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Elektrokomposter (Gelesen 7816 mal)
Elektrokomposter
Ich habe schon seit geraumer Zeit mit einem Elektrokomposter geliebäugelt, da ich leider keinen Platz für die klassische Kompostierung im Garten habe. Diese teuren Müll-Trockner mit Zerkleinerungsfunktion, die gerade flutartig angeboten werden entsprechen nicht meinen Erwartungen und so habe ich einfach abgewartet. Letzte Woche war es nun soweit und mir ist der erste "richtige" Elektrokomposter für die Küche zugeflogen. Die Marke möchte ich nicht öffentlich benennen aber meine ersten Erfahrungen teilen. Vielleicht gibt es ja weitere Besitzer und es entsteht ein Austausch?
Dieses spezielle Gerät stellt einen intelligenter Mülleimer (auch optisch) dar, welcher nach einmaliger Aktivierung der mitgelieferten Bakterien-Startkultur einfach permanent mit Bio-Abfällen und Speiseresten fast aller Art gefüttert werden kann. Es bedient sich des Prinzips einer Heißkompostierung, wobei der Inhalt des Eimers permanent langsam umgeschichtet (und erwärmt?) wird. Auf diese Weise werden alle üblichen Küchenabfälle, Gemüsereste etc bei einer idealen Heißrotte innerhalb von nur wenigen Stunden fast vollständig umgesetzt. Das ist tatsächlich nicht nur ein Werbeversprechen sondern auch völlig verblüffende persönliche Erfahrung. Hierbei wird weder irgend-etwas geschreddert noch getrocknet, sondern einfach nur sehr langsam in einer luftfeuchten und warmen Umgebung gerührt. Die Feuchtigkeit wird dabei vollautomatisch reguliert. Auf diese Weise zerfallen Bananenschalen und andere weiche Abfälle über Nacht, allenfalls die harten Strünke brauchen etwas länger. Klein geschnittene Wassermelonenschalen waren ebenfalls nach einem guten Tag fast vollständig aufgelöst, ebenso Eierschalen und sogar verdorbene Lebensmittel und rohes Fleisch. Nur trockene Zwiebelschalen oder grobe Stücke brauchen etwas länger. Das Verrückte ist, dass man das Gerät praktisch nicht hört und die Hitze in der Trommel nie die Temperatur einer Badewanne übersteigt. Auf diese Weise lösen sich die Abfälle praktisch restlos auf, was geradezu magisch aussieht. Laut Hersteller kann der Eimer abhängig vom Mengeneintrag mehrere Monate bishin zu einem Jahr betrieben werden, ohne jemals geleert zu werden. Wenn der aber zu voll wird, kann der leicht feuchte und pulverige Kompost einfach abgeschöpft und im Garten verwendet werden. Es klingt immerhin plausibel - ich habe stellenweise mehrere Kilo Abfälle pro Tag eingefüllt und das Volumen des Bakteriensubstrates hat sich kaum verändert.
Rein subjektiv habe ich den Eindruck, dass hier eine Mischung auf Fermentation und Kompostierung zum Einsatz kommt. Durch die eingebauten Industriefilter und UV-Desinfektion riecht man von Außen wirklich absolut gar nicht, nur beim Öffnen des Deckels kommt einem ein nicht unangenehmer Geruch nach Walderde und...Sojasauce entgegen (der gleiche Geruch wie die Starterkultur). Daher hatte ich auch die Assoziation mit fermentierten Lebensmitteln. Allerdings absolut kein Vergleich zu den Freuden einer Biotonne oder Bokashi-Eimer im Hochsommer.
Eine Sache stört mich noch. Bis auf die einmalige Anschaffung von - zugegeben - happigen 800 EUR, eher vernachlässigbaren Stromaufnahme von weniger als 1kWh / Tag und gelegentlichem Wechsel der UV-Lampe wird das Gerät als kostenfrei im Betrieb beworben. Diese Bakterienkultur regeneriert sich wohl automatisch bei entsprechendem Eintrag. Allerdings empfehlen sie, nach dem Leeren des Eimers und auch zwischendurch auch eine Portion Bakterien zuzuführen und diese kosten ordentlich Geld. Laut Beschreibung handelt es sich um speziell selektierte mesophile Bakterienstämme, die noch bei über 70° überleben. Hier drängt sich mir die Frage auf, ob es zu dem teuren Pülverchen eine günstigere Alternative gibt. Stichwort Kompostbeschleuniger mit Bakterienkulturen etc.
