Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Physalis aus Samen angebaut, neben Physalis pruinosa, die mich aber geschmacklich nicht überzeugt hat, auch zwei Sorten/Auslesen von Physalis Peruviana, Beas Dicke und Andenbeere großfrüchtig (von Deaflora).
Geschmacklich waren die Peruviana leider auch nicht viel besser, als die Früchte aus dem Supermarkt, wahrscheinlich liegt es an dem regnerischem Jahr, vielleicht sind die beiden Sorten aber auch nicht wirklich gut.
Beobachtet habe ich auf jeden Fall, dass meine Pflanzen draußen viel kleiner blieben als im Gewächshaus, aber früh viele Früchte ausgebildet haben und ich die Erste auch draußen Mitte Juli ernten konnte, dafür aber auch (wahrscheinlich ebenfalls dem Regenwetter geschuldet) früh Flecken auf den Blättern bekamen und seither nicht mehr viel Wachstum/Reife zu beobachten ist.
Die Pflanzen im Gewächshaus sind deutlich größer und gesünder gewachsen. Zeitgleich gab es große Unterschiede zwischen Beas Dicke und der Andenbeere großfrüchtig: Beas Dicke setzte schon sehr früh viele Früchte an, die aber sehr langsam ausreifen, dennoch mehrheitlich noch bis zum Herbst ausreifen sollten, während die Andenbeere großfrüchtig noch deutlich höher gewachsen ist und erst vor ca. 1 Monat begonnen hat nennenswerte große Mengen an Früchten auszubilden (in ca. 4 m Höhe). Die wenigen Früchte, die hier früher gebildet wurden, sind aber schnell ausgereift.
Es irritiert bei Beas Dicke etwas, reife Früchte zu erkennen, da diese nur senfgelb zu werden scheinen. Sie schmecken zumindest dieses Jahr sehr saftig aber auch gewisserweise wässrig-säuerlich.
Die Andenbeere großfruchtig reift in einem sehr hellem Orange (cremefarbend) ab, hat einen Nachgeschmack, der etwas an Topinambur erinnert und nahe des Stängels (vielleicht durch die Harzartige Substanz, die Beas Dicke fast fehlt) etwas bitter ist, weswegen es besser zu sein scheint ein Stück der Haut an der Hülle übrigzulassen und nicht mitzuessen.
Da ich trotzdem den Geschmack von Physalis Peruviana sehr schätze, würde ich diese auch gerne nächstes Jahr weiterkultivieren und auch gerne neue Sorten ausprobieren, die ihr empfehlen könnt. Wichtig wäre mir eine Sorte, die wirklich früh Früchte ausbildet, was ja in unserem Klima sehr wichtig ist und auch viele Früchte ausbildet, die im Bestfall auch einen besonders empfehlenswerten Geschmack haben.
Ich selber habe bereits vor nächstes Jahr folgende Sorten auszuprobieren:
Inkapflaume
Lucie’s Big
Perm
Stecklinge, die ich im Tausch erhalten habe (von einer besonders schmackhaften Physalis aus einem Biomarkt)
Ich bin aber durchaus bereit noch mehr Sorten auszuprobieren.
Ich möchte natürlich auch Beas Dicke und der Andenbeere großfrüchtig noch eine Chance geben, da dieses Jahr einfach nicht wirklich fair war, dennoch habe ich viele unterschiedliche Meinungen zum Thema überwintern gelesen. Macht es nun wirklich Sinn die Pflanzen an einem hellen aber kühlen Ort zu überwintern oder macht das gar keinen Unterschied zur Neuausaat? Platz hätte ich genug und werde es wohl auch ausprobieren, aber mich würde da durchaus doch interessieren, was sich bisher als beste Methode erwiesen hat?