Nox hat geschrieben: ↑8. Apr 2023, 11:56 Ich sollte das Porto drangeben und öfters wieder beim Produzenten bestellen. Diese online-Plattformen, die alles haben weil sie von überall zukaufen sind eine reine Lotterie.
Leider verkauft aber ja nicht jeder Produzent an Endverbraucher, häufig wird man ja auf Anfrage lediglich an die wiederverkaufenden Gärtnereien/Online-Shops verwiesen.
Und bei zahlreichen Gärtnereien, von denen man denkt, dass sie selbst produzieren, wird dann letztendlich doch auch holländische Massenware zugekauft.
Ich finde das wirklich schwer (speziell im Vorfeld) einzuschätzen, aus welchen Quellen ich auch langfristig zuverlässig gute Qualität bekomme. Aber über die Jahre lernt man natürlich dazu.
»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
Heute gab es eine sehr positive Überraschung. Im Januar hatte ich Rhododendron sinogrande bei Rhododendron Haven in Dänemark bestellt (danke nochmal an goworo für den Tipp! ;) ). Die Versandkosten waren nicht ohne, aber die Art ist nunmal kaum mal irgendwo erhältlich. Der Versand sollte ab April erfolgen. Anfang der Woche hatte ich nachgefragt, ob ein Termin absehbar wäre. Die Sendung wurde dann prompt am nächsten Tag verschickt, mit dem Hinweis, dass die Versandkosten niedriger ausgefallen sind und man dafür eine kleine Extra-Pflanze ins Paket gelegt habe. Zwei Tage später durfte ich heute nicht nur den ersehnten R. sinogrande, sondern auch einen R. bureavii x R. rex auspacken - von wegen klein. :D
Die Pflanzen kamen ohne Topf mit kleinen, aber sehr vital ausehenden Ballen. Inzwischen sind sie getopft.
Ich bräuchte mal Euren Rat. Im letzten Jahr habe ich im Herbst ein rund 20 Quadratmeter großes Beet, in dem sieben Jahre lang Gemüse stand, zum Staudenbeet umgewidmet. Weil hier Frühjahr und Sommer oft staubtrocken sind, hatte ich gedacht, es wäre besser, im Herbst zu pflanzen, damit die Pflanzen schon einwurzeln können. Ende Oktober habe ich gepflanzt und mich auf das neue Beet gefreut. . Jetzt treiben von 90 Pflanzen ganze 29 gut aus, weitere 3 treiben mühsam kümmerliche Blättchen. Der Rest sieht mausetot aus, es ist zum Heulen. . Woran kann es gelegen haben? Der Boden war perfekt vorbereitet, der Herbst feucht, der Winter (bis auf den deftigen Frost Anfang Dezember) mild. . Gar nicht gekommen sind verschiedene Salvia, Nepeta, Geranium, Imperata cylindrica. Von Primula denticulata blüht von zehn Pflanzen eine, drei weitere haben winzige Blättchen, der Rest ist weg. . Ziemlich gut sieht Monarda 'Ou Charm' aus, acht von zehn Pflanzen leben. Knautia macedonia 'Mars midget' und Adenophora confusa 'Hemelstrailing' sind mit je zehn von zehn Pflanzen die einzigen, die wirklich gut gekommen sind. . Und nun? Dass da noch was mehr austreibt, glaube ich nicht. Hat eine Reklamation eine Chance? Oder muss ich das als superärgerlich, aber eben dumm gelaufen verbuchen? . Ein Bild des Beetes vor der Pflanzung
Vor kurzem reklamierte ich im Spätherbst gelieferte Stauden und bekam sofort Ersatz geliefert. Ich möchte Dir also raten, es zu versuchen. Zu verlieren hast Du dabei ja nicht viel.
Nachtrag: daran, dass es zu feucht sein könnte, dachte ich auch, Arthur. Aber meinst Du nicht, dass dann auch die Monarden versagt hätten?
"Der andere könnte recht haben." Frei nach Frank Elster
Starking, ich gärtnere auf Sandboden in einem im Frühjahr und Sommer oft extrem trockenen Gebiet, das Beet liegt vollsonnig. . "Brunnenbeet" heißt es, weil der uralte Schachtbrunnen daneben ist, nicht, weil es dort besonders feucht wäre. . Im Frühling pflanzen hatte ich vermeiden wollen, weil dann Arbeit an allen Ecken und Enden ist und es voraussichtlich erheblichen Mehraufwand beim Gießen gibt. Im letzten Jahr hatten wir von Anfang März bis Ende August knapp 100mm Niederschlag. Ohne Gießen ist da nicht viel zu wollen. Aber danke für Deinen Rat, ich würde es sicher nicht wieder so machen. . Danke, Blush, Du machst mir Mut. :)
Gerne :). Ich hatte mir gesagt, dass ich es einmal schreibe und um Vorschläge bitte und sollte ablehnend reagiert werden, ich mich nicht weiter daran abarbeite.
