News: Auch wenn man nicht viel sieht: Hinten im Gebälk wird gewaltig gearbeitet! :D

Kamelien - Schädlinge, Krankheiten und Kulturfehler (Gelesen 126730 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderatoren: Nina, Garten-pur Team

Antworten
Benutzeravatar
Jule69
Beiträge: 21049
Registriert: 9. Jan 2008, 15:57
Region: Rheinnähe
Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C

Kamelien - Schädlinge bekämpfen

Jule69 » Antwort #15 am:

Hier noch zwei Hausmittelchen:Bei Spinnmilben und Blattläusen hat sich bei mir 1 Teelöffel Brennspiritus1 Teelöffel Schmierseifeauf 1 Liter Wasser sehr bewährt. Was ich kürzlich gelesen habe, war zu gleichen Teilen Milch und Wasser mischen und damit einnebeln. Das werde ich dieses Jahr mal probieren. Ich könnte mir vorstellen, dass es durch die Milchsäure klappen könnte.
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
cornishsnow
Garten-pur Team
Beiträge: 17899
Registriert: 2. Jun 2005, 07:24
Kontaktdaten:

Hamburg-Altona, Whz 8a

Kamelien - Schädlinge bekämpfen

cornishsnow » Antwort #16 am:

Gräm dich nicht, Iga. Die meisten von uns haben vermutlich in den Jahren auch die unterschiedlichsten Mittel verwendet, manche mehr, manche weniger giftig. Meine Erfahrung ist, je älter ein vielfältig bepflanzter Garten wird, desto weniger Probleme gibt es mit Schadinsekten. Gibt es trotzdem mal eine Pflanze mit dauerndem Schädlingsbefall, deutet das meist auf einen falschen Standort oder Pflegefehler hin, ein neuer Standort bringt dann meist Abhilfe. Deine Weide zum Beispiel, könnte evtl. zu trocken stehen, sie mögen meist einen feuchten Boden!?Je mehr man sich mit den Pflanzen beschäftigt, desto eher erkennt man diese Fehler und vermeidet sie. So mancher Liebling wandert auf diesem steinigen Weg über den Kompost und trägt so dazu bei, dass ein Anverwandter sich später pudelwohl fühlt! Zum Glück sind Kamelien nicht sehr anfällig, Blattläuse gibt es selten und wenn dann nur in der kurzen Zeit des Neutriebes, Spinnmilben und Schildläuse deuten meist auf eine zu trockene Haltung, eine zu geringe Luftfeuchte oder einen zu heißen Standort. Leider gibt es aber auch Schädlinge, die aufgrund der veränderten Umweltbedingungen zu einem echten Problem werden können, weil ihnen in unseren Gärten die natürlichen Feinde fehlen und sie sich ungehindert ausbreiten können. Dickmaulrüssler gehören in diese Kategorie, vor allem bei der Topfhaltung, die ja eine sehr unnatürliche Art der Kultivierung ist. Über den Gartenbau sind die Käfer inzwischen überall verbreitet, ihre Wirtspflanzen sind sehr vielfältig und vermutlich in jedem Garten zu finden. Neben Kamelien, viele andere Gehölze wie Rhododendren und Hortensien, aber auch Stauden wie Fuchsien, Heuchera, Primeln und Alpenveilchen. Meist werden die Tiere mit dem Substrat eingeschleppt, deshalb sollte jede neue Pflanze gründlich kontrolliert werden, im Winterhalbjahr sind sie meist im unteren 1/3 des Topfes zu finden, wird es wärmer, fressen sie sich langsam zum Wurzelhals der Wirtspflanze hoch, meist das Todesurteil für die betreffende Pflanze. :'(Ich topfe deshalb inzwischen jede neue Pflanze sofort um und wiederhole das auch bei allen Pflanzen jährlich, bei den ausgepflanzten muss das zweimalige von Nematoden reichen, ältere Pflanzen können so einen Befall auch viel besser kompensieren und gehen selten dadurch ein, bei den Jungpflanzen ist es anders. Deshalb ist für mich die Anwendung mit Nematoden und eine gute Kontrolle des Wurzelballens die beste Alternative, wichtig ist bei der Anwendung halt ein feuchter Boden und die richtige Temperatur desselben. Zusammen mit vier Freunden, bestellen wir jedes Jahr gemeinsam die Nematoden und können nur positives berichten, die richtige Anwendung und eine gute Quelle vorausgesetzt. ;)LG., Oliver
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
cornishsnow
Garten-pur Team
Beiträge: 17899
Registriert: 2. Jun 2005, 07:24
Kontaktdaten:

