garten-pur

Hallo!Ich habe im Gartencenter das Lavendel-Saatgut gesehen und ich bin neugierig, ob es möglich ist, Lavendel in Deutschland zu züchten. Es geht um einen einfachen, am Haus gelegenen Garten. Ich habe ein Provence Wandbild und da sehen die Lavendelfelder traumhaft schön aus.Vielen Dank im Voraus.

ich gebe zu, ich habe mir nie gedanken darüber gemacht, weil man so preisgünstig so viele unterschiedliche sorten als pflanze schon kaufen kann....gibt es einen besonderedn grund, weswegen das saatgut für dich interessant ist?

willkommen bei garten-pur!zu deiner frage: ja - an geeigneten, d.h. sonnigen, nicht überdüngten, nicht staunassen gut durchlässigen, idealerweise mineralischen standorten (also keine torferde) wächst lavendel wunderbar. nicht umsonst gehört er ins standardsortiment guter staudengärtnereien, manche bieten viele verschiedene sorten an. in nassen und/oder bar- bzw. tieffrostigen wintern können lavendel aber auch mal auswintern.

Hmm interessante Frage! Wachsen tut er ja gut bei geeigneten Bedingungen zumindest der "echte" angustifolium. Aber obwohl ich viele Pflanzen im Garten hab: sämlinge hab ich noch keine gefunden Vielleicht brauchen die spezielle Bedingungen zum Keimen.Nachtrag: Stecklinge klappen meist gut

Lavendel sät sich problemlos selber aus wenn er folgende Bedingungen vorfindet: sandige oder kiesige trockene Böden, mit freien Flächen - ich habe immer Sämlinge.Im Topf lässt er sich ebenfalls problemlos säen - auch hier durchlässige Erde (also gut mit gröberem Sand vermischt.)

sollte man die jungen pflanzen/sämlinge über den winter besser nicht im freien lassen oder fällt das unter "natürliche auslese"???

In unserer Kieseinfahrt tauchte mal ein Sämling auf. Der war sehr robust, ging aber letztes Jahr im Unkraut unter das immer vom Rand her reindrückt. Muß mal suchen ob er noch existiert.

... Aber obwohl ich viele Pflanzen im Garten hab: sämlinge hab ich noch keine gefunden ...

pflanzen allein genügen nicht, du musst die samen in den blütenständen auch ausreifen und ausfallen lassen. oftmals werden die blütenstände ja für dekosträuße, duftsäckchenfüllungen oder potpourris geerntet, oder nach dem abblühen abgeschnitten, um eine nachblüte anzuregen oder ordentliche, nicht allzu gakelige sträucherpolster zu erhalten - dann gibt es natürlich auch keine sämlinge, die wachsen nur dem faulen gärtni.

... Aber obwohl ich viele Pflanzen im Garten hab: sämlinge hab ich noch keine gefunden ...

pflanzen allein genügen nicht, du musst die samen in den blütenständen auch ausreifen und ausfallen lassen. oftmals werden die blütenstände ja für dekosträuße, duftsäckchenfüllungen oder potpourris geerntet, oder nach dem abblühen abgeschnitten, um eine nachblüte anzuregen oder ordentliche, nicht allzu gakelige sträucherpolster zu erhalten - dann gibt es natürlich auch keine sämlinge, die wachsen nur dem faulen gärtni.

Damit fänden sie hier ideale Voraussetzungen allerdings ist es wohl doch zu feucht und schattig

Nix faule Gärtni - sondern Gärtner, die den Lavendel nicht gleich ganz nach dem Abblühen schneiden und hier und da ein Stengelchen stehen lassen...

Hier samt er sich auch aus, allerdings bisher nur in Pflasterritzen - was zu Rosarots Standortbeschreibung passt, denn außer unter den Pflanstersteinen ist es hier nicht sandig.

Lavendel ist ein Kaltkeimer. Die Sämlinge von den abgeblühten Stengeln, die ich jetzt stehen lasse, gibt es also erst im nächsten Frühjahr. Wenn man aus gekauften Samen Lavendel ziehen will, empfiehlt es sich also, das Saatgut entweder erst mal mit ein bisschen feuchten Sand in den Kühlschrank zu packen oder Geduld zu haben und erst im Herbst zu säen (und natürlich im Winter draussen lassen).

Es reicht auch im Winter zu säen - hatte dieses Jahr noch eine Aussaat Ende Januar, Töpfchen draußen, hat problemlos gekeimt - es muss also auch gar nicht sonderlich kalt sein.

Übrigens gab es hier auch nach den kältesten Wintern keine Ausfälle beim Lavendel, im Gegensatz zu manchen Salbei- und Thymian-Sorten. Anders sieht es freilich bei Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas) aus.

Ja Schopflavendel ist grenzwertig, das klappt nicht immer. Manche der sehr grauen Sorten sind zuweilen auch nicht ganz hart, kommt immer drauf an, wie groß die angustifolia-Anteile sind. Bei solchen speziellen Lavendeln hatte ich schon (Teil)ausfälle, trotz idealer Bedingungen, allerdings waren es z.T. spät gepflanzte Baumarktpflanzen, dass kann auch eine Rolles pielen. Die sitzen ja im Prinzip im falschen Substrat in den Töpfen.