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Garteneinblicke 2024 (Gelesen 101163 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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AndreasR
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Re: Garteneinblicke 2024

AndreasR » Antwort #945 am:

@polluxverde: Teils von Herbstlaub bedeckte Farne sind unheimlich dekorativ, da kommen die Strukturen in den Wedeln noch einmal richtig zur Geltung. Schön auch die Farbtupfer Deiner Chrysanthemen im herbstlichen "Wald"! :D

@Buddelkönigin: Ja, diese Unlust kann ich bestens verstehen, das Wetter war in letzter Zeit wahrlich keine Freude. Immerhin, solange der Nebel sich auflöst, leuchtet der Garten auch ohne Sonne sehr schön, und wenn nicht gerade alles trieft, macht es auch jetzt noch Spaß, draußen zu arbeiten.

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Gestern war es nicht ganz so dunkelgrau wie sonst und einigermaßen trocken, da habe ich in der Mittagspause noch eine kleine Fotorunde gemacht, bevor der für kommende Woche angekündigte Sturm alle Blätter von Bäumen und Sträuchern pustet. Die Schattenbeete sehen immer noch recht proper aus, die ersten Farne beginnen einzuziehen, und das Hakonechloa leuchtet noch einmal wunderbar goldgelb auf. So langsam zeigt sich auch das Laub von Cyclamen coum, noch ein wenig unter den Farnwedeln versteckt. Auch das Scharbockskraut (nicht die Wildart), was ich in die Lücken gepflanzt habe, treibt nun so langsam aus und sorgt für grüne Tupfer.

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Ich hatte auch Gelegenheit, den Laubbläser auszuprobieren, den sich mein Vater und mein Bruder zusammen gekauft haben, und ich muss sagen, für die Terrasse mit dem Holzdeck, den vielen Winkeln, Tischen, Bänken und Regentonnen ist das schon enorm praktisch, in wenigen Minuten war das Laub zu einem kleinen Haufen bzw. in die Beete gepustet worden. Nun kommen die Wurmfarne noch einmal zur Geltung, und Cyclamen und Helleboren zeigen schönes Laub. Auch die namenlosen ALDI-Christrosen haben etliche Knospen, auch sie hatten im Frühling zerstoßene Eierschalen und ein paar Körnchen Blaukorn bekommen, was offensichtlich gut für die Blütenbildung ist.

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Nach dem Ausputzen der Ahorne kommen nun wieder deren filigrane Zweige zur Geltung. Über den Sommer möchte ich die Töpfe verteilter aufstellen und auch noch ein paar Exemplare auspflanzen, da sie im Garten auf die Dauer doch besser zur Geltung kommen, aber zum Überwintern stehen sie hier, vor zu viel Regen geschützt, eigentlich recht gut. Acer palmatum 'Going Green' ist der einzige, der noch sein Laub hat, und der satte Grünton färbt sich nun langsam in ein Goldgelb um. Der Knüller ist natürlich die vor ein paar Tagen eingetrudelte Lindera angustifolia, die werde ich allerdings erst nächstes Jahr einpflanzen können. Aber vor der blauen Regentonne macht sie sich ja auch perfekt. ;)

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Einmal kurz mit dem Laubbläser gepustet, und fast alle Blätter lagen unten auf der Wiese - ich bin wahrlich kein Freund von lautstarken Geräten, aber das ist schon praktischer und schneller als mit dem Besen, zumal man diese alte Treppe, wo überall etwas in den Fugen wächst, kaum ordentlich gekehrt bekommt. Unterhalb der Trockenmauer an der Terrasse glüht nun gerade der Cotoneaster horizontalis auf, der das ganze Jahr ausgesprochen unscheinbar hinter meiner Weigelie versteckt ist. Ich lichte alle paar Jahre mal das Totholz aus, ansonsten ist er denkbar anspruchslos, genau wie die Wurmfarne, wo ich nur einmal im Spätwinter die alten Wedel abschneide.

