garnicht schwach. freu dich!die meisten tafeltrauben werden so gezogen und verkauft, daß sie im pflanzjahr tragen.sie sind dann drei jahre alt.nur die erwerbswinzer kaufen frischveredelte pflänzchen, die null jahre alt sind. der arbeits-bzw. finanzielle aufwand wäre auch sonst zu hoch.weinreben werden bei guter pflege 30,40 jahre alt und noch älter. ich kenne einen weinberg in der pfalz, der noch im ertrag ist und dessen reben 300 jahre alt sind.
Da hat Sauzahn auch recht.300-jährige Reben, da habe ich mal von einer Traminerlage gelesen, viele Lagen, die auch nur 100 Jahre alt sind, dürfte es aber nicht geben, da nach der Jahrhundertwende die neu aus Amerika eingeschleppte Reblaus und die Mehltau-Pilze den nicht widerstandsfähigen Rebbeständen sehr zugesetzt haben. Vergleichbar mit der Pest für den Menschen im Mittelalter.Normale Lagen sind für etwa 30 Jahre Ertrag ausgelegt.Nochmal zu Annuschka:Wie gesagt, Du müßtest mal sagen, ob Du die Arbeit investieren möchtest und eine Deiner Schuppenwände mit "Ertags"reben belegen magst. Wenn die anderen schon mit wilden Reben bewuchert sind, würde es mich an Deiner Stelle reizen, freilich will ich Dich nicht zwingen.Reben, die mit Trauben gekauft wurden, sind nicht unbedingt hinüber aber sie wurden gezwungen, Wachstum an Wurzel sowie Trieben und Trauben aus den 5x5cm Container zu holen. Fernerhin ist das Bestreben da, die Trauben zur Reife zu bringen, dabei bleibt folglich das Wachstum an Trieben (schlecht) und Wurzeln (ganz schlimm) auf der Strecke. Daraus folgt wiederum, das diese Reben ihr Leben lang herummuckern
könnten.Rebveredler liefern:
0-jährige Reben: Diese wurden (muß im Gedächtnis kramen) übern Winter auf eine Unterlage veredelt, die der Winzer sich nach seinen Bedürnissen mit seinen Edelhölzern kombinieren läßt. Dazu bestellt er natürlich große Mengen.Ich versuche (ob mir das gelingt, ist allerdings fraglich) nur 10 Stück zu bestellen. Die bekäme ich dann im Frühjahr wurzelnackt.
1-jährige Reben: Für die Winzer als Kartonagereben (genaues müßte ich mir nochmal nachlesen, der Karton dient als eine Art Treibhaus und ist auch mit verschiedenen Pflanzenschutz- und Düngemitteln behandelt, wäre auch für mich eine Lösung) zum Nachstocken ihrer beim Aufreben verunglückten oder nicht angewachsenen Reben. Außerdem kann jeder Privatmensch die im Sortiment angebotenen Tafeltrauben in Containern (aber ohne Kartonage) erwerben, das habe ich schon mehrfach getan. Man bekommt die Reben dann bereits mit Stämmchen aber in der Rebschule kümmert sich natürlich kein Schwein um die ästetischen Gartenfragen und man hat leicht ein Fragezeichen als Stamm. An Stock knebeln geht auch nicht, da der Stamm in Folge an Durchmesser gewinnt und sich leicht beschädigt durch Einschneiden.
2-jährige Reben: Das wird meiner Erkenntnis nach das Ergebnis von Großbestellungen durch OB* & Co. sein. Die wollen die Ware präsentieren, die Qualität und Überlebenschance ist zweitrangig. Um so besser, wenn da Trauben dranhängen.Meine erste Rebe Seyval-Blanc habe ich zwar übers Internet geordert aber scheinbar haben die da beim Auskehren noch eine Rebe gefunden und mir geschickt. Einfach noch mal rückgeschnitten, da sieht sie aus wie einjährig, allerdings war da wohl noch ein Stück Holz vom Vorjahr da (Trauben wachsen nur an einjährigem [also diesjährigem] Holz, welches auf zweijährigem [also Vorjahr] Holz steht), aus den Trieben im Pflanzjahr wuchsen denn je 2 Trauben. Zwar habe ich mir gedacht, das kann nicht gut sein und die Hälfte der Trauben entfernt aber wie ich jetzt im Austausch mit Leuten, die wirklich Ahnung haben erfahren habe, war das Belassen der restlichen Trauben, so 5 Stück immerhin, grundfalsch und ich verdanke das miese Wachstum der Rebe eben dieser zu frühen Traubenbildung. Als Grundsatz gilt, pro Traube braucht es 8 Blätter zur Ernährung und selbst, wenn wir es im Garten nicht so eng nehmen brauchen, reicht es zum Anfang hinten und vorn nicht.Vergleicht einfach auf meinem Photo die ganz linke Rebe (die angesprochene Seyval-Blanc) und die rechte (die neue Regent). Beide Sorten haben einen mittelmäßigen Wuchs und sind durch Ein- oder Umpflanzen gleichermaßen gehandicapt. Und ältere Reben werden bei richtigem Rückschneiden im Wachstum wieder angeregt!Und nochmal der Einwand - ich bin bei weitem kein Experte, ich lerne selber gerade. Alles was ich hier wiedergebe, ist entweder angelesen (wobei ich gerade von der völlig unzureichenden Buntbroschürenliteratur auf Fachbuch umgestiegen bin, welches dazu genauso teuer ist) oder ich habe es von anderen erfahren. Und dann kommen meine eigenen gemachten Fehler dazu ;)Geduld habe ich gelernt, obwohl alle älteren Reben pro Trieb 2 Trauben angesetzt haben, brach ich diese bis auf eine einzige aus. Selbst das ist vielleicht nicht gut aber das Auge ... ::)Ich würde an Annuschkas Stelle eins machen. Die vohandenen Reben stehen lassen und mal schauen, wie sie wachsen. Du könntest uns ja auf dem laufenden lassen. Entweder Du entscheidest Dich, im Frühjahr mit einer definierten, wissentlich ertragbringenden Sorte nochmal von vorn anzufangen - das eine Jahr macht es nun auch nicht, denke an die 30+++, die vor Dir liegen

- oder Du schneidest die (verzeihung, ich persönlich sehe es so

) Kriepel aus dem Baumarkt soweit zurück, daß Du einen vernünftigen Rebaufbau noch hinbekommst. Ich habe meine Seyval-Blanc schließlich auch behalten - vorerst...

::)Hier nochmal ein Bild von einer meiner Solarisreben, die den Anfang meiner Rebzeile bilden sollen. Auch Anfang Juli fotografiert, mittlerweile habe ich die merkwürdige Konstruktion (noch in Ermangelung einer vernünfigen Rankhilfe) noch aufs Doppelte verlängert und jetzt mittlerweile gegigfelt. Allerdings ist Solaris auch sehr wüchsig.