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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2415654 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9585 am:

Reben, zumindest welche die seit 2-3 Jahren einwurzeln konnten, brauchen selten Wasser.
Ich gieße mal im Sommer wenn es 6 Wochen nicht geregnet hat, aber ansonsten kommen die mit 500mm im Jahr klar, wenn es denn mal vernünftig verteilt wäre.

Ich pflanze auch ganz klar im Herbst. Aber manchmal geht es eben nicht anders. Und dann geht es aber auch mit 4-5 mal eine Gießkanne hintragen. Das ist nicht wie beim Obst, wo man das ganze erste Jahr abschreiben kann.
Langer Herbst, ja, wenn die Laubgesundheit passt. Foto von Ende November. Und ich habe auch vor der Sichtschutzwand einen Drahtrahmen.
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Starking007
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Starking007 » Antwort #9586 am:

" ... Unterlage.....aber Wurzeln darf sie nie machen....."

Ausserhalb von Anbaugebieten ist das doch egal!
Wichtiger ist da die Winterhärte.
Also ich würde die Veredelung 12cm tiefer setzen.

Und ja, Venus und Mascat Bleu sind auch hier übriggeblieben, 440m Höhe.
Ontario und noch was in Versuch, aber viel probiere ich nicht mehr, -zig weggeschmissen.
Gruß Arthur
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Hyla » Antwort #9587 am:

500mm Regen im Jahr paßt, wir haben 650mm und selten länger als zwei Wochen Trockenheit. Die Nachbarin hinterm Zaun wässert ihre Seite häufiger, was den Reben zugute kommen sollte. ;D
Schön, freut mich. Das ist ein guter Platz für Weinreben und ich habe keine kahle Holzwand mehr.

PS: Es sind übrigens Lakemont, Velez und Einset Seedless geworden.
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9588 am:

Ja, passt. Auch wenn wässern im Nachbargarten nicht unbedingt gut ist. Erhöht den Mehltaudruck.

Starking, kann man bestimmt machen. Und wenn die Hobbygärtner nach fortschreitender Ausbreitung der Reblaus dann die Gallen entdecken, werden sie die Reben sicherlich auch freiwillig ausgraben und verbrennen. Der Katzensprung von der Pfalz etwa nach Hessen hin zu Frankfurt usw ist nicht viel.

Ich bin weg von Stecklingen, allein wegen der unbekannten Auswirkungen auf den Wuchs und Chlorose usw. Wenn es gut geht hat man Glück gehabt, wenn es Mittelgut geht hat man nur 5 oder 10 Jahre für nichts verschwendet und wenn man Pech hat, hat man den Pflanzenschutzdienst auf dem Hals.
Eine Rebe gibts für unter 20€, das ist es mir wert.

Unabhängig davon hat Winterhärte etwas mit der Pflege zu tun.
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9589 am:

thuja hat geschrieben: 9. Apr 2023, 11:45
Reben, zumindest welche die seit 2-3 Jahren einwurzeln konnten, brauchen selten Wasser.
[/quote]

Sicher, aber es ging ja um eine Neupflanzung. Die Rebe braucht im ersten Jahr regelmässig Wasser, der Wurzelraum grösserflächig, und im zweiten Jahr meistens auch. Ansonsten gibt es immer mehr Regionen, wo auch im Ertragsalter Bewässerung nötig wird. Bei uns gabs eine Studie, die der Region unter Berücksichtigung der Böden und Lagen grenzwertig niedrige Niederschläge für wirtschaftlichen Weinbau attestierte.

[quote author=Starking007 link=topic=29993.msg4018353#msg4018353 date=1681035467]
Und ja, Venus und Mascat Bleu sind auch hier übriggeblieben, 440m Höhe.
Ontario und noch was in Versuch, aber viel probiere ich nicht mehr, -zig weggeschmissen.


Eigentlich sind ja gerade die Misserfolge am interessantesten, davon lernt man selber und Andere am meisten. Schöne Schautrauben vorführen ist wenig ergiebig, die kann man auch kaufen und fürs Foto in die Reben binden :-) Erzähl doch mal, was misslungen ist.

