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Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 20. Sep 2014, 22:06
von troll13
Nun ist Cylindrocladium buxicola auch hier angekommen. Etwa 100 Meter von meinem Garten entfernt liegt der Dorffriedhof und der Pilz ist schon vor einigen Wochen von Grab zu Grab gesprungen. Auch in der Nachbarschaft kenne ich Beispiele, wo Pflanzen bis zum Exitus befallen wurden. Meine Kilometer Buchseinfassungen und die großen Kugeln scheinen immer noch "gesund" zu sein. Liegt es vielleicht daran, dass ich diesen Sommer auf den Schnitt verzichtet habe? Bewässert habe ich, wenn überhaupt nur von unten.Ich überlege, künftig nur noch im Vorfrühling zu schneiden, wenn die Temperaturen für den Pilz noch zu ungemütlich sind. Auch auf die Gefahr hin, dass die Pflanzen dann für einge Wochen etwas "gerupft" aussehen?Dieser Beitrag ist übrigens ernst gemeint. ;)Können wir über veränderte Kulturmaßnahmen diesen Pilz eindämmen oder wenigsten seine Ausbreitung behindern?
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 20. Sep 2014, 22:20
von Janis
Ich kenne eine Gärtnerei in der Gegend von Wittmund, dort ist der Pilz auch noch nicht bekannt bzw. verbreitet. Dort wurde aber ganz sicher geschnitten, wie oft, weiss ich nicht.In meinem Garten sind auch alle Buchse gesund. Geschnitten habe ich vor ein paar Tagen in der Höhe 15 cm, mehr das ganze Jahr nicht. Für meine Zwecke genügt das. Aber km-langen Buchs habe ich in meinem Gärtchen natürlich nicht.
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 20. Sep 2014, 22:21
von zwerggarten
ich habe keine ahnung und du wirst es herausfinden...

;)alle meine buchse im waldgarten lebten im frühjahr noch und meine beiden berliner waren letzte woche noch grün. einer davon hätte eigentlich längst wieder seinen kugelschnitt erhalten müssen, und ich werde das wohl vor dem winter sogar auch noch tun, denn platz für einen ungeschnittenen buchs ist da nicht – dann lieber kein buchs.

Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 20. Sep 2014, 22:45
von sarastro
Können wir über veränderte Kulturmaßnahmen diesen Pilz eindämmen oder wenigsten seine Ausbreitung behindern?
Ja, ganz sicher, und durch die richtige Sortenwahl! Komisch, in jedem Garten von Nord bis Süd, den ich besuche, entdecke ich Bux, in allen Formen und Sorten. Keinerlei Cylindrocladium!
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 21. Sep 2014, 00:11
von pearl
das wirksamste Mittel gegen jede modische Buchskrankheit ist keinen neuen zu kaufen. Das schützt alte gesunde Bestände effektiv. Schnitt im Mai, kein Kompost als Mulch, Splitt und Steinmehl, wässern nur von unten und am besten überhaupt nicht und regelmäßige Kontrollen halte ich für sinnvoll.troll macht das ja offenbar so.
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 21. Sep 2014, 09:33
von Gartenplaner
...Ich überlege, künftig nur noch im Vorfrühling zu schneiden, wenn die Temperaturen für den Pilz noch zu ungemütlich sind. Auch auf die Gefahr hin, dass die Pflanzen dann für einge Wochen etwas "gerupft" aussehen?...
Würde das denn was bringen?
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 21. Sep 2014, 09:46
von troll13
Wir haben hier ja lang und breit über dieses Thema diskutiert aber der Aspekt der Kulturbedingungen, insbesondere Schnittzeitpunkte und Düngung ist mir bisher einfach zu kurz gekommen.Die Auswahl wenig anfälliger Sorten und eine standortgerechte Pflanzung sind eine Sache. Aber gerade die Beobachtung, dass rund um mich herum das Buchsbaumsterben seit Wochen grassiert und meine Bestände immer noch gesund zu sein scheinen, haben mich nachdenken lassen.Der Pilz hat offenbar ein Temperatur- bzw. Klimaoptimum, bei dem er besonders stark und häufig zuschlägt. Die traditionelle Empfehlung zum Schnittzeitpunkt fällt genau in diese Zeit, wenn wir besonders häufig feuchtwarme Witterung haben. Schaffen wir uns mit dem Buchsschnitt von Mai bis August nicht auch selbst die Probleme, da wir die Eintrittwunden für den Pilz produzieren.Gleiches gilt für die Verwendung von stickstoffhaltigen Dungern, die mit der Produktion von weichen Triebspitzen ein gefundenes Fressen für den Pilz darstellen?Wenn meine Gedanken einen wahren Kern haben sollten, müsste man eigentlich schon im März/April schneiden. Auch auf die Gefahr hin, dass dann ein Spätfrost den Neuaustrieb schädigen kann, was sich jedoch wieder verwächst. Auch sollte man die Finger von Düngergaben lassen, so lange die Pflanzen keine Mangelsymtome zeigen.
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 21. Sep 2014, 10:23
von Callis
Ich habe nur einen einzigen Bux im Garten, einen Kugelbux, den ich auseinem 10cm hohen Einfassungssteckling aus einer Gärtnerei, den ich vor ca. 20 Jahren erwarb, gezogen habe. Die Kugel ist jetzt etwa 80cm groß. Er wurde nie gedüngt, nie gewässert. Geschnitten habe ich alle 1-2 Jahre im Juni bei bedecktem Wetter. Bisher ist er völlig gesund.
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 22. Sep 2014, 18:57
von Eva
Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Ich fürchte, dir fehlt der Zünsler
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 22. Sep 2014, 19:05
von sonnenschein
Ja, verbreitet hat sich der Pilz bei mir rasant jeweils nach dem Schnitt. In den letzten beiden jahren hingegen nicht so viel, die waren zu trocken, in diesem hier ab Ende Juli verregneten Jahr hat der Pilz wieder zugeschlagen - nur an geschnittenen Buchshecken. Da ich mal hunderte Meter davon hatte, scheint mir das schon ziemlich aussagekräftig zu sein.Sarastro - vom Pilz befallene Buchse stehen zu lassen wäre ziemlich verantwortungslos, finde ich. Du hast wahrscheinlich nur Gärten mit verantwortungsvollen Gärtnern besucht... obwohl - in den letzten Wochen war ich zeitlich zu eingespannt - komm vorbei, dann kannst du dir mal sowas ansehen

