News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Rindenmulch für trockenen Garten? (Gelesen 5374 mal)
Rindenmulch für trockenen Garten?
Hallo, ich bin ein Gartenanfänger und habe deshalb manchmal Fragen, die hier vielleicht schon gefühlt tausendmal gestellt wurden. Ich habe zwar das Forum durchsucht, aber nicht so das richtige dazu gefunden. Die Forumsmitglieder, die schon zwanzig Jahre hier dabei sind, mögen mir verzeihen.Ich habe durch alte Bäume bedingt einen schattigen und eher trockenen Garten und ich bin ein bequemer Mensch. Ich habe bisher nur Blumen und Stauden, viele Zwiebelblumen, Hosta, Farne und sonstige Schattenpflanzen. Um den Wasserverlust durch Verdunstung zu reduzieren sollte man ja am besten mulchen. Richtig? Kann ich dafür feinen Rindenmulch nehmen? Groben mag ich wegen der Optik nicht.
Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Natürlich geht das.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Treasure-Jo
- Beiträge: 9501
- Registriert: 19. Feb 2009, 22:46
- Kontaktdaten:
-
Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Ergänzung: 5-10 cm Auflage reichen, ggf. nach 1-2 Jahren nachmulchen. Vor dem Auftrag des Rindenmulchs, insbesondere unter Stauden, Hornspäne streuen, da die langsame Umwandlung des Rindenmulchhs in Humus dem Boden Stickstoff entzieht. Blätter können ebenso gut als Mulch dienen; möglichst nicht abrechen oder im Herbst im Garten verteilen; auch da sind Hornspäne hilfreich bei der Zersetzung des Laubs. Auch zusaetzlicher "lebender" Mulch, bodendeckende Schattenstauden, wie Vinca, Waldsteina, Bunnera, Symphytum, Carex, Luzula, Farne leisten ebenso gute Dienste wie Rindenmulch und zieren zugleich eine schattige Flaeche.LGJo
Liebe Grüße
Jo
Jo
- Starking007
- Beiträge: 11566
- Registriert: 24. Jan 2005, 19:10
- Wohnort: 92237
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 440
- Bodenart: steinig-lehm
-
Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Je feiner der Mulch, desto besser gefällt er optisch, desto schlechter ist er für die Pflanzen, weil die Verrottung und damit der Stickstoffentzug noch schneller geht.Ein jeder hat andere Prioritäten, der Eine Optik, der Andere Pflanzengesundheit.
Gruß Arthur
Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Ich wusste bisher nicht, dass das Gegensätze sind: Pflanzengesundheit und ansprechende Optik des Gartens. Aber ich bin ja auch hier um zu lernen.Laub hätte ich jede Menge, vor allem Buchenlaub. Aber wie handhabt ihr das praktisch? Im Herbst und Winter ist das klar. Aber lasst ihr im Frühling und den Sommer über das Laub dann auf den Beeten? Gerade im Sommer brauche ich ja wegen der Trockenheit die Mulchschicht. Ich habe es aber bisher im Frühjahr abgerecht, weil ich glaubte es könnte den neu austreibenden Pflanzen die Luft nehmen
. Und auch ein wenig wegen der Optik
.


Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Das sind auch nicht unbedingt Gegensätze. Es kommt aber sehr auf die Art der Gestaltung an. Wer sich im Sommer über 'saubere' Mulchabdeckungen freut, wird sicher lieber feinen Rindenmulch nehmen, der aber relativ viel Arbeit macht und dem Boden erstmal viel Stickstoff entzieht. So war das gemeint.Es geht aber auch anders: Viele wollen eher im Winter eine schützende und langfristig nährende Mulchschicht (also eher keine Rinde) und vertrauen im Sommer auf den Bodenschluss durch die Bepflanzung. Unter dem Blätterdach der Stauden herrschen relativ windarme und feuchte Bedingungen. Eine extra Mulchschicht ist dann kaum nötig. Auch nicht aus optischen Gründen.Trotzdem Unter alten Bäumen wird es in trockenen Zeiten oder bei regelmäßigen geringen Regenfällen aber trotz aller Mulch- und Bodendeckungsbemühungen ohne Zusatzbewässerung recht trocken werden.
Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.
Hier blüht alles drei Wochen später.