Ontario hab ich auch gepflanzt. Bin nach einem Riesenhaufen Ostreben wieder auf dem Alte-Züchtungen-Trip.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Starking007 » Antwort #9590 am:

Bisher gescheitert: Ich dokumentiere nichts, merke mir nichts,
dafür hab ich zu viele Interessen.
Ich hatte Zugang zu allem möglichen.

HS-08-1 hab ich letztes Jahr gepflanzt, warum weis ich auch nicht mehr.
Gruß Arthur
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Desperado » Antwort #9591 am:

thuja hat geschrieben: 9. Apr 2023, 12:35
Ja, passt. Auch wenn wässern im Nachbargarten nicht unbedingt gut ist. Erhöht den Mehltaudruck.

Starking, kann man bestimmt machen. Und wenn die Hobbygärtner nach fortschreitender Ausbreitung der Reblaus dann die Gallen entdecken, werden sie die Reben sicherlich auch freiwillig ausgraben und verbrennen. Der Katzensprung von der Pfalz etwa nach Hessen hin zu Frankfurt usw ist nicht viel.

Ich bin weg von Stecklingen, allein wegen der unbekannten Auswirkungen auf den Wuchs und Chlorose usw. Wenn es gut geht hat man Glück gehabt, wenn es Mittelgut geht hat man nur 5 oder 10 Jahre für nichts verschwendet und wenn man Pech hat, hat man den Pflanzenschutzdienst auf dem Hals.
Eine Rebe gibts für unter 20€, das ist es mir wert.

Unabhängig davon hat Winterhärte etwas mit der Pflege zu tun.



Ich seh das auch so, dass die Winterhärte viel mit der Unterlage und der Erziehung zu tun hat. Die Reben brauchen einfach ihre Zeit, um sich zu entwickeln (Stamm und Kordonarme), und dürfen in den ersten zwei, drei Jahren keinesfalls überlatet werden. Und wenn der Zuwachs zu gering ausfällt, darf man sich auch nicht scheuen, die Pflanze stärker (auf Zapfen) zurückzuschneiden oder rechtzeitig zu entspitzen.

Ich hab mir auch mal eine Rebe ruiniert, weil ich zu viel auf einmal wollte und auch Pero zu spät bekämpft hab. Aber jeder Tafeltraubenanbauer wird wohl in den ersten Jahren noch Lehrgeld bezahlen.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9592 am:

cydorian hat geschrieben: 9. Apr 2023, 13:12Eigentlich sind ja gerade die Misserfolge am interessantesten, davon lernt man selber und Andere am meisten. Schöne Schautrauben vorführen ist wenig ergiebig, die kann man auch kaufen und fürs Foto in die Reben binden :-) Erzähl doch mal, was misslungen ist.

Ontario hab ich auch gepflanzt. Bin nach einem Riesenhaufen Ostreben wieder auf dem Alte-Züchtungen-Trip.
Wie ist Misserfolg in dem Fall definiert?
Trauben, die kein Aroma haben gibts hier eine, andere schmecken nicht oder Schale oder zu viel Kerne nervt.
Triump d´Alsace habe ich nach ein paar Jahren gerodet, weil die Beeren Erbsengröße hatten und die Amseln fast nichts übrig ließen.
Die blaue Ontario, wie in anderen Threads schon erwähnt, eigentlich rundum ok, manchmal bekommt sie ein paar Flecken auf den Blättern. Mir persönlich ist sie zu wüchsig für einen Drahtrahmen, eher was für Pergola.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9593 am:

Misserfolg ist, wenn man bei einer Sorte die erhofften Eigenschaften nicht bekommt oder unerwartete negative Eigenschaften auftauchen. So gravierend, dass man das Ding wieder raushaut. Etwa hier "Solotoi Don", aromafrei, sterbenslangweilig, wirkt wie entsäuert, gleichzeitig auch noch wenig Zucker, Polystyrolfruchtfleisch, verrieselt, grosse Kerne, ein totaler Zonk. In diesem Stil liegen noch mehr, etwa Charli. Beim Geschmackstest durch uns und die Nachbarn einstimmig durchgefallen. Weiss man erst, wenn man probiert hat. Manchmal wird auch ein Zonk zum Gewinner, seit ich aus der geschmacklich wenig geliebten Canadice nur Rosinen mache und die seltsamerweise in der Aromatik sehr gewinnen, ist sie wieder akzeptiert.

