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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen  (Gelesen 4688 mal)

Lehm

  • Gast
Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« am: 09. Juli 2008, 09:06:11 »

Aus dem Atomkraftwerk Tricastin in Südfrankreich sind 30’000 Liter radioaktive Uranlösung ausgetreten. Ein Teil davon gelangte in zwei Flüsse. Die Gefahr für die Bevölkerung sei aber gering, sagt der Sprecher der Atomaufsichtsbehörde Charles-Antoine Louet. In drei Gemeinden nahe Avignon wurde dennoch die Verwendung von Wasser untersagt, verboten wurden ausserdem die Bewässerung von Feldern, Angeln und Wassersport.

Artikel

Nachdem sonst bei AKW-Zwischenfällen nie eine Gefahr für die Bevölkerung bestehen soll, ist sie diesmal immerhin gering. Wir müssen leider von einer Katastrophe ausgehen.

Saubere Atomkraft. Die Unfälle häufen sich. Schweden, Hamburg, Slowenien und jetzt mal wieder Frankreich... In der Schweiz könnte sowas selbstverstdänlich nie - NIE - passieren. Und niemand weiss, wohin mit dem strahlenden Müll.
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Lehm

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen - weiträumige Verstrahlung
« Antwort #1 am: 09. Juli 2008, 11:30:13 »

Die Verschmutzung ist offenbar tatsächlich gravierender als behauptet: http://www.tages-anzeiger.ch/dyn/news/ausland/907024.html
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Marion

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #2 am: 09. Juli 2008, 11:36:15 »

Der aktuelle 'Spiegel' hat die klammheimliche Rückkehr der Stromgewinnung aus Atomkraft als Titelthema. - Den kauf ich mir jetzt doch. Danke, Lehm.
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bristlecone

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #3 am: 09. Juli 2008, 11:42:21 »

Zur Ergänzung (das macht den Schadensfalls nicht harmloser):
Bei Uran denkt jeder gleich an die radioaktive Strahlung.
Bei natürlichem (also nicht angereichertem) Uran geht die Gefahr aber in erster Linie nicht von der radioaktiven Strahlung aus (die ist aufgrund der langen Halbwertszeit von Uran vergleichsweise gering), sondern von der chemisch-toxischen Wirkung. Beim Menschen betrifft das hauptsächlich die Nierenfunktion, die schon bei geringen Mengen beeinträchtigt wird.
In Gewässern wirken lösliche Uranverbindungen stark giftig auf Fische und Kleinlebewesen, wobei die Giftigkeit stark vom Kalkgehalt des Wassers abhängt und deshalb vor Ort je nach Gewässer sehr unterschiedlich sein kann.

Insofern geht der Hinweis "Die ausgetretene Lösung enthalte insgesamt etwa 360 Kilogramm nicht angereichertes Uran, das aber nur schwach radioaktiv sei", am Kern der Sache vorbei.
« Letzte Änderung: 09. Juli 2008, 11:46:23 von bristlecone »
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Manfred

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #4 am: 09. Juli 2008, 11:55:16 »

Mich würde fast mehr interessieren, welches Lösungsmittel denn da im Einsatz war.

Was heißt klammheimliche Rückkehr zur Atomkraft?
Der deutsche Atomstromkonsum hat nie auch nur einen Knick erlitten, sondern steigt stetig an.
Deswegen ja auch die ständigen Aufforderungen unserer Nachbarn, doch selber verstärkt Atomstrom zu produzieren, statt ihren den billigen Atomstrom wegzukaufen und dann nicht mal den dazugehörigen Atommüll selber zu entsorgen.
Alles was der grüne "Atomausstieg" erreicht hat, war eine Produktionsverlagerung auf unsicherere Standorte mit ungeklärter Atommüllentsorgung. Die größte Öko-Schweinerei, die sich Deutschland jemals erlaubt hat.
Würde mich nicht wundern, wenn uns unsere Nachbarn irgendwann den Dreck über die Grenze karren.
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bristlecone

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #5 am: 09. Juli 2008, 12:10:58 »

Mich würde fast mehr interessieren, welches Lösungsmittel denn da im Einsatz war.
Woran denkst du: Salpetersäure, Ketone, Butylphosphate u. Ä.?
Ich vermute, es handelt sich um Uranylnitrat, aber die Meldung - hier die Orinalmitteilung - schweigt sich über nähere Einzelheiten aus.
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wallu

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Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #6 am: 09. Juli 2008, 12:11:53 »

Ich stimme Bristecone zu.