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Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 22. Sep 2014, 19:39
von biene100
Hier ist es mittlerweile eine große Seltenheit einen gesunden Buchs zu sehen.Der Zünsler ist dabei aber viel leichter zu bekämpfen als der Pilz finde ich. Regelmässige Kontrollen und bei Bedarf früh genug mit Calypso spritzen schaffen Anhilfe.Ich schneide meinen Buchs ( den der noch übrig ist) immer Anfang März. Trotzdem hat der Pilz schon viel dahingerafft. Heuer in diesem nassen Jahr nach jahrelanger Ruhe hat er wieder zugeschlagen. Was befallen ist wird sofort entfernt. Ich ziehe bereits Ersatz, irgendwann wird keiner mehr hier sein.trollalles eine Frage der Zeit.früher oder später wirst Du Bekanntschaft damit machen.
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 22. Sep 2014, 20:28
von troll13
Wahrscheinlich suche ich nach dem Strohhalm... :-\Sonnenscheins Beitrag bestätigt meine Gedanken ja schon etwas und den Zünsler habe ich hier noch nicht gesichtet.Eines weiss ich jedoch. Wenn ich meine Buxus nicht durch angepasste Kulturmaßnahmen retten kann, werde ich mir ein anderes Gartenkonzept überlegen müssen, da der dauerhafte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht mein Ding ist.
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 22. Sep 2014, 21:49
von marcu
Hier im Rheinland tobt der Zünsler; ich war letztes Jahr im botanischen Garten in Düsseldorf: im Apotheker- und Kräutergarten keine Buchsbaum-Einfassung mehr: jetzt alles in Eibe! Sieht auch gut aus, finde ich. ;)Ist immergrün und gut zu schneiden.Eine OT-Frage: Kann man aus Eiben auch Stecklinge ziehen?
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 22. Sep 2014, 21:50
von troll13
Ja
Re:Mein Buxus stirbt nicht... was mache ich falsch?
Verfasst: 22. Sep 2014, 21:57
von Katrin
Hier ist angeblich der Pilz unterwegs und in tatsächlich allen Gärten der Umgebung der Zünsler, aber meine ärgerlich riesigen Buchs im Kiesgarten wollen und wollen weder erkranken noch zumindest als Raupenfutter dienen.Bei uns ist im Vergleich zu anderen Gärten anders:- Buchs ist keine gekaufte Sorte, sondern eine vor zwei Jahrzehnten als Schnittlinge bekommene Uralt-Sorte- der Boden ist sehr durchlässig, ein Teil der Buchse steht trocken im Kiesgarten (dem Lebensraum des Buchses entsprechend)- unsere Buchse werden selten geschnitten, manche sind 4m hoch

Da ich die Riesendinger erst roden darf, wenn sie erkennbar erkrankt sind, kontrolliere ich sie öfter, aber... dunkelgrün glänzend und glücklich stehen sie da

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