Elektrokomposter
Verfasst: 6. Aug 2024, 22:22
Ich habe schon seit geraumer Zeit mit einem Elektrokomposter geliebäugelt, da ich leider keinen Platz für die klassische Kompostierung im Garten habe. Diese teuren Müll-Trockner mit Zerkleinerungsfunktion, die gerade flutartig angeboten werden entsprechen nicht meinen Erwartungen und so habe ich einfach abgewartet. Letzte Woche war es nun soweit und mir ist der erste "richtige" Elektrokomposter für die Küche zugeflogen. Die Marke möchte ich nicht öffentlich benennen aber meine ersten Erfahrungen teilen. Vielleicht gibt es ja weitere Besitzer und es entsteht ein Austausch?
Dieses spezielle Gerät stellt einen intelligenter Mülleimer (auch optisch) dar, welcher nach einmaliger Aktivierung der mitgelieferten Bakterien-Startkultur einfach permanent mit Bio-Abfällen und Speiseresten fast aller Art gefüttert werden kann. Es bedient sich des Prinzips einer Heißkompostierung, wobei der Inhalt des Eimers permanent langsam umgeschichtet (und erwärmt?) wird. Auf diese Weise werden alle üblichen Küchenabfälle, Gemüsereste etc bei einer idealen Heißrotte innerhalb von nur wenigen Stunden fast vollständig umgesetzt. Das ist tatsächlich nicht nur ein Werbeversprechen sondern auch völlig verblüffende persönliche Erfahrung. Hierbei wird weder irgend-etwas geschreddert noch getrocknet, sondern einfach nur sehr langsam in einer luftfeuchten und warmen Umgebung gerührt. Die Feuchtigkeit wird dabei vollautomatisch reguliert. Auf diese Weise zerfallen Bananenschalen und andere weiche Abfälle über Nacht, allenfalls die harten Strünke brauchen etwas länger. Klein geschnittene Wassermelonenschalen waren ebenfalls nach einem guten Tag fast vollständig aufgelöst, ebenso Eierschalen und sogar verdorbene Lebensmittel und rohes Fleisch. Nur trockene Zwiebelschalen oder grobe Stücke brauchen etwas länger. Das Verrückte ist, dass man das Gerät praktisch nicht hört und die Hitze in der Trommel nie die Temperatur einer Badewanne übersteigt. Auf diese Weise lösen sich die Abfälle praktisch restlos auf, was geradezu magisch aussieht. Laut Hersteller kann der Eimer abhängig vom Mengeneintrag mehrere Monate bishin zu einem Jahr betrieben werden, ohne jemals geleert zu werden. Wenn der aber zu voll wird, kann der leicht feuchte und pulverige Kompost einfach abgeschöpft und im Garten verwendet werden. Es klingt immerhin plausibel - ich habe stellenweise mehrere Kilo Abfälle pro Tag eingefüllt und das Volumen des Bakteriensubstrates hat sich kaum verändert.
Rein subjektiv habe ich den Eindruck, dass hier eine Mischung auf Fermentation und Kompostierung zum Einsatz kommt. Durch die eingebauten Industriefilter und UV-Desinfektion riecht man von Außen wirklich absolut gar nicht, nur beim Öffnen des Deckels kommt einem ein nicht unangenehmer Geruch nach Walderde und...Sojasauce entgegen (der gleiche Geruch wie die Starterkultur). Daher hatte ich auch die Assoziation mit fermentierten Lebensmitteln. Allerdings absolut kein Vergleich zu den Freuden einer Biotonne oder Bokashi-Eimer im Hochsommer.
Eine Sache stört mich noch. Bis auf die einmalige Anschaffung von - zugegeben - happigen 800 EUR, eher vernachlässigbaren Stromaufnahme von weniger als 1kWh / Tag und gelegentlichem Wechsel der UV-Lampe wird das Gerät als kostenfrei im Betrieb beworben. Diese Bakterienkultur regeneriert sich wohl automatisch bei entsprechendem Eintrag. Allerdings empfehlen sie, nach dem Leeren des Eimers und auch zwischendurch auch eine Portion Bakterien zuzuführen und diese kosten ordentlich Geld. Laut Beschreibung handelt es sich um speziell selektierte mesophile Bakterienstämme, die noch bei über 70° überleben. Hier drängt sich mir die Frage auf, ob es zu dem teuren Pülverchen eine günstigere Alternative gibt. Stichwort Kompostbeschleuniger mit Bakterienkulturen etc.
