Neue Arten für alte Obstwiesen
Verfasst: 20. Sep 2025, 15:35
Wie oft beklagt, sind Obstwiesen in immer mehr Landesteilen abgewickelt. Hier wars Rindenbrand, der durchgefegt und erledigt hat, noch vor den Terminatoren Misteln, Auszehrung, immer längeren Extremtrockenphasen, Verwilderung, und anderem Zeug. Auf Obstwiesen kann man selten bewässern, man kommt nicht so oft zu Pflegearbeiten hin, Tiefsttemperaturen und Frost ist deutlich schlimmer wie in Städten.
Die naheliegende Idee ist, auch dort Obstarten auszuprobieren, die vielleicht besser mit den neuen Bedingungen zurechtkommen und früher nicht üblich waren. Solche Erfahrungen können wir hier im Thread schildern und vielleicht Arten nachpflanzen, die man früher nicht probiert hätte. Hier mal ein paar dieser Erfahrungen, man möge ergänzen und korrigieren:
Feigen. Einige Sorten funktionieren mittlerweile als Pflanze und zeigen beeindruckende Trockentoleranz. Sie wachsen. Erfolgreichste Sorte bei mir die Sorte Ronde de Bordeaux. So viel mehr taugliche Sorten gibts aber nicht, die meisten meiner Testpflanzen frieren immer noch jedes zweite Jahr zurück oder sie kommen schlechter mit Spätfrost klar. Früher sind alle abgefroren und haben dann wieder ausgetrieben, heute werden sie immer grössere Bäumchen und Büsche. Grösster Nachteil: Früchte reifen immer folgernd. Man kann selten wochenlang alle zwei Tage auf entfernte Wiesen hin, um ein paar Feigen zu pflücken.
Granatäpfel. Ebenfalls erstaunlich trocken- und Hitzetolerant. Wird aber nur Gebüsch, das meistens zurückfriert. Wenn Blüten, dann zu spät. Immerhin bestehen sie mittlerweile.
Ölweiden. Wie andere weniger bekannte Wildobstarten ein grosser Erfolg, erst gestern hab ich wieder an die zehn Kilo Beeren der Schirm-Ölweiden geerntet, versaftet, ein bisschen Gelee. Trockenfest, keine Krankheiten, manchmal aber Vogelfrass. Auch die vielblütige Ölweide mit ihren grösseren Früchten geht, braucht aber zwingend ein Netz gegen Vögel, sonst erntet man nicht mal Stiele. Stickstoffsammler, keine andere Art kommt im neuen Wetter so gut klar wie die. Wenn nichts wächst, Ölweiden wachsen trotzdem, bringen Nektar für Insekten und Früchte. Aber Vorsicht, habe auch schon die ersten wild aufgegangenen Sämlinge. Wenig, aber doch.
Anderes Wildobst. Auch da Erfolge und Misserfolge. Scharlachdorn sehr gut, aber Vogelfrass. Kornelkischen versagen, nicht trockentolerant genug. Aronia gut, aber Vogelfrass.
Kakis. Totalausfall. Spätfrost, Trockenheit, Vogelpickerei, das brüchige Holz bei Stürmen, auch die Hybridsorten mit Beteiligung der amerikanischen Art kommen nicht klar. Mit Spätfrost etwas besser, aber nicht mit Trockenheit. In Gunstlagen ist sicher mehr drin, Westhängen der Mittelgebirge etwa, aber hier gehts nicht nur um Gunstlagen, wo es eh keine Kunst ist, alles mögliche hochzubringen.
Papaus. Erfolg für diese Obstart, wenn halbschattige Plätze mit Zwielicht und tiefgründigem Boden vorhanden sind. Etwa ein Stück hinter hohen Nussbäumen. Trockentoleranz mittel (Fruchtabwurf, aber lange kein Pflanzentod), pralle Sonne mit hoher UV-Intensität wird recht schlecht vertragen, dann deutliche Blatt- und Fruchtschäden. Aber im grossen und ganzen funktioniert es, meine Ernten von wenigen Bäumen sind zuverlässiger wie z.B. von Birnen. Grösster Nachteil: Nicht haltbar. Sofort verwerten.
Mandeln. Erstaunlich erfolgreich. Zumindest einige Sorten sind recht frosthart und tragen trotz früher Blüte ganz gut. Benötigen immer volle Sonne und möglichst luftoffene Lage. Hitzefest und trockenfest. Moniliaharte Sorten. Schöne Bäume, hochwachsend kein Problem, wirft wenig Schatten. Man sollte nur höllisch aufpassen, nicht Baumschulenzwerge mit den schwachen Unterlagen zu setzen. Starkwachsend ist die Devise!
