"... Nicht wahr ist nämlich, dass Wölfe sich auf den Mageninhalt eines Beutetiers stürzen, also wild sind auf Pflanzliches. Alpha-Wölfe essen erst Leber und andere Organe, aber Darm steht nicht an erster Stelle. "
- Mit Wölfen hab ich keine Erfahrungen aber meine früheren Hunde haben hauptsächlich von selbstgefangenen Kaninchen gelebt (ich büße das heute durch die Haltung von acht Zwergkaninchen ab
).
Auch wenn sie eigentlich gar keinen Hunger mehr hatten (damals gab es noch seeehr viele Kaninchen) eins haben sie i m m e r gefressen: Den Darm samt Inhalt. Das war immer das erste und wichtigste.
Hunde brauchen scheinbar auch pflanzliche Stoffe, können sie aber nur vorverdaut aufschlüsseln und verwerten.
" 2. Hunde essen Kot, weil es ihnen an bestimmten Nährstoffen fehlt. Nein! Sie sind nur scharf auf die flüchtigen Fettsäuren. Ungesund wenn es von Artgenossen ist, wegen der Krankheitserreger. Schafsköttel gehen noch. Aber wenn Rex Herrchen/Frauchen einen Gefallen tun will, bleibt er bei Pansen. "
- Mir scheint immer noch wahr zu sein daß Hunde den Kot von Pflanzenfressern aufnehmen um vorverdaute pflanzliche Nährstoffe aufzunehmen. Meine haben das nur in Zeiten gemacht wo sie nicht jagen konnten oder durften.
Wenn Hunde den Kot anderer Fleischfresser aufnehmen tun sie das um ihren Alkali-Spiegel zu erhöhen weil sie übersäuert sind. Das passiert oft in der Wachstumsphase, im Alter von fünf, sechs Monaten. Früher hat man ihnen dann (fanden alle "igitt") ein bißchen Futterkalk in´s Essen gemischt und es hat sofort aufgehört.
So hab ich das damals vom TA erklärt bekommen und halte es immer noch für logisch.
" 4. Variation ist ein Zweibeiner-Ding. Hunde und Katzen bleiben lieber beim gewohnten Futter. Die Katze ist bei Stress auch lieber eine Maus (zum zigsten Male), als eine seltene Eidechse."
- Auch hier gibt es bei Hunden und Katzen solche und solche.
Mein letzter Airedale hat sich jahrelang geweigert länger als zwei Wochen lang dasselbe Futter zu nehmen. Erst als ich eins gefunden hatte das allergikerverträglich u n d für ihn schmackhaft genug war hat er es während der gesamten letzten Jahre täglich akzeptiert (es gab allerdings von diesem Futter auch verschiedene Geschmacksrichtungen)
Ob Tiere fett werden oder nicht ist meinen Beobachtungen nach áuch sehr anlagebedingt: Die eine Katze verhungert bei derselben Ration von der eine andere zur Kugel wird.
Meine Katzen haben tagsüber Trockenfutter zur Verfügung das in unterschiedlichem Maß angenommen wird (der zahnlose 14jährige Kater ist am meisten hinterher). Abends gibt´s Dosenfutter, manche fangen tagsüber zusätzlich noch Mäuse.
Victor hat zu 90% von (Wühl-)Mäusen gelebt, Dosenfutter weitgehend verschmäht und nur ein bißchen Trockenfutter dazu gefressen. - Dick war er trotz artgemäßer "Mäuse-Diät" und ständiger Bewegung...
Katzen würde ich nicht nur einmal am Tag füttern: Falls Eifersüchte oder Ängste bestehen fressen sie dann zuviel auf einmal und spucken anschließend alles wieder aus. Besser sind mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt ("Mäuseportionen") oder eben Trockenfutter das bei Hitze nicht so schnell verdirbt.
Bei Katern, besonders roten, sollte man aber aufpassen daß sie nicht nur oder überwiegend Trockenfutter fressen: Bei ihnen kommt es immer noch häufiger zu Blasen- und Nierensteinen mit teilweise sehr schlimmen Folgen.
Daß Trockenfutter (natürlich mit ausreichendem Wasser) sehr praktisch sein kann erlebt man spätestens auf Wanderritten oder wenn man mit Hunden verreist: Rohes Fleisch in Satteltaschen bei 28 Grad zu transportieren ist nicht wirklich appetitlich, Hunde in Jagdrevieren auf Selbstversorgung zu schicken ist gefährlich und in manchen Gegenden Spaniens gab´s als Hundefutter nur rohe Hühnerfüße...
Was Magenumdrehungen betrifft kenn ich die eigentlich nur von bestimmten Großhunderassen bei denen die Individuen durchaus unterschiedlich ernährt wurden. Mir scheint eine genetische Disposition die Haupt-Ursache zu sein.
Was "Wölfe" betrifft muß man da m.W. auch nach Unterarten unterscheiden: Nicht alle Wolfspopulationen leben/lebten jederzeit in großen Rudeln wo sie die Chance auf das Erbeuten großer Pflanzenfresser haben/hatten.
Es gibt/gab auch welche die aufgrund der Umgebung ( zu kleine Reviere, Verfolgungsdruck, etc) nur als Paare und/oder Muttertier-mit-Jungen überleben konnten.
Letztere sind hauptsächlich Aasfresser und können in dicht besiedelten Gebieten meist nur Kleintiere als Frischfleisch erbeuten. Es gibt in manchen Vororten auch Einzelexemplare die sich auf Müllkippen häuslich eingerichtet haben oder in Parks von Ratten und Lebensmittelresten leben (wie auch viele Füchse das schon generationenlang schaffen).
Von daher ist die Vorstellung vom großen Wolfsrudel das hauptsächlich vom Muskelfleisch frisch erbeuteteter Hirsche, Büffel oder Rinder lebt leider eher eine idealisiert romantische die der Mensch im Laufe der letzten Jahrhunderte weitgehend zerstört hat.
Meines Erachtens gibt es weder "den Wolf" noch "den Hund". Beide sind relativ anpassungsfähig und ihre artgemäße Ernährung ist wahrscheinlich vielseitiger als man denkt (Wölfe werden z.B. auch Gelege nicht verschmähen wenn sie sie finden).
Man muß sich informieren und herausfinden was dem eigenen "Gartenwolf" am besten bekommt. Aus dem einen oder anderen eine Heilslehre zu machen ist m.E. nicht zielführend.