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Fäulnis bei Äpfeln
Verfasst: 25. Sep 2025, 13:33
von Sepp Tember
Die aktuelle Apfelernte und die vorangegangene Reife der Äpfel haben wieder gezeigt, dass durch Fruchtfäule viele Verluste entstehen. Dabei folgt die Fäulnis in den ersten Wochen nach der Ernte ja noch. Egal wie radikal die Bäume ausgeschnitten sind, einen signifikanten Verlust an faulen Äpfeln habe ich immer. Das war früher nicht so extrem. Kennt ihr ein probates Spritzmittel gegen Fruchtfäule ?
Re: Fäulnis bei Äpfeln
Verfasst: 25. Sep 2025, 13:38
von cydorian
Das wird nichts bringen. Ursache sind Verletzungen an den Früchten. Die müsste man heilen können, statt die nachfolgende Fäulnis stoppen zu wollen. Ich weiss nicht, wie das bei dir ist, aber Wicklerbefall ist bei uns nachweislich durchweg schlimmer wie früher und betrifft nun auch Sorten und Arten (z.B. Birnen, Quitten), die früher seltener befallen waren. Neue saugende Wanzenarten sind da, extreme Trockenperioden und dann wieder Starkregen wurden die Regel (Risse an manchen Sorten!).
Re: Fäulnis bei Äpfeln
Verfasst: 25. Sep 2025, 14:25
von thuja thujon
Ja, wer Fäulnisfreies Obst haben möchte muss zuerst die Insekten und die Vögel in den Griff bekommen.
Mikrorisse in der Schale sind noch halbwegs handhabbar, da gibt es Fungizide, die gegen Lagerkrankheiten helfen. Flint, Geoxe, Natriumhydrogencarbonat usw. Nur eben nicht für den Hobbyanbauer.
Re: Fäulnis bei Äpfeln
Verfasst: 25. Sep 2025, 18:59
von willi2000
Sofortiges Einmaischen und/oder Keltern, sowie Einlegen in hochprozentigen Alkohol hilft gut.
Mein Ebbelwoi ist noch nie verfault.
Schobbe,
Re: Fäulnis bei Äpfeln
Verfasst: 25. Sep 2025, 22:37
von thuja thujon
Da kommts aber auch auf den pH-Wert an. Oberhalb 3,2 ist die Mikrobiologische Unbedenklichkeit nicht mehr gewährleistet.
Und dann hat Äppelwoi das Problem, dass er einfach nicht schmeckt, nicht mal mit Mineralwasser. Gut, ist Geschmacklssache...
Ich würde schon gerne Tafelobst vorziehen. Nicht 300kg für die Pferde, aber die Reste davon sind im Gebräu für Cidre doch besser aufgehoben als für Äppelwoi.
Faules Obst hat da aber auch nix drin zu suchen.
Wie sind eigentlich die Grenzwerte für DON usw im Apfelmost?
Kann man die jedes Jahr einhalten oder würde bei einer Witterungsbedingt verzögerten Blüte nicht schon ein Fungizid in die Blüte helfen, Kernhausschimmel usw zu begrenzen?
Re: Fäulnis bei Äpfeln
Verfasst: 26. Sep 2025, 14:11
von Monti
Was die Lagerung betrifft:
Bei Öko-Äpfeln wird ja mit der Heißwasserbehandlung experimentiert.
https://www.mri.bund.de/de/institute/si ... isswasser/
War demletzt auch ein Artikel im Landw. Wochenblatt BW.
Von den Mykotoxinen bei Erzeugnissen aus Äpfeln ist eigentlich nur Patulin ein Thema. Und das wird durch die alkoholische Gärung abgebaut:
https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/ ... tm#quellen
Faules Obst sollte man schon aus geschmacklichen grünen vermeiden.
Meiner Beobachtung nach ist Kernhausfäule eher ein Problem bei Lagerobst. Gelegentlich kommt schon ein Befall bei Sorten vor, die eine weite Kelchröhre haben (dieses Jahr wieder bei Transparent von Croncels beobachtet). Der Befall ist dann aber zur Ernte immer auf den Kernhausbereich beschränkt ohne auf das Fruchtfleisch überzugehen. So wie ich das sehe, gibt es Höchstgehalte für DON nur bei Getreide und Erzeungissen daraus. Und für Babynarung. Äppfelwoi & Co würde ich aber Babys eher nicht verabreichen.

Re: Fäulnis bei Äpfeln
Verfasst: 26. Sep 2025, 21:35
von cydorian
thuja thujon hat geschrieben: ↑25. Sep 2025, 22:37
Kann man die jedes Jahr einhalten oder würde bei einer Witterungsbedingt verzögerten Blüte nicht schon ein Fungizid in die Blüte helfen, Kernhausschimmel usw zu begrenzen?
Passiert ja im kommerziellen Anbau. Und nutzt nichts. Die Ursache ist die offene Kelchröhre. Man müsste ein Mittel nehmen, das den Apfel anregt, die zuwachsen zu lassen :-)
Re: Fäulnis bei Äpfeln
Verfasst: 29. Sep 2025, 11:37
von Chelidonia
Wieder was gelernt!
Hauptproblem bleibt aber, dass die Schale irgendwie beschädigt ist. Bei unseren Idared gab es in den letzten Jahren kaum noch Äpfel, die nicht irgendwo einen kleinen fiesen Einstich oder Löchlein hatten, in den reifen Apfel, und dort faulen sie rasant. Und man übersieht diese kleinen Schäden leicht. Ich versuche, die rauszusortieren zum schnelleren Verbrauch.
Die alten Obstmadengänge sind dagegen manchmal erstaunlich stabil. Idared hielten bei uns sonst bis April, trotz suboptimaler Lagerbedingungen (dabei spielt auch eine Rolle, dass es im Herbst/Winter länger wärmer ist).
So ein glänzend roter Apfel mit glatter Schale wie Idared scheint mir besonders attraktiv für die Schadinsekten. Die Goldparmänen halten sich im Schatten hinter der Garage mit Folie drüber grade noch ganz gut.
Bißchen Schwund ist immer.
Aber Natriumhydrogencarbonat, ist doch Natron - "nicht für den Hobbyanbauer" - würde helfen? Drüber sprühen?