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Studie zu Insektensterben (Gelesen 158738 mal)
- thuja thujon
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Re: Studie zu Insektensterben
Und wenn man ein bisschen Erkenntnisgewinn aus dem Komplex der Krefeldstudie gewinnen kann, dann der, das es eine weitere landwirtschaftliche Bewirtschaftung geben sollte. Die natürlich angepasst sein sollte, zum Beispiel nicht die schmalen Reifen beim Traktor sondern breite, könnte mehr bringen als ein Lerchenfenster. Verzicht auf den Striegel oder im Gemüsebau auch abflammen sollte dann natürlich klar sein.
Leider geht der Trend in den Studien dahin, das sie so zurechtgebogen oder interpretiert werden, das Naturschutzgebiete angeblich unter Pflanzenschutzmitteleintrag leiden. Das tun sie nicht mal in Obstintensivanlagen im Vergleich zu vor 30 Jahren. Wenn Viehhaltung in den Schutzgebieten praktiziert wird, geht die Biomasse nicht deutlich zurück. Wenn es nur verbuscht, wen wundert es dann ernsthaft, das da nichts bleibt wie vorher?
Der Projektbericht aus Österreich zur Insektenpopulation kam zu einer etwas anderen Schlussfolgerung als die Meinung in D.
https://dafne.at/artikel/abschlussbericht-insektenstudie
Leider geht der Trend in den Studien dahin, das sie so zurechtgebogen oder interpretiert werden, das Naturschutzgebiete angeblich unter Pflanzenschutzmitteleintrag leiden. Das tun sie nicht mal in Obstintensivanlagen im Vergleich zu vor 30 Jahren. Wenn Viehhaltung in den Schutzgebieten praktiziert wird, geht die Biomasse nicht deutlich zurück. Wenn es nur verbuscht, wen wundert es dann ernsthaft, das da nichts bleibt wie vorher?
Der Projektbericht aus Österreich zur Insektenpopulation kam zu einer etwas anderen Schlussfolgerung als die Meinung in D.
https://dafne.at/artikel/abschlussbericht-insektenstudie
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Studie zu Insektensterben
Gestern kam im Deutschlandfunk eine Diskussionsrunde zum Für und Wider von Windkraftanlagen im Wald. Darüber möchte ich hier keine Diskussion anfangen. 8) Was mir auffiel, war die weitere Heiligsprechung des Waldes. Für die freigeholzten Flächen wird woanders aufgeforstet. Als woanders wurden beispielhaft Wiesen genannt. Außerdem werden es auch billigere, also magere Ackerflächen sein, versiegelte Siedlungsflächen eher nicht. Man pflanzt also mit viel Geld die für die Fauna wertvollsten Flächen zu. Ganz abgesehen davon dürften die neuen Waldlichtungen samt Windmühle aus ökologischer Sicht eher ein Gewinn sein. Darüber wurde nicht gesprochen. Der Wald! Der Wald!
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Studie zu Insektensterben
Lies mal, was ich bei den Schmetterlingen gerade geschrieben habe. Ein- und zweischürige Magerwiesen sind ökologisch unschlagbar. Das stützt Deine These!
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Studie zu Insektensterben
Staudo hat geschrieben: ↑18. Mai 2023, 07:47
Ganz abgesehen davon dürften die neuen Waldlichtungen samt Windmühle aus ökologischer Sicht eher ein Gewinn sein.
Das scheint bisher wissenschaftlich nicht erforscht zu sein. Was mich erstaunt, weil der Wald ja auch ein wichtiges Ökosystem ist. (Nein, eigentlich erstaunt es mich nicht in unserer oft paradoxen Welt. ;))
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Re: Studie zu Insektensterben
Staudo hat geschrieben: ↑18. Mai 2023, 07:47
... Ganz abgesehen davon dürften die neuen Waldlichtungen samt Windmühle aus ökologischer Sicht eher ein Gewinn sein.
Das bleibt abzuwarten. Ich hatte das mal als Hoffnung geäußert und wurde belehrt, dass außer dem engeren, aufgeschotterten Standraum keine Lichtung verbleibt.
