Glyphosat kann man in der Nahrungskette nachweisen, wie andere Chemikalien, etwa Tyrosin, auch. Hat relativ wenig Belang, da unschädlich und Menschen daran angepasst sind. Was man nicht verwechseln sollte, viele `Skandale´ beruhen auf dem Nachweis von AMPA, was keinerlei Rückschluss auf Glyphosat zulässt, welcher aber trotzdem gerne Zwecks Skandalisierung gezogen wird.
Wenn der Natur Bodenfruchtbarkeit egal ist, sollte man das dem Landbau vielleicht auch mal erklären, dass das nicht Ziel sein kann, die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, nur weil man Menschen ernähren möchte. Sollen die Kinder eigentlich verhungern, damit sich Frösche angepasst fühlen können, wenn die Bodenfruchtbarkeit abnimmt? Ist das gar die Rechtfertigung für den Einsatz des humusfressenden Striegels?
Sollte man also den Leuten in Ballungszentren sagen, sie sollen bitte in Höhlen ziehen, weil der Wald und nicht die Heide die eigentliche, natürliche Pflanzengesellschaft in Mitteleuropa wäre?
Sorry, ich halte deine Argumentation für recht krude.
Mechanische Bodenbearbeitung mit traditionellen Techniken hat jahrtausendelang funktioniert und artenreiche Kulturlandschaften geschaffen - moderne Landwirtschaft zerstört das nun in wenigen Jahrzehnten. Aber Hauptsache ist doch, daß Glyphosphat super umweltverträglich ist - unsere Enkel werden uns dafür noch verdammen.
Das hat nur solange funktioniert, bis die Leute zu viel wurden. Und auch vorher hats nicht wirklich geklappt, selbst die ersten Bauernvölker in prähistorischer Zeit haben rund um ihre Hütten nicht nachhaltig gewirtschaftet und Arten ausgerottet.
@neo: der Glyphosateinsatz nimmt zu, weil die Bauern zunehmend bodenschonender arbeiten; das kommt der Bodenfruchtbarkeit, dem Humusgehalt und dem Klima zugute. Nicht zuletzt auch dem Geldbeutel. Wer Geld für einen Grubber hat, probiert Pfluglos aus. So wie in den Gärten manche nicht mehr umgraben, sondern mit dem Sauzahn lockern.
Diese Entwicklung im Landbau wird seit Jahren wissenschaftlich durch Versuche und Studien usw begleitet, zig Alternativen zu Glyphosat geprüft. In den letzten 3 Jahren habe ich dazu gut 2000 Seiten gelesen, einfach weils mich interessiert, weil ich die Hobbygärtnerdiskussion Umgraben oder Grabegabel einstechen leid bin.
Diese nun mehr gut 10-15 Jahre andauernde Entwicklung zu weniger pflügen ist mit Glyphosat erkauft, ja, das hats erst möglich gemacht. Das Ergebnis beider Formen ist schwarzer Acker, Saatbettbereitung für die Folgekultur. Bei Glyphosat weniger schwarz/gestört/tot wie beim Pflug, weil Mulchsaat und Direktsaat möglich ist und die Bodenschichtung nicht gestört wird, keine Schadverdichtung usw., dh mehr Lebewesen und natürlicherer Boden auf Glyphosatbehandelten Flächen.
Glyphosateinsatz auf Strassen interessiert niemand, er ist genehmigungspflichtig oder verboten, zumindest ist er nicht nötig, solange es noch rotierende Stahlbürsten gibt. Glyphosat auf Strassen, dafür gibts keine Befürworter. Darum geht die Diskussion beim Glyphosat auch nicht. Die französischen Bauern sind nicht demonstrieren gegangen, weil sie Angst haben, der Bordstein könnte weniger schön aussehen.