Hamburg-Altona, Whz 8a

Kamelien - Schädlinge bekämpfen

cornishsnow » Antwort #17 am:

Hier noch zwei Hausmittelchen:Bei Spinnmilben und Blattläusen hat sich bei mir 1 Teelöffel Brennspiritus1 Teelöffel Schmierseifeauf 1 Liter Wasser sehr bewährt. Was ich kürzlich gelesen habe, war zu gleichen Teilen Milch und Wasser mischen und damit einnebeln. Das werde ich dieses Jahr mal probieren. Ich könnte mir vorstellen, dass es durch die Milchsäure klappen könnte.
Bei Blattläusen kannst Du auch den Spiritus weglassen, die mögen schon keine reine Seifenlauge. ;) Bei Spinmilben benutze ich das gleiche Rezept, die treten bei mir jetzt um diese Zeit an den Passionsblumen und Fuchsien auf, nach dem Rückschnitt und einer wiederholten Anwendung des Mittels, hat sich das Problem meist erledigt. Nur bei Cyclamenmilben an meinen Topfpflanzen im Gewächshaus verwende ich einmal im Jahr ein giftiges systemisches Mittel, in sehr kleinen Dosen, das ich mir vor vielen Jahren mal in GB gekauft habe, der Name sagt schon alles "Bulldog", würde auch gegen die Rüssler problemlos helfen aber eine Anwendung im Garten kommt für mich nicht in Frage und im Gewächshaus nur wenn nichts anderes hilft, was bei der Cyclamenmilbe leider der Fall ist! ::)
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
Benutzeravatar
Guda
Beiträge: 4393
Registriert: 2. Feb 2007, 00:30

Kamelien - Schädlinge bekämpfen

Guda » Antwort #18 am:

Milch und Wasser ("Magermilch") kenne ich als Mehltaumittel. Die Rosisten schwören darauf und benutzen sie in stärkerer Verdünnung auch als prophylaktisches Stärkungsmittel!Spiritus und Schmierseife als Mittel gegen Blattläuse und Spinnmilben habe ich noch nicht probiert, aber gegen Schildläuse. Da bewährt es sich auch (wobei ich festgestellt habe, dass "Spüli" ebenso wirksam ist). Ich brauche es aber eigentlich nur alle paar Jahre bei Oleander. Und da es ausgesprochen mühsam ist, einen 2 m Strauch von oben bis unten einzusprühen bzw einzupinseln, bin ich hier zu den Combi- Sticks übergegangen, die einerseits als Insektizid und andererseits als Dünger wirken. Grundsätzlich verwende ich Pflanzenschutzmittel, gleich welcher Provenienz, aber nur bei Topfpflanzen. Gerade bei Hauspflanzen passiert es mir bei zu warmer Witterung immer wieder mal, dass es Ungeziefer gibt. Pflanzen, die im Garten kränklich sind (Rosen!!! oder welkeempfindliche Clematis) werden rigoros herausgeworfen. Mit potentiellen Kräftigungsmitteln zu arbeiten, finde ich gut, kommt für mich aber eigentlich auch nicht infrage, weil der Garten zu groß und zu intensiv bepflanzt ist. Ich versuche durch standortgerechte Pflanzenselektion Krepierlinge zu vermeiden, dazu braucht es aber Erfahrung= Probieren! Ich versuche vor allem Pflanzen in meinem Garten zu etablieren, die hier gut wachsen. Das alles zusammen macht den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ziemlich überflüssig. Das " ziemlich" bezieht sich auf zwei frisch eingezogene Schädlinge. Die werde ich rigoros unter Zuhilfenahme aller natürlichen und chemischen Keulen bekämpfen. Die Schnecken habe ich vergessen, die natürlich auch, aber die sind je nach Witterung zu bekämpfen oder auch nicht. Und sonst ist es ein Wühlmauszuzug, nachdem auf dem Nachbargrundstück alle Gehölze geschlagen wurden, bei uns dagegen ist der Tisch reich gedeckt, was abgefressene Bäume und Sträucher belegen. Und eben der Dickmaulrüssler. Mit dem ich noch keine Erfahrung habe, an angenagten Blättern aber die Anwesenheit erkannte. Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass die meisten Schädlinge ein Idikator für das Unwohlsein von Pflanzen sind. Ein strotzend gesundes Gehölz ohne Mangelerscheinung, aber auch nicht überdüngt, an richtiger Stelle gepflanzt, wird nur selten krank sein oder von Mistviechern befallen werden. Eine nichtalpine Weide z.B. , der Auslöser dieser Diskussion, wird von Natur aus sich immer auf mäßig feuchten bis nassen Böden ansiedeln, an Bächen, in Auwäldern. Im normalen Hausgarten wird sie trotz großer Bodentoleranz ganz einfach zu trocken stehen, die Folge sind dann Blattläuse. Trockenheitsliebende dagegen werden sich meistens einen Pilz zu ziehen, wenn der Boden zu feucht ist.......................
Benutzeravatar
Guda
Beiträge: 4393
Registriert: 2. Feb 2007, 00:30

