur Bürokratie raus. Da kommen dann solch abstruse Vorgaben, nur heimische Pflanzen in vorgegebenen Größen zu pflanzen. Solche Gärten haben dann den Charme von Autobahnbegleitgrün.
90 % der Pflanzen, über die in diesem Forum diskutiert wird, die hier vorgestellt werden, gingen alle nicht. Ein Bürokratenwächter genehmigt dann deine Pflanzen. Vielfalt der Gärten ade. In einem Garten wurde schon immer fremde Pflanzen gehortet. Daher der Name.

Die Einstellung der Bürger lässt sich nicht durch Gesetze ändern, schon gar nicht, wenn Garten als Pflicht gesehen wird.

Wenn mein Nachbar allerdings merkt, dass seine (vor kurzem noch als chic und pflegeleicht gedachte) Steinöde in der Gesellschaft nicht gut ankommt, dann pflanzt der ganz schnell wieder Rosen ;D
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Benutzeravatar
goworo
Beiträge: 4025
Registriert: 19. Apr 2013, 18:36
Wohnort: Westpfalz
Region: Mittelgebirge
Höhe über NHN: 400 m
Bodenart: Sand
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Kontaktdaten:

Pfälzerwald, 400 m, 7a

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

goworo » Antwort #100 am:

pearl hat geschrieben: 26. Mär 2019, 22:46
der Garten ist bestimmt über 50, wenn nicht 70 Jahre alt. Es könnte sein, das die Rhododendrongesellschaft näheres weiß. groworo sprach mit mir darüber bei den Schneeglöckchentagen. Vielleicht meinte er aber auch die Rhododendronanlage im Stadtwald in der Nähe der Mammutbäume und hier noch mehr Bilder. Rhododendren wachsen hier auf dem sauren Rotsandsteinboden gut.

Bei der Vorbereitung der diesjährigen Jahrestagung der DRG in der Pfalz hatten wir diverse sehenswerte Anlagen in Augenschein genommen. Wir erfuhren dabei auch von einem angeblichen Rhododendronpark am Schlosshotel Molkenkur. Das war wohl mehr eine Luftnummer, die verworfen wurde.
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43509
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

pearl » Antwort #101 am:

"überwachsen Wege und Aufenthaltsbereiche" oder "Verschatten Innenräume" - zwerggarten hat sich meine Bilder nicht angeschaut.

pearl hat geschrieben: 26. Mär 2019, 09:44


BildBildBild



die Gehölze wuchsen am Steilhang ein paar Meter unterhalb des Kellerniveaus der Villa. Der verglaste Anbau rechts der Villa wurde durch hohe Bäume im Osten etwas beschattet. Was sehr wünschenswert und offenbar so geplant war, weil auf diese Neckarseite im Sommer die Sonne knallt. Bis zu 10 Stunden am Tag.

Da hat ein genialer Gestalter das beste aus der schwierigen Situation gemacht. Und wegen des Alters der Rhododendren. Mir wäre es aufgefallen, wenn die in den letzten 5 Jahren explodiert wären. Das waren damals schon ausgewachsene Exemplare, die ihre Größe nicht in 5 Jahren verdoppeln.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43509
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

pearl » Antwort #102 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 27. Mär 2019, 07:13

Da kommen dann solch abstruse Vorgaben, nur heimische Pflanzen in vorgegebenen Größen zu pflanzen. Solche Gärten haben dann den Charme von Autobahnbegleitgrün.
90 % der Pflanzen, über die in diesem Forum diskutiert wird, die hier vorgestellt werden, gingen alle nicht. Ein Bürokratenwächter genehmigt dann deine Pflanzen. Vielfalt der Gärten ade. In einem Garten wurde schon immer fremde Pflanzen gehortet.