Bei der "Uranlösung" handelt es sich sehr wahrscheinlich um Uranylnitrat (eine der wenigen wasserlöslichen Uranverbindungen). Natürlich strahlt so eine Lösung radioaktiv, aber auch nicht viel stärker als natürliches vorkommendes Uranerz. Man kann diesen Stoff als Pulver bei jeder gut sortierten Chemikalienhandlung kaufen.

Das Problem sind tatsächlich eher die ökotoxischen Eigenschaften von Uranlynitrat. So ein Stoff hat in Gewässern nichts zu suchen. Insofern ist das eher ein Chemie-Unfall als ein AKW-Störfall, da dies mit der Kernenergie bestenfalls mittelbar zu tun hat. Das hätte in jedem Chemiewerk auch passieren können (Uranylnitrat ist eine Chemikalie, die auch außerhalb von AKW´s Verwendung findet).

Eine Schweinerei ist das auf jeden Fall. Offensichtlich hatte der lecke Tank noch nicht mal eine Auffangwanne (sonst wäre ja nix in den Fluß gelaufen); sowas ist seit Sandoz 1986 verboten.
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Viele Grüße aus der Rureifel

Lehm

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #7 am: 09. Juli 2008, 12:15:13 »

Umgekehrt muss man sagen, dass in AKWs nicht nur Strahlen-, sondern auch noch Chemieunfälle geschehen. Ein Grund mehr gegen Atomstrom. Ausserdem mag die Verstrahlung geringer sein als in anderen Fällen, es ist aber auf jeden Fall zusätzliche, schädliche Strahlung.
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Marion

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #8 am: 09. Juli 2008, 12:23:33 »

Für Interessierte:

http://www.lemonde.fr/ ... gleich drei Artikel auf der Titelseite, linke Spalte.

Nachtrag: Sorry, die Artikel sind von der Titelseite verschwunden. Ich meinerseits habe zum Wühlen jetzt leider keine Zeit.
« Letzte Änderung: 09. Juli 2008, 12:39:41 von Marion »
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Thomas

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Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #9 am: 09. Juli 2008, 14:03:07 »

Interessanter Artikel in der SZ über die französische Atomlobby - und ein kleiner Nachrichtenüberblick bei Google News.

Liebe Grüße
Thomas



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Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.

Lehm

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #10 am: 11. Juli 2008, 13:59:32 »

Und weiter gehts:

Dach von schwedischem AKW in Flammen

Meldung

Schon wieder Panne im AKW Beznau

Meldung
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bristlecone

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #11 am: 11. Juli 2008, 14:17:39 »

Die Anlage in Tricastin ist erstmal außer Betrieb:
Aufsichtsbehörde schließt französische Atomanlage.
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Lehm

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #12 am: 11. Juli 2008, 14:23:42 »

Eine richtige Fiaskotechnologie, deren Erstellung und Unterhalt auch noch tonnenweise CO2 produziert.

Soll noch einer gegen Windkraftwerke wettern, die vibrieren, das ist ja nix gegen diese Megaverschmutzer.
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Staudo

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Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #13 am: 09. Februar 2009, 12:56:04 »

Die Ideale der 90er-Jahre fliegen über den Haufen. Erst demonstriert das bulgarische Volk gegen die Abschaltung ihrer Atomkraftwerke, dann wollen die Tschechen ihre Atommeiler wieder anheizen und nun denkt Schweden über neue AKW nach. Was ist da bloß los?
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Irisfool

  • Gast
Re:Uranlösung aus AKW in Flüsse gelaufen
« Antwort #14 am: 09. Februar 2009, 12:59:35 »

......keine Wahlen dieses Jahr????????? ;D ;)
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