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Eichenlaub
Verfasst: 3. Nov 2012, 12:49
von Relilehrer
Ich habe neben meinem "normalen Komposthaufen" einen extra Haufen für mein unendliches Eichenlaub, das ja bekanntlich nicht gut rottet. Es gibt doch so Kompostierbeschleuniger, was kann man denn da für Eichenlaub am besten nehmen? LG GG

Re:Eichenlaub
Verfasst: 3. Nov 2012, 16:44
von Staudo
Vergiss es.

Eichenlaub ist extrem stickstoffarm. Der beste Kompostbeschleuniger dürfte ein reiner, zwischengestreuter Stickstoffdünger wie Kalkammonsalpeter oder Harnstorf sein.
Re:Eichenlaub
Verfasst: 3. Nov 2012, 16:46
von Mediterraneus
... oder Rasenschnitt mit reingewurstelt

Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 04:29
von Froschlöffel
Vor einigen Tagen habe ich auf einer Kompostbeschleuniger-Packung die Zutatenliste durchgelesen:Abfälle aus Lebens- und Genußmittelverarbeitung, Knochenmehl, Guano(3%), noch irgendwas mit Glühverlustangabe u.s.w..Von Mikroorganismen zum Impfen des Komposts keine Spur, also nur ein teuerer Dünger großteils aus Abfällen und etwas Guano.Mir kam spontan der Gedanke, daß Blaukorn es doch auch tun müßte.An Deiner Stelle würde ich in das Laub etwas Eichenlaub-Kompost aus dem letzten Jahr streuen, denn da sind die Organismen schon drin, die mit Eichenlaub fertig werden. Einige größere Eichenholzstücke, die mehrere Jahre zum Verrotten brauchen und jedes Jahr als Impfkörper fürs frische Laub dienen, werden den Kompost sicher auch beschleunigen, aber das ist ja bekannt.
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 11:52
von pearl
finde ich auch. Eichenlaub ist eine hervorragende Grundsubstanz für beste Erde. Ich hatte schon einmal an ein device, Vorrichtung oder sowas, gedacht um es kleinzuhächseln. Ein Holzkasten in dem ich das Laub mit dem Spaten zerkleinern kann. Mit Kompost gemischt gibt das ein hervorragendes Substrat für diese oder jene Pflanzen. Gewöhnlich verfahre ich aber so, dass ich den Rasen, auf den das Laub fällt, mit dem Fangkorb mähe und das gewonnene Gemisch auf die Pflanzungen streue. Es dauert keine 4 Monate, dann ist von diesem Mulch kein Bisschen mehr zu sehen, alles hat der Boden dann absorbiert.
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 12:01
von oile
Das meiste Eichenlaub bleibt bei mir unter der Eiche liegen. Das was ich vom Weg fegen muss, kommt in die schwarze verpönte Komposttonne zusammen mit etwas zuviel Kiefernnadeln und Resten vom Kastanienlaub. Das gibt feinen Laubkompost - Feuchtigkeit vorausgesetzt geht das recht schnell.
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 12:10
von RosaRot
Mir scheint, ich schaue nächste Woche mal nach schwarzen Säcken, gute Lauberde ist immer gut...und ein klein bißchen Fegen für so ein Säckchen gilt als Sport.

Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 12:14
von oile
gute Lauberde ist immer gut...
Genau. Ich hoffe, damit meine neu erworbene und mich in helle Aufregung versetzende Lilium rubellum zu beglücken.
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 13:04
von pearl
Holzkohlenasche dazu und natürlich das Katzenstreu nicht vergessen!
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 13:06
von wallu
... oder Rasenschnitt mit reingewurstelt

Genau! Nach einigen Fehlversuchen verrotten wir das Laub unserer mehr als Dutzend ausgewachsener Eichenbäume folgendermaßen: Das Laub wird in Lagen mit dem Gras der Streuobstwiese (im August gemäht) aufgeschichtet, jede Lage mit etwas Holzasche bestreut und gut gewässert (wichtig!). Bis zum nächsten Herbst ist alles zu vielen Schubkarren voll krümeliger Erde verrottet

. Nur für´s Gemüsebeet traue ich mich diesen Kompost nicht nehmen, wegen eventueller Gerbstoffe

...
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 13:38
von Staudo
Was sagen unsere Chemiker? Überleben Gerbstoffe den Rotteprozess?
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 14:06
von pearl
wenn die Rotte-Organismen das überleben, dann die Pflanzen doch wohl auch, oder? Außerdem bezweifel ich, dass Gerbstoffe in großen Mengen im Laub sind. Hier jedenfalls ist noch nie jemand darauf gekommen zur Lederverarbeitung das Laub zu sammeln. Dafür werden junge Stämme aus Niederwaldwirtschaft mit der Haue, Heppe, Hippe, Kultursichel oder Schweizer Gertel geerntet und die Rinde geschält.
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 14:08
von Zausel
... laienmäßig gedacht werden die Gerbstoffe abgebaut- nur, wann?
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 14:17
von pearl
abgesehen davon, dass man ausprobieren muss welche Pflanzen welches Substrat vertragen, besteht ja das Problem grundsätzlich darin ob denn überhaupt die Gerbstoffe in dem Eichenlaubhumus1. vorhanden sind und wenn ja2. den Pflanzen schadenDa Gerbstoffe dazu da sind Leder vor der Verrottung zu schützen und geschmeidig zu machen, sind sie auch Hemmstoffe für ganz bestimmte auf Leder gerne wachsende Organismen.Das bedeutet aber nicht, dass diejenigen Organismen, die im Boden den Lebensraum unter Eichen teilen, von Gerbstoffen irgendwie beeinträchtigt wären. Sie haben ganz sicher Wege um ihren Job unbeeinflusst von diesen Stoffen zu tun.
Re:Eichenlaub
Verfasst: 4. Nov 2012, 17:03
von fromme-helene
Was sagen unsere Chemiker? Überleben Gerbstoffe den Rotteprozess?
Diese Frage kann ich nicht beantworten. Ich verstehe allerdings auch nicht ihre Relevanz in bezug auf das Gemüsebeet.Gerbstoffe fällen Eiweiß. Wo sollte da ein Problem für Gemüsepflanzen sein?Wenn die Bodenorganismen es schaffen, das Laub zu zersetzen, dürften Tannine den Pflanzen doch eigentlich nichts mehr ausmachen, da gebe ich pearl recht.Oder missverstehe ich was?
Wenn doch nur Brissel...