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Wenn man ein paar Schritte auf die Wiese macht und dann zurück zum Haus schaut, leuchten nun gerade die beiden Haseln an der Terrasse im goldgelben Herbstgewand. Die linke habe ich schon etwas ausgelichtet, an der rechten werde ich drei der Stämme im Winter komplett heraussägen, damit sie nicht noch breiter wird. Ich versuche, sie trichterförmig und schlank zu halten, damit sie nicht zu viel Schatten werfen, aber trotzdem noch ein Schattendach für meine Schattenbeete sind. Auch Astern und Goldruten zeigen noch ein wenig Herbstfärbung, zwei kleine Japanspieren färben nun auch, und so langsam wird es auch was mit dem Herbstaspekt der Gräser.

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Acer palmatum 'Orange Dream' am Gartenhaus ist nun auch fast völlig kahl, bis auf den allerletzten Austrieb im Spätsommer, der behält das Laub noch ein wenig länger. Zoomt man in das Bild hinein, kann man schön die feinst verästelten Zweige mit den zahllosen Knospen für das kommende Jahr bewundern. Die Lungenkräuter haben noch üppiges Laub, das fast den ganzen Winter grün bleibt, erst im Spätwinter schneide ich es ab, weil darunter dann Elfenkrokusse sprießen. Noch glüht das Laub der kleinen Fothergilla, aber auch sie lässt nun nach und nach die Blätter fallen. Drei Wochen dauert das Spektakel schon an, wenn sich das so auch die nächsten Jahre wiederholt, bin ich ausgesprochen zufrieden. :)
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Mottischa
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Re: Garteneinblicke 2024

Mottischa » Antwort #946 am:

Gerade eben 😊 da sieht das Chaos mal toll aus.
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Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne dabei glücklich zu sein. (Fjodor Dostojewskij)
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Re: Garteneinblicke 2024

Kranich » Antwort #947 am:

@ Andreas: ... Der Knüller ist natürlich die vor ein paar Tagen eingetrudelte Lindera angustifolia,
jawohl, das ist wirklich das Highlight des diesjährigen Gartenjahres,- mal sehen wie du sie positionierst. :D

hier ist es heute dauergrau, aber eine Wegelia bringt zusammen mit einer Hortensie noch etwas Licht in den dunklen Tag
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Liebe Grüße Kranich
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Re: Garteneinblicke 2024

Miss.Willmott » Antwort #948 am:

Hier schneit es auch und meine Molinia liegt am Boden. Aber ich freue mich trotzdem über den Schnee!
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Karl Foerster
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Lou-Thea
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Re: Garteneinblicke 2024

Lou-Thea » Antwort #949 am:

:o

Ja gut, es sieht hübsch aus, trotzdem finde ich Schnee im November definitiv zu früh. ::) Hier soll er auch demnächst eintreffen, mir graust es schon.

Andreas, auch von mir noch danke für Deine immer so wundervollen, ausführlichen Garteneinblicke. Dein Garten ist so vielfältig und bietet immer wieder so unterschiedliche Perspektiven. Toll finde ich auch die beiden Haseln am Haus - ich würde meinen, 98% aller Hausbesitzer hätten so große "wilde" Sträucher an der Terrasse längst weggesägt; gerade hatte ich etwas Wartezeit zwischen 2 Terminen und bin etwas durch ein ländliches Wohnviertel geschlendert... in fast allen Gärten nur Rasen und ordentlich einzeln aufgereihte Sträucher, frisch auf 1,50 runtergesäbelt, egal ob alter Flieder, Hasel, Philadelphus oder Ahorn. :P Und die Häuser stehen ganz verloren und ohne Einbindung in der Mitte.

Das drittletzte Bild mag ich besonders!
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AndreasR
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Re: Garteneinblicke 2024

AndreasR » Antwort #950 am:

@Mottischa und Miss.Willmott: Schnee im November wäre hier schon sehr außergewöhnlich, aber so leicht überzuckert sieht das "Chaos" doch gleich sehr viel hübscher aus. :)

@Kranich: Ja, das Leuchten der Lindera ist schon enorm, bisher hat das eigentlich nur meine kleine Fothergilla so hinbekommen. Die Zaubernüsse auch, aber die verlieren doch ziemlich schnell ihr Laub. Aber auch Deine Weigelie leuchtet noch sehr schön, so eine panaschierte Sorte habe ich im Topf (sie ist noch sehr klein), mal schauen, ob ich für die auch noch einen Platz finde...

