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Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 21. Okt 2014, 14:43
von martina 2
Angeregt durch den Nachbarthread, habe ich eine Frage: Der wilde Thymian, Quendel oder Zitronenthymian breitet sich bei mir stellenweise sogar auf der Wiese aus, was beim Mähen wunderbar duftet, aber Thymus vulgaris bringe ich einfach nicht wirklich weiter. Er bleibt immer klein und legt nicht zu. Inzwischen weiß ich, daß er Kalk braucht, aber in welcher Form soll ich den zuführen bzw. hat das überhaupt Sinn?

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 21. Okt 2014, 15:11
von wallu
Bei mir wächst Thymus vulgaris (der Gartenthymian) seit über 10 Jahren fröhlich in kalkfreiem Boden und sät sich munter in die Umgebung aus. Das Substrat ist lehmig-steinig und trocken. Aber selbst im Gemüsebeet in 1-2 Meter Entfernung in bester Komposterde fühlen sich die Sämlinge wohl.

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 21. Okt 2014, 15:17
von Gänselieschen
Lehmig-steinig-trocken ist für Thymian optimal. In unserem Sandboden hat er es schwerer. Ich habe im Herbst im Boga vier Sorten Thymian gekauft - auch Gartenthymian - und habe ihn wahllos in Mauerritzen in den geschichteten Ziegeln und an andere Stellen gepflanzt. Mal sehen, was daraus wird. Zitronenthymian wächst hier im Sandboden sehr gut - wenn die Winter nicht zu hart sind. Da passieren doch schon mal heftige Frostschäden.

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 21. Okt 2014, 15:18
von martina 2
Aha, danke dir, mein Fehler war wohl zu glauben, daß er es sandig mag. Lehm gibt es nicht, aber genügend Kompost :-\ [size=0]Das sollte sich auf wallu beziehen.[/size]

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 21. Okt 2014, 15:24
von martina 2
Zitronenthymian wächst hier im Sandboden sehr gut - wenn die Winter nicht zu hart sind. Da passieren doch schon mal heftige Frostschäden.
Gänselieschen, das ist unmöglich. Bei uns gibt es Winter mit bis zu -30°C und der Quendel ist gewissermaßen fixer Bestandteil von Rainen und Wiesen. Könnte es daran gelegen sein, daß die Pflanzen noch nicht richtig eingewurzelt waren?

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 21. Okt 2014, 15:37
von wallu
Also bei mir hat sich Zitronenthymian (Thymus × citriodorus) einige Jahre gehalten, aber in einem der letzten kalten Winter (Minimum -18°C; ich glaube 2010/11) ist er komplett kaputt gegangen.

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 21. Okt 2014, 15:45
von Staudo
Lehmig-steinig-trocken ist für Thymian optimal.
Die Steine sind nicht unbedingt notwendig. Im großen Stil wird Thymian in Thüringen und Sachsen-Anhalt angebaut. Dort ist der Boden fruchtbar und trocken.

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 21. Okt 2014, 22:28
von martina 2
Was bedeutet in diesem Fall fruchtbar ? Lehmig?

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 22. Okt 2014, 07:08
von Staudo
Lößboden mit Bodenwertzahlen nahe 100. ;)

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 22. Okt 2014, 08:54
von Gänselieschen
Zitronenthymian wächst hier im Sandboden sehr gut - wenn die Winter nicht zu hart sind. Da passieren doch schon mal heftige Frostschäden.
Gänselieschen, das ist unmöglich. Bei uns gibt es Winter mit bis zu -30°C und der Quendel ist gewissermaßen fixer Bestandteil von Rainen und Wiesen. Könnte es daran gelegen sein, daß die Pflanzen noch nicht richtig eingewurzelt waren?
Nö - der war schon einige Jahre an der Stelle. Ich hatte den Ausfall auf den Frost geschoben. Vielleicht gibt es da aber auch Unterschiede. Jetzt steht er sonniger am Teichrand und wächst dort über große Steine. Vielleicht ist das auch ein Winterschutz, wegen der Wärmespeicherung der Steine.

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 22. Okt 2014, 09:08
von martina 2
Ich glaub, ich muß dir mal ein Stückchen von meinem Wilden zukommen lassen ;)
Lößboden mit Bodenwertzahlen nahe 100.
Staudo, du sprichst in Rätseln :-[ Und vor allem - kann man das für einen Thymian bei meinen Bedingungen erreichen bzw. womit?

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 22. Okt 2014, 09:17
von Gänselieschen
Oh - sehr gern Martina - den setze ich dann in meine Black-Box-Wiese :D

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 22. Okt 2014, 09:26
von Staudo
Lößboden mit Bodenwertzahlen nahe 100.
Staudo, du sprichst in Rätseln :-[
In Deutschland gab es in den Dreißigerjahren die Reichsbodenschätzung. Böden mit Wertzahlen um die 100 sind die fruchtbarsten, magerer Sand hat einen Wert von unter 20. Landwirte wissen diese Zahlen einzuschätzen. ;) Lößböden sind krümelige Lehmböden mit hohem Humusanteil und sehr guter Nährstoffversorgung. Ich würde dem Thymian eine Mischung aus gutem Kompost und Sand geben, zum Frühjahr auch mal etwas Dünger.

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 22. Okt 2014, 09:59
von RosaRot
Bei mir wächst der Thymian (verschiedene Sorten) am besten in einem alten Klärgrubenschacht (Vierkammergrube) die mit feinem Flußkies vollständig aufgefüllt ist.Im Garten (Bodenzahl 40-50 je nachdem) im sandigen Boden mit Lehmanteil weniger optimal aber auch gut.

Re:Thymus vulgaris auf kalkarmem Sandboden

Verfasst: 22. Okt 2014, 14:09
von martina 2
Danke, Staudo, wieder einmal was gelernt. Muß mal die Nachbarn fragen - das wird wohl zimlich niedrig sein bei uns. Bei mir stand der Thymian immer an einem trockenen Beetrand und wurde nie gedüngt, kein Wunder, daß da nix weitergegangen ist. RosaRot, ganz kann ich mir das nicht vorstellen: Sind da noch Reste des Inhalts der Grube in irgendeiner Form vorhanden oder wächst er nur auf dem Flußkies?
Oh - sehr gern Martina - den setze ich dann in meine Black-Box-Wiese :D
Jetzt dürfte es schon zu spät sein, bitte erinnere mich im Frühjahr! [size=0]Ich mag die Vorstellung, daß meine Wiese da oben weiterwächst ;) [/size]