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Seltene Mirabellen (Gelesen 209752 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Tara2
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Re: Seltene Mirabellen

Tara2 » Antwort #930 am:

Ich habe die Sorte vor zwei Jahren veredelt aber sie trägt noch nicht! Insoweit kann ich noch nichts darüber sagen. Hat denn Hans keine Informationen darüber?
meiby

Re: Seltene Mirabellen

meiby » Antwort #931 am:

Mit Hans rede ich nicht mehr, seit er geschrieben hat, das die Mirabelle pointue keine Mirabelle sei. ;D

Nein, Spass beseite, ich werde ihn fragen.
Tünde
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Re: Seltene Mirabellen

Tünde » Antwort #932 am:

Tara2 hat geschrieben: 27. Okt 2022, 16:02
Hat denn Hans keine Informationen darüber?


Ich wollte einige Reiser aus der Sammlung haben und habe auch um Information über die seltenen Mirabellensorten gebeten.
Herr Faus meinte, dass er mir noch keine Beschreibungen der Sorten geben kann da die meisten Bäume zu jung dazu seien, d.h. sie haben entweder noch keine Früchte getragen oder aber diese sind so wenig, dass sie noch sortenuntypisch sein könnten. Seine Aussage gilt auch für die Pflaumen etc. die sie in der Sammlung haben.
Sie hat mir folgende Quellen nahegelegt:
- BUND Lemgo in der Obstsortendatenbank
- Pomologenverein pomologen-verein.de

Leider hat ihr Mirabelle Fritzdorf Scharka. Eine Rodung sei geplant. :'(
Auch einige andere Bäume der Sammlung seien betroffen.
...und ich wollte so sehr einige interessante Sorten von dort veredeln...... u.a. die seltensten Mirabellensorten die da gibt... auch einige Pflaumensorten.
u.a. Kellaer frühe Mirabelle, Königin der Mirabellen, Mirabelle Fritzdorf und die Pillnitzer Mirabelle
Ich weiß jetzt nicht was ich machen soll. Kenne mich mit Scharka nicht aus und weiß deswegen nicht, wie ich die Ausbreitung der Krankheit verhindern soll, falls eines der Edelreiser trotz sorgfältiger Auswahl symptomfreier Mutterbäume infiziert sein sollte.

meiby

Re: Seltene Mirabellen

meiby » Antwort #933 am:

T hat geschrieben: 26. Dez 2022, 10:56
…….
Ich weiß jetzt nicht was ich machen soll. Kenne mich mit Scharka nicht aus und weiß deswegen nicht, wie ich die Ausbreitung der Krankheit verhindern soll, falls eines der Edelreiser trotz sorgfältiger Auswahl symptomfreier Mutterbäume infiziert sein sollte.


Scharka ist nur indirekt tödlich für infizierte Bäume, da man sie roden muß!

https://www.julius-kuehn.de/media/Institute/ZO/Tagungsbeitraege/Obstsortenvielfalt_Zuechtung/FT_Obstsortenvielfalt2017_Neumeuller_Hadersdorfer_10.pdf
https://www.hortipendium.de/Scharka
https://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2005/110/pdf/Dissertation_Neumueller_2005_Endfassung_Adobe5.pdf

Das Risiko minimieren kannst Du, wenn nur getestete zert. virusfreie Edelreiser und ev. noch eine hypersensible Unterlage verwendet werden. Die Bäume beobachten, bei Auftreten von Schadbildern an Bättern oder Früchten die Bäume umhauen und verbrennen.

Das Virus verseucht den Baum nicht gleichmäßig auf einen Schlag, sondern das dauert Monate, Jahre. Manche Sorten zeigen keine sichtbaren Veränderungen. Dann spricht man von toleranten Sorten. Diese bilden aber ein Reservoir für das Virus.