@Lou-Thea: Wohl wahr, die meisten Gartenbesitzer hätten solche Haseln schon lange abgeholzt, und hin und wieder ertappe ich mich dabei, sie im Geiste gegen etwas anderes auszutauschen. Aber sie sind halt robust, pflegeleicht, und bilden sowohl im Spätwinter zur Blütezeit als auch im Herbst mit dem gelben Laub doch einen sehr schönen Blickpunkt. Zum Glück sind die Gärten hier in der Ecke recht "ländlich", und so findet man die zumindest in irgendeiner Gartenecke auf etlichen Grundstücken - die Eichhörnchen freuen sich. ;)


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Das stürmische Wetter der letzten Tage hat jede Menge Laub von den Bäumen und Sträuchern gepustet, aber auch ohne Sonne bringen die Gelbtöne der Blätter den Garten noch einmal zum Leuchten. Nun hat auch die kleine Prunus 'Okame' (etwas "begraben" vom aus den Fugen geratenen Beet am Zaun) ihr Herbstkleid angelegt, während Fothergilla major fast alles Laub verloren hat, aber noch strahlt es in allen Rot-, Gelb- und Orangetönen (zugegeben, ich habe ein klein wenig nachgeholfen und die auf der Wiese verstreuten Blätter wieder auf die Baumscheibe geworfen ;) ).

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Die Tage hatte ich den Cornus 'Midwinter Fire' freigeschnitten, auch er hat mittlerweile sein Laub fast eingebüßt, aber so langsam fangen die Zweige an zu leuchten. Ich denke, ich werde mich nächstes Jahr tatsächlich trauen, ihn auf den Stock zu setzen, zum Glück entsteht in der Ecke auch kein "Loch", sondern Efeu, Astern, Lungenkraut und Co. sorgen für genügend "Volumen", bis die Triebe wieder nachgewachsen sind. Noch sattgrün mit einigen rötlichen Spitzen steht Deutzia scabra 'Plena' am Zaun da und verdeckt das Gerümpel der Nachbarn jenseits des kleinen Bachs. Den Astilben ging es dieses Jahr endlich wieder gut, und sie danken es mit einer leuchtend gelben Herbstfärbung.

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Das Beet am Parkplatz wird aktuell vom Laub der Tamariske "beregnet", abgesehen von den einziehenden Funkien zeigt es aber eine wunderbare Üppigkeit aus allerlei Blattschmuckstauden. Ich bin versucht, den Acer shirasawanum 'Jordan' durch meinen Acer palmatum 'Bi-hoo' zu ersetzen, dieser hätte noch eine herrliche hellgelbe Rinde, aber natürlich ist das Laub von Jordan im Sommer auch ein toller Hingucker. Im Beet unterhalb der Terrasse habe ich hinter den Sichelfarn noch drei Cyclamen gepflanzt (zwei Hedis und ein Coum), nun ist die kleine Lücke dort auch gut gefüllt. Das frische Grün inmitten des bunten Herbstlaubs ist wunderbar anzusehen, da macht die fehlende Sonne gar nicht so viel aus.

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Überhaupt können die Schattenbeete auch in dieser Jahreszeit noch einmal auftrumpfen. Die dank der reichlichen Regenfälle üppig gewordenen Farne sorgen sicher noch für eine ganze Weile Struktur (einige sind ja auch wintergrün), Helleboren und Heuchera sind ganzjährig schön, und nun kommt auch der schwarze Schlangenbart wieder zur Geltung. Drei weitere Cyclamen coum konnte ich hier noch versenken, und in den Lücken spitzen nun überall die Schneeglöckchen. Auch die Gräser leuchten noch einmal wunderbar auf, da braucht es gar keine Blüten (die kommen dann wieder im Spätwinter). :)

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Lou-Thea
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Re: Garteneinblicke 2024

Lou-Thea » Antwort #951 am:

Hmm, jetzt muss ich doch ernsthaft über eine Fothergilla nachdenken... ;D

Auch die Beete sehen so zauberhaft aus mit dem farbigen Laub dazwischen. Mein Schattengarten ist zu 100% unter zwei Walnüssen und direkt bei Nachbars stehen auch noch zwei. Da ist es drunter nun leider nur braun und weil die Stängel ja dranbleiben sind die Blätter auch ziemlich sperrig.
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Miss.Willmott
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Re: Garteneinblicke 2024

Miss.Willmott » Antwort #952 am:

Herrlich diese letzten drei Bilder! Wirklich wunderschön das goldene Laub zwischen den Farnen, Gräsern und den Cyclamen, Andreas.