Kamelien - Schädlinge bekämpfen

Guda » Antwort #19 am:

Nur bei Cyclamenmilben an meinen Topfpflanzen im Gewächshaus verwende ich einmal im Jahr ein giftiges systemisches Mittel, in sehr kleinen Dosen, das ich mir vor vielen Jahren mal in GB gekauft habe, der Name sagt schon alles "Bulldog", würde auch gegen die Rüssler problemlos helfen aber eine Anwendung im Garten kommt für mich nicht in Frage und im Gewächshaus nur wenn nichts anderes hilft, was bei der Cyclamenmilbe leider der Fall ist! Oliver, könntest Du bitte bei den Cyclamen zu dem Thema etwas sagen? Bei meinen vielen Cyclamen(species) würde ich es als mittlere katastrophe ansehen, wenn ich mir so ein Viehzeugs einhandel würde. Bisher habe ich es noch nie gesehen. Nur im Haus oder bei warmer Witterung auch draußen?
Crispa †
Beiträge: 2184
Registriert: 27. Feb 2006, 10:50
Kontaktdaten:

Kamelien - Schädlinge bekämpfen

Crispa † » Antwort #20 am:

Mit Dickmaulrüsslern ist nicht zu spaßen. Wenn sie sich erst einmal im Garten etabliert haben sind sie nicht mehr so schnell wegzubekommen.Als ich im letzten Jahr feststellte, dass mir so etwas mit geliefert wurde, habe ich die gesamte Pflanze einschließlich Topf in einem systemischen Insektizid gebadet. Das gleiche habe ich vor einigen Wochen auch mit einer Clivie gemacht die Schmierläuse hatte. Beides mit Erfolg.Im Garten setze ich keine derartigen chemischen Keulen ein, brauch es auch nicht, aus den gleichen Gründen wie Guda.
Liebe Grüsse Crispa
cornishsnow
Garten-pur Team
Beiträge: 17899
Registriert: 2. Jun 2005, 07:24
Kontaktdaten:

Hamburg-Altona, Whz 8a

Re:Kamelien - Schädlinge bekämpfen

cornishsnow » Antwort #21 am:

Bitte hier weiter posten wenn es um Schädlingsbekämpfung geht! Langfristig werde ich es in die Rubrik Pflanzengesundheit verschieben wo es eigentlich hingehört und dann einen Link in die zukünftige Kamelien-Linkliste à la "Gemüsebeet" setzen! :) ;)LG., Oliver
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
Benutzeravatar
semicolon
Beiträge: 1239
Registriert: 15. Mai 2007, 10:29
Kontaktdaten:

Re:Kamelien - Schädlinge bekämpfen

semicolon » Antwort #22 am:

ich habe zwar noch nie spinnmilben bei kamelien gesehen, aber bei anderen gewächsen ist das mittel meiner wahl eine einfache plastiktüte, die über betroffene partien / die gesamte pflanze gestülpt und möglichst luftdicht abgeschlossen wird. zusätzlich wird mit wasser eingenebelt.
cornishsnow
Garten-pur Team
Beiträge: 17899
Registriert: 2. Jun 2005, 07:24
Kontaktdaten:

Hamburg-Altona, Whz 8a

Re:Kamelien - Schädlinge bekämpfen

cornishsnow » Antwort #23 am:

Mit Dickmaulrüsslern ist nicht zu spaßen. Wenn sie sich erst einmal im Garten etabliert haben sind sie nicht mehr so schnell wegzubekommen.Als ich im letzten Jahr feststellte, dass mir so etwas mit geliefert wurde, habe ich die gesamte Pflanze einschließlich Topf in einem systemischen Insektizid gebadet. Das gleiche habe ich vor einigen Wochen auch mit einer Clivie gemacht die Schmierläuse hatte. Beides mit Erfolg.Im Garten setze ich keine derartigen chemischen Keulen ein, brauch es auch nicht, aus den gleichen Gründen wie Guda.
Hallo Guda, da hatte ich schon einmal im Cyclamenthread was zu geschrieben. Ich kann später mal suchen, wo es genau steht. LG., Oliver
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
Benutzeravatar
tarokaja
Beiträge: 12588
Registriert: 26. Jan 2008, 13:07
Kontaktdaten:

