garten-pur

Hallo,

leider hat mein Hund heute in einem Anflug von Langeweile meinen jungen Aprikosenbaum halbseitig geschält. Hat der Baum noch eine Chance? Dass der Baum zwangsläufig eingeht, wenn er einmal rundherum geschält wird, weiß ich - aber wie sieht es hier aus? Kann / sollte man etwas tun? Sauber nachschneiden oder hier ausnahmsweise Wundverschluss? Als Erste-Hilfe habe ich erstmal ein Antimykotikum gesprüht.

Meine zu 3/4 geschälte Pinie hat relativ problemlos überlebt, und meine Nancy-Aprikose sieht wesentlich wüster aus, lebt aber weiter vor sich hin….da gibts das Foto morgen…

Tatsache, die sieht noch deutlich übler aus. Dann ist es wohl hoffentlich halb so wild. Hatte vor kurzem Wildverbiss ringsrum, der Baum ging dann ziemlich zügig komplett ein.

Die Wunde irgendwie nachbehandeln würdest du also nicht?

Die erste Hilfe bei einer Schälung ist ein Lehmverband, am besten noch am selben Tag drauf. Feuchter Lehm drauf und z.B. mit einer Baumwollbinde umwickeln und feucht halten. Man kann das ganze auch noch in Folie einschließen. etwa 3-6 Monaten drauflassen.

Schobbe,

Baumpfleger bringen seit einigen Jahren an durch Autoaufpralle stark geschälte Strassenbäume, wenn innerhalb kurzer Zeit möglich, eine Art “Folienverband” an, darunter entwickelt sich wohl dann flächig Kallusgewebe.
Von der Lehmvariante hab ich auch schon gelesen, kenne aber beides nicht aus eigener Erfahrung.

Allerdings sehe ich die Wunde hier jetzt als nicht so gravierend an, dass da wirklich was drauf müsste….
Ich erinnere mich grad, bei der Wiesenmahd fuhr mir der Arbeiter vor vielen Jahren auch mal ne junge Birne um, sie brach nicht, da noch biegsam, aber da war auch die Rinde auf der einen Seite, wo das Mähfahrzeug halb drüber gefahren war, abgescheuert, da ha ich auch nichts gemacht und das ist komplett von alleine verheilt.

Was ist der Unterschied zwischen Lehmbinde und Baumwachs ?
https://www.ebay.de/itm/115769664165

Urgetier hat geschrieben: ↑14. Mär 2024, 20:43Als Erste-Hilfe habe ich erstmal ein Antimykotikum gesprüht.

Welcher Wirkstoff?

Urgetier hat geschrieben: ↑14. Mär 2024, 20:43
Hallo,

leider hat mein Hund heute in einem Anflug von Langeweile meinen jungen Aprikosenbaum halbseitig geschält. Hat der Baum noch eine Chance? Dass der Baum zwangsläufig eingeht, wenn er einmal rundherum geschält wird, weiß ich - aber wie sieht es hier aus? Kann / sollte man etwas tun? Sauber nachschneiden oder hier ausnahmsweise Wundverschluss? Als Erste-Hilfe habe ich erstmal ein Antimykotikum gesprüht.

Das ist nicht geschält, das ist eine leichte Verletzung, die unter Plastikverband besser heilen würde.

".....Hat der Baum Hund noch eine Chance? ...."
Eher Nein...........

Werden jetzt alle Verletzungen bei den jährlichen Schnittmaßnahmen mit Plaste zugeklebt ?

Keine Pauschalbehandlungen, individuelle Lösungen je nach Problemstellung.
Hier Plaste.

Man sieht auf der Aufnahme jetzt nicht ob die Abschälung wirklich flächig rundum ist.
Also auf jeden Fall mal abwarten und evtl. die Verpackung anbringen.
Wenn da immer mal wieder lebende "Brücken" vorhanden sind, könnte das Bäumchen das gut wegstecken.
Evtl. schiebt er ja weiter unten aber noch oberhalb der Veredelung einen Trieb. Den kann man dann immer noch als Ersatz ziehen, sofern....

Ich sehe da keine Abschälung, sondern nur einen Kratzer.

Ich habe mal versucht Robinien-Neuaustriebe durch großflächiges Ringeln - dh. über mehr als 10cm breite - umzubringen.
Ergebnis: der Neuaustrieb hat eine neue Rinde gebildet.

m.E. ist diese Verletzung halb so wild. Wenn sie wilder wäre, habe ich gute Erfahrungen mit dem angesprochenen Lehmverband, mit einem Gewebe - ich habe Sackrupfenstreifen genommen - um den Stamm gewickelt. Manche tun auch etwas Mist mit rein, damit es besser haftet, und für Weidetiere abstossend wirkt. (Für den Hund ist der Mist aber vielleicht sogar attraktiv)
Hat sich in einer Zeit bewährt, wo mir die Schafe gelegentlich an die jungen Obstbäume gingen.

Eure Gelassenheit beruhigt mich schon mal, mir sind nämlich schon Sachen mit vermeintlich minimal größerem Schaden eingegangen. Mit dem klassischen Mäh-Schaden lässt es sich nicht vergleichen, da deutlich tiefer. Der Hund war offensichtlich fleißig.

Die Wunde habe ich jetzt nochmal vernünftig desinfiziert, etwas nachgeschnitten und der Stelle erstmal eine Art Regenschutz verpasst. Ich bin gespannt. Ob es gut geht, weiß ich dann wahrscheinlich erst im nächsten Jahr.