Aber ich mag auch immer wieder die Ansicht auf den Stall mit der blauen Türe und dem blauen Regenfass. Das weckt Kindheitserinnerungen.
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cat1
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Re: Garteneinblicke 2024

cat1 » Antwort #953 am:

Andreas, deine Schattenbeete sind sehr durchdacht, wunderschön!

Heute war es so ungewöhnlich warm und sonnig, habe ausgiebig fotografiert. Hoffe, nicht zu viel :-\ Vorgestern war es noch so winterlich
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Heute leuchtete alles. Die große Lärche ist momentan sensationell
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Andere Bäume/Sträucher leuchten auch noch
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Immergrüne Pflanzen schätze ich im Herbst/Winter auch sehr
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Herbstliche Hortensien
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Zum Schluss ein Paar Pflanzen, die nicht wissen, wann sie aufhören sollen :)
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polluxverde
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Re: Garteneinblicke 2024

polluxverde » Antwort #954 am:

Gelbes Herbstlaub in und auf den Schattenbeeten, schön kontrastierend mit Farnen, Schlangenbart, Cyclamenblattwerk --sehr schön, Andreas ! -- Und herbstleuchtende Bäume / Gehölze / Sträucher nebst noch blühenden Salbei / Hortensie / Heuchera usw - ebenfalls
schöne und erquickliche Garteneindrücke , cat !

Nach dem gestrigen Sturm sind hier die meisten Bäume leergefegt - die gezeigten Bilder mit Buche und Gingko sind schon ein paar Tage alt. Die Topfchrysanthemen sind ebenso wie die Chrysanthemen im Freiland an der Schwelle zur Unansehlichkeit angekommen, ein
paar schöne Ausnahmen gibt´s aber noch.
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cat1
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Re: Garteneinblicke 2024

cat1 » Antwort #955 am:

Sehr schöne Farben :) ! Deine Chrysanthemen sind jedenfalls unübertroffen! Nach Sturm und Regen geht es hier auch zu Ende, werde sie bald abschneiden. So sei es - in 2 Tagen ist ohnehin Winter (meteorologisch).
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AndreasR
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Re: Garteneinblicke 2024

AndreasR » Antwort #956 am:

@Lou-Thea: Nachdem die kleine Fothergilla in den letzten Wochen so wunderbar selbst an den trübsten Tagen geleuchtet hat, dachte ich schon ernsthaft über eine zweite nach - es gibt auch zwei Sorten namens 'Blue Shadow' und 'Blue Mist', die im Sommer blau bereiftes Laub haben. Und jetzt ist ja gerade "Green Friday" bei den Händlern, da ist es schon seeeehr schwer, den Bestellfinger zu bändigen. ;) Walnusslaub ist in der Tat nicht so prickelnd, "zum Glück" steht der nächste Walnussbaum zwei Gärten weiter, da bedienen sich meine Eichhörnchen immer und pflanzen auch hier im Garten reichlich Walnussbäume (und natürlich etliche Haseln). Ich weiß gar nicht, wie viele ich schon entfernt habe, der Garten wäre die reinste Nussplantage...

@Miss.Willmott: Oh ja, die blaue Tür weckt auch Kindheitserinnerungen bei mir, als ich noch klein war, hatte meine Oma die nämlich blau gestrichen (allerdings mit einem etwas matteren Blauton). Irgendwann war sie dann braun, die der Nachbarn ist ja immer noch braun, aber ich finde das Blau zum Cremeweiß der Wände viel ansprechender. Ich weiß gar nicht, ob das Gartenhaus tatsächlich mal ein Stall war, aber meine Mutter erzählte mir einmal, dass sie und ihre Geschwister früher Kaninchen hatten, vermutlich gab es einen Stall unterm Dachüberstand an der Seite.