"Der andere könnte recht haben." Frei nach Frank Elster
"Staudenpflanzzeit ist das Frühjahr" kann man so pauschal nicht sagen, ich habe hier auch schon oft im Herbst neue Beete angelegt und teils sogar Gräser im Herbst gepflanzt, und die haben alle überlebt. Sonnenanbeter, die lieber trocken stehen, und Stauden mit zweifelhafter Winterhärte pflanzt man allerdings in der Tat besser im Frühling, weil sie durch Winternässe und/oder Frost schnell dahinscheiden, wenn sie noch nicht richtig eingewurzelt sind. Imperata cylindrica treibt doch erst recht spät aus, da würde ich auf jeden Fall noch warten, auch wenn der Frost im Dezember sicher gar nicht gut war.
Ich versuche, möglichst viel immer im Herbst zu pflanzen, auch wegen immer häufigeren Trockenphasen im Frühjahr.
Salvia und Imperata cylindrica gelten aber als winterempfindlich und im Dezember war’s früh ungewöhnlich kalt diesen Winter, vielleicht ist da eine mögliche Ursache zu suchen.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Conni hat geschrieben: ↑14. Apr 2023, 07:53 Hat eine Reklamation eine Chance? Oder muss ich das als superärgerlich, aber eben dumm gelaufen verbuchen? .
Ich würde zu letzterem tendieren, bzw. ich hätte niemals ein neues Beet Ende Oktober bepflanzt ! Ausnahme: Päonien. Der starke Frost im Dezember war fatal, da ist bei mir einiges kaputt gegangen - bei eingewachsenen Pflanzen. Da werden z.B. auch Deine Primeln schwer gelitten haben - und dafür kann der Versender nix.
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen. (Erich Mühsam 1878-1934)
Grab erstmal ein, zwei aus, wo du denkst, daß gar nichts mehr kommt. Ich habe nämlich auch die Erfahrung gemacht, daß vieles zu feucht steht. Aber nicht durch den Boden, sondern durch die Topferde. Das sieht man und riecht es vielleicht. Dann hast du die Ursache und kannst reklamieren, wenn du möchtest. Du kannst ja die Erde im Topf letztlich nicht beeinflussen und mußt es nehmen, wie es geliefert wird.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Conni hat geschrieben: ↑14. Apr 2023, 07:53 der Herbst feucht, der Winter (bis auf den deftigen Frost Anfang Dezember) mild.
Das Wetter könnte in der Tat der zentrale Knackpunkt gewesen sein. Ende Oktober waren noch 25 Grad plus, am zweiten und dritten Novemberwochenende aber schon knackiger Nachtfrost (zumindest bei mir – bei Dir vielleicht einen Tick weniger knackig, aber in Kombination mit viel Feuchtigkeit trotzdem problematisch) und dann diese Fast-Dauerfrostperiode ab Anfang Dezember bis zum 4. Adventswochenende, gefolgt von abermaligen relativ hohen Temperaturen und feuchten Zeiten, die die frostgeschädigten Teile so richtig schön in Richtung Fäulnis schicken.
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
Hausgeist hat geschrieben: ↑13. Apr 2023, 20:02 Zwei Tage später durfte ich heute nicht nur den ersehnten R. sinogrande, sondern auch einen R. bureavii x R. rex auspacken - von wegen klein. :D Die Pflanzen kamen ohne Topf mit kleinen, aber sehr vital ausehenden Ballen. Inzwischen sind sie getopft.
Ja, die Pflanzen sehen gut aus. :D Viel Glück damit - vor allem mit dem Rh. sinogrande. :D
Am 3. April bestellt, heute kam die Lieferung vom Bamberger Staudengarten. Schöne, kräftige Pflanzen: Hepatica nobilis Symphytum grandiflorum 'Hidcote Pink' Symphytum grandiflorum 'Wisley Blue' Brunnera macrophylla Claytonia sibirica
Für mich unpraktisch waren sie in ziemlich viel Heu verpackt, da ist unser Biomüll gleich voll…
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Ich hieß hier mal comora, aber mit vier Enkeln passt das nicht mehr zu mir