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Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 13. Okt 2012, 08:47
von Nea
Hallo, ich bin ein Gartenanfänger und habe deshalb manchmal Fragen, die hier vielleicht schon gefühlt tausendmal gestellt wurden. Ich habe zwar das Forum durchsucht, aber nicht so das richtige dazu gefunden. Die Forumsmitglieder, die schon zwanzig Jahre hier dabei sind, mögen mir verzeihen.Ich habe durch alte Bäume bedingt einen schattigen und eher trockenen Garten und ich bin ein bequemer Mensch. Ich habe bisher nur Blumen und Stauden, viele Zwiebelblumen, Hosta, Farne und sonstige Schattenpflanzen. Um den Wasserverlust durch Verdunstung zu reduzieren sollte man ja am besten mulchen. Richtig? Kann ich dafür feinen Rindenmulch nehmen? Groben mag ich wegen der Optik nicht.

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 13. Okt 2012, 08:53
von Staudo
Natürlich geht das. ;)

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 13. Okt 2012, 10:46
von Treasure-Jo
Ergänzung: 5-10 cm Auflage reichen, ggf. nach 1-2 Jahren nachmulchen. Vor dem Auftrag des Rindenmulchs, insbesondere unter Stauden, Hornspäne streuen, da die langsame Umwandlung des Rindenmulchhs in Humus dem Boden Stickstoff entzieht. Blätter können ebenso gut als Mulch dienen; möglichst nicht abrechen oder im Herbst im Garten verteilen; auch da sind Hornspäne hilfreich bei der Zersetzung des Laubs. Auch zusaetzlicher "lebender" Mulch, bodendeckende Schattenstauden, wie Vinca, Waldsteina, Bunnera, Symphytum, Carex, Luzula, Farne leisten ebenso gute Dienste wie Rindenmulch und zieren zugleich eine schattige Flaeche.LGJo

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 13. Okt 2012, 12:16
von Starking007
Je feiner der Mulch, desto besser gefällt er optisch, desto schlechter ist er für die Pflanzen, weil die Verrottung und damit der Stickstoffentzug noch schneller geht.Ein jeder hat andere Prioritäten, der Eine Optik, der Andere Pflanzengesundheit.

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 14. Okt 2012, 07:46
von Nea
Ich wusste bisher nicht, dass das Gegensätze sind: Pflanzengesundheit und ansprechende Optik des Gartens. Aber ich bin ja auch hier um zu lernen.Laub hätte ich jede Menge, vor allem Buchenlaub. Aber wie handhabt ihr das praktisch? Im Herbst und Winter ist das klar. Aber lasst ihr im Frühling und den Sommer über das Laub dann auf den Beeten? Gerade im Sommer brauche ich ja wegen der Trockenheit die Mulchschicht. Ich habe es aber bisher im Frühjahr abgerecht, weil ich glaubte es könnte den neu austreibenden Pflanzen die Luft nehmen ???. Und auch ein wenig wegen der Optik ;) .

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 14. Okt 2012, 09:51
von maculatum
Das sind auch nicht unbedingt Gegensätze. Es kommt aber sehr auf die Art der Gestaltung an. Wer sich im Sommer über 'saubere' Mulchabdeckungen freut, wird sicher lieber feinen Rindenmulch nehmen, der aber relativ viel Arbeit macht und dem Boden erstmal viel Stickstoff entzieht. So war das gemeint.Es geht aber auch anders: Viele wollen eher im Winter eine schützende und langfristig nährende Mulchschicht (also eher keine Rinde) und vertrauen im Sommer auf den Bodenschluss durch die Bepflanzung. Unter dem Blätterdach der Stauden herrschen relativ windarme und feuchte Bedingungen. Eine extra Mulchschicht ist dann kaum nötig. Auch nicht aus optischen Gründen.Trotzdem Unter alten Bäumen wird es in trockenen Zeiten oder bei regelmäßigen geringen Regenfällen aber trotz aller Mulch- und Bodendeckungsbemühungen ohne Zusatzbewässerung recht trocken werden.

