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Terra Preta (Gelesen 268578 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft

Moderator: Conni

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RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m

Re:Terra Preta

RosaRot » Antwort #150 am:

Zum Thema pyrogener Kohlenstoff bzw. HolzkohleLink
Viele Grüße von
RosaRot
Günther

Re:Terra Preta

Günther » Antwort #151 am:

@ luitpold: Danke für den reparierten link.Holzkohle verhält sich zu dem schwarzen Produkt der Niedertemperaturverschwelung etwa wie Koks zu fetter Steinkohle.Diese verschiedenen Substanzen kann man m.E. nicht in einen Topf werfen. Geschäftemacher wollen damit direkt ein Geschäft machen, Unis indirekt, und sei es über Subventionierung.Den UBA-link muß ich erst gründlich durchackern, am Sonntag hab ich mehr Lust dazu. 8)
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luitpold
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Re:Terra Preta

luitpold » Antwort #152 am:

Günther

Re:Terra Preta

Günther » Antwort #153 am:

... und EM bzw. Bokashi ist auch schon drin.... ::)
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luitpold
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Re:Terra Preta

luitpold » Antwort #154 am:

Holzkohle verhält sich zu dem schwarzen Produkt der Niedertemperaturverschwelung etwa wie Koks zu fetter Steinkohle.
tja, möglicherweise, aber ich glaube sie arbeiten mit allen was sie in die finger bekommen. es ist auf alle fälle ein spannedes thema, zumindest für mich.lgluitpold
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Dietmar
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Re:Terra Preta

Dietmar » Antwort #155 am:

So ganz überzeugend sind die beiden Terra-Preta-Vorträge nicht. Der 2. Vortrag ist ein populistischer Werbevortrag mit unbelegten Behauptungen. Bedenklich in meinen Augen ist die Behauptung, dass in der "Terra-Preta-Anlage" die gleichen Pilze und Bakterien wie im Regenwald seien. Das widerspricht jeder biologischen Logik, es sei denn, diese wurden von dort mitgebracht und in der Anlage würden die gleichen Bedingungen wie am Amazonas herrschen, inklusive gleich Pflanzenabfälle. In historischer Zeit gab es aber keine Biogasanlagen am Amazonas und damit auch nicht diese Art Nahrung für Pilze und Bakterien. Ich sehe in der beschriebenen Anlage eher eine sinnvolle Entsorgungs- und Verwertungsmöglichkeit der Abfälle der Biogasanlage. Diese Entsorgung war bisher ein Problem und das ist der Knackpunkt der ganzen Sache.Die höheren Erträge sind m.E. nach hauptsächlich der Lava-Zugabe zu verdanken. Im Amazonasgebiet waren diese Zugaben nicht vorhanden. Wenn man gute kommerzielle Blumenerde mit verwitterter Lava (z.B. aus der Eifel) mit optimaler Pflege und Bewässerung kombiniert, dann erhält man unter "Laborbedingungen" genauso hohe Erträge wie von der Firma beschrieben. Nun will ich ja nichts gegen diese Verwertung der Abfälle der Biogasanlage sagen - diese scheint sinnvoll zu sein, aber die mystische Verbindung zum Terra Preta ist in meinen Augen eine Marketingmasche.Auch im Vortrag des UBA-Mitarbeiters sind gravierende Fehler, z.B. die herausragende Bedeutung des black carbon. Mit dem black carbon kann man so schön spekulieren, da offensichtlich viele nicht wissen, was das ist - ganz ordinärer Ruß. Da Ruß biologisch weitgehend "inert" ist, kann dieser unmöglich mit der Fruchtbarkeit der Terra Preta zusammenhängen - ist aber ein Indiz für Schwelprozesse (sauerstoffarme Verbrennung). Behauptungen, die Holzkohle wäre von Lagerfeuern, sind - rechnerisch gesehen - reine Mystik. Solche Mengen können nur bei vielen natürlichen Waldbränden bzw. mehrfachen Brandrodungen entstanden sein. Lagerfeuer wären mengenmäßig nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein.Desweiteren bin ich skeptisch zu den angeblichen Bevölkerungszahlen um 1500, da ich bisher anderes gelesen habe.Ich halte es auch für Wunschdenken, dass menschliche Exkremente unter Regenwaldbedingungen Jahrhunderte überstehen.Es ist auch äußerst unwahrscheinlich, dass sich in einem tropischen Regenwald eine Jahrhunderte oder Jahrtausende fortwährende Hochkultur entwickeln und halten konnte. Das gab es in der Menschheitsgeschichte noch nie. Historische Hochkulturen konnten sich nur in Gebieten mit ausgeprägten Jahreszeiten entwickeln, da ohne diese keine Vorratswirtschaft und gesellschaftliche Organisation nötig waren.Selbst bei den Maya gab es ausgeprägte Jahreszeiten, große Unterschiede zwischen Regen- und Trockenzeit. In der Trockenzeit konnte keine Landwirtschaft betrieben werden, deshalb waren Vorratswirtschaft und Astronomie / Kalender erforderlich. Die Trockenzeiten waren so ausgeprägt, dass der Regengott die zentrale Rolle spielte und Tausende Menschenopfer für Regen erbracht worden.Im Amazonasgebiet gibt es auch Regen- und Nichtregenzeit, aber die Unterschiede sind nicht so gravierend, dass die Landwirtschaft danach ausgerichtet werden muss, es sei denn, man wohnt direkt am Fluss. Da wäre die Terra Preta aber weggeschwemmt worden.Die Feststellung, dass die Erträge im Terra Preta doppelt so hoch seien wie im normalen unfruchtbaren Amazonasboden, sind keine positive Aussage, da schon im normalen deutschen Ackerboden mehrfach höhere Erträge als im Regenwaldboden erzielt werden.Ergo: Viel mystischer Klimbimm mit Halbwissen vermischt. In meinen Augen gibt es noch großen seriösen Forschungsbedarf.
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luitpold
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Re:Terra Preta