Netto wird es also wirklich zu einem weiteren Verlust von wertvollen Offenlabd-Lebensräumen kommen, weil die letzten verbliebenen armen Standorte zugeholzt werden. Falls die Naturschutzbehörde gegen die Ersatzaufforstung ihr Veto einlegt, wird das auch schon mal per Klage durchgeprügelt. Forstliche Ersatzflächen und --massnahmen sind ein lukrativer Markt, der "effizient" abgeschöpft wird. Das tatsächliche Ergebnis für Wald und Natur interessiert oft nicht oder wird notfalls schöngeredet und schöngeschrieben.
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Re: Studie zu Insektensterben
Der Klimawandel arbeit schon daran, dass es mehr Offen- (Steppen-) Landschaft in Deutschland geben wird, einfach weil in manchen Gegenden sich kein Wald mehr halten können wird. Dann klappt es auch wieder mit dem Lebensraum für Offenlandinsekten.
- lerchenzorn
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Re: Studie zu Insektensterben
Dafür gibt es nicht die geringsten Anzeichen. Im Gegenteil. Der Gehölzaufwuchs ist rasant wie nie zuvor, ob mit oder ohne Dürre.
Dass es Baum- und Holzverluste durch Dürre, Brände und Kalamitäten gibt, ist eine andere Frage. Wirtschaftlich entstehen vielfach große Schäden. Die Waldlandschaften in Deutschland werden weiterhin geschlossener, dunkler und artenärmer.
Dass es Baum- und Holzverluste durch Dürre, Brände und Kalamitäten gibt, ist eine andere Frage. Wirtschaftlich entstehen vielfach große Schäden. Die Waldlandschaften in Deutschland werden weiterhin geschlossener, dunkler und artenärmer.
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Re: Studie zu Insektensterben
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Wildblumen erwecken englischen Rasen zum Leben
Urban wildflower meadow planting for biodiversity, climate and society: An evaluation at King's College, Cambridge
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Studie zu Insektensterben
Ich war eben am Hühnerstall und habe mir auf dem Weg etliche Mückenstiche eingehandelt. Gegen ein selektives Insektensterben hätte ich manchmal nichts. ::)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Studie zu Insektensterben
Gartenplaner hat geschrieben: ↑11. Jun 2023, 23:36
Artenvielfalt:
Wildblumen erwecken englischen Rasen zum Leben
Da haben 22 Leute an 3600 m² Wiese geforscht und allseits Bekanntes herausbekommen. ;D
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Re: Studie zu Insektensterben
Ich bin mir nicht sicher, ob die natürliche Zusammensetzung einer Wiese noch allseits bekannt ist oder der ursprüngliche Pflegerhythmus, nämlich keine Mahd vor Mitte Juni oder die Insekten die auf extensive Wiesenpflege angewiesen sind, ganz zu schweigen von deren Entwicklungszyklus. Ich z. B. empfinde Camassia leichtlinii oder Knautia macedonica als extrem befremdlich in einer Wiese. Du und ich wir haben ein ganz klares Bild einer Wiese in unserer Gegend vor Augen, weil wir solche Wiesen als Kinder kannten aber das ist nicht bei allen Menschen so. Wo gibt es noch ein- oder zweischürige ungedüngte Bauernwiesen?
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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Studie zu Insektensterben
Hier. ;) Zum einen wurde eine größere Wiese als ausgesprochen sinnvolle Ausgleichsmaßnahme auf extensive Nutzung umgestellt. Der Bauer erntet jedes Jahr etwas weniger Heu, dafür steigt die Artenvielfalt und Entschädigung gibt es außerdem. Dann war ich gerade bei den Stadtarbeitern, die nebenan Gras für den kleinen Tierpark Stück für Stück von einer ungedüngten Wiese holen. Die Mitarbeiterin stand in einer Wolke von Schmetterlingen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Studie zu Insektensterben
Dann mach doch mal ein paar Fotos und/oder zähle uns die Arten auf im Thread bei den Wiesenpflanzen. Ich finde das immer sehr interessant. Ich orientiere mich etwas an den Wiesen im Naturparadies Grünhaus aber hier direkt in der Nähe kenne ich keine ungedüngte Wiese. Ich versuche ja die 340 qm ehemaliges Gemeindeland vor meiner Tür etwas aufzupeppen, natürlich nur mit Arten, die hier im Sand in eine Wiese gehören…
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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Studie zu Insektensterben
Letztens hatte ich extra lerchenzorn nach Onobrychis viciifolia gefragt - gehört hier nicht hin eigentlich. Ich schau da jetzt im Garten immer nach den Nutzern.
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