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Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 27. Jan 2010, 17:38
von Phalaina
Angeregt von Stefanies
Thread zur Bestimmung von Tillandsien, habe ich begonnen, die Literatur sowie meine eigene Sammlung und auch die Bilder davon mal wieder genauer zu betrachten. Ich hoffe, ich kann dann unter anderem auch vielleicht einmal ein paar weitere von Stefanies unbekannten Tillandsien identifizieren!

Zu den am häufigsten angebotenen Tillandsienarten gehört
Tillandsia ionantha. Von dieser Art gibt es einige unterschiedliche Typen, und es lohnt sich durchaus, auch einmal nach Auslesen zu suchen, wie zum Beispiel diese hier, die ich unter dem Namen 'Fire' erworben habe.

Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 27. Jan 2010, 17:40
von Phalaina
Es gibt eine Reihe rotblühender Arten. Eine davon ist Tillandsia albertiana.
Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 27. Jan 2010, 17:42
von Phalaina
Eine andere rotblühende Art ist
Tillandsia funckiana. Beide Arten sind nicht so stark beschuppt wie zum Beispiel
T. ionantha und brauchen es daher luftfeuchter.

Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 27. Jan 2010, 17:47
von Phalaina
Zu den stark beschuppten Arten gehört
Tillandsia leonamiana, syn.
T. meridionalis var. subsecundifolia. Solche Arten brauchen volle Sonne und viel frische Luft um sich herum. Um Sommer werden sie alle 1-3 Tage besprüht (normaler Gartenschlauch mit Brause), im Winter je nach Wetter alle 1-3 Wochen. Ich benutze zum Wässern normales Leitungswasser und dünge nie, da das Wachstum hier bei uns ausreichend ist.
Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 27. Jan 2010, 17:52
von Phalaina
Wie gut sie wachsen, sieht man hier:
Tillandsia selleriana - sie lebt ausschließlich von Luft, Sonnenlicht und Dortmunder Leitungswasser!

Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 27. Jan 2010, 17:52
von Phalaina
Der Blütenstand der Pflanze aus der Nähe:
Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 27. Jan 2010, 17:53
von Phalaina
... und eine Einzelblüte.

Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 27. Jan 2010, 17:55
von bea
Mit Freude und Wehmut schaue ich die Bilder an......Von ca 1985- 1998 hatte ich eine sehr grosse Tillandsiensammlung.'98 habe ich bei einer Neuerwerbung unbemerkt Tillandsienschildläuse eingeschleppt, die sich sehr wohlgefühlt haben in meiner Sammlung. Als eine nach der anderen Pflanze einging, war es zu spät für die komplette Sammlung. Nicht eine hat es überlebt.

Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 27. Jan 2010, 18:00
von Phalaina
Oh, das ist aber sehr schade, bea!

Du hättest solche Schildläuse mit den früher zur Verfügung stehenden Methoden nur schwer bekämpfen können, aber durch Tauchen in ein Bad mit dem systemischen Mittel Imidacloprid wäre es heute nicht mehr so ein Problem.
Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 29. Jan 2010, 11:52
von Betty
Als kleine Einleitung zu den folgenden Bildern von Naturstanorten einige Links:
http://www.myakkariver.org/epiphyt2.htm ... rom.htmVor 2 Jahren war ich in Florida und war dort absolut fasziniert von den vielen Tillandsien. Die Bäume hängen oft so voll davon, daß die Äste unter ihrer Last abbrechen. Auf einem Baumwipfelpfad kommt man sich dann tatsächlich wie im 7. Himmel vor:


Selbst derartig stacheliger Untergrund ist kein Hindernis:

Als Literatur kann ich das Buch 'Tillandsien - Blüten der Lüfte' von Jürgen Röth sehr empfehlen. Der Autor stellt die einzelnen Arten äußerst detailliert vor. Angefangen von der Pflege und dem richtigen Standort sowie der Vermehrung bis hin zur Schädlingsbekämpfung bleibt keine Frage mehr offen. GrußBettina
Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 29. Jan 2010, 16:51
von Phalaina
Sehr schöne Bilder, Bettina!