:-*
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Benutzeravatar
zwerggarten
Beiträge: 21048
Registriert: 1. Jan 2014, 00:00
Wohnort: berlin
Region: märkische streusandbüchse/lüneburger heide
Bodenart: sandiger hortisol/podsol
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

berlin|7a|42 uelzen|7a|70

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

zwerggarten » Antwort #103 am:

pearl hat geschrieben: 27. Mär 2019, 10:11... zwerggarten hat sich meine Bilder nicht angeschaut. ...


hat er sehr wohl! :P

aber erstmal sind deine bilder nunmal fast fünf jahre alt und dann zeigen sie auch nicht die ganze situation, nicht damals und nicht aktuell vor dem eingriff – und wir alle wissen sowieso nicht, wie es sich auf dem grundstück anfühlt(e), selbst du als ortskundige musst letztlich spekulieren. und dann wird hier schon auch grundsätzlich über den einzelfall hinaus gesprochen: insofern. 8) ;)
pro luto esse

moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
martina 2
Beiträge: 13825
Registriert: 9. Mär 2005, 14:11
Region: Waldviertel, nordwestliches Niederösterreich
Höhe über NHN: 850 m
Bodenart: Urgestein, Sand
Winterhärtezone: 5a: -28,8 °C bis -26,2 °C

Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse

martina 2 » Antwort #104 am:

Eine ganze Weile denk ich nun schon über diese Sache nach (und hab dabei immer die Bilder im Kopf), mit den unterschiedlichsten Empfindungen - viel Wesentliches ist ja schon gesagt worden, auf sachlicher wie auf emotionaler Ebene. Ich kann Pearl insofern gut verstehen, als ich auf der etwa zweistündigen Fahrt ins Waldviertel seit Jahrzehnten jeden Garten an der Straße im Jahresverlauf kenne, jede Rose, jeden Flieder, da die dunkelpinke Pfingstrose, dort immer die ersten Narzissen... Aber eben auch die Veränderungen über eine so lange Zeit beobachtet habe, Generationenwechsel und damit Änderungen der Arbeitsbedingungen und Wohngewohnheiten der ländlichen Bevölkerung, die schon lange und zuallererst die Vorgärten betroffen hat. Und zwischen schönen alten Häusern unsägliche Neubauten auf Kieswüsten... Jeder Verlust von derart wie selbstverständlich Gewohntem trifft mich ins Herz wie eine persönliche Beleidigung. Und da geht es keineswegs um botanische Kostbarkeiten.

Aber es hilft nichts, wir stehen an einer - auch diesbezüglich kulturellen - Wende, die nicht aufzuhalten ist. Häuser und Gärten wie das Gezeigte werden kaum noch von Privatpersonen bewohnt, sie sind zu aufwendig in der Erhaltung und erfordern Personal für Haus und Garten, eventuelle Erben tun sich das nicht mehr an und verkaufen - meist an Großinvestoren, Immobilienfirmen etc., nicht zu vergessen ausländische Potentaten. Dafür gibt es in Wien jede Menge Beispiele für wahre (tw. historische) Schätze, die man so lange verfallen läßt, bis sie dem unvermeidlichen Untergang geweiht sind, und das Denkmalamt schaut zu. Sanieren ist immer um ein Vielfaches teurer als neu bauen bzw. oft gar nicht mehr möglich.

Das von Pearl gezeigte Haus dürfte in den 1960er Jahren gebaut worden sein, und ich muß gestehen, daß ich es als ziemlich düster empfinde. Und ich mag auch Rhodos nur begrenzt und nicht unbedingt in derart großer und bunter Ansammlung (Das ist natürlich subjektiv, im Botanischen Garten in Schönbrunn sieht es ähnlich aus, dort hat sich diese Abneigung begründet ;)). Als Ensemble hat das Ganze wohl hauptsächlich wegen des wunderbar eingewachsenen Gartens einen gewissen, vielleicht sogar gartenhistorischen Wert, an dem man sich im Vorüberfahren erfreut, aber möchte man darin tatsächlich wohnen?

Ich möchte damit keineswegs gegen die allgemeine Empörung und Pearls Trauer über das "Nichts" anreden, die ich durchaus nachvollziehen kann, sondern einen kleinen Anstoß für eine andere Betrachtungsweise geben.


Schöne Grüße aus Wien!
Antworten