
@Buddelkönigin: Ja, diese Unlust kann ich bestens verstehen, das Wetter war in letzter Zeit wahrlich keine Freude. Immerhin, solange der Nebel sich auflöst, leuchtet der Garten auch ohne Sonne sehr schön, und wenn nicht gerade alles trieft, macht es auch jetzt noch Spaß, draußen zu arbeiten.


Gestern war es nicht ganz so dunkelgrau wie sonst und einigermaßen trocken, da habe ich in der Mittagspause noch eine kleine Fotorunde gemacht, bevor der für kommende Woche angekündigte Sturm alle Blätter von Bäumen und Sträuchern pustet. Die Schattenbeete sehen immer noch recht proper aus, die ersten Farne beginnen einzuziehen, und das Hakonechloa leuchtet noch einmal wunderbar goldgelb auf. So langsam zeigt sich auch das Laub von Cyclamen coum, noch ein wenig unter den Farnwedeln versteckt. Auch das Scharbockskraut (nicht die Wildart), was ich in die Lücken gepflanzt habe, treibt nun so langsam aus und sorgt für grüne Tupfer.


Ich hatte auch Gelegenheit, den Laubbläser auszuprobieren, den sich mein Vater und mein Bruder zusammen gekauft haben, und ich muss sagen, für die Terrasse mit dem Holzdeck, den vielen Winkeln, Tischen, Bänken und Regentonnen ist das schon enorm praktisch, in wenigen Minuten war das Laub zu einem kleinen Haufen bzw. in die Beete gepustet worden. Nun kommen die Wurmfarne noch einmal zur Geltung, und Cyclamen und Helleboren zeigen schönes Laub. Auch die namenlosen ALDI-Christrosen haben etliche Knospen, auch sie hatten im Frühling zerstoßene Eierschalen und ein paar Körnchen Blaukorn bekommen, was offensichtlich gut für die Blütenbildung ist.


Nach dem Ausputzen der Ahorne kommen nun wieder deren filigrane Zweige zur Geltung. Über den Sommer möchte ich die Töpfe verteilter aufstellen und auch noch ein paar Exemplare auspflanzen, da sie im Garten auf die Dauer doch besser zur Geltung kommen, aber zum Überwintern stehen sie hier, vor zu viel Regen geschützt, eigentlich recht gut. Acer palmatum 'Going Green' ist der einzige, der noch sein Laub hat, und der satte Grünton färbt sich nun langsam in ein Goldgelb um. Der Knüller ist natürlich die vor ein paar Tagen eingetrudelte Lindera angustifolia, die werde ich allerdings erst nächstes Jahr einpflanzen können. Aber vor der blauen Regentonne macht sie sich ja auch perfekt.



Einmal kurz mit dem Laubbläser gepustet, und fast alle Blätter lagen unten auf der Wiese - ich bin wahrlich kein Freund von lautstarken Geräten, aber das ist schon praktischer und schneller als mit dem Besen, zumal man diese alte Treppe, wo überall etwas in den Fugen wächst, kaum ordentlich gekehrt bekommt. Unterhalb der Trockenmauer an der Terrasse glüht nun gerade der Cotoneaster horizontalis auf, der das ganze Jahr ausgesprochen unscheinbar hinter meiner Weigelie versteckt ist. Ich lichte alle paar Jahre mal das Totholz aus, ansonsten ist er denkbar anspruchslos, genau wie die Wurmfarne, wo ich nur einmal im Spätwinter die alten Wedel abschneide.


Wenn man ein paar Schritte auf die Wiese macht und dann zurück zum Haus schaut, leuchten nun gerade die beiden Haseln an der Terrasse im goldgelben Herbstgewand. Die linke habe ich schon etwas ausgelichtet, an der rechten werde ich drei der Stämme im Winter komplett heraussägen, damit sie nicht noch breiter wird. Ich versuche, sie trichterförmig und schlank zu halten, damit sie nicht zu viel Schatten werfen, aber trotzdem noch ein Schattendach für meine Schattenbeete sind. Auch Astern und Goldruten zeigen noch ein wenig Herbstfärbung, zwei kleine Japanspieren färben nun auch, und so langsam wird es auch was mit dem Herbstaspekt der Gräser.


Acer palmatum 'Orange Dream' am Gartenhaus ist nun auch fast völlig kahl, bis auf den allerletzten Austrieb im Spätsommer, der behält das Laub noch ein wenig länger. Zoomt man in das Bild hinein, kann man schön die feinst verästelten Zweige mit den zahllosen Knospen für das kommende Jahr bewundern. Die Lungenkräuter haben noch üppiges Laub, das fast den ganzen Winter grün bleibt, erst im Spätwinter schneide ich es ab, weil darunter dann Elfenkrokusse sprießen. Noch glüht das Laub der kleinen Fothergilla, aber auch sie lässt nun nach und nach die Blätter fallen. Drei Wochen dauert das Spektakel schon an, wenn sich das so auch die nächsten Jahre wiederholt, bin ich ausgesprochen zufrieden.