- Treasure-Jo
- Beiträge: 9501
- Registriert: 19. Feb 2009, 22:46
- Kontaktdaten:
-
Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Noch eine ergänzende Anmerkung:Für viele Beete in meinem Garten ist das Falllaub wahres Gold, welches ich selbstverständlich im Frühjahr NICHT abreche, sondern auf den Beeten verrotten lasse. Ich hole mir sogar noch Laub vom Nachbarn. Das ist natürlich auf einem Steingarten- oder Kiesbeet in aller Regel nicht sinnvoll. Die Laubdecke sollte nicht höher als 5-10cm sein. Sehr schweres, matschiges Laub, oder schwer vorrottbares Laub (Nussbaum, Eiche, Platane) sollte besser separat kompostiert werden und dann als Laubkompost dem Garten wieder zugeführt werden. Sehr viele Schattenbeete und Schattenpflanzen profitieren aber von dem Falllaub. Es gibt wahre "Laubschlucker" unter den Schattenpflanzen: Epimedium, Hosta etc. Laub liefert zwar wenig Nährstoffe, verbessert aber die Bodenstruktur, fördert wichtige Kleinlebewesen, erfreut viele Vögel und Igel bei der Nahrungssuche, sorgt für Humusbildung, verbessert die Wasserspeicherung, schützt vor stärkerer Bodenerhitzung und Abkühlung, vermindert das Aufkommen von Beikräuter.... Das ist doch wirklich eine goldene Wirkung! :DWas die Ästhetik betrifft: Vergiss die landläufige Vorstellung von einem sauberen Garten. Das Wort "sauber" gibt es in der Natur nicht. Das gilt meines Erachtens nicht nur für das Falllaub. Auch das ein oder andere Beikraut (um Himmels willen nicht alles) oder Moos in Plattenfugen sollte man viel entspannter und gelassener sehen und leben lassen. Ich persönlich finde das Laub schön, nicht nur im Herbst und Winter, sondern auch im Frühjahr/Sommer. Richtig bepflanzt, sieht man das Laub ohnehin kaum mehr, nachdem sich das Grün von Sträuchern, Stauden und Gräser durch und über die Laubschichten gearbeitet hat. Sinnvoll ist zum Teil auch die Kalkung von Beeten, sofern hier kalkliebende Pflanzen wachsen; denn Laub, insbeosndere Nadellaub, senkt zum Teil den pH-Wert des Bodens. LGJo
Liebe Grüße
Jo
Jo
- Starking007
- Beiträge: 11566
- Registriert: 24. Jan 2005, 19:10
- Wohnort: 92237
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 440
- Bodenart: steinig-lehm
-
Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Ich habe auch schon das Laub im Herbst gehäckselt und gleich wieder drauf,sieht dann sauber aus und ist gut für die Pflanzen und den Boden.Ansonsten mache ich das erst im Frühjahr, ich möchte die "Herbstruhe" nicht stören.
Gruß Arthur
- Treasure-Jo
- Beiträge: 9501
- Registriert: 19. Feb 2009, 22:46
- Kontaktdaten:
-
Klimazone 8a (100 m ü.NN)
- elis
- Beiträge: 9452
- Registriert: 27. Jan 2006, 13:02
- Kontaktdaten:
-
Klimazone 6b Niederbayern, Raum Landshut
Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Hallo !Ich habe eine große Hopfenbuche, da ist darunter mein Schatteneck. Da lasse ich das Laub im Herbst liegen. Wenn es mal regnet, dann klebt es fest aneinander und der Wind kann es nicht mehr verwehen. Im Frühling gehe ich mit dem Laubrechen und kratze so ein bißchen oberflächlich drüber, damit die feste Schicht aufgerissen ist. Dann kann alles durchwachsen, ob Bärlauch, Hostas, Nachtviolen, usw. Das Laub vererdet so schnell und die Pflanzen freuen sich und es wachsen keine Beikräuter...Ich habe mich noch nie über ein einziges Blatt, das ich zusammenrechen mußte beschwert. Im Gegenteil, ich tu überall Laub rechen, auch im Straßengraben damit ich genügend Mulchmaterial habe, auch für meinen Gemüsegarten. Ich sehe viele die alle Gartenabfälle in den Wertstoffhof fahren, das verstehe ich nicht, das würde mir nicht im Traum einfallen.Wenn Du Rindenmulch nimmst, solltest Du vorher Hornspäne streuen, damit der Mulch nicht den Boden ausmagert und die Pflanzen nicht hungern.lg. elis
Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen,
aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Arthur Schopenhauer
aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Arthur Schopenhauer
- Treasure-Jo
- Beiträge: 9501
- Registriert: 19. Feb 2009, 22:46
- Kontaktdaten:
-
Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Ihr habt mich überzeugt. Ich werde den Rindenmulch weglassen und das reichlich anfallende Laub häckseln und als Mulch verwenden.
- Mediterraneus
- Beiträge: 28451
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:Rindenmulch für trockenen Garten?
Du musst es nicht mal häkseln. Im Wald macht das auch keiner
Übrigens ist das Laub im Frühjahr fast schon komplett verrottet, so dass man es nur noch hie und da etwas "ordnen" muss.Wo es noch etwas dicker liegt, und ggf. austreibende Zwiebeln behindert, kann man ja eingreifen.So bekommt man mit der Zeit einen richtig guten humosen Boden hin.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung