Glücksache
glaube ich nicht, ist auch nur eine normale Pflanze. Wird aber, wenn die Bedingungen nicht stimmen, ganz schnell zum Totalversager, nachdem was man hier über die Jahre so liest. Und dann wird z.T. auf abstruse Erklärungsversuche zurückgegriffen.
Ich baue sie seit vielen Jahren an, mit regelmäßig gutem Erfolg. Ich hatte in meiner Kindheit schon mal welche, im Garten meiner Oma, welcher jetzt meiner ist.
Die Samen überdauern viele Jahre im Kompost, überwintern auch frei liegend auf dem Boden und keimen dann im Frühjahr von selbst. Bei uns führt das aber nicht zu ausreichend fruchtenden Pflanzen, sie sind zu spät dran.
Ich säe Mitte bis Ende Februar warm aus, zusammen mit den Paprika. Im Gegensatz zu diesen stelle ich sie nach dem Pikieren aber kühler, so wie Tomaten. Pikieren in Töpfe, sie sind empfindlich gegen Wurzelverletzungen.
Ab Mitte Mai pflanze ich aus, möglichst in einer Phase nicht so heißen Wetters. Es bringt nichts, sie länger drinnen zu lassen um dann schon größere Pflanzen zu haben. Sie tun sich dann schwerer mit dem Anwachsen und man muss sie päpppeln. Das Wurzelwachstum erscheint mir am Anfang nicht so rasant, und sie leiden sehr, wenn sie trocken werden.
Das Wurzelwerk streicht sehr flach, hacken ist schlecht! Ich pflanze in Rinnen, die man im Sommer bei Bedarf fluten kann.
Natürlich völlig frei ins Gemüsebeet, wie Tomaten und Paprika auch. Bearbeitet und vorgedüngt wie bei den meisten Gemüsekulturen üblich.
Ich habe schon bis zu sechs Pflanzen pro qm gehabt, vier tun's aber auch, wird sonst ein ziemlicher Verhau und man findet die Früchte schlecht. Sobald sie welken, unbedingt gießen, am Anfang bei schönem Wetter täglich.
Nach etwa vier Wochen wird nachgedüngt (N).
Sie bilden am Stengelgrund Seitentriebe, die sehr kräftig wachsen und auch blühen und fruchten können. Die machen das ganze aber sehr unübersichtlich. Ich breche diese Grundtriebe aus und beschränke mich auf den Haupttrieb mit seinen Verzweigungen.
In 2018 war es so heiß, das ich schattiert habe, trotz Feuchtigkeit welkten die Pflanzen und warfen auch Früchte ab (die kleinfrüchtigen, die Großen nicht).
Dieses Jahr war's auch heiß, aber da sie einen guten Start hatten und gut wurzelten (auch weil ich anstauen konnte) kamen sie ohne Schattierung aus.
Wie fast alle Jahre, begann die Ernte Ende Juni und hält bis jetzt an.
Kleinfrüchtige aus Samen aus dem Gartenhandel hatte ich dieses Jahr nur wenige, der Vollständigkeit halber. Sie haben den kräftigsten Geschmack.
Meine Hauptsorte ist der Nachbau von 'Bea's Dicke'. Sie werden dicker als Cocktailtomaten.
Von July hatte ich eine Beere von einer ebenfalls großfrüchtigen Sorte von De*flor*. Auch lecker, die Pflanzen legen sich aber, so dass die ersten Früchte auf dem Boden liegen. War bei der Trockenheit dieses Jahr aber kein Problem.
Ich ernte erst, wenn das Stielchen des Lampions deutlich eingetrocknet ist. Vorher ist der Geschmack unbefriedigend.
Ich lasse die Pflanzen stehen, bis der erste Frost die Blätter dahinrafft. Die Früchte halten ein wenig was aus. Erst wenn weitere Fröste anstehen, ernte ich die Lampions, die beginnen sich hell zu verfärben. Ich lagere sie hell und trocken, die meisten reifen nach und schmecken dann auch.
Im Gewächshaus werden die Pflanzen sehr hoch und der Fruchtansatz ist geringer. Evtl. ist das da schon zu wenig Licht (im Hochsommer muss ich schattieren), oder die Befruchtung ist schlecht. Es lohnt sich nicht wirklich.
Überwinterte Pflanzen hatte ich auch schon mal, ich sah keinen Vorteil.
Leider tritt bei meine Pflanzen seit dem letzten Jahr eine Krankheit auf, die letztendlich zum Absterben der Pflanzen führt. Die Ursache konnte bisher nicht bestimmt werden, mal abwarten wie das weitergeht.
Das ist meine Variante der Kultur von Physalis, aber bei denen ist das wohl wie beim Obstbaumschnitt: Drei Gärtner, vier Meinungen.