Vielleicht äußert sich Gizi ja noch und präzisiert die Fragestellung.
Ansonsten gibt es auf eine mehrdeutige Frage eben auch mehrere Antworten:
Wenn "milde" die absoluten Temperaturminima meint, dann ist die nordwestlichste Ecke Deutschlands die mildeste, also der Streifen Nordseeküste in Ostfriesland mit den vorgelagerten Inseln und - noch etwas milder - Helgoland. Tatsächlich wachsen auf Helgoland Pflanzen, die es in Deutschland sonst kaum oder gar nicht aushalten. Es gibt eine
Webseite darüber, wo sich Angaben zum Klima finden, lesenswert.
Nachteilig an diesen Gegenden ist der häufig scharfe Wind, der trotz der relativ "milden" Wintertemperaturen Probleme bereiten kann (Stichwort "wind chill factor").
Wenn man unter "milde" die höchsten Werte im Sommer versteht, dann hat sararstro recht: Zwischen Ihringen und Breisach werden im Mittel die höchsten Sommertemperaturen gemessen, fast genauso "milde" ist es am Isteiner Klotz kurz vor Basel. Was die Wärmesumme im Juli, also im wärmsten Sommermonat, angeht, so dürfte Karlsruhe vorn liegen, mit einem Julimittel von inzwischen eben über 20 °C.
Ähnlich hohe Temperaturen im Sommer gibts auch im Berliner Raum und in Teilen der Lausitz, aber im Winter wird es dort lausig kalt.
Versteht man unter "milde" so eine Art "Wohlfühlbereich" - in diesem Fall für Pflanzen aus wärmeren Gefilden - so gehört die Gegend um Heidelberg zu den "mildesten": hohe Sommerwärme, lange Vegetationsperiode, ausreichend Niederschläge übers ganze Jahr verteilt, im Winter keine längeren Kälteperioden. Auch der Wind hält sich zurück.
Trotz des milden Klimas können dort im Winter aber manche immergrüne Gehölze unter Kahlfrost leiden, da eine schützende Schneedecke meistens fehlt.
Ähnlich wie Heidelberg ist Frankfurt: So wie alle anderen großen Städte ist auch Frankfurt eine Wärmeinsel im etwas kühleren Umland, und speziell Frankfurt ist da eine städtische Wärmeinsel in einer ohnehin schon milden Gegend.
Klimatisch nah dran an Heidelberg ist die Gegend am Niederrhein, wo es im Winter eher noch "milder" und feuchter ist, aber die Sommerwärme ist nicht mehr ganz so hoch. Und auch das Deutsche Eck bei Koblenz ist dank der Nähe beider Flüsse eine Wärmeinsel.
"Milde" ist es auch direkt am Bodensee, wo der See die Wintertemperaturen mildert und es sehr oft bis Weihnachten gar keinen Frost gibt. Was der See im Herbst und Winter an Wärme "gibt", "nimmt" er im Frühjahr: Dann ist es dort oft noch recht kühl, während es in anderen Gebieten drumherum schon ordentlich warm ist.
Und welche Ecke ist nun "die mildeste"?
Stöbert mal selbst unter
Klimadiagramme und sucht euch eine aus.
P.S. Diskussionen um BRD und DDR und Ähnliches bitte in einem eigenen Thread (gibts schon bei den Gartenmenschen).