Und sonst? Was ist bei euch gelungen?
Die naheliegende Idee ist, auch dort Obstarten auszuprobieren, die vielleicht besser mit den neuen Bedingungen zurechtkommen und früher nicht üblich waren. Solche Erfahrungen können wir hier im Thread schildern und vielleicht Arten nachpflanzen, die man früher nicht probiert hätte. Hier mal ein paar dieser Erfahrungen, man möge ergänzen und korrigieren:
Feigen. Einige Sorten funktionieren mittlerweile als Pflanze und zeigen beeindruckende Trockentoleranz. Sie wachsen. Erfolgreichste Sorte bei mir die Sorte Ronde de Bordeaux. So viel mehr taugliche Sorten gibts aber nicht, die meisten meiner Testpflanzen frieren immer noch jedes zweite Jahr zurück oder sie kommen schlechter mit Spätfrost klar. Früher sind alle abgefroren und haben dann wieder ausgetrieben, heute werden sie immer grössere Bäumchen und Büsche. Grösster Nachteil: Früchte reifen immer folgernd. Man kann selten wochenlang alle zwei Tage auf entfernte Wiesen hin, um ein paar Feigen zu pflücken.
Granatäpfel. Ebenfalls erstaunlich trocken- und Hitzetolerant. Wird aber nur Gebüsch, das meistens zurückfriert. Wenn Blüten, dann zu spät. Immerhin bestehen sie mittlerweile.
Ölweiden. Wie andere weniger bekannte Wildobstarten ein grosser Erfolg, erst gestern hab ich wieder an die zehn Kilo Beeren der Schirm-Ölweiden geerntet, versaftet, ein bisschen Gelee. Trockenfest, keine Krankheiten, manchmal aber Vogelfrass. Auch die vielblütige Ölweide mit ihren grösseren Früchten geht, braucht aber zwingend ein Netz gegen Vögel, sonst erntet man nicht mal Stiele. Stickstoffsammler, keine andere Art kommt im neuen Wetter so gut klar wie die. Wenn nichts wächst, Ölweiden wachsen trotzdem, bringen Nektar für Insekten und Früchte. Aber Vorsicht, habe auch schon die ersten wild aufgegangenen Sämlinge. Wenig, aber doch.
Anderes Wildobst. Auch da Erfolge und Misserfolge. Scharlachdorn sehr gut, aber Vogelfrass. Kornelkischen versagen, nicht trockentolerant genug. Aronia gut, aber Vogelfrass.
Kakis. Totalausfall. Spätfrost, Trockenheit, Vogelpickerei, das brüchige Holz bei Stürmen, auch die Hybridsorten mit Beteiligung der amerikanischen Art kommen nicht klar. Mit Spätfrost etwas besser, aber nicht mit Trockenheit. In Gunstlagen ist sicher mehr drin, Westhängen der Mittelgebirge etwa, aber hier gehts nicht nur um Gunstlagen, wo es eh keine Kunst ist, alles mögliche hochzubringen.
Papaus. Erfolg für diese Obstart, wenn halbschattige Plätze mit Zwielicht und tiefgründigem Boden vorhanden sind. Etwa ein Stück hinter hohen Nussbäumen. Trockentoleranz mittel (Fruchtabwurf, aber lange kein Pflanzentod), pralle Sonne mit hoher UV-Intensität wird recht schlecht vertragen, dann deutliche Blatt- und Fruchtschäden. Aber im grossen und ganzen funktioniert es, meine Ernten von wenigen Bäumen sind zuverlässiger wie z.B. von Birnen. Grösster Nachteil: Nicht haltbar. Sofort verwerten.
Mandeln. Erstaunlich erfolgreich. Zumindest einige Sorten sind recht frosthart und tragen trotz früher Blüte ganz gut. Benötigen immer volle Sonne und möglichst luftoffene Lage. Hitzefest und trockenfest. Moniliaharte Sorten. Schöne Bäume, hochwachsend kein Problem, wirft wenig Schatten. Man sollte nur höllisch aufpassen, nicht Baumschulenzwerge mit den schwachen Unterlagen zu setzen. Starkwachsend ist die Devise!
Und sonst? Was ist bei euch gelungen?