Deine Beschreibung von Ontario hat massgeblich dazu beigetragen, dass ich sie gepflanzt habe, wenn sie nichts taugt bist du schuld :-)
Die Wüchsigkeit ist in diesem Fall sehr erwünscht.Sie muss an dieser Stelle erst 3m in die Höhe und darf dann 4m horizontal wachsen. Vorher war da Straschinski, die schaffte es exakt so weit, leider auch kein Geschmackstreffer und kurzes Erntefenster. Wieder mal Schautrauben.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9594 am:

Was taugen ist wie gesagt relativ. Sie steht in einem Garten mit relativ gutem Lehmboden in dem ihr nicht all zu viel Pflege heimelig wird, und alle sind mit dem Ergebnis zufrieden.
Vom Geschmack her keine Frumoasa Alba, aber vom PSM Aufwand eben auch nicht.

3m hoch und 4 rüber passt, das macht sie locker. Hier wird sie in 2,5 Höhe mit 3 Trieben a 3m ausgelastet.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9595 am:

Ein Aromawunder ist sicher nicht zu erwarten. Aber Straschinski vorher wurde Anfang September reif und war Mitte September oft schon fertig - die grossen Beeren platzten leicht und faulten, die zu dünne Haut wurde durchlässig und sonstige Qualitäten war auch nicht vorhanden. Saft aus Schnellernte war auch nicht gut. Habe ein Übergewicht an Frühsorten, brauche länger erntbare Sachen. Solotoi Don war auch so angepriesen, aber die war dann wie gesagt gar zu schlecht.

Da kommt noch mehr. Es gibt einige ältere krankheitsfeste Hybridreben, die auch etwas Fuchsgeschmack haben dürfen, denn der veratmet sich bei Späternten sowieso immer stärker. Nachbarn haben zum Glück welche, habe nicht die Katze im Sack gepflanzt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9596 am:

Aha, dann ist also doch der Nachbar schuld, nicht ich.

Hier reifen sie etwa mit den Mirabellen, Foto vom letzten Jahr 11. August. Eine der wärmsten Ecken Deutschlands.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Kartoffelbauer » Antwort #9597 am:

Hallo,
wahnsinns Wissenssammlung dieser Thread :) Habe mich mal versucht so gut wie möglich durchzuarbeiten aber 640 Seiten sind doch recht mächtig...

Habe die Tage festgestellt, dass unser zweijähriger Muskat Bleu nicht austreibt. Der Galachad nebenan wächst schon vor sich hin.
Anscheinend ist der Muskat im Winter vertrocknet, eine andere Erklärung habe ich nicht, da der Winter sehr milde war. Letztes Jahr hat er sehr gut getragen.

Nun bin ich auf der Suche nach einer PIWI Rebe, am besten möglichst früh reifend. Keltertraube bevorzugt, jedoch rot oder blau.
Standort ist nahe Hannover, Mehltau ist hier schon ein Thema...

Bisher bin ich auf die Isabella/Erdbeertraube gestoßen, jedoch scheiden sich bezüglich Resistenz die Geister. Auch die Reife im September könnte sich im Norden etwas nach hinten verschieben. Das starke Wachstum ist kein großes Problem, ich bin sowieso öfter im Garten 8)

Zu der Akradia finde ich fast keine Erfahrungsberichte, diese hat ähnliche Eigenschaften. Die Léon Millot ebenso.
Trockenheit ist auch kein Thema, da die Reben ihren eigenen Sprenkler besitzen.

Schonmal Vielen Dank vorab für euren Input.

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Starking007 » Antwort #9598 am:

Keltertraube auch zum Essen, rot: Regent.
Gruß Arthur
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9599 am:

Die früheste blaue Keltertraube ist Léon Millot. Die Pilzfestigkeit ist gut. Der Wein hat einen leichten Fuchston, jedoch viel weniger wie bei Isabella. Als Tafeltraube ist sie natürlich nicht das Optimum.
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