Dein Emil ist ein ganz Edler. Und so gelassen

.Neues von meiner Bande:Letzte Woche gab es einen tragischen Zwischenfall, bei dem ein Marder eine Rolle spielte. Seitdem sind Intschutschuna und Pocahontas in unserem Keller auf Nordpolexpedition

. Toto und Flämmchen waren arg verschreckt und die nächsten Tage auffallend ruhig und schüchtern

. Das entspannte "Geplapper" der Mädels fehlte mir.Nach ausreichend Tränen und einer angemessenen Trauerzeit fuhr ich gestern mit der (mit Hühnerverrücktheit angesteckten

) Nachbarin zum Geflügelhofwagen, der hier alle zwei Wochen durchkommt. Nur mal gucken. Nach Hause kam ich mit einer Araucanajunghenne

, blau und goldhalsig

. Den Tag über blieb sie in der Kiste im Gehege. Am späten Nachmittag durfte sie mit zu den Anderen. Großes Gezeter und Gehacke gab es nicht, auch heute lief es, abgesehen von ein paar Zurechtweisungen durch Flämmchen, recht gut. Gestern schaute sie ab und zu in den Stall hinein, als die Anderen schon auf der Stange saßen. Als es fast ganz dunkel war, kontrollierte ich mit Taschenlampe und großer Tochter. Im Stall kein blaugraues Gefieder, im Gehege auch nicht

. Da ich das Mardereinschlupfloch noch nicht zu hatte, wurde ich schnell panisch und drehte jeden Stein und jedes Brett um. Zwischen Brett und Zaun gequetscht saß das schlafende Federknäul - puh, welche Erleichterung.Heute bekam die Araucana einen Namen aus der Mapuchesprache (dafür habe ich fast das gesamte Buch "Grammar of Mapuche" gelesen/überflogen

): Aywiñ, zu deutsch 'Schatten' passt ziemlich gut

. Nun ja, der Tag verlief ruhig, das Durchschlupfloch wurde zu gemacht. Zum Abend hin der Kontrollgang, keine Winni zu sehen, nicht im Stall, nicht im Gehege, nicht hinter den Brettern, nicht hinter Steinen, nicht auf den Sträuchern

... Aber an der Stelle wo der Stall an den Gartenzaun (Mauer, aber nicht bis in die Gartenecke hinein) stößt, war eine schmale Lücke, da passen die ausgewachsenen Zwerghühner nicht durch, von einem Brett versperrt. Dieses Brett lag umgeworfen

da. Ich steige über den Zaun zu Nachbars und schau mir die Sache mal von diesem Standpunkt aus an. Aywiñ saß im Nachbargarten an die Mauer gekuschelt und wollte gar nicht mit mir mit

. Musste sie aber. Mal sehen, was sie sich morgen ausdenkt

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