@cat1: "Zu viel" kann man doch gar nicht fotografieren, jedes Foto ist irgendwo sinnvoll, und sei es nur als Referenz, was man wo gepflanzt hat, wie es vorher aussah, oder wie der Garten zu dieser Zeit gerade entwickelt war. Ich tue mich auch immer schwer, die besten Fotos für meine Bildergalerie auszuwählen, meist poste ich daher gleich ein Dutzend oder mehr. ;) Die Sonne habe ich in den letzten Wochen auch sehnsüchtig erwartet, es ist so schön, wenn der Garten noch einmal aufleuchtet, bevor es im Winter nur noch braun und grau ist. Dein kleines Beet mit dem Steintrog ist sehr apart, Purpurglöckchen mag ich auch sehr gerne und streue sie immer wieder mal in meine Schattenbeete ein. So ein ganz dunkellaubiges fehlt mir allerdings noch.

@polluxverde: Hier hat der stürmische Wind mittlerweile auch fast alles Laub von den Bäumen gepustet, Deine Buche und der Ginkgo leuchten wirklich wunderbar in der Sonne. Die Chrysanthemen mögen in den letzten Zügen liegen, nun können die Christrosen übernehmen, und dann stehen schon Schneeglöckchen und Vorfrühlings-Alpenveilchen in den Startlöchern. :)


Heute habe ich frei, und endlich war mir Petrus einmal gesonnen, entgegen der Vorhersage blieb die Nacht klar und war daher leicht frostig, am Morgen war alles mit einer dünnen Reifschicht überzuckert, und die Schattenbeete leuchteten im goldenen Licht der hinter dem Hügel aufgehenden Sonne. Das ist soooooo viel besser als der ständige Nebel, der hier im Herbst fast nie verschwindet und den Garten immer mit einem Nässeschleier überzieht. Das bunte Herbstlaub wird zwar relativ schnell braun, aber bald schon übernehmen die Schneeglöckchen im Schattenbeet das Regiment und sorgen wieder für frisches Grün.

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Die Wiese liegt noch größtenteils im Schatten, hier hält sich der Reif dann bis zum Vormittag, ums Haus herum leuchten die ansonsten recht schattigen Beete in der Morgensonne noch einmal auf. Angesichts der gerade so herrlich von den Sonnenstrahlen hinterleuchteten Lindera bin ich versucht, diese noch eine Weile im Kübel zu belassen, aber ich denke, ich pflanze sie im Frühling doch besser aus...

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Die Christrosen sind noch etwas vom Frost geplättet, zudem sind zumindest die frühen Blüten leider von den Schnecken zerfressen, daher hatte ich noch einmal ein paar blaue Körnchen gestreut, der Rest wird dann hoffentlich besser aussehen, wenn es im Winter nicht schon wieder Dauerregen gibt. Noch stehen die Wurmfarne aufrecht, aber die Kälte hat schon ein wenig die Wedel gebräunt, irgendwann im Winter werde ich sie dann entfernen. Die alte Betontreppe sieht gerade ebenfalls sehr idyllisch aus, bei Regen muss ich allerdings aufpassen, da sie doch etwas glitschig werden kann.

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Auf jeden Fall muss ich die geplätteten Stauden noch herunterschneiden, bevor die Frühlingsblüher austreiben. Im Moment deckt das Falllaub gerade alles gnädig zu, aber da es hier im Winter so gut wie nie Schnee gibt, der selbiges tut, ist es besser, möglichst früh mit der Arbeit zu beginnen. Ich finde es auch interessant, wie unterschiedlich die beiden wilden Haseln sind, die eine (rechts) blüht immer deutlich früher und hat längere Kätzchen als die andere. Hoffentlich hat mein Vater oder mein Bruder irgendwann in den nächsten Wochen mal Zeit, mir mit der Kettensäge zur Hand zu gehen, dann fallen rechts noch drei Stämme, damit dieses Exemplar nicht gar zu üppig wird.

