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Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter? (Gelesen 119390 mal)
- thuja thujon
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
Kartoffeln in Wiesenboden ist oft ein Fest für Drahtwürmer. Früher hat man zum testen aufgeschnittene Kartoffeln vergraben, wenn nach 3 Tagen nichts dran war, konnte man pflanzen.
Bei der Ernte musst du wahrscheinlich graben, ist hinterher was an Gründünger zur Unkrautunterdrückung geplant? Tagetes nach Frühkartoffeln hat hier gepasst, die standen noch lange genug.
Bleibt der Miscanthushäcksel eigentlich fluffig oder verzahnt der sich doch ein wenig wie Rasenschnitt?
Bei der Ernte musst du wahrscheinlich graben, ist hinterher was an Gründünger zur Unkrautunterdrückung geplant? Tagetes nach Frühkartoffeln hat hier gepasst, die standen noch lange genug.
Bleibt der Miscanthushäcksel eigentlich fluffig oder verzahnt der sich doch ein wenig wie Rasenschnitt?
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- Alstertalflora
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
Moin.
Ich überlege, ob ich den hier reichlich anfallenden Heulage- „Abfall“ zum Mulchen verwenden kann. Er enthält reichlich Grassamen, die aber- nach meinem Verständnis- durch die Milchsäuregärung nicht mehr keimfähig sein sollten. Kann das jemand bestätigen ?
Dann stellt sich mir die Frage, ob der PH- Wert des Bodens durch die Heulage nennenswert beeinflusst wird, oder ob das im vernachlässigteren Bereich liegt.
Ich bin gespannt, ob sich jemand dazu äußern mag.
Ich überlege, ob ich den hier reichlich anfallenden Heulage- „Abfall“ zum Mulchen verwenden kann. Er enthält reichlich Grassamen, die aber- nach meinem Verständnis- durch die Milchsäuregärung nicht mehr keimfähig sein sollten. Kann das jemand bestätigen ?
Dann stellt sich mir die Frage, ob der PH- Wert des Bodens durch die Heulage nennenswert beeinflusst wird, oder ob das im vernachlässigteren Bereich liegt.
Ich bin gespannt, ob sich jemand dazu äußern mag.
- Nemesia Elfensp.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
Ja, bleibt er. gucks du :Dthuja hat geschrieben: ↑4. Dez 2019, 07:43
Kartoffeln in Wiesenboden ist oft ein Fest für Drahtwürmer. Früher hat man zum testen aufgeschnittene Kartoffeln vergraben, wenn nach 3 Tagen nichts dran war, konnte man pflanzen. [/quote] ein guter Einwand. Wobei wir die Kartoffeln ausschliesslich für die Erschliessung des Bodens anbauen wollen. Eine evtl. Ernte wäre ein netter Nebeneffekt und würde an die Nachbarin geschenkt. (wir meiden Kohlenhydrate auf dem Essteller) Wobei ich eine Drahwurmzucht für den Boden natürlich auch vermeiden möchte.
Gute Idee - Ich mach mal den Test bevor ich die Kartoffeln lege.......................hm, graben um die Kartoffeln wieder zu entfernen ist eigentlich unerwünscht. Evtl. Drahwürmer"zucht".............Deine Einwände sind gut. Vielleicht ist die Idee mit den Kartoffeln gar nicht so gut ::)hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Bei der Ernte musst du wahrscheinlich graben, ist hinterher was an Gründünger zur Unkrautunterdrückung geplant? Tagetes nach Frühkartoffeln hat hier gepasst, die standen noch lange genug.
Dann lieber die Mulchdecke, wo nötig, nachlegen und Kürbis pflanzen :D
[quote]Bleibt der Miscanthushäcksel eigentlich fluffig oder verzahnt der sich doch ein wenig wie Rasenschnitt?
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- Nemesia Elfensp.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
und hier noch mal eine handvoll feuchten M.-Materials auf dem Transportbeutel. Es fällt auseinander.
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- Nemesia Elfensp.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
und so sieht M. als Mulch zwischen den Erbeerpflanzen aus (im Aug. aufgelegt)
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
@ Nemi
Ich setze in die frisch "eroberten" Beete immer zuerst Kartoffeln. Drahtwürmer hatte nur einmal an ca. 5 Kartoffeln. Kartoffeln hinterlassen einen tollen Boden und verdrängen wirklich viel Unkraut (bis auf Melde). Liegt aber vielleicht an meiner vermehrten Bodenbearbeitung durch Anhäufeln etc.