Insgesamt bin ich sehr beeindruckt von diesem Gerät und hebe meinen "Gerome" inzwischen auf eine ähnliche Stufe wie die geliebte Spülmaschine. Jedenfalls hat sich mein Leben ohne stinkenden und siffigen Biomüll sehr zum Positiven verändert :)
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann sogar die Technologie erklären?
Dieses spezielle Gerät stellt einen intelligenter Mülleimer (auch optisch) dar, welcher nach einmaliger Aktivierung der mitgelieferten Bakterien-Startkultur einfach permanent mit Bio-Abfällen und Speiseresten fast aller Art gefüttert werden kann. Es bedient sich des Prinzips einer Heißkompostierung, wobei der Inhalt des Eimers permanent langsam umgeschichtet (und erwärmt?) wird. Auf diese Weise werden alle üblichen Küchenabfälle, Gemüsereste etc bei einer idealen Heißrotte innerhalb von nur wenigen Stunden fast vollständig umgesetzt. Das ist tatsächlich nicht nur ein Werbeversprechen sondern auch völlig verblüffende persönliche Erfahrung. Hierbei wird weder irgend-etwas geschreddert noch getrocknet, sondern einfach nur sehr langsam in einer luftfeuchten und warmen Umgebung gerührt. Die Feuchtigkeit wird dabei vollautomatisch reguliert. Auf diese Weise zerfallen Bananenschalen und andere weiche Abfälle über Nacht, allenfalls die harten Strünke brauchen etwas länger. Klein geschnittene Wassermelonenschalen waren ebenfalls nach einem guten Tag fast vollständig aufgelöst, ebenso Eierschalen und sogar verdorbene Lebensmittel und rohes Fleisch. Nur trockene Zwiebelschalen oder grobe Stücke brauchen etwas länger. Das Verrückte ist, dass man das Gerät praktisch nicht hört und die Hitze in der Trommel nie die Temperatur einer Badewanne übersteigt. Auf diese Weise lösen sich die Abfälle praktisch restlos auf, was geradezu magisch aussieht. Laut Hersteller kann der Eimer abhängig vom Mengeneintrag mehrere Monate bishin zu einem Jahr betrieben werden, ohne jemals geleert zu werden. Wenn der aber zu voll wird, kann der leicht feuchte und pulverige Kompost einfach abgeschöpft und im Garten verwendet werden. Es klingt immerhin plausibel - ich habe stellenweise mehrere Kilo Abfälle pro Tag eingefüllt und das Volumen des Bakteriensubstrates hat sich kaum verändert.
Rein subjektiv habe ich den Eindruck, dass hier eine Mischung auf Fermentation und Kompostierung zum Einsatz kommt. Durch die eingebauten Industriefilter und UV-Desinfektion riecht man von Außen wirklich absolut gar nicht, nur beim Öffnen des Deckels kommt einem ein nicht unangenehmer Geruch nach Walderde und...Sojasauce entgegen (der gleiche Geruch wie die Starterkultur). Daher hatte ich auch die Assoziation mit fermentierten Lebensmitteln. Allerdings absolut kein Vergleich zu den Freuden einer Biotonne oder Bokashi-Eimer im Hochsommer.
Eine Sache stört mich noch. Bis auf die einmalige Anschaffung von - zugegeben - happigen 800 EUR, eher vernachlässigbaren Stromaufnahme von weniger als 1kWh / Tag und gelegentlichem Wechsel der UV-Lampe wird das Gerät als kostenfrei im Betrieb beworben. Diese Bakterienkultur regeneriert sich wohl automatisch bei entsprechendem Eintrag. Allerdings empfehlen sie, nach dem Leeren des Eimers und auch zwischendurch auch eine Portion Bakterien zuzuführen und diese kosten ordentlich Geld. Laut Beschreibung handelt es sich um speziell selektierte mesophile Bakterienstämme, die noch bei über 70° überleben. Hier drängt sich mir die Frage auf, ob es zu dem teuren Pülverchen eine günstigere Alternative gibt. Stichwort Kompostbeschleuniger mit Bakterienkulturen etc.
Insgesamt bin ich sehr beeindruckt von diesem Gerät und hebe meinen "Gerome" inzwischen auf eine ähnliche Stufe wie die geliebte Spülmaschine. Jedenfalls hat sich mein Leben ohne stinkenden und siffigen Biomüll sehr zum Positiven verändert :)
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann sogar die Technologie erklären?
- thuja thujon
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Re: Elektrokomposter
Wie lange hält der Schnellkompost im Vergleich zu einer 2 jährigen Rotte im Beet? Düngt er mehr oder verbessert er auch den Boden, so das nach 4 Jahren immer noch ein Effekt feststellbar ist?
Um die Frage beantworten zu können, könnte ein Test mit dem Kompost im Kübel erste Hinweise geben. Hast du da schon was probiert und gab es hier Staunässe oder Salzschäden?
Um die Frage beantworten zu können, könnte ein Test mit dem Kompost im Kübel erste Hinweise geben. Hast du da schon was probiert und gab es hier Staunässe oder Salzschäden?
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Elektrokomposter
Diese Fragen kann ich nach einer Woche noch nicht beantworten. Für mich war erst einmal nur der erstmals wirklich funktionierende Zersetzungsprozess interessant. Der Hersteller publiziert aber auf seiner Seite einige Informationen dazu und veröffentlicht auch regelmäßig kurze Videos, auch über Anzuchtversuche bei YouTube. Es wird auch von "Dauerhumusbildung" gesprochen - klingt, zumindest oberflächlich betrachtet, wissenschaftlich fundiert. Man soll den Kompost 1:8 mit Substrat mischen oder dünn verstreuen. Das spricht von Rohkompost mit starker organischer Düngerwirkung.
Mein Eindruck: Ich denke, es handelt sich hierbei um eine Vorstufe zum richtigen Kompost. Eine Art Fermentation, aber keine milchsaure Vergärung wie z.B. bei Bokashi. Das Ergebnis sieht sehr strukturstabil aus, krümelig und locker, überhaupt nicht schmierig oder matschig weil eben die Flüssigkeit reguliert wird. Einerseits liegt das sicher am Kulturmedium, welches die Konsistenz von Kokoserde hat und gerade am Anfang die Hauptmenge bildet, andererseits wird Zellulose nicht vollständig zersetzt, daher soll man faserige Abfälle etwas zerkleinern und harte und große Nussschalen und Geäst meiden (oder eben stark zerkleinern). Habe testweise Gräser und Gundermannranken grob zerschnitten und eingefüllt, sie waren nach ca. 1 Tag aufgelöst. Stiele von Äpfeln, trockene Zwiebelschalen und dicke holzige Schalen von Mangostanen sind dagegen noch sichtbar (alles andere wäre auch wirklich erschreckend). Die eigentliche Vererdung kann ja eigentlich nicht bei Hitze erfolgen und erfordert Bodenpilze und andere Lebewesen als nur Bakterien. Wenn ich die Kompost-Wissenschaft richtig in Erinnerung habe, erzeugt die Heißrotte ja genau die Grundlage für die eigentliche Kompostierung.
Ich denke, ich werde in einigen Monaten das erste Mal etwas entnehmen und im Garten verarbeiten. Wir sprechen ja von vergleichsweise sehr geringen Mengen (Fassungsvermögen beträgt 19 Liter). Selbst bei vollständiger Entleerung reicht es also nur zu Düngezwecken.
Mein Eindruck: Ich denke, es handelt sich hierbei um eine Vorstufe zum richtigen Kompost. Eine Art Fermentation, aber keine milchsaure Vergärung wie z.B. bei Bokashi. Das Ergebnis sieht sehr strukturstabil aus, krümelig und locker, überhaupt nicht schmierig oder matschig weil eben die Flüssigkeit reguliert wird. Einerseits liegt das sicher am Kulturmedium, welches die Konsistenz von Kokoserde hat und gerade am Anfang die Hauptmenge bildet, andererseits wird Zellulose nicht vollständig zersetzt, daher soll man faserige Abfälle etwas zerkleinern und harte und große Nussschalen und Geäst meiden (oder eben stark zerkleinern). Habe testweise Gräser und Gundermannranken grob zerschnitten und eingefüllt, sie waren nach ca. 1 Tag aufgelöst. Stiele von Äpfeln, trockene Zwiebelschalen und dicke holzige Schalen von Mangostanen sind dagegen noch sichtbar (alles andere wäre auch wirklich erschreckend). Die eigentliche Vererdung kann ja eigentlich nicht bei Hitze erfolgen und erfordert Bodenpilze und andere Lebewesen als nur Bakterien. Wenn ich die Kompost-Wissenschaft richtig in Erinnerung habe, erzeugt die Heißrotte ja genau die Grundlage für die eigentliche Kompostierung.
Ich denke, ich werde in einigen Monaten das erste Mal etwas entnehmen und im Garten verarbeiten. Wir sprechen ja von vergleichsweise sehr geringen Mengen (Fassungsvermögen beträgt 19 Liter). Selbst bei vollständiger Entleerung reicht es also nur zu Düngezwecken.
Re: Elektrokomposter
Wegen Nährstoffzusammensetzung kann ich nichts sagen. Ich kompostiere prinzipiell keine salzhaltigen Speisereste. Die fallen bei uns zum Glück auch praktisch nie an.
Gestern Nachmittag habe ich das nicht mehr ganz frische Katzenfutter von der Morgenfütterung reingeschmissen. Wir barfen - ist also rohes Fleisch. Schon am späten Abend war davon nichts zu sehen oder zu riechen. Eiweiße gehen also definitiv extrem schnell.
Gestern Nachmittag habe ich das nicht mehr ganz frische Katzenfutter von der Morgenfütterung reingeschmissen. Wir barfen - ist also rohes Fleisch. Schon am späten Abend war davon nichts zu sehen oder zu riechen. Eiweiße gehen also definitiv extrem schnell.
Re: Elektrokomposter
Und so sieht das Ergebnis nach einer Woche aus. Die feinen braunen Krümel ist das Bakteriensubstrat, die hellen Fasern Zellulosereste von trocken eingefüllt Abfällen (Knoblauchschalen etc). Der dunkle glänzende Spot ist ein Stück Wassermelonenschale, die ledrige Haut braucht ein paar Tage.
- Gartenplaner
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Re: Elektrokomposter
Spannend!
Danke fürs Posten!!!
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Elektrokomposter
Klingt toll.
Also abgesehen vom Preis.
Ich frage mich nur, wie sich alles entwickelt wenn Du mal Schimmel drin hast.
LG
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Ich frage mich nur, wie sich alles entwickelt wenn Du mal Schimmel drin hast.
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Re: Elektrokomposter
Schimmel sollte bei der Temperatur nicht das Problem sein weil fast alle Fremdkeime abgetötet werden. Außerdem ist das Ding perfekt gelüftet.
- Nox
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Re: Elektrokomposter
Interessant für alle, die Küchenabfälle auf saubere Art und Weise loswerden wollen. Wie viel fasst denn so ein Schnellkomposter ?
Mir ist das mit den Bakterienkulturen und dem UV-Licht nicht ganz klar: UV-Licht tötet ja Mikroorganismen ab, was passiert denn dann mit den Starterkulturen ? Sind die in einem extra Reservoir ?
Man könnte ja prompt auf die Idee kommen, ein wenig davon abzuzweigen und zu vermehren, um sich das Nachkaufen zu ersparen.
Mir ist das mit den Bakterienkulturen und dem UV-Licht nicht ganz klar: UV-Licht tötet ja Mikroorganismen ab, was passiert denn dann mit den Starterkulturen ? Sind die in einem extra Reservoir ?
Man könnte ja prompt auf die Idee kommen, ein wenig davon abzuzweigen und zu vermehren, um sich das Nachkaufen zu ersparen.
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Re: Elektrokomposter
semicolon hat geschrieben: ↑6. Aug 2024, 22:22
... Durch die eingebauten Industriefilter und UV-Desinfektion riecht man von Außen wirklich absolut gar nicht, nur beim Öffnen des Deckels kommt einem ein nicht unangenehmer Geruch nach Walderde und...Sojasauce entgegen (der gleiche Geruch wie die Starterkultur). ...
Das klingt für mich nach einem separat liegenden Filter im Deckel für die "Abgase".
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Re: Elektrokomposter
Nox hat geschrieben: ↑12. Aug 2024, 13:15
Interessant für alle, die Küchenabfälle auf saubere Art und Weise loswerden wollen. Wie viel fasst denn so ein Schnellkomposter ?
Mir ist das mit den Bakterienkulturen und dem UV-Licht nicht ganz klar: UV-Licht tötet ja Mikroorganismen ab, was passiert denn dann mit den Starterkulturen ? Sind die in einem extra Reservoir ?
Man könnte ja prompt auf die Idee kommen, ein wenig davon abzuzweigen und zu vermehren, um sich das Nachkaufen zu ersparen.