luitpold » Antwort #156 am:

... und EM bzw. Bokashi ist auch schon drin.... ::)
bokashi hat glaub ich nicht direkt mit EM zu tun, zumindest nicht in bokashiland, dort ist das eher sauerkraut aus müll, für den garten.
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luitpold
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Re:Terra Preta

luitpold » Antwort #157 am:

hallo dietmar,terra preta funktioniert auch als schwarzerde, in der ukraine, oder in brandenburg, ganz ohne indianerklimbim. es dürfte der pyrogene kohlenstoff sein....http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzerdezitat:Nach heutigem Kenntnisstand sind Schwarzerden schwarz, da sie deutliche Anteile (10-40 % der organischen Substanz) an pyrogenem Kohlenstoff enthalten. Dieser entsteht bei unvollständiger Verbrennung oder Verschwelung und wird auch als black carbon bezeichnet. Allerdings scheint black carbon nicht inert im Boden zu sein; innerhalb von Aggregaten ist er stabiler als außerhalb, so dass eine Einarbeitung die Aggregate erfolgen muss, was durch reine Einwaschungsprozesse nicht anzunehmen ist.die grandmasters der forschung kommen alle aus bayreuth:johannes lehmannhttp://www.css.cornell.edu/faculty/lehmann/res ... .htmlbruno glaserhttp://www.bayceer.uni-bayreuth.de/bophy/en/mi ... fchristoph steinerPh.D. in Soil Science, University of Bayreuth, GermanyM.S. in Agriculture, Göttingen, GermanyM.S. in Biology, University of Salzburg, Austriahttp://www.biorefinery.uga.edu/steiner.htmlalso aus voller brust ein hojotohoooo zur nacht.lgluitpold
Günther

Re:Terra Preta

Günther » Antwort #158 am:

Verschwelung hat so eigentlich nix mit bewußter prähistorischer Feuernutzung zu tun, die Leute waren froh, ein anständiges Feuerchen zu haben, um ihren Kukuruz und ihre Ratten braten zu könne. Übrig geblieben sind Asche und Holzkohlenreste und abgenagte Knochen.Auch Schwarzerdeböden kann ich mir nicht großflächig bewußt erzeugt vorstellen, vielleicht irre ich mich....Und die "Fachleute" schreiben z.B.: "Weiter entwickelte Versuche mit Kombinationen aus Kohle, Bio-Abfällen (aus Vieh- und Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Siedlungen) und einem speziellen Stickstoff produzierenden Bakterium, dem sogenannten Azospirillum, auf den Philippinen ..." Sensationell!Wie auch immer, eher denke ich an einen teilnatürlichen Prozeß, ähnlich der Vertorfung (sehr bedingt), der hoch-C-angereicherte Produkte lieferte. Das wäre wohl sinnvoller zu erforschen als eine mixtura mirabilis aus Holzkohle, Dünger, Kompost, und EM/Bokashi.
Günther

Re:Terra Preta

Günther » Antwort #159 am:

... und EM bzw. Bokashi ist auch schon drin.... ::)
bokashi hat glaub ich nicht direkt mit EM zu tun, zumindest nicht in bokashiland, dort ist das eher sauerkraut aus müll, für den garten.
"Bokashi is a method of intensive composting. It can use an aerobic or anaerobic inoculation to produce the compost. Once a starter culture is made, it can be re-used, like yogurt culture. Since the popular introduction of effective microorganisms (EM), Bokashi is commonly made with only molasses, water, EM, and wheat bran."http://en.wikipedia.org/wiki/Bokashi_compostingIn einem der obigen links kommen beide Begriffe nebeneinander vor, ich bin nur zu faul, wieder alle zu überfliegen... 8)
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luitpold
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Re:Terra Preta

luitpold » Antwort #160 am:

Schwarzerdeböden kann ich mir nicht großflächig bewußt erzeugt vorstellen, vielleicht irre ich mich....
wir werdens nimmer 100prozentig herausfinden die zeugen sind tot.
....eine mixtura mirabilis
;Dein letzter zur nacht, fast alles versammelt, was einschlägig rang und namen hat....http://www.biochar-international.org/projects/book
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Klio
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Re:Terra Preta

Klio » Antwort #161 am:

...die Leute waren froh, ein anständiges Feuerchen zu haben, um ihren Kukuruz und ihre Ratten braten zu können.
Gabs am Amazonas Mais? Ich dachte der kam ursprünglich aus Mexiko. ???
Günther

Re:Terra Preta

Günther » Antwort #162 am:

Ursprünglich aus dem derzeitigen Grenzgebiet Mexico-USA.Hat sich aber schon sehr früh in alle halbwegs geeigneten Gebiete ausgebreitet.Abgerebelte Maikolben fanden als Klopapierersatz Verwendung (und haben nachher wohl die Terra Preta zusätzlich angereichert).Für Nicht-Vegetarier gabs auch Steckerlfisch.Maniok ist aufgrund der Aufbereitung mühsamer.Bananen gabs damals dort noch nicht....
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Klio
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ROMANESEVNTDOMVS

Re:Terra Preta

Klio » Antwort #163 am:

Bananen wusste ich (waren das Lieblingsthema meines Diplom-Profs), Mais eben nicht.Bei Maniok frage ich mich immer noch, wie Menschen das als Nahrungsquelle erschließen konnten - eben wegen der aufwendigen Verarbeitung.
Günther

Re:Terra Preta

Günther » Antwort #164 am:

Übrigens, wers versuchen will:Man gehe in den nächsten gut sortierten Gartenmarkt und kaufe einen Sack sogenannte "Graberde" oder auch "Friedhofserde" - das ist gewöhnliche Blumenerde, mit Holzkohlepulver (oeder dergl.) schwarz gefärbt. Terra Preta, wie so manche "Produzenten" schwärmen, ist auch kaum anders....
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