Ich setze in die frisch "eroberten" Beete immer zuerst Kartoffeln. Drahtwürmer hatte nur einmal an ca. 5 Kartoffeln. Kartoffeln hinterlassen einen tollen Boden und verdrängen wirklich viel Unkraut (bis auf Melde). Liegt aber vielleicht an meiner vermehrten Bodenbearbeitung durch Anhäufeln etc.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
Azubi hat geschrieben: ↑4. Dez 2019, 13:41
Liegt aber vielleicht an meiner vermehrten Bodenbearbeitung durch Anhäufeln etc.
Ich neige dazu, dass die segnungsreiche Wirkung des Kartoffelanbaus darin begründet ist.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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- thuja thujon
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
Das schwache Wurzelsystem von Kartoffeln knackt jedenfalls nix. Der lockernde Effekt kommt ausschliesslich vom graben zum legen, anhäufeln und hacken während der Kultur und wieder abhäufeln bzw graben beim ernten. 4 mal Bodenbewegung ist mehr als ein antriebsschwacher Gärtner mit einmal umgraben bewegt. Unterm Strich bleibt die Kartoffel eine Humuszehrende Kultur und bei späten Sorten gibts auch enorme Spätverunkrautung, meist mit Wärmekeimenden Samenunkräutern. Distel und Co hält sie sowieso nicht zurück.
Was knackt den Boden und hat gute Vorfruchtwirkung? `Anspruchlose´ Tiefwurzler: Ölrettich, Saubohne, Raps usw.
Danke für die Mulchfotos. Wirklich keine Blätter drin. Der sieht ziemlich perfekt aus.
Was knackt den Boden und hat gute Vorfruchtwirkung? `Anspruchlose´ Tiefwurzler: Ölrettich, Saubohne, Raps usw.
Danke für die Mulchfotos. Wirklich keine Blätter drin. Der sieht ziemlich perfekt aus.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
Kartoffeln hinterlassen definitiv ein anderes Bodengefüge. Das ist sogar meinem Mann aufgefallen, als er mal ein paar Kartoffeln ausgegraben hat. Unser Boden fühlt sich einfach anders an.
- thuja thujon
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
Klar, sonst würde man auch nicht umgraben oder pflügen oder sonstwas. Mechanische Bodenlockerung macht man ja normal nicht zum Spaß, sondern dann, wenn es Punkte bringt.
Guck dir das Bild an, kein Vergleich zu `no till´.
Guck dir das Bild an, kein Vergleich zu `no till´.
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- Nemesia Elfensp.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
und wie lange hatte der Boden Zeit, sich unter 'no till' zu entwickeln?
...........habe ich Deine Aussage richtig verstanden? Du willst sagen, das der Ertrag unter 'no till' geringer sei?
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
@thuja Unser Gemüsebeet-Boden(recht sandig) ist unabhängig von der Bodenbearbeitung immer gleich "locker". Ich ernte die Kartoffeln, indem ich auf Knien rutschend die Erde über den Kartoffeln mit den Händen beiseite schiebe und die Kartoffeln auflese.
Dennoch fühlt sich der Boden nach Kartoffeln anders an als nach anderen Kulturen und unabhängig davon, ob ich den Boden der anderen Kulturen mehr oder weniger bearbeitet hatte.
Dennoch fühlt sich der Boden nach Kartoffeln anders an als nach anderen Kulturen und unabhängig davon, ob ich den Boden der anderen Kulturen mehr oder weniger bearbeitet hatte.
- thuja thujon
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
Dieses anders sollten wir mal näher spezifizieren. Spatenprobe wird da aber wohl nicht weiterhelfen. Vielleicht Feldgefügeansprache? Hat jemand einen besseren Vorschlag?
Ich glaube zu wissen was du meinst, Kartoffeln hinterlassen einen schlechten Boden. Da wird nix groß gefördert an Pilzen und Co wie bei Lauch oder sonstwas, also da kommt nicht viel von der Kartoffel was Lebendverbauung, verschleimen usw fördert. Wie bei Petersilie. Einfach schlechte Vorfrucht. Dadurch das das leben im Boden während der Zeit in der die Kartoffeln wachsen nicht still steht, passiert trotzdem was, nur eben nicht genug zum ausgleichen oder gar zum guten, und das ist wohl dieses anders...
@nemi: ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass es da verdammt wenig Gemeinsamkeiten mit Null-Bodenbearbeitung gibt wenn man so tief wühlt und das mehrfach. Ist bei Kartoffel nun mal so.