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Kaum erwarten kann ich die Blüte der dieses Jahr wirklich mit Knospen übersäten Zaubernuss, das sieht auf jeden Fall wieder schön zu den zahlreichen Schneeglöckchen, die dann in der Baumscheibe und zwischen den noch nicht heruntergeschnittenen Astern im Hintergrund blühen. Cornus 'Midwinter Fire' hat sich bereits sein Winterkleid angelegt, nachdem nun auch hier das Laub abgefallen ist, und auch der kleine Winterschneeball (ganz links im Bild am Zaun) hat dieses Jahr wieder viele Blütenknospen gebildet. Auch im Vorgarten war am Morgen noch alles bereift, dort blüht schon wunderbar eine Helleborus niger 'Christmas Carol', während der Polystichum setiferum einen tollen immergrünen Hintergrund abgibt.

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Nox
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Re: Garteneinblicke 2024

Nox » Antwort #957 am:

Sehr schöne Eindrücke von Deinem herbstlichen Garten, Andreas !
Die Schattenbeete machen sich wunderbar. Ich habe mich angestrengt, aber ich sehe keine Schneeglöckchen spitzen, vielleicht ist nur das Format zu klein. Ich habe die Sorte Snow Fox, zwei Glöckchen sind schon draussen, dieses Jahr viel früher als letztes - 2023 waren sie gerade erst angekommen.

Ich habe ja auch Fothergillas, aber soo prächtig sind meine im Herbst nicht, sie bekommen wohl zu wenig Sonne. Das lässt sich ändern, denn ich habe gleich 2 Sträucher nebeneinander und neben den Haupttrieben kommen frische Schösslinge.
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Re: Garteneinblicke 2024

Buddelkönigin » Antwort #958 am:

Das letzte Foto inspiriert mich mit Polystichum setiferum im Hintergrund von Helleborus niger. Welche Sorte von setiferum hast Du denn da?
Bleibt der Farn über den ganzen Winter dauerhaft grün und verträgt er auch Halbschatten? :)
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Re: Garteneinblicke 2024

AndreasR » Antwort #959 am:

Danke Euch! :)

@Nox: Ja, die Schneeglöckchen kann man bei diesem Bildmaßstab eher nicht sehen, wenn Du genau schaust, kannst Du die Spitzen auf diesem Bild zwischen Cyclamen und Herbstlaub erspähen. Die meisten Austriebe verstecken sich unterm Laub, genau so, wie es in der Natur auch wäre, da wachsen sie dann mit der Zeit einfach durch.

Die Fothergilla hat wie die beiden Hamamelis jeweils ein paar Stunden Nachmittagssonne, ich bin mal gespannt, wie sie sich dort entwickelt, den Zaubernüssen geht es jedenfalls gut, und die leuchten im Herbst auch immer sehr prächtig (leider ist der Zauber insgesamt relativ kurz). Ich hatte mir beim Pflanzen auch viel Mühe gemacht, ein extra großes Pflanzloch ausgehoben und einen halben Sack Moorbeeterde und nochmal die gleiche Menge Kompost untergemischt, damit der Boden humoser wird.

@Buddelkönigin: Es ist ein namenloses Exemplar von Jawoll, aus dem Herbstzauber-Sortiment. Vor drei oder vier Jahren war das ein kleines Töpfchen, mittlerweile hat er richtig Format gewonnen. Er steht dort "dreiviertelschattig", morgens ist hier noch der Hausschatten (nur im Sommer hat er frühmorgens ein wenig Morgensonne), ab dem Nachmittag gibt es dann je nach Jahreszeit mehr oder weniger viel Sonne, aber in seinem Rücken steht eine Brautspiere, die das Licht nochmal filtert.

Er ist tatsächlich immergrün, irgendwann im Spätwinter werden je nach Witterung dann einzelne Wedel braun, die ich nach und nach ausputze. Neue Austriebe gibt es vor allem im Frühling, aber bei genügend Feuchtigkeit schiebt er auch im Sommer immer wieder mal welche nach. Hier ein Foto vom Januar, nach zwei Wochen Dauerfrost (die Christrosenblüten hatte zuvor schon der Dauerregen zermatscht, erfroren sind sie nicht), und ich habe noch eins von sich entrollenden Wedeln im August gefunden.
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