Inzwischen kocht der Streit ja höher denn je, und NGO und Grüne stellen immer weitergehende Forderungen:
"... offensichtlich, dass das BfR keine eigenständige Bewertung der zitierten Studien vorgenommen hat
... weiteren Freifahrtschein für Glyphosat darf es nicht geben
... Verdacht besteht, dass bei der Risiko-Analyse die Industrie die Richtung vorgegeben hat
... Auch müsse das BfR im Agrar- und Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes in der für den 11. Oktober vorgesehenen Anhörung unbedingt Stellung zu den Plagiatsvorwürfen beziehen. „Sollte das BfR jedoch nichts an der Entscheidung ändern, und nicht zur Anhörung erscheinen, muss die EU-Kommission ernsthaft abwägen, ob das BfR zukünftig überhaupt noch in die Risikobewertung einbezogen werden sollte“, so Miller. „Darüber hinaus sollte sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt dringend Gedanken darüber machen, ob BfR-Präsident Hensel noch die geeignete Personalie für ein solch verantwortungsvolles Amt ist.“
Dabei geht es immer um die Behauptung, Glyphosat wäre krebserregend, denn nur, wenn das stimmen könnte, wäre ein Verbot von Glyphosat zu begründen.
Ich hatte vor längerer Zeit mal überschlagen, wie hoch das Krebsrisiko denn tatsächlich sein könnte, und dazu eine quantitative Abschätzung vorgenommen, wie man sie bei anderen krebserzeugenden Stoffen auch vornimmt.
Ihr könnt das
hier im Thread im Beitrag 876 nachlesen.
Danach ergibt sich als Obergrenze, die das Risiko aus verschiedenen Gründen - auch die könnt ihr da nachlesen - erheblich überschätzt, ein Wert von 1:250000.
Diese Zahl besagt, dass von 250000 Menschen, die ihr Leben lang Tag für Tag einer permanenten Glyphosatbelastung ausgesetzt sind, wie im verlinkten Beitrag angesetzt wird, ein Mensch zusätzlich an Krebs stirbt.
Ein solches zusätzliches Krebsrisiko gilt gemeinhin als irrelevant.
Das soll nur mal verdeutlichen, über welche Risikogrößenordnung man denn tatsächlich reden müsste, wenn Glyphosat wirklich ein gentoxisches Kanzerogen ohne Schwellenwert wäre (was übrigens nicht mal Kritiker behaupten).
Ja, ich weiß, Stoffe, die als krebserzeugend eingestuft sind, dürfen nicht als PSM verwendet werden. Derzeit ist Glyphosat nicht so eingestuft.
Sollte es dabei bleiben - und danach sieht es aus - und Glyphosat nicht aus anderen Gründen verboten werden, also zugelassen werden, wäre ja die angebliche Krebsgefahr für Grüne und NGO nicht aus der Welt. Sie würden weiter verbreiten, dass durch den Einsatz von Glyphosat die Bevölkerung in unverantwortlicher Weise einer Krebsgefahr ausgesetzt wird.
Für den Fall wäre es hilfreich, sich mal das Risiko klarzumachen - es wäre selbst unter vorsichtigen Annahmen verschwindend gering.