Weniger Ertrag bei no till, die Tendenz dazu gibt es ja, zusätzlich mehr Pilzkrankheiten und Regenwürmer/Bodenleben, weniger Erosion durch stabilere Bodenoberfläche aber wenn mans mit dem gesparten Aufwand verrechnet, kann das trotzdem Gewinnbringend sein. Es ist halt was anderes, bei no Till gehts eben nicht darum das man Düngung, Bewässerung usw so macht wie vorher aber nicht mehr den Boden bearbeitet, das muss man als ganzes System betrachten und dementsprechend anpassen/leben.
Unkraut hacken ohne Bodenbearbeitung geht nicht, selbst wenn man es einzeln händisch zieht, es bleibt lockerer, nackiger, gestörter Boden zurück als Keimbett für alle Offenbodenkeimer.
Abschneiden, bleibt der Boden unberührt oder festgetrampelt.
Totmulchen, kann funktionieren, sollte man dann aber mit lockern/umgraben und totmulchen vergleichen. Nicht einfach nur umgraben und nackig liegen lassen, während das andere Beet eine dicke Mulchauflage spendiert bekommt.
Ich glaube zu wissen was du meinst, Kartoffeln hinterlassen einen schlechten Boden. Da wird nix groß gefördert an Pilzen und Co wie bei Lauch oder sonstwas, also da kommt nicht viel von der Kartoffel was Lebendverbauung, verschleimen usw fördert. Wie bei Petersilie. Einfach schlechte Vorfrucht. Dadurch das das leben im Boden während der Zeit in der die Kartoffeln wachsen nicht still steht, passiert trotzdem was, nur eben nicht genug zum ausgleichen oder gar zum guten, und das ist wohl dieses anders...
@nemi: ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass es da verdammt wenig Gemeinsamkeiten mit Null-Bodenbearbeitung gibt wenn man so tief wühlt und das mehrfach. Ist bei Kartoffel nun mal so.
Weniger Ertrag bei no till, die Tendenz dazu gibt es ja, zusätzlich mehr Pilzkrankheiten und Regenwürmer/Bodenleben, weniger Erosion durch stabilere Bodenoberfläche aber wenn mans mit dem gesparten Aufwand verrechnet, kann das trotzdem Gewinnbringend sein. Es ist halt was anderes, bei no Till gehts eben nicht darum das man Düngung, Bewässerung usw so macht wie vorher aber nicht mehr den Boden bearbeitet, das muss man als ganzes System betrachten und dementsprechend anpassen/leben.
Unkraut hacken ohne Bodenbearbeitung geht nicht, selbst wenn man es einzeln händisch zieht, es bleibt lockerer, nackiger, gestörter Boden zurück als Keimbett für alle Offenbodenkeimer.
Abschneiden, bleibt der Boden unberührt oder festgetrampelt.
Totmulchen, kann funktionieren, sollte man dann aber mit lockern/umgraben und totmulchen vergleichen. Nicht einfach nur umgraben und nackig liegen lassen, während das andere Beet eine dicke Mulchauflage spendiert bekommt.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
Weil ich den Link gerade noch in der Zwischenablage habe:
der Fünflibertest: https://www.liebegg.ch/upload/rm/merblatt-boden-schonen-mit-fuenflibertest.pdf?_=1539952861000
Ob die Bodenfeuchte optimal war, erkennt man daran, das die Werkzeuge sauber bleiben.
der Fünflibertest: https://www.liebegg.ch/upload/rm/merblatt-boden-schonen-mit-fuenflibertest.pdf?_=1539952861000
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Ein mittelfeines bis grobes Saatbett schont den Boden, spart Energie, vermindert den Maschinenverschleiss und erzielt ebenso gute Erträge wie ein feines Saatbett. Verschlämmung, Strukturschäden und Erosion können vermindert werden, wenn nur bei optimaler Bodenfeuchte und nur so fein wie unbedingt nötig bearbeitet wird. Mit dem Fünflibertest kann die Saatbettfeinheit beurteilt werden.
Ob die Bodenfeuchte optimal war, erkennt man daran, das die Werkzeuge sauber bleiben.
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- Natternkopf
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
👍 Sehr guter Praxis Hinweis.
:)
thuja hat geschrieben: ↑7. Dez 2019, 00:41
Ob die Bodenfeuchte optimal war, erkennt man daran, das die Werkzeuge sauber bleiben.
:)
🌿 Zerkleinern, Mischen, Feucht 👍 halten, Zudecken. 🛌