[/quote]Gartenplaner hat geschrieben: ↑12. Aug 2024, 13:40
[quote author=semicolon link=topic=74303.msg4214932#msg4214932 date=1722975747]
... Durch die eingebauten Industriefilter und UV-Desinfektion riecht man von Außen wirklich absolut gar nicht, nur beim Öffnen des Deckels kommt einem ein nicht unangenehmer Geruch nach Walderde und...Sojasauce entgegen (der gleiche Geruch wie die Starterkultur). ...
Das klingt für mich nach einem separat liegenden Filter im Deckel für die "Abgase".
Ganz genau! Die UV-Lampe ist außerhalb der Komposttrommel dem Filter nachgeschaltet. Die Trommel fasst übrigens 19 Liter, deshalb muss sie so selten geleert werden. Bei einem Volumenverlust von 95% und einem Eintrag von 1 Liter frischem Abfall/Tag beträgt der tägliche Volumenzuwachs also gerade mal 50ml. Das Bakteriensubstrat hat ja im gequollenen Zustand schon eine ordentliche Menge, aber selbst wen man, sagen wir mal, nur noch 10 Liter frei zur Verfügung hätte, würde man immernoch 200 Tage brauchen, bis der Eimer voll ist. Hab's nicht nachgemessen aber diese Herstellangabe klingt plausibel nach meiner Beobachtung. Ich denke aber, dass unterschiedliche Lebensmittel auch unterschiedlich schrumpfen. Kaffeesatz wird sicher viel weniger an Volumen verlieren als eine Gurke, die fast nur aus Wasser besteht.
Aktuell sehe ich eine leichte Volumenzunahme (Trinken viel Kaffee im Home Office und produzieren zur Zeit sicher 2 kg Gemüseabfall am Tag). Interessanterweise scheint der Komposter sogar noch schneller zu kompostieren. Ich schneide aber inzwischen feste Gemüsereste "mundgerecht" wegen der großen Angriffsfläche für Bakterien.
Den fertigen Kompost kann man ja jederzeit in beliebigen Mengen entnehmen. Ich dachte, ich würde einfach immer 1/4 drin belassen und immer mal etwas Kokoserde mit rein schütten wegen Oberflächenvergrößerung und luftiger Konsistenz. Macht eventuell sogar eine Handvoll Pflanzenkohle Sinn?
Es ist ein Bisschen verrückt, aber ich habe neue Tagesroutinen entwickelt und wir ernähren uns wesentlich gesünder und vielfältiger, damit "Gerome" mit seiner "Darmflora" bloß keinen Mangel leiden muss 🤪. Dieses Gerät macht einfach Spaß!
- Gartenplaner
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Re: Elektrokomposter
;D ;D ;D
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Re: Elektrokomposter
Klingt eigentlich schon ein bissel ...
Es ist eine interessante Sache, das interessiert mich sehr- bitte berichte weiterhin von deinen Erfahrungen.
p.s.: Zweitschrift wg. Forumsmigration
Re: Elektrokomposter
Update:
Das Gerät ist nun einen Monat im Betrieb und erfüllt meine Erwartungen ziemlich gut. Inzwischen ist die Kammer deutlich gefüllt, schätzungsweise wird es bei unserem Eintrag aber noch mindestens einen Monat bis zur ersten Kompostentnahme dauern. Das ist beeindruckend, da wir bis auf Ausnahmen von Knochen, großen Kernen und stark salzhaltigen Resten keinerlei Biomüll mehr produzieren. Das Versprechen eines Mülleimers, der nicht riecht und praktisch nicht voll wird hat sich definitiv bewahrheitet. Bei Kaffeejunkies und Heimarbeit kommt viel Kaffeesatz zusammen - da Kaffeesatz kaum schrumpft und nur langsam zerfällt bildet es bei uns wahrscheinlich das meiste Volumen. Insgesamt hat sich die Konsistenz deutlich verändert: die Basis ist viel feiner geworden, Eierschalen lösen sich vollständig auf (saure Umgebung?), nur holzige und sehr faserige Bestandteile (Tomaten- und Apfelstiele) bleiben erhalten. Die ledrige Haut von Wassermelonenschalen braucht auch eine ganze Weile. Inzwischen zerkleinere ich sie "mundgerecht". So bekommt alles eine schöne luftige Struktur wie beim echten Kompost.
Der Geruch bei offenem Deckel hat sich etwas verändert: es riecht nun mehr nach Erde, reifem Kompost...und Kaffee . Der Ferment-Geruch ist deutlich schwächer ausgeprägt. Ich vermute, dass die Starterkultur mit Zuckermelasse versetzt war, welche nun verstoffwechselt ist.