Dazu Bekämpfung der Blattläuse als potentielle Überträger (Vektoren).
Tünde
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Re: Seltene Mirabellen

Tünde » Antwort #934 am:

Hat von euch schon jemand Mirabelle auf DOSPINA 235 veredelt?
Ich überlege mir gerade, diese Unterlage zu nehmen
https://www.graeb.com/fileadmin/data/Bilder/Sortiment/Zwetschgen/pdf_Unterlagen_Zwetschgen/DOSPINA__235_Zwetschgen.pdf
Bei Eggert kriegt man die, allerdings recht teuer...
Tünde
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Re: Seltene Mirabellen

Tünde » Antwort #935 am:

Ich habe soeben von einer Mirabelle gelesen:
Nennt sich "von Lades späte Mirabelle"
Hier ist die Geschichte dazu:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00
Heinrich Eduard Lade
* 24. FEBRUAR 1817 IN GEISENHEIM; † 07. AUGUST 1904 IN GEISENHEIM


Heinrich Eduard Lade wurde in Geisenheim am Rhein (...) als Sohn eines vermögenden Weinhändlers geboren. Er arbeitete als Bankier und Exporteur in Hamburg und Paris. Dadurch sowie durch den Handel mit Waffen wurde er schnell sehr vermögend und konnte sich im Alter von 44 Jahren bereits aus dem Arbeitsleben zurückziehen.
Heinrich Eduard von Lade war ein vielseitig interessierter Mensch seiner Zeit. Neben seinen beruflichen Tätigkeiten interessierte er sich sehr für den Garten- und Weinbau, erwarb sich als Astronom einen Namen und war auch politisch als Diplomat für die italienischen Staaten und den Norddeutschen Bund tätig.
Aufgrund seiner Bemühungen bei dem preußischen König Wilhelm I. und bei dem mit ihm befreundeten Reichskanzler Bismarck wurde 1872 per Dekret die Königliche Lehranstalt für Obst- und Weinbau gegründet. 141 Jahre später ging die Forschungsanstalt Geisenheim als letzte Nachfolgeinstitution der Königlichen Lehranstalt in die Hochschule Geisenheim über.

DER OBSTBAU VON MONREPOS

Lange Zeit bildete der Obstbau das Herzstück von Monrepos und Lade gehörte zu den bedeutendsten Förderern des deutschen Obstbaus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In Monrepos verstand er sich dabei selbst als Erster Gärtner und alle Pflanzen, welche mit einem blauen Band gekennzeichnet waren, durften ausschließlich von ihm behandelt werden. Zeitweise existierten an Obstbäumen unter anderem etwa 700 Hoch- und Halbhochstämme sowie mehr als 8.000 Pyramiden- und Formbäume. Das einmalige Rheingauer Klima sowie Lades Bereitschaft immense finanzielle Mittel in seine Obstanlagen zu investieren, führten binnen kürzester Zeit zu beeindruckenden Ergebnissen. So präsentierte er seine in Geisenheim gezogenen Früchte auf zahlreichen Ausstellungen und errang dabei selbst im Ausland stets höchste Preise und Auszeichnungen. Besonders engagiert war Lade im Bereich der Sortenkunde. Er hat im Laufe der Jahre auch zahlreiche Züchtungen selbst unternommen, beispielsweise „von Lades späte Knorpelkirsche“, „Ladés Muskatgutedel“, „Grüne Zwetsche von Monrepos“ sowie „von Lades späte Mirabelle“.


Quelle:
https://www.hs-geisenheim.de/hochschule/profil/geschichte/eduard-von-lade/
vanderroy
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Re: Seltene Mirabellen

vanderroy » Antwort #936 am:

Eine Beschreibung dieser Mirabelle findet man hier:
Link entfernt!1.Link entfernt!1/Erg._Bd._1_Link entfernt!1
Seite 617
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht

Da ich den Link nicht setzen darf, hier der Titel des Werks:
G. C. Oberdieck, E. Lucas, F. Jahn Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Ergänzungsband 1 (1883) Seite 617
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Rib-2BW
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Re: Seltene Mirabellen