Also dieser Baumwipfelpfad dürfte zwar einmalige Perspektiven gewähren, sieht aber gleichzeitig auch ziemlich abenteuerlich aus.

Wahrscheinlich muss man sich dort voll auf Betrachten und Fotografieren konzentrieren, damit man nicht an die Höhe denkt.

Mich würde interessieren, wo genau Du in Florida diese Bilder gmacht hast.

Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 29. Jan 2010, 17:11
von Phalaina
Als Literatur kann ich das Buch 'Tillandsien - Blüten der Lüfte' von Jürgen Röth sehr empfehlen. Der Autor stellt die einzelnen Arten äußerst detailliert vor. Angefangen von der Pflege und dem richtigen Standort sowie der Vermehrung bis hin zur Schädlingsbekämpfung bleibt keine Frage mehr offen.
Das Buch ist in der Tat sehr empfehlenswert!

Leider ist es vermutlich aber wohl nicht mehr über den normalen Buchhandel, sondern lediglich über antiquarische Buchhandlungen oder online über e-bay zu bekommen.Ansonsten finden sich
hier eine Reihe guter Bücher über Bromelien im allgemeinen und Tillandsien im speziellen aufgelistet. Ich habe das ganz unten auf der Seite genannte Buch von H. Shimizu und H. Takizawa, das zwar auf Japanisch (und teilweise parallel auf Englisch) geschrieben wurde, aber auf Grund des Bildmaterials sehr brauchbar ist und in dieser Hinsicht auch von kompetenter Seite gute Kritiken bekam (siehe
dort).

Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 2. Feb 2010, 10:55
von Betty
Hallo Phalaina,richtig, dieses Buch ist nur noch im Antiquariat erhältlich. Ich hatte es vor einigen Wochen bei Amazon gekauft, und zwar zu dem wohl unschlagbar günstigen Preis von 7,49 Euro incl. Versandkosten. Die Bilder von dem Baumwipfelpfad stammen aus dem
Myakka State River Park. Schwindelfrei durfte man tatsächlich nicht sein, aber der grandiose Ausblick entschädigte für alles. Eigentlich ist es fast unmögich, in Florida irgendwelche Bäume ohne Tillandsien zu finden. T. usneoides sowie T. recurvata sind dort eine derartige Plage, daß sich viele Landschaftsgärtner die Entfernung anbieten. Wer nach
Spanish moss removal googelt, findet viele derartige Seiten.GrußBettina
Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 3. Feb 2010, 20:17
von Phalaina
Ein guter Preis für das Buch! ;)Naja, das mit diesen Gärtnerdiensten finde ich persönlich eher etwas abwegig.

Es mag sein, dass ein Baum bei sehr starkem Tillandsienbewuchs ein wenig in seiner Photosynthese beeinträchtigt ist und gegebenfalls auch, wenn er dann alt und morsch wird, eher einem Hurricane zum Opfer fällt. Aber ich glaube, der Hauptgrund ist wohl eher der, dass vielen Leuten dort das etwas urig-verwunschene Aussehen der Bäume selbst nicht gefällt. Schade eigentlich - denn es ist ein unverwechselbares Kennzeichen der südöstlichen Südstaaten. :-\Hm, dieser faszinierende Park jedoch scheint auf jeden Fall einen Besuch sehr zu lohnen!

Wie hoch über dem Boden war dieser Baumwipfelpfad etwa?
Re:Tillandsien in Kultur und am Naturstandort
Verfasst: 3. Feb 2010, 20:24
von Phalaina
Es gibt bei Tillandsien natürlich auch eine Reihe hübscher Hybriden. Hier
Tillandsia crocata x
albertiana, eine Kreuzung zwischen einer gelben bzw. orangefarbenen und einer roten Art.