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 14. Okt 2012, 11:06
von Treasure-Jo
Noch eine ergänzende Anmerkung:Für viele Beete in meinem Garten ist das Falllaub wahres Gold, welches ich selbstverständlich im Frühjahr NICHT abreche, sondern auf den Beeten verrotten lasse. Ich hole mir sogar noch Laub vom Nachbarn. Das ist natürlich auf einem Steingarten- oder Kiesbeet in aller Regel nicht sinnvoll. Die Laubdecke sollte nicht höher als 5-10cm sein. Sehr schweres, matschiges Laub, oder schwer vorrottbares Laub (Nussbaum, Eiche, Platane) sollte besser separat kompostiert werden und dann als Laubkompost dem Garten wieder zugeführt werden. Sehr viele Schattenbeete und Schattenpflanzen profitieren aber von dem Falllaub. Es gibt wahre "Laubschlucker" unter den Schattenpflanzen: Epimedium, Hosta etc. Laub liefert zwar wenig Nährstoffe, verbessert aber die Bodenstruktur, fördert wichtige Kleinlebewesen, erfreut viele Vögel und Igel bei der Nahrungssuche, sorgt für Humusbildung, verbessert die Wasserspeicherung, schützt vor stärkerer Bodenerhitzung und Abkühlung, vermindert das Aufkommen von Beikräuter.... Das ist doch wirklich eine goldene Wirkung! :DWas die Ästhetik betrifft: Vergiss die landläufige Vorstellung von einem sauberen Garten. Das Wort "sauber" gibt es in der Natur nicht. Das gilt meines Erachtens nicht nur für das Falllaub. Auch das ein oder andere Beikraut (um Himmels willen nicht alles) oder Moos in Plattenfugen sollte man viel entspannter und gelassener sehen und leben lassen. Ich persönlich finde das Laub schön, nicht nur im Herbst und Winter, sondern auch im Frühjahr/Sommer. Richtig bepflanzt, sieht man das Laub ohnehin kaum mehr, nachdem sich das Grün von Sträuchern, Stauden und Gräser durch und über die Laubschichten gearbeitet hat. Sinnvoll ist zum Teil auch die Kalkung von Beeten, sofern hier kalkliebende Pflanzen wachsen; denn Laub, insbeosndere Nadellaub, senkt zum Teil den pH-Wert des Bodens. LGJo

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 14. Okt 2012, 11:24
von Starking007
Ich habe auch schon das Laub im Herbst gehäckselt und gleich wieder drauf,sieht dann sauber aus und ist gut für die Pflanzen und den Boden.Ansonsten mache ich das erst im Frühjahr, ich möchte die "Herbstruhe" nicht stören.

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 14. Okt 2012, 11:46
von Treasure-Jo
Gute Idee!

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 14. Okt 2012, 12:32
von elis
Hallo !Ich habe eine große Hopfenbuche, da ist darunter mein Schatteneck. Da lasse ich das Laub im Herbst liegen. Wenn es mal regnet, dann klebt es fest aneinander und der Wind kann es nicht mehr verwehen. Im Frühling gehe ich mit dem Laubrechen und kratze so ein bißchen oberflächlich drüber, damit die feste Schicht aufgerissen ist. Dann kann alles durchwachsen, ob Bärlauch, Hostas, Nachtviolen, usw. Das Laub vererdet so schnell und die Pflanzen freuen sich und es wachsen keine Beikräuter...Ich habe mich noch nie über ein einziges Blatt, das ich zusammenrechen mußte beschwert. Im Gegenteil, ich tu überall Laub rechen, auch im Straßengraben damit ich genügend Mulchmaterial habe, auch für meinen Gemüsegarten. Ich sehe viele die alle Gartenabfälle in den Wertstoffhof fahren, das verstehe ich nicht, das würde mir nicht im Traum einfallen.Wenn Du Rindenmulch nimmst, solltest Du vorher Hornspäne streuen, damit der Mulch nicht den Boden ausmagert und die Pflanzen nicht hungern.lg. elis

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 14. Okt 2012, 13:05
von Treasure-Jo
wow, tolle Gartenszene ! :D :D :D

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 17. Okt 2012, 07:37
von Nea
Ihr habt mich überzeugt. Ich werde den Rindenmulch weglassen und das reichlich anfallende Laub häckseln und als Mulch verwenden.

Re:Rindenmulch für trockenen Garten?

Verfasst: 17. Okt 2012, 08:38
von Mediterraneus
Du musst es nicht mal häkseln. Im Wald macht das auch keiner ;)Übrigens ist das Laub im Frühjahr fast schon komplett verrottet, so dass man es nur noch hie und da etwas "ordnen" muss.Wo es noch etwas dicker liegt, und ggf. austreibende Zwiebeln behindert, kann man ja eingreifen.So bekommt man mit der Zeit einen richtig guten humosen Boden hin.