Letzte Woche hatte ich zwischendurch ein paar Geräusche vernommen. Ein Bisschen wie Rattern oder Reiben. Wir hatten aufgrund von Zeitmangel ein paar Tage fast nur auswärts gegessen daher kaum Abfälle produziert. Der Inhalt ist in dieser Zeit stark ausgetrocknet und total geschrumpft. Das ist natürlich und erwünscht wenn man zum Beispiel verreist oder eine saubere Entnahme vorbereitet, jedoch kommt die eigentliche Kompostierung ohne Wasser natürlich zum Stillstand. Ich vermute, dass die Geräusche darauf zurück zu führen sind (größere und trockene Melonenschalen reiben ab und zu an Kunststoffwänden oder verhaken sich im Rührwerk). Habe mit Wasser und Abfällen nachgeholfen - schon war es erledigt.
Werde einfach bei jeder Entnahme darauf achten, möglichst viele größeren Bestandteile zu entnehmen, das reduziert stark das Volumen und die meisten Bakterien haften ja oberflächenbedingt sowieso an feinen Partikeln.
Also: Soweit ganz klar eine Empfehlung! Gerade wenn man in einer Wohnung in der Stadt wohnt oder keine normale Kompostierung betreiben kann ist das Gerät wirklich Gold wert.
Das Gerät ist nun einen Monat im Betrieb und erfüllt meine Erwartungen ziemlich gut. Inzwischen ist die Kammer deutlich gefüllt, schätzungsweise wird es bei unserem Eintrag aber noch mindestens einen Monat bis zur ersten Kompostentnahme dauern. Das ist beeindruckend, da wir bis auf Ausnahmen von Knochen, großen Kernen und stark salzhaltigen Resten keinerlei Biomüll mehr produzieren. Das Versprechen eines Mülleimers, der nicht riecht und praktisch nicht voll wird hat sich definitiv bewahrheitet. Bei Kaffeejunkies und Heimarbeit kommt viel Kaffeesatz zusammen - da Kaffeesatz kaum schrumpft und nur langsam zerfällt bildet es bei uns wahrscheinlich das meiste Volumen. Insgesamt hat sich die Konsistenz deutlich verändert: die Basis ist viel feiner geworden, Eierschalen lösen sich vollständig auf (saure Umgebung?), nur holzige und sehr faserige Bestandteile (Tomaten- und Apfelstiele) bleiben erhalten. Die ledrige Haut von Wassermelonenschalen braucht auch eine ganze Weile. Inzwischen zerkleinere ich sie "mundgerecht". So bekommt alles eine schöne luftige Struktur wie beim echten Kompost.
Der Geruch bei offenem Deckel hat sich etwas verändert: es riecht nun mehr nach Erde, reifem Kompost...und Kaffee . Der Ferment-Geruch ist deutlich schwächer ausgeprägt. Ich vermute, dass die Starterkultur mit Zuckermelasse versetzt war, welche nun verstoffwechselt ist.
Letzte Woche hatte ich zwischendurch ein paar Geräusche vernommen. Ein Bisschen wie Rattern oder Reiben. Wir hatten aufgrund von Zeitmangel ein paar Tage fast nur auswärts gegessen daher kaum Abfälle produziert. Der Inhalt ist in dieser Zeit stark ausgetrocknet und total geschrumpft. Das ist natürlich und erwünscht wenn man zum Beispiel verreist oder eine saubere Entnahme vorbereitet, jedoch kommt die eigentliche Kompostierung ohne Wasser natürlich zum Stillstand. Ich vermute, dass die Geräusche darauf zurück zu führen sind (größere und trockene Melonenschalen reiben ab und zu an Kunststoffwänden oder verhaken sich im Rührwerk). Habe mit Wasser und Abfällen nachgeholfen - schon war es erledigt.
Werde einfach bei jeder Entnahme darauf achten, möglichst viele größeren Bestandteile zu entnehmen, das reduziert stark das Volumen und die meisten Bakterien haften ja oberflächenbedingt sowieso an feinen Partikeln.
Also: Soweit ganz klar eine Empfehlung! Gerade wenn man in einer Wohnung in der Stadt wohnt oder keine normale Kompostierung betreiben kann ist das Gerät wirklich Gold wert.
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- Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
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- Höhe über NHN: 274-281
- Bodenart: „Töpfer“lehm
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
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Re: Elektrokomposter
Danke fürs Update!
Sehr interessant!!
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