Insgesamt bin ich sehr beeindruckt von diesem Gerät und hebe meinen "Gerome" inzwischen auf eine ähnliche Stufe wie die geliebte Spülmaschine. Jedenfalls hat sich mein Leben ohne stinkenden und siffigen Biomüll sehr zum Positiven verändert :)
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann sogar die Technologie erklären?
Dieses spezielle Gerät stellt einen intelligenter Mülleimer (auch optisch) dar, welcher nach einmaliger Aktivierung der mitgelieferten Bakterien-Startkultur einfach permanent mit Bio-Abfällen und Speiseresten fast aller Art gefüttert werden kann. Es bedient sich des Prinzips einer Heißkompostierung, wobei der Inhalt des Eimers permanent langsam umgeschichtet (und erwärmt?) wird. Auf diese Weise werden alle üblichen Küchenabfälle, Gemüsereste etc bei einer idealen Heißrotte innerhalb von nur wenigen Stunden fast vollständig umgesetzt. Das ist tatsächlich nicht nur ein Werbeversprechen sondern auch völlig verblüffende persönliche Erfahrung. Hierbei wird weder irgend-etwas geschreddert noch getrocknet, sondern einfach nur sehr langsam in einer luftfeuchten und warmen Umgebung gerührt. Die Feuchtigkeit wird dabei vollautomatisch reguliert. Auf diese Weise zerfallen Bananenschalen und andere weiche Abfälle über Nacht, allenfalls die harten Strünke brauchen etwas länger. Klein geschnittene Wassermelonenschalen waren ebenfalls nach einem guten Tag fast vollständig aufgelöst, ebenso Eierschalen und sogar verdorbene Lebensmittel und rohes Fleisch. Nur trockene Zwiebelschalen oder grobe Stücke brauchen etwas länger. Das Verrückte ist, dass man das Gerät praktisch nicht hört und die Hitze in der Trommel nie die Temperatur einer Badewanne übersteigt. Auf diese Weise lösen sich die Abfälle praktisch restlos auf, was geradezu magisch aussieht. Laut Hersteller kann der Eimer abhängig vom Mengeneintrag mehrere Monate bishin zu einem Jahr betrieben werden, ohne jemals geleert zu werden. Wenn der aber zu voll wird, kann der leicht feuchte und pulverige Kompost einfach abgeschöpft und im Garten verwendet werden. Es klingt immerhin plausibel - ich habe stellenweise mehrere Kilo Abfälle pro Tag eingefüllt und das Volumen des Bakteriensubstrates hat sich kaum verändert.
Rein subjektiv habe ich den Eindruck, dass hier eine Mischung auf Fermentation und Kompostierung zum Einsatz kommt. Durch die eingebauten Industriefilter und UV-Desinfektion riecht man von Außen wirklich absolut gar nicht, nur beim Öffnen des Deckels kommt einem ein nicht unangenehmer Geruch nach Walderde und...Sojasauce entgegen (der gleiche Geruch wie die Starterkultur). Daher hatte ich auch die Assoziation mit fermentierten Lebensmitteln. Allerdings absolut kein Vergleich zu den Freuden einer Biotonne oder Bokashi-Eimer im Hochsommer.
Eine Sache stört mich noch. Bis auf die einmalige Anschaffung von - zugegeben - happigen 800 EUR, eher vernachlässigbaren Stromaufnahme von weniger als 1kWh / Tag und gelegentlichem Wechsel der UV-Lampe wird das Gerät als kostenfrei im Betrieb beworben. Diese Bakterienkultur regeneriert sich wohl automatisch bei entsprechendem Eintrag. Allerdings empfehlen sie, nach dem Leeren des Eimers und auch zwischendurch auch eine Portion Bakterien zuzuführen und diese kosten ordentlich Geld. Laut Beschreibung handelt es sich um speziell selektierte mesophile Bakterienstämme, die noch bei über 70° überleben. Hier drängt sich mir die Frage auf, ob es zu dem teuren Pülverchen eine günstigere Alternative gibt. Stichwort Kompostbeschleuniger mit Bakterienkulturen etc.
Insgesamt bin ich sehr beeindruckt von diesem Gerät und hebe meinen "Gerome" inzwischen auf eine ähnliche Stufe wie die geliebte Spülmaschine. Jedenfalls hat sich mein Leben ohne stinkenden und siffigen Biomüll sehr zum Positiven verändert :)
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann sogar die Technologie erklären?