Onsernonetal/Tessin (CH) 8b 678m

Re:Kamelien - Schädlinge bekämpfen

tarokaja » Antwort #24 am:

Habt ihr so was schon mal gehabt?Die Blüten einiger Kamelien sind förmlich durchlöchert und die Staubgefässe sind abgefressen. Drin scheinen kleine Käfer zu sitzen. Was oder wer ist das, weiss das jemand?Bekämpfung?LG, barbara[td][galerie pid=30228]blütenfrass1[/galerie][/td][td][galerie pid=30227]blütenfrass2[/galerie][/td]
gehölzverliebt bis baumverrückt
Benutzeravatar
Violatricolor
Beiträge: 3673
Registriert: 18. Dez 2006, 10:04

Re:Kamelien - Schädlinge bekämpfen

Violatricolor » Antwort #25 am:

Die Blätter von drei Kamellien sind stark zerfressen. Natürlich dachte ich sofort an den schlimmsten Übeltäter, Otiorynques - Dickmaulrüssler. Nun habe ich aber die Bilder davon einem erfahrenen Kamelliensammler gezeigt, und er meinte, es seien keine typischen Frassstellen dieses Käfers. Wollt Ihr Euch einmal die Bilder bitte ansehen und mir dazu Eure Meinung sagen ?LGViolatricolor
Dateianhänge
100_1419_Kamellienblatt_mit_Frassstelle___800.jpg
Benutzeravatar
Violatricolor
Beiträge: 3673
Registriert: 18. Dez 2006, 10:04

Re:Kamelien - Schädlinge bekämpfen

Violatricolor » Antwort #26 am:

ein zweites
Dateianhänge
100_1420__beschadigtes_Kamellienblatt___800.jpg
Benutzeravatar
Violatricolor
Beiträge: 3673
Registriert: 18. Dez 2006, 10:04

Re:Kamelien - Schädlinge bekämpfen

Violatricolor » Antwort #27 am:

und noch eins
Dateianhänge
100_1421_schlimmer_Zustand___640.jpg
Benutzeravatar
tarokaja
Beiträge: 12588
Registriert: 26. Jan 2008, 13:07
Kontaktdaten:

Onsernonetal/Tessin (CH) 8b 678m

Re:Kamelien - Schädlinge bekämpfen

tarokaja » Antwort #28 am:

Viola, das 3. Bild sind eindeutig Frassschäden des verhassten Dickmaulrüsslers. Typisch ist der runde "Buchtenfrass" am Blattrand. Das 2. würde ich auch dafür halten, ist dort nicht ganz so deutlich zu sehen. Sie haben aber ganz schön zugeschlagen, die fiesen Käferli >:(Jetzt verstehst du sicher, wieso ich eine Strichliste führe, wieviele Käfer ich pro Tag "erlegt" habe. Seit sich der erste einfach fallen liess und dann unauffindbar war, zerknacke ich sie inzwischen mit den blossen Fingern. Eklig, ich weiss, aber Hauptsache, es hat einen weniger.Das 1. Bild würde ich für Raupenfrass halten, jedenfalls kein Dickmaulrüssler, da die Löcher mittendrin sind im Blatt.Liebe, teilnehmende Grüssebarbara
gehölzverliebt bis baumverrückt
Benutzeravatar
Violatricolor
Beiträge: 3673
Registriert: 18. Dez 2006, 10:04

Re:Kamelien - Schädlinge bekämpfen

Violatricolor » Antwort #29 am:

Vielen Dank, Barbara, so kommt es mir eigentlich auch vor, obwohl meine Kamellien das allererste Mal davon betroffen sind. Wahrscheinlich war es das erste Bild, das den Zweifel aufkommen liess, weil Dickmaulrüssler nur den Blattrand anknabbern, nicht die Mitte.Da ich ja jetzt bis Anfang September mit den Nematoden warten muss, spritzte ich sie mit einem Tee aus Rainfarn und Schachtelhalm. Ausserdem wurde jeder Topf mit einer Knoblauchzehe gespickt, denn tatenlos kann ich dieser wilden Zerstörung ja nicht zusehen! ;) Mal sehen, ob das wenigstens etwas abwehrt. ::)LGViolatricolor
Antworten