Rib-2BW » Antwort #937 am:

Seite 617 von G. C. Oberdieck, E. Lucas, F. Jahn Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Ergänzungsband 1 (1883)

von Lades späte Mirabell
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Re: Seltene Mirabellen

Rib-2BW » Antwort #938 am:

Seite 618 von G. C. Oberdieck, E. Lucas, F. Jahn Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Ergänzungsband 1 (1883)

von Lades späte Mirabelle

Dateianhänge
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martweb
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Re: Seltene Mirabellen

martweb » Antwort #939 am:

Passt nur 50% zur Überschrift. Wer kann etwas zu Miraclaude einer Kreuzung aus Mirabelle und Reneclaude sagen?
Tünde
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Re: Seltene Mirabellen

Tünde » Antwort #940 am:

Soeben im Internet gefunden: die Frankenhäuser Mirabelle

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00

Von der Sorte ist nur ein Baum auf einer um etwa 1950 gepflanzten Obstwiese auf dem Schlachtberg bei Bad Frankenhausen bekannt, der sich südöstlich des Panoramamuseums befindet (2001 von Jürgen Pusch gefunden und benannt). Der Baum ist keiner bekannten pomologischen Sorte zuzuordnen, zudem ist am Stamm keine Veredelungsstelle zu erkennen. Die benachbarten Pflaumenbäume besitzen Früchte mit ähnlichen, aber nicht identischen Eigenschaften. Aufgrund des extrem trockenen Standortes ist anzunehmen, dass die Edelsorten abgestorben und die ehemaligen Unterlagen die jetzt vorhandenen Bäume gebildet haben. Demnach wäre die Frankenhäuser Mirabelle ein spontan aufgekommener Zufallssämling.
Die Sorte bildet kleine, grüngelbliche, sonnenseitig rot punktierte Früchte. Die sehr süßen, steinlöslichen Mirabellen reifen zeitgleich und lassen sich gut schütteln. Die daraus hergestellte Marmelade erinnert in Farbe und Aroma stark an Aprikosen. Der sehr gesunde Baum bildet eine kugelige Krone, ist auf dem trockenen Standort mittelstark wachsend und äußerst ertragreich.


Quelle:
https://www.kyffhaeuser-nachrichten.de/news/news_galerie.php?MmNr=397367#ToTop

Der Artikel ist auch an und für sich interessant, es geht um die Eröffnung eines schönen Obstpfades.
https://www.kyffhaeuser-nachrichten.de/news/news_lang.php?ArtNr=191944
Mit dabei waren u.a. Dr. Jürgen Pusch vom Amt für Umwelt, Natur und Wasserwirtschaft des Kyffhäuserkreises und Dr. Annette Braun-Lüllemann, freiberufliche Gutachterin und Obstspezialistin für Kirschen und Pflaumen.
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Tara2
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Re: Seltene Mirabellen

Tara2 » Antwort #941 am:

Da ich gefragt wurde: Weiß jemand eine Baumschule die die Frühe Mirabelle von Bergthold als Baum im Sortiment hat? Ritthaler hat sie meines Wissens nicht und ansonsten war ich jetzt auch überfragt!
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cydorian
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Re: Seltene Mirabellen

cydorian » Antwort #942 am:

Die Oberlausitz-Stiftung hat Reiser.
Biobaumversand.de führt sie in der Liste lieferbarer Bäume: https://biobaumversand.de/media/e9/1a/3d/1693553418/Sortenliste%20Pflaume.pdf aber sie ist ausverkauft. Ich würde sie dort vorbestellen und im Herbst pflanzen.
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Tara2
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Re: Seltene Mirabellen

Tara2 » Antwort #943 am:

Danke! Besser als gar nichts! Da ja sonst anscheinend niemand was weiß (?) geb das dann mal so weiter.
hackman
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Re: Seltene Mirabellen

hackman » Antwort #944 am:

Guldental hat ebenfalls Reiser der 'Frühe Mirabelle von Bergthold' .
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